Hier bieten wir Ihnen die Möglichkeit an, mit Hilfe der Heft-CD aus c't 4/2005 und wenigen MByte Download aktualisierte Installationsmedien für den c't-Debian-Server zu erstellen. Das kann sowohl ein aktuelles ISO-Image sein als auch ein Image für die Installation des Systems mittels USB-Stick. Das eigentliche Erstellen der Imagedateien zum Bespielen eines CD-Rohlings oder USB-Sticks erledigt JigsawDownload (jigdo) von Richard Atterer.
Um die Images erstellen zu können, brauchen Sie einen Windows- oder Linux-PC mit Internetzugang. Zunächst müssen Sie sich die aktuelle jigdo-Software besorgen -- Sie finden Sie zum Beispiel auf unserem Server (ältere Versionen, wie sie einigen Distributionen beiliegen, eignen sich unter Umständen nicht): als statisch gebundenes x86-ELF-Binary (~850 KByte), um es unter Linux zu benutzen, oder als Windows-Programm (~1 MByte), um es unter Windows einzusetzen.
Die von jigdo erstellte ISO-Datei müssen Sie mit einer geeigneten Brennsoftware 1:1 als Image auf den Rohling schreiben lassen. Die Datei enthält unter anderem den nötigen Boot-Code, den Ihr PC beim Start nicht zu fassen kriegt, wenn Sie die ISO-Datei schlicht als Datei auf die CD schreiben. Konsultieren Sie ggf. das Handbuch oder die Hilfe Ihrer Brennsoftware, wenn Sie noch nie eine bootfähige CD aus einer ISO-Datei erstellt haben.
jigdo besteht unter Windows nicht nur aus dem
ausführbaren Programm, sondern mehreren
Komponenten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie das
heruntergeladene ZIP-Archiv inklusive der darin
enthaltenen Struktur auspacken. Das geht zum Beispiel
mit Windows XP, indem Sie eine Kommandozeile
(Eingabeaufforderung im Startmenü) öffnen und darin ein
Verzeichnis namnes "jigdo" auf Laufwerk C: erstellen
(mkdir c:\jigdo
).
Kopieren Sie anschließend mit dem Windows-Explorer alle Dateien aus der heruntergeldadenen ZIP-Datei, indem Sie diese durch einen Doppeklick öffen, alle Dateien darin markieren (Strg-A) und dann in das Verzeichnis c:\jigdo fallen lassen. Die folgenden Befehlssequenzen gehen davon aus, dass Sie das Verzeichnis c:\jigdo genannt haben; wenn Sie eine abweichende Bezeichnung oder ein anderes Laufwerks wählen, müssen Sie die Kommando entsprechend anpassen.
Wechseln Sie auf der Kommandozeile nun mit
c:
und cd \jigdo
auf dieses
Laufwerk und in das Verzeichnis. Nun können Sie mit
Eingabe von jigdo-lite.bat
jigdo
starten. Das Programm fragt nach einer URL, unter der es
ein so genanntes jigdo-Template erwartet. Ein solches
Template beschreibt den Inhalt eines Images und dient
als Konstrukutionsplan für jigdo.
Je nachdem, welches Template Sie vorgeben, baut jigdo
dann ein Ihren Wünschen entsprechendes Image
zusammen. Am Ende dieser Web-Seite finden Sie eine Liste
der Templates, die wir im Rahmen des Projekts zur
Verfügung stellen. Sie können eine der URLs, wie auf
dieser Seite angegeben, markieren und über das
Kontextmenü der Eingabeaufforderung
(Bearbeiten
und Einfügen
)
übertragen -- Sie brauchen die Dateien nicht im Vorfeld
herunterzuladen, jigdo erledigt das selbstständig.
Die Benutzung von jigdo-lite unter Linux geschieht
analog zu Windows. Wenn Sie das tar.bz2-Archiv
heruntergeladen haben, müssen Sie es entpacken. Das geht
mit tar jxf
jigdo-bin-0.7.1.tar.bz2
. Wechseln Sie
anschließend in das entstandene Verzeichnis (mit
cd jigdo-bin-0.7.1
) und rufen Sie dort
jigdo-lite auf (./jigdo-lite
).
Die übrigen Schritte laufen, wie schon für Windows
beschrieben. Der einzige Unterschied besteht darin, dass
Sie unter Linux die Heft-CD, sofern diese für das
Template überhaupt nötig ist, erst mounten müssen, etwa
mit mount /dev/hdc /cdrom
(je nachdem, was
für ein CD-Laufwerk Sie einsetzen und wo es
angeschlossen ist).
Hinweis: jigdo benutzt einige Standard-Unixprogramme, so unter anderem sed. Fehlermeldungen, die der Aufruf von jigdo hervorbringt können auch mit veralteten oder fehlerhaften Versionen dieser Programme zu tun haben. Uns hat etwa eine ältere sed-Version (4.1.1) auf einem System unter Debian Unstable einen solchen Streich gespielt.
Nach dem Erstaufruf von jigdo-lite
auf
der Kommandozeile fragt das Programm nach einem
Template, das es verarbeiten soll. Mit Hilfe der darin
abgelegten Informationen versucht jigdo das Image
zusammenzubauen. In der Regel braucht es zusätzliche
Dateien, die Sie zunächst lokal bereitstellen können,
indem Sie Ihre Heft-CD einlegen und jigdo verraten, wo
Sie sich befindet.
Unter Windows müssen Sie den Buchstaben des
CD-Laufwerks angeben, in dem die Scheibe liegt, und die
Eingabe stets mit einem Backslash abschließen
(also etwa d:\
). Unter Linux müssen Sie die
CD mounten und jigdo das Verzeichnis verraten, wo die
Scheibe in den Dateibaum eingehängt ist (etwa
/cdrom
).
Die meisten Templates brauchen zusätzliche Dateien, um das Image zusammenzubauen. jigdo fragt dann erneut nach, wo es weitere Dateien finden kann. Wenn Sie etwa das Template benutzen, um sich ein USB-Stick-Image zu bauen (ctsrv103usb_256.img), müssen Sie jigdo jetzt verraten, wo die Datei cs103usb.iso liegt (die müssen Sie zuvor ebenfalls mit jigdo erstellen -- dieses zweistufige Bauen des Installations-Image ließ sich leider nicht vermeiden).
Wenn es sich um ein Template zur Aktualisierung der CD handelt (etwa ctsrv103cd.iso), dann können Sie bei der zweiten Nachfrage von jigdo einfach "Enter" betätigen, also nichts eingeben. jigdo versucht dann die fehlenden Dateien von den Servern herunterzuladen, auf die das Template verweist.
Achtung: Wir haben immer wieder Meldungen bekommen, dass auf unserem Server Dateien fehlen, weil jigdo sie nicht finden kann und auch der Zugriff mittels Browser auf die vermeintlich fehlenden Dateien fehlschlägt.
Aus technischen Gründen können in den Templates Verweise auf Dateien enthalten sein, die ohne einen Download anstoßen zu müssen für jigdo auf der Heft-CD zugänglich sind. Wenn Sie jigdo die Heft-CD aber nicht im ersten Schritt zur Verfügung stellen, versucht es die Dateien herunterzuladen ...
Die folgenden jigdo-Templates stehen zum Download bereit. Die Templates selbst sind nur wenige 100 KByte groß. Das Erstellen einer neuen Installations-CD oder das Zusammenstellen eines USB-Stick-Image für die Installation ist derzeit nur möglich, wenn Sie die Heft-CD aus c't 4/2005 haben:
http://www.ctmagazin.de/ftp/projekte/srv/jigdo/templates/ctsrv103cd.jigdo
-- stellt ein ISO-Image zusammen, das alle bisher
verfügbaren Installations-Updates und gegebenenfalls
aktualisierten Pakete enthält. Sie benötigen für diese
Aktualisierung die Original-CD, wie sie dem c't 4/2005
beigelegen hat.
Insgesamt lädt jigdo zirka 9 MByte herunter.
http://www.ctmagazin.de/ftp/projekte/srv/jigdo/templates/cs103usb.jigdo
-- baut eine ISO-Datei (cs103usb.iso) zusammen, die
Sie benötigen bevor Sie das folgende Template
(ctsrv103usb_256) benutzen können, um ein Image für die
Installation über einen USB-Stick zu erstellen.
Dieses Template lädt dieselben Dateien herunter wie das vorherige Template, um die Installationsroutinen auf einen aktuellen Stand zu bringen. Es erstellt aber nur ein spezielles, abgespecktes ISO-Image für die USB-Stickinstallation. Dadurch passt das Image auch auf 256-MByte-Sticks, die in Wirklichkeit etwas kleiner sind.
http://www.ctmagazin.de/ftp/projekte/srv/jigdo/templates/ctsrv103usb_256.jigdo
-- baut eine IMG-Datei (ctsrv103usb_256.img) zusammen,
die Sie auf einen 256-MByte großen USB-Stick spielen
können, um die Distribution von dort zu
installieren. Damit Sie dieses Template benutzen können,
müssen Sie zuvor mit jigdo das vorherige Template
"cs103usb.jigdo" verarbeiten lassen. Sie brauchen also
eine dadurch erstellte, lokal vorliegende
cs103usb.iso-Datei.
Dieses Template lädt Dateien im Umfang von rund 12 MByte von unserem Web-Server herunter; es handelt sich dabei vor allem um die Stick-Installation angepasst Boot-Dateien.