Mittwoch, 09.04.2008
Schlechte Getreideernte zwingt zu Ausnahmen: Bis zu 30 Prozent „Bio-Beimischung“ erlaubt
Die extrem schlechte Getreideernte im Sommer 2007 zwingt zu einer ungewöhnlichen Ausnahme. Für kurze Zeit kann Demeter-Produkten durch eine befristete Ausnahmegenehmigung des Demeter e. V. Korn aus kontrolliert biologischem Anbau beigemischt werden.
Sobald Demeter-Getreide wieder ausreichend verfügbar ist wird selbstverständlich ausschließlich Demeter-Getreide in der gewohnt hohen biologisch-dynamischen Qualität eingesetzt.
Für die Zukunft wird alles getan, eine solche Situation zu vermeiden. Deshalb sind alle Demeter-Hersteller aufgefordert, zur Rohstoffsicherung langfristige Verträge mit den Lieferanten abzuschließen. Eine konzertierte Initiative „Umstellen auf bio-dynamisch“ zielt darauf, weitere Bauern für Demeter zu gewinnen, um die wachsende Nachfrage befriedigen zu können.
Darmstadt, im Februar 2008
Fragen zu Demeter? Info-Telefon 06155/846950
Ich fordere vom Demeter Verband eine sofortige Rücknahme dieser Entscheidung. Für die Produkte die bereits mit EU-Bio Mischung produziert wurden fordere ich eine Deklarierung derselben und eine Rücknahme der Bezeichung "Demeter". Mit den Lehren Rudolph Steiners hat dieses Geschäftsgebaren wenig zu tun und verdient also nicht die Bezeichung "Demeter".
Ich werde nicht länger die höheren Preise für Demeter Produkte in Kauf nehmen, wenn ich jetzt weiß, daß dieses Siegel nicht mehr ein Zeichen für die hochwertigsten Lebensmittel ist, die man bekommen kann. Ich wünsche mir von vielen Verbrauchern einen Boykott der Demeter Lebensmittel um dem Verband zu zeigen, daß mit dieser Entscheidung etwas falsch gemacht wurde. Daß das für den Verband und damit die Erzeuger erstmal kontraproduktiv ist, ist mir natürlich bewußt. Eine solche Entscheidung, die Demeter Produkte mit EU-Bio zu "verwässern" ist aber ebenso kontraproduktiv gewesen. Wie also anders als mit Boykott darauf reagieren?
Ich wünsche den Entscheidern dieser Maßnahme etwas mehr Weitsicht in Zukunft und viel Erfolg dabei, diesen Fehlschritt rückgängig zu machen um das Vertrauen der Verbraucher noch zurückzugewinnen. Für zukünftige Verträge mit den weiterverarbeitenden Betrieben muß man wohl die Verträge so gestalten, daß klimabedingte Lieferschwierigkeiten berücksichtigt werden können. Die schlechte Ernte 2007 wird kein Einzelfall bleiben.
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