Wiener Zeitung Neu in der Linkmap:
 
  Wiener Zeitung Homepage Amtsblatt Homepage LinkMap Homepage Wahlen-Portal der Wiener Zeitung Sport-Portal der Wiener Zeitung Spiele-Portal der Wiener Zeitung Dossier-Portal der Wiener Zeitung Abo-Portal der Wiener Zeitung Portal zum sterreichischen EU-Vorsitz 2006 Suche Mail senden AGB, Kontakt und Impressum Das Unternehmen Benutzer-Hilfe
 Politik  Kultur  Wirtschaft  Computer  Wissen  extra  Panorama  Wien  Meinung  English  MyAbo 
 Suche Newsletter  Aktuell 
Login


Name/Kennzahl:

Passwort:
Suche in der Wiener Zeitung



Suchbegriff:   

Zur erweiterten Suche

Achtung! Sie sind nicht eingeloggt - die Suche ist auf die letzten 7 Tage eingeschränkt.
 
HERAUSGELESEN Zur Frage 1 der Nro. 272 In nuce

Und Wien wuchs über die Donau

Das „Russenkircherl“ vor einem der modernen Wahrzeichen der Donaustadt, der UNO-City. Bilder: Archiv

Das „Russenkircherl“ vor einem der modernen Wahrzeichen der Donaustadt, der UNO-City. Bilder: Archiv

Franz Jonas (1899–1974): Auch 1954 Wr. Stadtchef.

Franz Jonas (1899–1974): Auch 1954 Wr. Stadtchef.

Das Wassertor in Groß-Enzersdorf (als Stadt mit Bindestrich!) um 1823.

Das Wassertor in Groß-Enzersdorf (als Stadt mit Bindestrich!) um 1823.

Aufzählung Lange war da nichts als Sumpf.
Aufzählung Der 22. ist
heute Wachstumsbezirk
.

Der im Zuge der Okkupation Österreichs errichtete Bezirk "Großenzersdorf" (so geschrieben) wurde nach 1945 verkleinert und bekam einen neuen Namen. Hermann Büchler, Wien 15 , und Franz Kaiser, Wien 11 , nennen mit "Donaustadt" die in Frage 1 der Nuss Nro. 272 gesuchte Bezeichnung.

Albert Beronneau, Wien 19 : Der Name "Donaustadt" fand "bereits im 19. Jh. für das im Zuge der Donauregulierung im 2. Bezirk entstandene Bauland zwischen Reichsbrücke und Ausstellungstraße Verwendung." MedR DDr. Othmar Hartl, Linz , zu "Transdanubien": Die Voraussetzungen zur baulichen Entwicklung wurden durch die 1875 vollendete Donauregulierung geschaffen.

Sommer in Kagran

Karl Türk, Altlengbach , denkt bei dem Thema zurück an "glückliche Sommer meiner Kindheit, die ich im Schrebergarten meines Großonkels in Kagran . . . verbracht habe. Ich erkundete unermüdlich die Umgebung . . . Der Garten gehört jetzt mir . . ."

Und zum 19. Jh.: "Als die Donau noch wild dahinströmte, waren die Gebiete am linken Ufer höchstens für Sumpfbewohner von Interesse. Dies änderte sich nach der Regulierung."

Für Ingeborg Huberger, Wien 22 , als "Ortsansässige" ist diese Nuss "natürlich eine ganz besondere Herausforderung". 1904 wurde Floridsdorf als 21. Bezirk Teil Wiens. Dabei wurden u.a. "die Marchfeldgemeinden Aspern, Kagran, Hirschstetten, Stadlau und ein Teil von Breitenlee einverleibt."

DI Wolfgang Klein, Wien 21 , beantwortet eine Teilfrage der Frage 1 von Nro. 272: Gebiete des heutigen 22. Bezirkes waren einst beim 21., so Stadlau.

Dr. Karl Beck, Purkersdorf , dazu: " 1938 kam es zur Abtrennung der südöstlichen Teile des Bezirkes Floridsdorf, aus denen" mit weiteren Gebieten der 22. Bezirk wurde. Mag. Walter Pschill, Bruck/L. : Stadlau, Kagran, Hirschstetten, Aspern und Lobau "wechselten" in den 22.

Herbert Beer, Wolfpassing , merkt an, dass die Wagramer Straße die Grenze nach der Bezirksteilung darstellte.

Der bereits zitierte Tüftler Beronneau: "In »großdeutscher Zeit« musste natürlich auch ein »Groß-Wien« entstehen und so kam es 1938 zur Eingemeindung von 97 Umlandgemeinden . . ."

Kuriose Situation

Neozeitreisender Brigadier i. R. Mag. Rolf M. Urrisk-Obertynski (willkommen in der Gemeine !) hebt hervor, dass das neu geschaffene "Groß-Wien" damit flächenmäßig zur sechstgrößten Stadt der Welt wurde.

Ing. Helmut Penz, Hohenau/March , setzt fort: "Fünf neue Bezirke, Großenzersdorf (22.), Schweacht (23.), Mödling (24.), Liesing (25.) und Klosterneuburg (26.), wurden geschaffen." Auch Mag. Helmut Zettl, Weidlingbach/NÖ , weist darauf hin, dass Wien unter Hitler mehr Bezirke hatte.

Dr. Heribert Plachy, Wien 7 , wieder zur Donaustadt: Nach dem Zweiten Weltkrieg "beschloss man, die . . . (einstigen, Anm.) niederösterreichischen Gemeinden, außer Süßenbrunn, Breitenlee und Eßling, wieder zurückzugeben und die restlichen acht Stadtteile als 22. Bezirk bei Wien zu belassen. So wurden die Grenzen des jungen Bezirkes in einem Beschluss des Wiener Landtages . . . 1946 festgelegt." Doch der Alliierte Rat, der das letzte Wort hatte, willigte nicht ein.

Zeitreisender Beronneau: "Dies ergab die kuriose Situation, dass von 1946–1954 die betroffenen Gemeinden besatzungsrechtlich zu Niederösterreich, staatsrechtlich jedoch zu Wien gehörten. Es gab . . . keine gewählten Bezirksvertretungen, sondern" eingesetzte Ortsvorsteher. Bis zum 1. September 1954. Da endlich stimmte der Alliierte Rat dem Gebietsänderungsgesetz aus dem Jahre 1946 zu, wie Manfred Bermann, Wien 13 , schreibt. Harry Lang, Wien 12 , ergänzt: "Die neue Grenzziehung trat auf Grund des Wiener Bezirksteilungsgesetzes vom 2. Juli 1954 . . . mit diesem Tage in Kraft."

Wilhelm R. Baier, Graz-Andritz , erklärt: "Die Donaustadt besteht seit 1954 aus den von Floridsdorf 1938 abgetretenen Gebieten (Stadlau, Kagran, Hirschstetten, Aspern und Lobau), den ehemaligen niederösterreichischen Gemeinden Süßenbrunn, Breitenlee und Eßling und dem vom 2. Bezirk abgetrennten Kaisermühlen mit der Alten Donau."

Konzert in Werkshalle

Prof. Dr. Monika Rath, Wien 7 , nennt mit Leopold Horacek (Amtszeit 1946–1959) den Bezirksvorsteher anno 1954 und zitiert den damaligen Wiener Bürgermeister Franz Jonas, der zu den Bewohnern der von Wien abgetrennten Ortschaften sprach: "Sie müssen von Wien Abschied nehmen, obwohl viele von Ihnen auch gerne weiterhin Wiener bleiben möchten. . . Viel Glück und Erfolg für alle Zukunft!"

Dkfm. Herbert Wöber, Wien 14 : "Änderungen der Grenze zwischen 21. und 22. Bezirk erfolgten mehrmals": 1964 wurde der Donaupark zur Gänze dem 22. Bezirk zugeschlagen, 2002 erfolgten Grenzänderungen u.a. im Bereich der Wagramer Straße.

Klaus-Peter Josef, Tulln , verweist auf die Bedeutung Transdanubiens als Industriegebiet. Dazu passend feierte man 2004/ 2005 das 100-Jahr-Jubiläum des Bezirkes Floridsdorf u.a. mit einem Konzert des Wiener Klangforums – in einer ÖBB Werkshalle.

Tüftler Josef ist übrigens bei der Kirchenmusik Donaustadt aktiv. Im 22. gibt es außerdem Kunstwerke von Mag. Hilde Leiter, Ma. Enzersdorf , zu bewundern: die Mosaike "Die vier Elemente" und "Schachfiguren" in der Wohnhausanlage Viktor-Kaplan-Straße 13.

Peter Mitmasser, Wr. Neudorf , hebt hervor, dass der 22. "einer der am schnellsten . . . wachsenden Teile Wiens" ist, was man nicht nur an den Siedlungen und Wohnhausanlagen, sondern auch an modernen Bauten wie der UNO-City, dem Donauturm oder dem Austria-Center sieht.

Der größte Bezirk Wiens

Günter Hinze, Wien 8 , dazu: "Obwohl der Bezirk am dünnsten besiedelt ist, liegt er dennoch an 3. Stelle bei der Einwohnerzahl" der Bezirke Wiens. Dr. Hans Peter Nowak, Wien 20, ergänzt: "Flächen mäßig ist der 22. Bezirk der größte Wiener Bezirk."

Gerhard Toifl, Wien 17 : "Einer der bekanntesten Bezirksbürger war der legendäre Jazzmusiker . . . Fatty George (1927–1982) . . .

Im Haus Wurmbrandgasse 12 wohnte der am 13. November 1942 hingerichtete Widerstandskämpfer Franz Stelzl."

Heide Apolloner, Wien 19 : "In Eßling wurde . . . eine Gedenktafel" des Bildhauers Georg Raphael Donners angebracht.

P.S. Zu Georg Raphael Donner und der Frage 2 der Nuss Nro. 272 recherchierten u.a. Lisl & Dr. Peter Baran, Wien 14 , sowie Bruno Breuss, Wien 12 . Mehr dazu nächste Woche!

Zusammenstellung dieser Rubrik: Richard Solder

Printausgabe vom Freitag, 22. Juni 2007

Wiener Zeitung - 1040 Wien · Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Impressum