Diese "Zeit" heilt alle Wunden - heute taz kaufen!
Die Yes Men haben es mit der "New York Times" vorgemacht, jetzt hat es Attac mit der "Zeit" wiederholt. Heute liegt die Fake-Ausgabe der Hamburger Wochenzeitung der taz bei - wer das lesenswerte Sammlerstück ergattern will, sollte deshalb jetzt schnell zum Kiosk und die taz kaufen.
Ob Twitter oder Holzmedien, ob Blogs oder TV - der Schleim, der einem nach dem Amoklauf von Winnenden aus allen Kanälen entgegenkam, war nicht auszuhalten. So wenig wie der pawlowsche Aktionismus, den Politiker aller Coleur mit schwachsinnigen Forderungen und Vorschlägen an den Tag legten - sowie die kriminologischen oder psychologischen Experten-Darsteller, die ohne jede Kenntnis des Falls oder gar des Täters munter drauflos schwadronierten. Dass die Medien für Betroffenheit und Tränen vor Ortmit Cash bezahlten, ist nur die Spitze des Eisbergs. Amok sells - und die Art und Weise, wie das schreckliche Ereigenis medial zelebriert und ausgeschlachtet wurde, garantiert geradezu den nächsten Amoklauf. Wie sonst kommt man denn noch auf's Cover des ehemaligen Nachrichtenmagazins ???
Auch dass die Behörden bis in die Ministeriumsspitze dann einem simplen Fake aufsassen - der schlecht gefälschten Chat-Ankündingung der Tat - hat mit der sensationsheischenden Berichterstattung zu tun, die die polizeilichen Ermittler unter immensen Druck setzt, weil die Medien nach einem schnellen Sündenbock und Watschenmann gieren. Das "Internet" und "Killerspiele" als Universal-Böses kommt da gerade recht - seitdem sind die "Experten" nicht mehr zu stoppen. Und produzieren, wie Arno Frank in der taz heute sehr schön darlegt, nichts anderes als eine World of Bullshit.
Diese "Erinnerung" eines anonymen Autors flog mir heute von meinem alten Schulfreund Scho zu. Es scheint sich um ein work in progress zu handeln, dem weitere "Strophen" zum Thema Klima, Terrorismus und 9/11 angehängt wurden:
"Ich wollte Milch und bekam die Flasche, ich wollte Eltern und bekam Spielzeug, ich wollte lernen und bekam Zeugnisse, ich wollte Liebe und bekam Moral, ich wollte einen Beruf und bekam einen Job, ich wollte einen Sinn und bekam eine Karriere, ich wollte Glück und bekam Geld, ich wollte die Wahrheit und bekam Lügen, ich wollte Hoffnung und bekam Angst, ich wollte leben ... werde aber gelebt, doch ich bin "Gott sei Dank" aufgewacht!
Sie sagen, der Terrorismus muss bekämpft werden und produzieren ihn selber! Sie sagen, Atomwaffen müssen bekämpft werden und haben sie selber! Sie sagen, Diktaturen müssen bekämpft werden und sind selber eine! Sie sagen, Demokratie muss verbreitet werden und bauen sie bei sich ab! Sie sagen, sie wollen Frieden und verbreiten aber Krieg! Sie sagen, sie kämpfen für Menschenrechte und foltern ohne Reue! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!!!
Das wollen sie von dir: Hab Angst, glotz TV, konsumiere, gehorche, halt's Maul und träum weiter. Deshalb, sei mutig, schalte ab, verzichte, lehn dich auf, sag was und wach auf.
Politiker werden nicht eingesetzt um etwas zu verändern, ihre Aufgabe ist es im Namen der Macht den Status Quo zu erhalten.
Die welche aus Friedensliebe ihre Waffen in Pflugscharen verwandeln, werden für die pflügen, die es nicht gemacht haben.
Volksvertreter vertreten das Volk genau so wenig, wie Zitronenfalter Zitronen falten.
Sagt der Zentralbanker zum Medienfürsten, du hältst sie dumm, ich mach sie arm.
Die grösste Verschwörung seitens der Regierungen ist ihre Behauptung, es gebe keine Verschwörungen der Regierungen.
Die absurdeste 9/11 Verschwörungstheorie von allen, ist die offizielle Story der US-Regierung, dass ein kranker Bin Laden aus einer Höhle in Afghanistan mit seinen 19 Amateuren, die beste und teuerste Luftwaffe der Welt ausschaltete und Amerika angegriffen hat.
Wir leben in einer Zuschauerdemokratie, wir dürfen zuschauen was die Mächtigen machen.
Wenn man sich nicht für die Wahrheit interessiert, dann wird man zur Strafe von unfähigen korrupten Verbrechern regiert.
CO2 hat einen Anteil von nur 0.03% an der Atmosphäre (laut Wiki) und der Mensch trägt dazu nur 5% bei (laut UNO Klimabericht), also nur 0.0015%. Dieser winzige Anteil an der Luft soll das Klima verändern? Schwachsinn!!!
Die Behauptung der Klimahysteriker, das CO2 vom Menschen erwärmt das Klima, ist genau so absurd wie die Behauptung, wenn wir ins Meer pinkeln dann erwärmt sich der Ozean.
Die globale Elite produziert keine Werte, sie manipuliert und profitiert nur von den Werten welche wir alle produzieren.
Der letzte offizielle Akt einer jeden Regierung ist, die Nation auszuplündern."
Associated Press (AP) ist die größte Nachrichtenagentur der Welt. Was die über 4000 Mitarbeiter aus 97 Ländern melden, wird von den Medien weltweit publiziert. Da AP als “seriös” gilt in der Regel ohne weitere Recherchen. Leider…, denn die Nachrichten, mit denen Zeitungen und TV-Sender – AP betreibt auch die größte Video-Nachrichten-Agentur der Welt – in Zeiten des “war on terror” gefüttert werden, haben mit den hehren journalistischen Grundsätzen des genossenschaftlich organisierten, über 150 Jahre alten Unternehmens nichts mehr zu tun:
“Der Chef der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) Tom Curley erklärte aktuell, dass die Bush-Regierung mit ihrem Militärapparat eine globale Propagandamaschine etabliert habe mit einem Budget von 4,7 Milliarden $ und 27.000 Mitarbeitern. Seine Agentur sei von hohen Militärs bedroht worden:man würde AP vernichten, wenn man dort an den journalistischen Grundsätzen festhalten würde . Journalisten, die versuchten, wahrheitsgemäss über Irak und Afghanistan zu berichten, seien schweren Repressionen unterworfen worden.”
Mehr dazu hier - und nicht mehr wundern, dass islamistische Bombendrohungen, israelistische Kriegspropaganda und allgemeine Terrorhysterie aus allen Kanälen dröhnen. Es ist nur der Rettungsschirm des Pentagon, der die allgemeine Medienkrise abfedert! Über die "Bad Bank" wird noch diskutiert, die "Bad Press" ist schon längst da....
Auf die Indizien, dass es sich bei der “Terrrorzelle” im Sauerland und ihren Wasserbomben um einen Geheimdienstfake handelte, haben wir ja schon des Öfteren hingewiesen. Die Medien liessen unterdessen nicht davon ab, den Terror-Fritz und seine Verbindungen zur Pseudo-Organisation "Islamische Jihad Union (IJU)" als Schwerstbedrohung hochzujubeln - sowie den Alarmismus von BKA-Ziercke und die Stasigesetze von CDU-Schäuble als notwendige Reaktion auf dieses Theater zu verkaufen. Monatelang berherrschte der Bombenklamauk die Schlagzeilen und "Anti-Terror"-Debatten. Und wieviele Schlagzeilen macht es jetzt, wenn nach einer Recherche des "Stern" bekannt wird, dass der Kopf der Bande ein CIA-Agent war ? Richtig, gar keine.
Stattdessen ist sich die Journallie mittlerweile nicht einmal mehr zu schade, noch die idiotischen Karnevalsvideos teutonischer Osama-Jünger zur "ernsten Bedrohung" aufzublasen, um sich dann - wie die Speerspitze des Al-Qaida-Alarmismus beim ehemaligen Nachrichtenmagazin Yassin “Abu BlahBlah” Musharsbash an den Persiflagen dieser Lachnummer zu delektieren. Die Realsatire des CIA-inszenierten Sauerlandterrors hingegen – kein Thema. Aber auch kein Wunder, denn würde die Presse ihrem Auftrag zur Recherche und Wahrheitsfindung noch nachkommen und die Hintergründe dieses Terrortheaters weiter recherchieren, landete man am Ende noch in der Hamburger Marienstrasse und der Wohnung des Kokainfreunds und Schweinefleischliebhabers Mohamed Atta, wo sich Agenten der CIA und des Verfassungsschutzes bekanntlich die Klinke in die Hand gaben. Uuuhh – da kucken wir doch lieber Al-Qaida-Kabarett auf youtube…
Die "Bild"-Zeitung hatte vor ein paar Tagen gemeldet, dass der Grünen-Abgeordnete Christian Ströbele in der Zentrale des BND in Pullach beim Pullern bespitzelt worden sei - und sich der Agent nach dem WC-Einsatz über "anatomische" Details geäußert haben soll. Ströbele selbst wollte sich zu derlei lächerlichen Latrinenparolen nicht äußern und war angeblich niemals in Pullach Pinkeln. Wer hat nun recht ? Zum Glück haben wir hartnäckige Journalisten, die auch dahin gehen, wo's wehtut, deren investigative Supernasen auch vor den Kloaken der Weltpolitik und der Geheimdienste nicht zurückschrecken und ohne deren hochbrisante Enthüllungen jedes demokratische Gemeinwesen schlechterdings dahinsiechen, ja zusammenbrechen müßte. Zum Glück haben wir Perlen des investigativen Pissoir-Journalismus wie den großen Hans Leyendecker in der "Süddeutschen Zeitung",die die Wahrheit über diesen Pipifax schonungslos ans Licht bringen.
"Nixon" war großartig, "J.F.K." sowieso, was 9/11 betrifft hat sich Oliver Stone mit seiner Feuerwehrgeschichte nicht richtig ran getraut - ich hatte mir von Stone schon im November 2001 die Geschichte des Bin Laden Jägers John O'Neill gewünscht und die wäre auch heute noch die bessere Wahl - aber auf "W." , das diese Woche in den USA anlaufende Bush-Biopioc, bin ich dennoch gespannt. Vor allem darauf, ob der Regisseur an ein bezeichnendes und im Kino eigentlich unverzichtbares Detail gedacht hat, an dem sich die Verwerfungen des Imagetransfers vom steinreichen Ost-Küsten-Kid zum handsome Texas-Cowboy wie in einer Nußschale zeigen: Bush's Hippophobie. Der Super-Cowboy, der Angst vor Pferden hat, der anders als sein Daddy (Kriegsheld, Topagent) nichts auf die Reihe kriegt, der dann aber doch ins Amt gehievt wird und mit den Onkels Dick und Donald zur Seite regieren darf, alles tut was sie sagen und ihren Chronies (von Halliburton bis Goldman&Sachs;) den Beutel füllt, und so tumb ist, dass er sich tatsächlich vom lieben Gott dazu berufen fühlt - wenn es keine so blutige Real-Tragödie wäre, könnte es glatt eine groteske Psycho-Farce werden.
Dass Pressefreiheit nichts anderes ist als "die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten" wußte schon der Gründungsherausgeber der FAZ, Paul Sethe. Wie diese "Freiheit" funktioniert läßt sich an der Berichterstattung über die "Finanzkrise" und die als "Rettungspaket" hochgejubelte Ausplünderung von Steuerzahlern derzeit wunderbar beobachten. Um "MainStreet" zu schützen - so der durchgehenden Medientenor - müsse man jetzt "WallStreet" mit 700 Milliarden Dollar retten. Daran ist richtig, dass so möglicherweise verhindert werden kann, dass der Crash der Spekulationswirtschaft auf die Realwirtschaft durchschlägt. Falsch aber ist - jedoch mit kaum einem Wort im "freien" Medienmainstream erwähnt - dass das Kapital für diese Rettungsaktion nur von der "MainStreet", aus dem Steuersäckel von Otto Normal, kommen kann. Es könnte natürlich auch aus dem Säckel derjenigen kommen, die für dieses Debakel verantwortlich sind, denn eigentlich ist nichts selbstverständlicher als denjenigen für einen Schaden aufkommen zu lassen, der ihn angerichtet hat. Dass solche Selbstverständlichkeiten nicht in der Zeitung stehen, dass Kommentatoren von "New York Times" und "CNN" bis "Bild" und "Tagesschau" nicht darauf beharren, sondern so tun, als gäbe es keine andere Möglichkeit als das mit ein bißchen Lippenstift kaschierte Ermächtigungsgesetz des vom Oberzocker zum Finanzminister promovierten Herrn Paulson - dieses Verschweigen des Selbstverständlichen hat mit genau der oben zitierten "Pressefreiheit" zu tun. Denn eine Presse, die etwa den selbstverständlichen Vorschlag des US-Senators Bernie Sanders aufgreifen und zum Thema machen würde - er schlug vor, zur Rettung von Wall Street die Steuer von Familien mit über 1 Mio Einkommen (und Einzelpersonen mit mehr als einer halben Million im Jahr) um 10 % zu erhöhen - würde in der "Main Street" nicht nur gehört, sonder mit einem so lauten "Jawoll" begrüßt, dass auch die Politik nicht mehr anders könnten, als darauf einzugehen. Denn die Kohle liegt bei den Dagobert Ducks nur so herum:
"For the first seven years of Bush's tenure, the wealthiest 400 individuals in our country saw a $670 billion increase in their wealth, and at the end of 2007 owned over $1.5 trillion in wealth. That is just 400 families, a $670 billion increase in wealth since Bush has been in office."
So etwas darf ein Senator schon mal sagen, aber auf die Titelseiten, in die "Breaking News", kommt es auf keinen Fall. Wo kämen die 200 reichen Leute und ihre "Pressefreiheit" da hin ? Und die selbstverständliche Frage von Michael Moore , warum eigentlich kein Sonderstaatsanwalt eingesetzt wird, um die Betrügereien und Bilanzfälschungen der WallStreet-Buchmacher zu untersuchen und zu ahnden ? - Wir sind ein freies Land und er kann sie doch auf seiner Website veröffentlichen!
Auch wenn man, 9/11-gestählt, die Schamlosigkeit des Medienbordells aushalten gelernt hat, bleibt einem angesichts dieses unverschämten Schwindels doch mal wieder Spucke weg - und nur die Wiederbelebung einer alten aber offensichtlich richtigen Parole: "Eat The Rich!"
Vor 30 Jahren erschien die erste Nullnummer der taz. Aus diesem Anlaß gab es an diesem Wochenende eine Sonderausgabe, in der unter vielem anderem daran erinnert wird, dass die taz einst nicht nur politisch, sondern auch in Sachen Digitalisierung Avantgarde war - lange bevor das Web entstand und 1998 mit Google popularisiert wurde:
"Wenn man die Zeit der ersten Pioniere des Silicon Valley seit Ende der 1950er-Jahre als die Steinzeit nimmt, in der die monströsen "Elektronenrechner" der Vorzeit klein und personalisiert gedacht und handhabbare Geräte wie die Maus erfunden wurden; und die Phase der ersten Apple-Computer und Microsoft-PCs in den 80er-Jahren als klassische Periode; dann hat mit der Verbreitung der Netzwerke und des Internets die Moderne des Computerzeitalters begonnen. Und die ersten Suchmaschinen, die ab 1998 dann alle von Google überrollt wurden, sorgten für den notwendigen Popularisierungs- und Demokratiesierungsschub. Plötzlich musste man, um Informationen aus dem Internet zu erhalten, nicht mehr kryptische DOS-Befehle beherrschen oder irgendwelchen Newsgroups beitreten, man musste kein Spezialwissen mehr mitbringen. Um in die weite wilde Welt des Webs aufzubrechen, reichten Google und ein Suchwort - und es eröffnete sich ein Recherche-Paradies."
Gestern verbrachte ich fast den ganzen Tag im Kriminalgericht Moabit, wo die Berufungsverhandlung des berüchtigten "Abmahnanwalts" Günter Freiherrn von Gravenreuth stattfand, der mit betrügerischen Mitteln versucht hatte, die Webdomaine der taz zu pfänden. Nachdem er dafür schon in der ersten Instanz zu 6 Monaten ohne Bewährung verurteilt worden war, kam es für Freiherrn jetzt noch dicker: unter Einrechnung einer 11-monatigen Bewährungsstrafe, die er sich wegen Veruntreuung von Mandantengeldern Anfang des Jahres in München eingefangen hatte, verhängte das Berliner Landgericht nun eine 14-monatige Gesamtstrafe gegen ihn - ohne Bewährung. Für den Verurteilten, aufgrund dessen Vorstrafenregister das Gericht keine Aussicht sah, dass er sich bei einer weiteren Bewährungsstrafe künftig rechtstreu verhalten würde, wird die Luft jetzt dünn. Ihm bleibt nur noch die Revision beim Kammergericht, die er bereits ankündigte - mit relativ geringen Erfolgsaussichten. Auch seine Lizenz als Anwalt hängt seit dem gestrigen Urteil nur noch an einem äußerst dünnen Faden. Es scheint, dass die taz und ihr Anwalt Jony Eisenberg nunmehr endgültig einen Betrüger zur Strecke gebracht haben, der seit 20 Jahren als parasitärer Abmahner im Internet sein Unwesen treibt...
Es gehört zu den ständigen Aufgaben eines Redakteurs, die Beiträge von Autoren und Reportern zu kürzen, um sie auf ein vorgegebenes Format zu bringen. Das ist vor allem dann ein leidiger Job, wenn der Beitrag wichtig und informativ ist und durch die Kürzung zwangsläufig bestimmte Informationen entfallen. In den Anfangsjahren der taz habe ich dieses Dilemma manchmal so gelöst, dass ich Artikel oder Kommentare, die mir besonders wertvoll schienen, einfach in einer kleineren Schrift drucken ließ - oder den Kollegen vom Nachbarressort fragte, ob er wegen der besonderen Wichtigkeit auf seiner Seite Platz für einen kleinen Überlauf spendiert. Manchmal aber müssen sogar radikale Kürzungen sein - doch dann kommt es sehr darauf, wie man das tut.
Ein Paradebeispiel, wie man es nicht machen kann, haben jetzt die ARD und ihr Rußland-Korrespondent Thomas Roth geliefert - und ein ausführliches Interview mit dem russischen Ministerpräsidenten Putin derart verstümmelt, dass wichtige Aussagen ganz unter den Tisch fielen oder in andere Zusammenhänge gestellt wurden. Nachdem Zuschauer und Blogger sich beschwerten, sah sich die ARD zu einer Stellungnahme genötigt und will das Interview morgen früh im WDR in voller Länge ausstrahlen.
Wie man mit einem kleinen - im TV-Studio inszenierten - Krieg Skandale vertuscht und Wahlen gewinnt zeigte der wunderbare Film "Wag The Dog". Wenn man sich auf diesem Hintergrund den PR-Schub ansieht, den der scheinbar aussichtslose Präsidentschaftskandidat McCain dank des Kaukasus-Kriegs bekommen hat - mehr dazu hier - wird der angesichts von hunderten US-Militärberatern in Tiflis ohnehin supekte "Zufall", dass zum Globalereignis Olympiastart ein "hitzköpfiger" georgischer Präsident das Bombardement ossetischer Zivilisten anordnet und Russland zu einer Reaktion zwingt, immer unwahrscheinlicher. Dass auch diesesmal im TV-Studio ein bißchen manipuliert wurde, und Zerstörungen durch georgisch-amerikanische Bomben den Russen angehängt wurden - geschenkt. Die Inszenierung über einen Proxy-Präsidenten ist besser als jeder Medienfake. Wenn jetzt in der heißen Wahlkampfphase im Persischen Golf mit einem kleinen Zwischenfall dann noch der Säbel rasselt, sieht der "Appeaser" Obama gegen den nächsten "Kriegspräsidenten" McCain schnell ziemlich alt aus
"Terrorists should be perceived and described as criminals, not holy warriors, and our analysis suggests that there is no battlefield solution to terrorism."
Think Tank müßte man sein - dann könnte man die Publikation von Selbstverständlichkeiten wie der Tatsache, dass Partisanen, Guerilleros, Terroristen nicht mit Krieg und Armeen besiegt werden können, für Unsummen von Geld verkaufen. Das RAND-Insitut hat jetzt 648 von 1968 - 2006 aktive Terrrogruppen untersucht, um in seiner Studie How Terrorist Groups End: Lessons for Countering al Qaida zu diesem Ergebnis zu kommen. Immerhin. Das Al-Qaida-Orakel des ehemaligen Nachrichtenmagazins ist allerdings nicht begeistert und findet, dass hier Äpfel mit Apfelsinen verglichen würden. Also weiter feste druff im "war on terror", mit neuen Exklusivreportagen aus Osamas Unterhose...
Geniale Ideen sind immer einfach und Robert Anton Wilson hat über Jahrzehnte die genial einfache Idee verfochten, das Wörtchen "ist" stets mit einem "vielleicht" zu verbinden - um die nötige Relativität zu wahren und nicht mit apodiktischen Feststellungen eine Allgemeingültigkeit von Realität zu behaupten:
I suggested he should invite Christians, Jews, and Moslems, and have chanting of "Jesus is the only Son of God, maybe" "Hear O Israel, the Lord thy God is one, maybe" and "There's no God but Allah, maybe, and maybe Mohammed is his prophet." I think this will do a great deal to restore sanity to this planet. It depends if Jews and Moslems show up for this celebration. Maybe it'll do their heads a lot of good.
Mehr in einem großartigen Interview mit RAW aus dem Jahr 2003: HIER.
Dass ich in diesem Blog die Zunft der Journalisten als "Medienbordell" und "Pre$$titutes" beschimpfe, weil sie ihrer heiligen Pflicht wahrheitsgemäßer Berichterstattung einfach nicht mehr nachkommt, wird von befreundeten Kollegen manchmal kritisiert. Auch wenn sie mir Grunde zustimmen, aber so in Bausch und Bogen und in diesem Ton, das bringe doch nichts, meinen sie. Ich solle doch diese Kritik ein bißchen weniger polemisch und ausführlicher zu Papier bringen, um mehr Wirkung zu erzielen. Aber da bin ich - nach zwei Büchern über 9/11, die ja letztlich nichts anderes darstellen als eine ausführliche, konkrete und ziemlich unpolemische Kritik der Medien - äußerst skeptisch. Bis sich die Branche von "FAZ" bis "taz" über "Spiegel" und "Zeit" bis ARD und ZDF endlich bequemt, ihre 9/11-Hausaufgaben zu machen, und nehme mir als zorniger alter Mann heraus, nur noch zu schimpfen.
Wie zum Beispiel über die Top-Pre$$titute Scott McClellan, den ehemaligen Pressesprecher des Weissen Hauses, der jetzt ein "Enthüllungsbuch" veröffentlicht hat. Er selbst will natürlich nicht geahnt haben, dass Bush und Cheney ihn mit Lügen in Sachen Irak fütterten, die er dann an die handverlesenen Nutten und Nüttchen bei den Pressekonferenzen weitergab, die sie wiederum in alle Welt posaunten. Kriesgverbrecher allesamt, die hundertausende Menschenleben auf dem Gewissen haben. Doch mehr als eine laue Debatte über die Kriegsgründe in Sachen Irak wird's kaum geben. Wie auch - käme das heiße 9/11-Eisen auf den Tisch, müßte 90% der Medienzunft die Lizenz zum Senden und Schreiben einfach entzogen werden. Für Chefredakteure und Ressortleiter: mindestens 10 Jahre Verbannung in die Blogosphäre. Edelhuren wie Scotty McClellan natürlich lebenslänglich.
Dass man erst den Petitionsausschuß des Bundestages anrufen muß, um eine Behörde wie die “Bundeszentrale für politische Bildung”(BpB) zu einem Mindestmaß an wissenschaftlichem Standard zu zwingen, scheint ungewöhnlich, aber in einem Land in dem ehemalige FDJ-Sekretärinnen für Agitation und Propaganda zu Bundeskanzlerinnen mutieren können sich öffentliche Informationsbehörden halt auch mal eben in Desinformations,- und Propaganda-Anstalten verwandeln. Und einem mißliebigen Präsidenten, in diesem Fall dem iranischen, Worte unterschieben, die er so nicht gesagt hat, wie zum Beispiel den Satz, dass “Israel von der Landkarte getilgt werden muß.” Nachdem Andreas Neumann und Anneliese Fikentscher monatelang erfolglos eine korrekte Übersetzung einforderten – und sich die BpB auf “seriöse” Medien(“Spiegel”, “FAZ” u.a.) als Quelle der Formulierung berief –zogen sie vor den Petitionsauschuß, der die BpB jetzt dazu verdonnerte, künftig eine vom wissenschaftlichen Sprachendienst des Bundestags gefertigte Übersetzung der Ahmenideschad-Rede zu publizieren. Nach der lautet der inkriminierte Satz: "Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muss aus den Annalen der Geschichte [safha-yi rozgar] getilgt werden.”
Ist es ein Unterschied, ein Land und ein Volk - sagen wir: Irland und die Iren - von der Landkarte zu tilgen oder ein Besatzungsregime – sagen wir:die britische Regierung - zu beseitigen ? Es ist ein großer Unterschied, egal welches Land oder welche Regierung wir hier einsetzen. Dass der iranische Präsident kein Freund Israels ist, darüber muß man nicht debattieren; aber dass er gefordert hätte, die Nation Israel und die Juden “auszuradieren”, wie “seriöse” Medien allenthalben behaupten, ist ein Unterstellung. Eine solche mag im Rahmen der Kriegspropaganda opportun sein, legitim ist sie deshalb noch lange nicht, schon gar nicht für eine der Information und Aufklärung der Öffentlichkeit verpflichtete Behörde.
Statt einer Entschuldigung ihrer Desinformation hat die BpB jetzt im Netz zusammen mit der korrekten Übersetzung eine “Debatte um die Position Irans” eröffnet und dazu einen chronischen Islamophobiker (H.M.Broder) und einen “Antideutschen” (M.Küntzel) um Beiträge gebeten. So lobenswert es sein mag, sich als öffentlich-rechtliche Anstalt auch um bizarre politische Randgruppen zu bemühen, aber dann kann man zum Zwecke der “politischen Bildung” eine Debatte über Frauenrechte auch gleich von zwei Zuhältern eröffnen lassen oder eine über Vegetarismus von Vertretern der Metzger-Innung.
"Mit einer gigantischen PR-Truppe hat die Bush-Regierung die Öffentlichkeit in den USA seit Jahren hinters Licht geführt. Ein Enthüllungsbericht der "New York Times" zeigt jetzt, wie gezielt und perfide das System der Desinformation funktioniert."
Ach Gottchen! Und die "New York Times" - das sind die mit Saddams massenvernichtenden Aluminiumnröhren auf der Titelseite - "zeigt jetzt" wie die große Wurlitzer der CIA auf allen Kanälen orgelt; und das ehemalige Nachrichtenmagazin - das sind die mit dem 9/11-"Sach"buch "Was wirklich geschah", die jede Woche direkt aus der Unterhose von Al Qaida orgeln - kolportiert atmemlos - hier - was sowieso schon jeder weiß, der seinen Medienverstand halbwegs beisammen hat.
Um die Konsensmaschine zu schmieren sind derlei "Enthüllungen" von Offensichtlichem bisweilen nötig, ein begrenztes mea culpa, das als limited hangout dafür sorgt, dass das Medienbordell "frei von Sünden" weiterläuft...
Dass es in Sachen Tibet so schwarz/weiß nicht ist, wie die Massenmedien hierzulande suggerieren - böse, kommunistische Chinesen hier, brave, fromme Mönche da - müßte bei nur halbwegs differenzierter Betrachtung des Konflikts schnell klar werden. Um eine solche Betrachtung zu verhindern müssen die Mediennutzer mit einseitigen, undifferenzierten Nachrichten bombardiert werden, eben mit Propaganda. Wie das im jüngsten Tibet-Konflikt funktionierte, hat Michel Chossudovsky jetzt aufgezeigt, anhand der CNN-Videos, mit denen die Botschaft des brutalen chinesischen Vorgehens gegen Demonstranten in die Welt gesetzt wurde. Dumm nur, dass die Polizisten auf diesen Bildern indische Uniformen tragen und die gezeigte Demo nicht China, sondern in Indien stattfand. Macht aber nix, dachte man sich bei C(IA)NN, und verlegte die Knüppelei kurzerhand nach Tibet.Mehr dazu hier: Western Media Fabrications regarding the Tibet Riots
"Die Deutschen verstehen nicht, warum ihre Bundeswehr in Afghanistan im Einsatz sind. Ein erschreckend hoher Anteil der politikmündigen Bürger glaubt, dass hier ein Vasallen-Krieg der USA geführt werden müsse. Viele fragen nach dem Ziel des Einsatzes."
Dass der Leitartikler der "Süddeutschen", Stefan Kornelius, die 80 % der Bundesdeutschen, die den Afghanistan-Krieg ablehnen, "erschreckend" hoch findet, kann nur damit zu tun haben, dass sein IQ zwar über Zimmertemperatur nicht hinauskommt, sich aber gleichzeitig auf dem Höhepunkt globalpolitischer Großanalytik wähnt. Eine Art mentales Dissonanz-Syndrom an dem ja auch der Großmeister des Afghanistan-Debakels - George W. Bush - leidet, und mit ihm jene Horde von Sesselpupern und Labtop-Bombern, die aus der sicheren Stellung ihres Redaktionsbunkers zum Endsieg am Hindukusch blasen. Aber ach, niemand hört auf sie, obwohl sie doch den offensichtlichen und arschklaren "Vasallen-Krieg" seit Jahren brav im Konjunktiv schreiben. Da hilft nur eins, ein Führerbefehl, und wenn nicht vom Ortsgruppenleiter Kornelius, dann wenigstens vom Bundestag:
"Das politische System in Deutschland kennt keinen alleinbestimmenden Außenpolitiker an seiner Spitze, wie in den USA oder Frankreich. Deutschland ist Konsensland, der Bundestag entscheidet über den Einsatz der Soldaten. Aber niemand zwingt die politische Führung, in einer zentralen außenpolitischen Frage genau dies zu zeigen: zu wenig Führung."
Lügen, Lügen, Lügen - das "Center for Public Integrity" hat die Falschbehauptungen der US-Regierung vor der Irak-Invasion akribisch dokumentiert - in einer Datenbank können sie online durchsucht werden. Es waren, zwischen 9/11 und Oktober 2007, genau 935 an der Zahl.
Und wer hat diese hochoffiziellen Lügen über die Massenvernichtungswaffen und die Al Qaida-Verbindungen des Irak brav kolportiert, wer hat nicht nachgefragt, nachgehakt, nachgebohrt, recherchiert, wer hat diese Bande mit ihrem ebenso offensichtlichen wie kriminellen Täuschungsmanöver durchkommen lassen und wer erweist diesen Lügnern und Kriegsverbrechern bis heute ehrenvolle Referenz ? Richtig - es ist die "freie Presse", die vierte Säule der Demokratie, die seriösen Medien, die Spitzenkräfte des Qualitätsjournalismus. Na schönen Dank....
Lesern dieses Blogs sagt der Name Omar Saeed Sheik vielleicht noch etwas, wenn nicht, sei hier nochmals auf C.C.Walthers Artikel Scheichegal verwiesen; sowie auf die Langfassung von Chaim Kupferberg - Mutmaßungen über Omar. Bevor in den Medien mit Khalid Sheik Mohamed ein neuer 9/11 "Mastermind"lanciert wurde galt Omar Sheik als einer der Hauptdrahtzieher, weil er im Auftrag des pakistanischen Geheimdienstchefs General Mahmud 100.000 Dollar an Mohamed Atta überwiesen haben soll. Nachdem KSM als neuer Oberböser medial installiert war wurde Omar Sheik wegen Mordes an dem US-Journalisten Daniel Pearl in Pakistan zum Tode verurteilt, die Vollstreckung wurde aufgeschoben. Es ist anzunehmen, dass der britische Staatsbürger Omar Sheik bei seinem Notar in London ein Dossier hinterlegt hat, das seine diversen Aktivitäten im Auftrag verschiedener Geheimdienste dokumentiert und im Falle seines Todes veröffentlicht wird, insofern läßt man ihn sicher noch ein Weilchen leben.
Vorallem, weil die ermordete Benazir Bhutto in einem ihrer letzten TV-Interviews mit David Frost berichtete, dass Omar Sheik auch Osama Bin Laden ermordet haben soll. Sie erwähnt das im Zusammenhang mit einem Brief an Präsident Musharraf, in dem sie Personen nennt, die ihr nach dem Leben trachten und die sie in Militär,- und Sicherheitskreisen Pakistans vermutet, unter ihnen auch Omar Sheik "who murdered Osama Bin Laden". Das Interview wurde im Rahmen der Sendung "Frost over the World" vom britischen Al Jazeera-Sender ausgestrahlt, die BBC unterdessen, die das Gespräch ihrer einstigen Koryphäe Sir David Frost übernahm, schnitt diese Passage raffiniert heraus. Hier kann man sich anschauen , wie im Medienbordell unserer Tage hemmungslos zensiert wird, auch und gerade von einer der ehrwürdigsten aller Pre$$titutes, der BBC.
Hat sich Frau Bhutto einfach nur versprochen ? Möglich wäre es und Sir David fragt auch nicht nach. Doch Sinn würde die Mord-These durchaus machen - außer dem allerersten Interview Bin Ladens nach den Anschlägen, in dem er jede Beteiligung abstritt, sind nur noch dubiose Video-Fakes und Tonaufnahmen gesendet worden. Ein lebender Bin Laden, der die Täterschaft weiterhin abstreitet, wäre für das Wahrnehmungs-Managment nach 9/11 eher kontraproduktiv gewesen, ihn beseitigen zu lassen also eine naheliegende Sache. Und ein Maulwurf und Insider wie Omar Sheik wäre - in der Wertschöpfungskette CIA-ISI-Taliban-Al Quaida - der geeignete Mann, diesen Job zu erledigen.
Und warum ist das für die Mainstream-Medien kein Thema ? Sie kämen dann nicht umhin, die gesamte 9/11-Legende und den "War On Terror"-Mythos umzugraben, aufzuwühlen und zu hinterfragen, den ganzen gefälschten und verlogenen Müll, mit dem sie die Massen füttern. Und das ist auch 2008 auf keinen Fall zumutbar...
Es reicht nicht aus, akribisch zu recherchierchen, gut zu schreiben, einen Pulitzer-Preis gewonnen zu haben und von den angesehensten Blättern publiziert zu werden, um als Journalist und Autor über die Runden zu kommen – denn das alles hatte Garry Webb getan, bevor er sich 2004 das Leben nahm, weil er die Miete für sein Haus nicht mehr bezahlen konnte. Aber seine Recherchen über den Drogenhandel und die Terrorfinanzierung der CIA und des Weissen Hauses, die er Mitte der 90er Jahre veröffentlichte, paßte den herschenden Eliten nicht ins Konzept. Webb hatte aufgedeckt, dass die Crack-Welle, die seit Ende der 80er Jahre die us-amerikanischen Großstädte heimsuchte, auf Kreise des nicaraguanischen “Contra”-Terrorismus zurückzuführen war, der von der Reagan-Regierung gefördert wurde. Nachdem Garry Webbs Serie “Dark Alliance” in einer kleinen Zeitung erschienen war, war es mit seiner journalistischen Karriere zu Ende. Robert Parry, der in den 80er Jahren als erster Reporter für “AP” und “Newsweek” über die Geschäfte berichtete, die als “Iran/Contra”-Skandal (kurz) Geschichte machten, erinnert in einem Beitrag zum 3. Todestag an Garry Webb – und daran was es heißt, im Zeitalter von Medienbordellen und Pre$$titutes noch wirklichen, investigativen Journalismus zu treiben. Wie die Geschäfte, die Garry Webb dokumentiert hat, auch nach 20 Jahren fröhlich weiterlaufen, kann man bei einem seiner würdigen Nachfolger – unserem Freund und Kollegen Daniel Hopsicker - aktuell verfolgen.
Das könnte eine schöne Verschwörung werden: ein bunter konspirologischer Abend, moderiert von Roger Willemsen, mit den Comedians Anke Engelke und Cordula Stratmann - und mit mir als Diplom-Paranoiker. Jedenfalls waren die 800 Karten für diesen Abend zur Eröffnung des Literaturfestivals litcologne in Köln am 29. Februar 2008 schon nach einer Woche ratzfatz ausverkauft. Deshalb ist jetzt eine weitere Vorstellung in Planung, am selben Tag um 17 Uhr. Karten dafür soll es demnächst geben - wer eine möchte sollte sich an die bekannten Kölner Vorverkaufsstellen wenden.
Update: Infos dazu hier . Ob und wenn ja wo es Aufzeichnungen der Veranstaltungen gibt, weiß ich im Moment nicht, werde es aber in diesem Blog melden.
Auf Telepolis ist heute meine Rezension des Buchs "Der geheime Krieg"erschienen, hier ein Auszug:
"Auch wenn die Geheimdienste moderner Nationen zumindest in demokratisch verfassten Ländern einer parlamentarischen Kontrolle unterliegen, lädt der konspirative Charakter ihrer Tätigkeiten dazu ein, jenseits der Grenzen der Rechtstaatlichkeit zu operieren. Wenn derlei Übergriffe nicht mehr völlig geheim bleiben und zum öffentlichen Skandal werden, kollidieren die Interessen der Machtpolitik mit den Rechtsstaats- und Öffentlichkeitsprinzipien der Verfassung. Während in der demokratischen Politiktradition die Sorge um das Gemeinwohl vollkommener Öffentlichkeit unterworfen wird, ist die Geheimpolitik für den Machterhalt (und seine Theoretiker von Machiavelli über Hobbes zu Carl Schmitt) ein unverzichtbares "Geschäfts- und Betriebsgeheimnis" - weshalb es den Machteliten auch erlaubt sein soll, die Massen mit noblen Lügen (so der Schmitt-Schüler und philosophische Ziehvater der "Neocons" Leo Strauss) darüber zu täuschen.Dass solche verborgene "Tiefenpolitik" ein entscheidendes Funktionsprinzip des Herrschens ist und nicht zur Debatte gestellt werden kann, musste einst schon der römische Senator Gallus erfahren, als er die Rolle des Magistrats gegenüber den Machtbefugnissen des Kaisers stärken wollte. Sein Antrag wurde von Kaiser Tiberius vom Tisch gewischt, denn – so notierte Tacitus in den Annalen – "es bestand kein Zweifel, dass dieser Antrag tiefer zielte und die geheimen Grundlagen der Alleinherrschaft (arcana imperii) in Frage gestellt wurden".
Dass die Moderne mit der Demokratisierung des Politischen und dem Übergang der Rolle des Souveräns von Kaisern und Monarchen an das Volk diese geheime Machtausübung formal abschaffte, brachte sie freilich nicht zum Verschwinden. Als defensive Schutzmaßnahme leben Geheimhaltung und Geheimdienste ebenso fort wie verdeckte Operationen und Überwachung als Mittel der Stabilisierung und Sicherung staatlicher Ordnung. Sie eröffnen so weiterhin einen unkontrollierten, rechtsfreien Raum – und sie stehen weiterhin, wie zu Zeiten des Imperators Tiberius, nicht zur Debatte.
Wären nicht Forscher wie Peter Dale Scott, die versuchten, die Spuren dieser "unsichtbaren" Politik zu lesen und Strukturen aufzudecken, sie bliebe, da Diskretion ebenso wie Tarnung und Täuschung zu den Grundlagen ihres Geschäfts gehören, tatsächlich unsichtbar. Da selbst akribische Zeithistoriker, die sich wie Scott ein halbes Forscherleben mit Ereignissen wie den Kennedy-Morden oder der Iran/Contra-Affäre befassen, gegen eine Zitadelle der Geheimhaltung und Vertuschung zu kämpfen haben, wird die konkrete Aufklärung dieser Fälle Historikern der Zukunft vorbehalten bleiben - wenn sie denn, irgendwann, Zugang zu allen klassifizierten Dokumenten erhalten. Bis dahin bleiben nur die Analyse von Indizien, das Lesen von Spuren, die Erkennung von Mustern – und Scouts wie Scott, die versuchen, den Nebel aus Geheimhaltung und Desinformation zu lichten.
Einen ganz anderen Ansatz, geheimen Staatsaktivitäten auf die Spur zu kommen, hat Eva Horn, Kulturwissenschaftlerin an der Universität Basel, in ihrer umfangreichen Studie "Der geheime Krieg – Verrat, Spionage und moderne Fiktion" gewählt. Statt zu versuchen, die Realgeschichte anhand von Indizien und Fakten aufzudecken, hat sie sich ausschließlich den Fiktionen zugewandt: Erzählungen, Romanen und Filmen, die die Logik des Geheimen nicht aufbrechen, sondern analysieren. Sie zielt dabei nicht auf die Enthüllung, die Aufdeckung der "wirklichen Ereignisse" hinter den Verlautbarungen der Regierungen, sondern auf die Struktur und Logik des geheimen Staatswissens und der Geheimdienste.
Wie gewinnen sie ihr Wissen, wie unterscheiden sie Information von Spekulation, Theoriebildung von Paranoia, welcher Zielsetzung und innerer Logik folgen sie – diesen Fragen geht die Autorin nach, allerdings in erster Linie nicht anhand von Fakten und Dokumenten, sondern anhand der Prosa, die Agenten, Verräter, Ex-Geheimdienstler und Literaten darüber verfasst haben. Diese Fiktionen, so die Grundthese des Buchs, sind "die luzideste Möglichkeit, in der Moderne über das politische Geheimnis zu sprechen." Weil Fiktion den Anspruch von Historikern und Journalisten aufgibt, die eine historische Wahrheit zu präsentieren, sei sie "besser als alle anderen Diskursformen geeignet…Einsicht in das Funktionieren des Geheimnisses zu liefern, ohne es zu lösen".
Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir die neueste Fassung von "Loose Chance" anzusehen, aber Andreas Hauss hat schon mal einige Kritikpunkte aufgelistet:
1. Über die Pass-"Beweise" der US-regierung wird räsoniert. Nicht aber über 2/3 der Leichen.
2. Es folgt die Geschichte vom Geldtransfer an Atta, und dann die Story der Ausbildung auf US-Militärbasen. All das ist nicht falsch. Aber es begründet keinesfalls, daß die sog. Attentäter "es auch waren". Nur, daß sie unbezweifelbar mit US-Diensten in Kontakt standen. Das kennen wir als Muster.
3. In Version 2 des Films war der Beginn geprägt durch die Frage der fehlenden Abfangjäger... Nun geht es um die Attentäter.
4. Ob sich die 19 Pornos ansahen oder tranken, tut ebenfalls nichts zur Frage, ob sie die Tat begingen oder nicht. Able Danger - Widersprüche
5 Wargames - alles gut und schön. Aber das sagt nichts aus über das Versagen der NEADS zugewiesenen Abfangjäger im "strip alert", QRA.
6. Es folgt ebenso die übliche bushistische Story von den 4000 Flugzeugen, die nach Minetas befehl der Schließung des Luftraums zur landung gebracht wurden. Nur: wen juckt es im Raum New York / Washington, wieviel Arbeit die Fluglotsen Tausende Meilen entfernt in Kalifornien, Seattle oder Texas haben? Hier zeigt sich besonders klar, wie lenkbar die Filmautoren sind: sie haben 1:1 die Argumentation der Regierung übernommen.
7. Die fehlenden Videos vom Crash in das Pentagon
8. Hani Hanjour konnte nicht fliegen. Aber er sei eingestiegen. Dem widersprechen diverse Fakten, u.a. daß zunächst nur von 18 Hijackern gesprochen wurde und daß er kein Ticket hatte.
8. Der flight path als kompliziert und in den frisch renovierten Pentagon-Flügel wird korrekt beschrieben. Nur über die NATUR der renovierung des Pentagonflügels machen sie sich keine gedanken. Kein Wort u Kevlar, Stahlstützen, Spezialfenstern - die allesamt so manche Frage beantworten könnten.. UNd so stellen die Filmautoren die zwei versionen einander gegenüber: a) ein Flugzeug traf das Pentagon b) es war etwas anderes. Glaubt doch was ihr wollt, scheint die Aussage.
9. Gut wiederum die Erwähnung der Buchhalter, die starben, und die Billionen Dollars, die nicht recherchierbar waren. Gut auch die Erwähnung von MASCAL. Zeigt es doch immerhin, daß man im Pentagon gut vorbereitet war auf einen Flugzeug-Einschlag.
10. Die Aussage Minetas wird breit dargestellt . Gut so. Aber die simple Frage zu stellen, was denn das für ein Abfangjäger war, der "does the order still stand" transmittiert erhielt und NICHT schoß - die Frage kommt nicht vor.
11. Zur Hälfte es Films geht es los mit den WTC-Türmen. Die Explosionstheorie, in voller Länge, nichts Neues, keine Auseinandersetzung mit Argumenten.
12. Asbest und Krebs bei den Aufräumarbeitern: richtig, nur nichts aussagend über den Verlauf des 11.9.
13. Die UAL93 - Story : Vergleich verschiedener Flugzeug-Crashs mit der UAL93. Überall gab es größere Trümmerteile. Aber Ausweise , ein rotes Stirnband etc. seien gefunden worden. Wie bei der AAl77 unterschlägt der Film, daß alle Leichen gefunden und identifiziert wurden - mit Ausnahme der sog. Hijacker. Spekulation über Abschuß oder Rakte o.ä.
14. Spekulativer Höhepunkt: das WTC7. Immerhin erstmals ein vergleich mit anderen gebäuden, u.a. den anderen WTCs. Die Logik ist völlig verquer: die einen wurden geschleift, andere stehen noch. Die einen wurden schwer, andere weniger schwer getroffen. Nur WTC7 fiel zusammen. Ja und ?
15. Die seltsame 9/11-Untersuchungskommission Schön das Ende: das Gedenken an die Hunderttausende Opfer der US-Kriege gegen Afghanistan und Irak. Leider wird die Aussage verdeckt durch ein Lamento über Lügen und Geld, das verschwand.
Fazit: eine Menge technischer Tricks, überraschendes Filmchen. Bunt gemixt, ohne Linie, ohne innere Logik. Das Übelste, was der Bush-Regierung vorgeworfen wird, ist: Beweise zu vertuschen und zu lügen. Nicht aber, daß die Bushisten IHRE EIGENE Version nicht bewiesen hat. Die Fragestellung: wer war es? ist komplett aus dem Blickfeld geraten ...
Es konnte mehr erwartet werden. Immerhin ist der akzeptable Teil von einem Achtel auf ein Drittel angewachsen. "
Der Film kann hier angeschaut werden - Loose Change Final Cut - und ist, zumal mit diesen Kritikpunkten im Hinterkopf, dennoch ein guter Einsteiger für 9/11-"Anfänger", denen Bücher wie "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9." oder "Fakten, Fälschungen und die unterdückten Beweise des 11.9." zu schwierig sind. Aber, darauf hat zuletzt auch Eva Horn in "Der geheime Krieg" (siehe unten, 28.Okt.2007)aufmerksam gemacht, es bestehen Unterschiede: "Wo Bröckers einen Gestus reflexiver Kritik und die 'Timeline' das Ideal maximaler Datensammlung haben, ist 'Loose Change' pädagogisch: der Film will belehren und sei es durch seine Fehler."
Zum großartigen Wirken der Geheimdienste bei der Vorbereitung des "deutschen 9/11", das dank Verdünnung des Wasserstoffperoxids haarscharf verhindert wurde, hat Jürgen Elsässer Neuigkeiten, auf hintergrund.de.
"Manch einer ist so überzeugt, daß er gar nicht weiß, wovon. Den Eindruck erhält, wer das Buch »Agenten des Bösen. Verschwörungstheorien von Luther bis heute« des Historikers und Professors an der Freien Universität Berlin Wolfgang Wippermann liest. Der Band soll eine Art Generalabrechnung mit verschwörungstheoretischen Denkansätzen sein. Prinzipiell erhebt Wippermann den Anspruch, eine allgemeingültige Erklärung für das Phänomen der Verschwörungstheorien zu liefern. Dabei zeigt seine Arbeit dem Leser in erster Linie, wie er, Wippermann, gedanklich das Problem erfaßt: nämlich ungeschickterweise genau in der Art, die er Verschwörungstheoretikern vorwirft – komplexitätsreduzierend."
Während sich Markus Klöckner in der "Jungen Welt"das dämlichste Verschwörungsbuch der Saison vorgenommen hat, präsentiert Helmut Höge den Autor in seiner Blogserie "Elitäre Quatschköpfe". Schön, wenn einem die Kollegen die Arbeit abnehmen, denn ich konnte den Dünnpfiff dieses Buchs nicht länger als eine halbe Stunde ertragen - geschweige denn, mir einen schriftlichen Verriss abringen.
Seit nach 9/11 der Terminus “Verschwörungstheorie” zu einem institutionellen Abwehrzauber geworden ist, mit dem Meinungsführerschaft und Deutungshoheit über die Realgeschichte verteidigt werden, ist eine rationale Debatte über den Begriff kaum noch möglich. Das Stigma “Verschwörungstheoretiker” – je nach Konnotation identisch mit “Total-Verrückter”, “Holocaustleugner”, “Menschenfeind” – führt zur schleunigen Exkommunikation aus dem Mainstream-Diskurs. Von einer “Konspirologie”, einer konspirationsbewußten Erkenntnistheorie, die das Wissen um die Allgegenwart von Verschwörungen in die Analyse des Politischen einfließen läßt – von einer solchen verschwörungstheoretisch fundierten “Wahrnehmungswissenschaft”, über die ich in “Verschwörungen, Verschwörungstheorien…” geschrieben habe, scheinen wir weit entfernt. Vielleicht, weil eine derart “kalte” Herangehensweise in der aufgeladenen Schock-Atmosphäre des Ereignisses nicht möglich war und der Ausnahmezustand eine klare Freund-Feind-Unterscheidung verlangte: Differenzierungen, alternative Deutungen, abweichende Meinungen, all das was eine skeptische “konspirologische” Wahrnehmung der Ereignisse zu Tage förderte, mußte zugunsten von Eindeutigkeit aus dem Diskurs verbannt werden. Das Stellen von Fragen wurde als Insinuieren von Antworten tabuisiert, Verweise auf widersprüchliche Fakten als böswillige Fiktionen denunziert und die Forderung nach Aufklärung als pathologische Vernebelung – bei gleichzeitiger massenhafter Verbreitung des Räubermärchens von Osama und den 19 Teppichmessern als einziger Ursache und alleinseligmachender Wahrheit der 9/11-Verschwörung. Derlei simplizistische Schwarz/Weiß,- Gut/Böse,- Raster beherrschen den Diskurs bis heute und führten dazu, dass zum Thema Verschwörungen und Verschwörungstheorien fast auschließlich Flachsinn publiziert wird – wie zuletzt von dem Eva-Herman-Experten und Burschenschafts-Historiker W. Wippermann (“Agenten des Bösen”).
Dass ausgeschlafenere Akademiker aber mittlerweile aus ihrer 9/11-Schiockstarre aufgewacht sind und in Sachen Verschwörung wieder klar denken und schreiben können, zeigt das soeben erschienene Buch von Eva Horn (“Der geheime Krieg – Verrat Spionage und moderne Fiktion”, Fischer Verlag, 14,95 EU). Die Autorin – Kulturwissenschaftlerin an der Uni Basel - untersucht das Thema nicht anhand der Aufdeckung von Staatsgeheimnissen und Verschwörungen, sondern anhand von Literatur und Filmen, die die Logik des Geheimen analysieren. Dieser Ansatz, nicht in der Realgeschichte der Geheimdienste zu stochern, sondern in den Fiktionen, die sie zum Thema haben, scheint auch die notwendige Distanz zu verschaffen, meine Arbeiten zum Thema seit dem 13.9.2001, richtig zu verstehen:
"Verschwörungstheorie - trotz ihrer oft analyiserten epistemologischen Kurzschüsses- wird bei Bröckers zu einer heuristischen Methode: eine Form, Fragen zu stellen (statt Antworten zu geben), Verbindungen herzustellen (statt sich an etablierte Freund-Feind-Schemata zu halten), Kausalitäten zu sehen (statt Koinzidenzen). Es geht ihm dabei um einen kritischen Blick auf die Interpretationshoheit über das Ereignis - und zugleich um eine Medienkritik an den "gleichgeschalteten" etablierten Verbreitungsmedien. Worauf Bröckers damit zielt, ist eine Restrukturierung politischen Wissens durch den Gebrauch eines neuen "Übermediums" Internet, das alle bisherigen Medien in sich vereint: die etablierten großen Sender und Zeitungen ebenso wie die randständige kleinen Alternativmedien und Fachpublikationen." (…) Bröckers ist einer der ersten, die die neue Form der Wissenszirkulation im Internet und den neuen Typus des politischen Ereignisses miteinander verknüpfen - und zugleich auf diese Verknüpfung reflektieren. Die unlauteren, peinlichen oder korrupten Verbindungen, auf die er in seinem blog hinweist - etwa die zwischen den Familien Bush und Bin Laden - zielen auf den Nachweis einer globalen und korrupten Machtelite, die die eigentlich treibende Kraft hinter einem Ereignis wie 9/11 gewesen sei. Anders als die offizielle Berichterstattung, anders auch als der traditionelle investigative Journalismus, die beide explizit einen Wahrheitsanspruch erheben, entzieht sich Bröckers diesem aber mit dem Hinweis auf den grundsätzlich fiktiven Charakter aller politischen Information:
"Es sind alles nur 'Erfindungen’. Glauben Sie mir also nichts, auch wenn ich natürlich behaupte, alles nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert zu haben. Und wenn es Ihnen an bestimm-, ten Stellen und Zusammenhänge aufgeht: 'Jawohl, so ist es das stimmt!`, dann schalten Sie sofort den inneren Beobachter ein und stellen die konspirologische Frage Nr. 1: "Und was steckt da hinter?"
Erst mit einiger Zeitverzögerung und weitgehend ohne diese selbst- ironische Volte hat sich die Infragestellung der offiziellen Version auch in Amerika durchgesetzt, zunächst auf Websites, in verschiedenen Publikationen und neuerdings verschiedenen Dokumentarfilmen.(...) Allerdings gibt es auch hier feine Unterschiede in der Gemeinde der netzgestützten Verschwörungstheoretiker, die sich besonders prägnant an der Differenz zwischen Bröckers und dem Film Loose Change beobachten lassen. Wo Bröckers sich geradezu lustvoll in Widersprüchen ergeht, wo er teilweise kolportagehaften Anti-Amerikanismus, teilweise präzise Hintergrundinformation lie- fert und jeden eigenen Wahrheitsanspruch ironisch immer schon dem Argwohn seines Lesers anheimstellt, meinen es die Macher von Loose Change auch dann noch ernst, wenn ihre Thesen -wie etwa die von 167 Milliarden Dollar in Gold, die angeblich im WTC Gebäude Nr. 7 gelagert hätten - langst als absurd widerlegt sind. Wo Bröckers einen Gestus reflexiver Kritik und die Timeline (von Paul Thompson, M.B.) das Ideal maximaler Datensammlung haben, ist Loose Change pädagogisch Der Film will belehren und sei es durch seine Fehler. In diesem Gestus zeigt sich eine weniger spielerisch-analytische als eine in letzter Konsequenz autoritätshörig man kann auch sagen: ödipale Haltung gegenüber jener politischen Autorität die der Film als unlauter diskreditiert. Im Grunde rebelliert man, um zurechtgewiesen, und zweifelt, um eines Besseren belehrt zu werden." (S. 467 ff.)
Eva Horn: “Der geheime Krieg – Verrat Spionage und moderne Fiktion”, Fischer Verlag, 541 Seiten, 14,95 EU
Wenn irgendwo eine Mülltonne brennt, stecken natürlich Al Qaida und der "Islamofaschismus" dahinter - an derlei Propaganda sind wir seit Jahren gewöhnt. Da kann es kaum überraschen, dass auch die Brände in Kalifornien nicht von ungefähr ausbrachen, auch mit der Dürre und dem Klimawandel hat das Feuer natürlich nichts zu tun, auch dass Feuerwehr und Zivilschutz nur dürftig besetzt sind, weil viele ihrer Männer im Irak den auswärtigen "Terror" bekämpfen müssen, ist kein Thema - denn die Biedermänner von "Fox News", des legitimen Nachfolgers der tönenden "Wochenschau", wissen wer die Brandstifter sind: Al Qaida. Demnächst in diesem Theater: Warum Osama in seiner Höhle die Teppichmesser ausgegangen sind und seine Räuber jetzt nur noch Streichhölzer dabei haben...
Das "Project Censored" hat wieder einmal die Top 25 der Nachrichten zusammengestellt, die der Selbstzensur der Großmedien zum Opfer gefallen sind, und nicht zu Nachrichten wurden. Darunter auf Platz 16 der Klassiker, der täglich solange in Balkenschrift und mit Sondersendungen wiederholt werden müßte, bis das Verbrechen aufgeklärt ist: "No Hard Evidence Connecting Bin Laden to 9/11." - Ja aber wer war es dann ? Erwarten sie Antworten nicht von den Medien - unsere Pre$$titutes haben Wichtigeres zu tun...
Wie im Nachrichtengeschäft Authentizität und Kompetenz simuliert wird, erhellt sich immer dann sehr deutlich, wenn ein TV-Korrespondent z.B. aus Kairo über einen Anschlag in Bagdad berichtet – immerhin ist der Reporter ein paar tausend Kiloemter näher dran als die Zuschauer. Dass er immer noch weit weit weg vom Ort des Geschehens ist und seine Nachrichten deshalb nur aus zweiter und dritter Hand (vulgo: vom Hörensagen) stammen können – darüber täuschen derlei Journalismus-Simulationen möglichst hinweg. Vergleichsweise authentisch und kompetent geht es dagegen im Lokaljournalismus zu, bei dem die Reporter tatsächlich vor Ort recherchieren, Beteiligte und Zeugen befragen und versuchen, ein möglichst realistisches Bild des Geschehenen wiederzugeben. So taten es auch die Reporter der “Sarasota Herald Tribune” in Florida, in deren “Einzugsbereich” das Nervenzentrum der 9/11-Anschläge lag: Venice Beach, wo ein Dutzend der “Hijacker” gelebt und Fliegen trainieren hatte. Wie es sich für Lokaljournalisten gehört hatten die Reporter fleißig herumtelefoniert, Klinken geputzt und Zeugen - Vermieter, Hausmeister, Fluglehrer, Wirte, Ladenbetreiber - befragte sowie die von den großen Agenturen veröffentlichten Nachrichten studiert und am 22.9. 2001 ihren Bericht veröffentlicht. Der ist aber schon seit längerem aus dem Online-Archiv der Zeitung verschwunden (Kopien hier: http://www.911blogger.com/files/Venice1.jpg und hier: http://www.911blogger.com/files/Venice2.jpg ) und der AP-Bericht über die Hinweise des deutschen Generalbundesanwalts Kay Nehm zur Hambuger “Terrorzelle” , aus dem die Reporter zitierten, wurde um diese Passagen gekürzt. Der Grund: die Fakten, die die Lokalreporter über Mohamed Atta und seine Kumpane recherchiert hatten – über Sex-Bars, Alkohol und Attas Wohngenossin Amanda Keller – paßten nicht in das Bild, das die Großjournalisten in ihren Nachrichtensimulationen zeichneten und das die 9/11-Untersuchungskommission später nachzeichnete. Und so kam es, dass sie im Erinnerungsloch verschwanden. Wo sie auch sicher verblieben wäre, würde nicht Daniel Hopsicker weiter vor Ort recherchieren, wie es sich für einen echten Reporter gehört. Zum fünften Jahrestag veröffentlichte die “Sarasota Herald Tribune” ein laues Dementi Amanda Kellers, sie hätte ihren Mitbewohner Atta damals wohl verwechselt und Hopsicker bekam die wenig überzeugende email eines Mohamed ohne Nachnamen, der behauptete, dieser falsche Atta gewesen zu sein. Nicht nur wer Welcome To Terrorland gelesen hat, dürfte sich nicht wundern, warum diese Zeugen sich nicht bei der Polizei melden – Amanda Keller wurde in den Tagen nach der Tat empfohlen, den Mund zu halten und in eine andere Stadt zu ziehen. Das FBI hat kein Interesse an Aufklärung und so bleibt die entscheidende Frage “Wer waren eigentlich die Hijacker” weiterhin offen.
Wie es derzeit aussieht, wird Julia Timoschenko aus den Wahlen in der Ukraine als Siegerin hervorgehen, und im zweiten Anlauf wohl zur ersten Mafiabraut auf einem Präsidentenposten. Zur Erinnerung hier noch mal der Blogeintrag vom 2.Dezember 2004 über die "Gasprinzessin":
„Ikone des Widerstands“, „Heldin der Opposition“, „Prinzessin der Revolution“ – die Medien überschlagen sich gerade mal wieder im Hochjubeln einer politischen Figur, die als Heilsbringerin und Passinonara der Ukraine aufgeblasen wird. Die Töne erinnern fatal an den Sound, mit dem unlängst in den USA mit Achmed Chalabi ein verurteilter Finanzbetrüger zum Retter des Irak stilisiert werden sollte. Mit Julia Timoschenko wird nun erneut eine „demokratische“ Oppositions-Kandidatin auf den Schild gehoben, gegen deren kriminelle Aktivitäten sich Chalabis Bankschwindel vergleichsweise bescheiden ausnimmt. Ihr Patron, der einstige ukrainische Premier Pavlo Lazarenko, wurde in den USA verurteilt, 613 Millionen $ des Weltwährungsfonds (IMF) außer Landes geschafft und gewaschen zu haben; außerdem, so schrieb die „Financial Times“ erhielt Lazarenko „mindestens 72 Millionen an Bestechungsgeldern vom Gasimporteur UESU. Im Gegenzug half Lazarenko der UESU eine der führenden Unternehmen der Ukraine mit einem Jahresumsatz von 10 Milliarden $ zu werden.“ Geleitet wurde die UESU von niemand anderem als Julia Timoschenko, als Chef der ukrainischen Zentralbank firmierte zu dieser Zeit Viktor Juschtschenko, dem der IMF später in einem Gutachten bescheinigte, den Währungsfonds systematisch getäuscht zu haben. Einer Verurteilung entging er ebenso wie Julia Timoschenko, die nur kurz verhaftet wurde, sich aber – mittlerweile die reichste Frau der Ukraine – erfolgreich als „politische Gefangene“ positionieren konnte und straflos davon kam. Jetzt steht die kurzfristig erblondete Oligarchin – „Ihren geflochtenen Haarzopf hat sie wie einen Heiligenschein um das Haupt gewunden“ (Tagesspiegel) – gleichsam vor der Heiligsprechung. In seinem Buch „Casino Moscow“ (2001) schreibt der Autor Matthew Brzezinski über seinen Besuch bei der „11 Milliarden Dollar Frau“
"...she was guarded by an entire platoon of ex-Soviet special forces bodyguards. She once sent a plane to collect Brzezinski from Moscow, fly him to Dnipropetrovsk to meet her for lunch, and drop him off back at Moscow in the evening. When Brzezinski said he didn't want to tie up the company plane, Tymoshenko said: "Don't worry. I have four of them." According to Brzezinski, as a result of Lazarenko's patronage, "Tymoshenko gained control over nearly 20% of Ukraine's gross national product, an enviable position that probably no other private company in the world could boast."
Keine Frage, Prinzessin Julia ist eine der coolsten Ganovinnen der Gegenwart – und keine Frage auch, dass sie mit einem Milliardenkapital im Rücken Eindruck auf die „Kollegen“ im Westen macht, denen sie das Spielfeld in der Ukraine öffnen will. Und kein Wunder, dass die Konkurrenz im heimischen Groß-Gangstertum ihre Argus-Augen auf die coole Prinzessin wirft, die Revolutionärin spielt. Blonde Heldin, finstre Russen-Patriarchen, smarte Ami-Oligarchen… fehlt nur noch Schwarzenegger mittenmang und Hollywood könnte die Schmonzette übernehmen!
Während in der beliebten Propaganda-Soap DSDS – “Dabbelju Sucht Den Superbösen” dem iranischen Präsidenten Ahmadineschad mal wieder schräge Zitat untergeschoben werden – “Wir haben keine Homosexuellen im Iran” wird er überall in Medien zitiert, wobei der zweite Halbsatz “…in der Art wie Sie in ihrem Land. ” (“We do not have homosexuals in Iran of the kind you have in your country.”) meist unterschlagen wird. Schon bei seiner berüchtigten “Holocaustleugung” und bei der Drohung, Israel “von der Landkarte zu löschen”, war ähnlich freizügig übersetzt worden – während auf breiter Medienfront also weiter an einem wahnisnnigen und aggressiven Neo-Hitler gezimmert wird, macht zumindest Seymour Hersh, einer der letzten der austerbenden Spezies “echter Journalist”, darauf aufmerksam, dass ein tatsächlich wahnsinniger und aggressiver Irrer derzeit weniger in Teheran als in Washington amtiert: “Präsident George W. Bush ist davon überzeugt, eine Mission zu erfüllen - weil er mit Gott redet.” . Auch dabei scheint es aber einige Übersetzungsprobleme zu geben, will man nicht unterstellen, dass auch der liebe Gott mittlerweile völlig durchgeknallt ist…
Bei so vielen gefährlichen Verrückten an den Schalthebeln der Macht tut es gut, an einen verrückten Heiligen erinnert zu werden, den persichen Dichter Rumi, den der Kollege Ulrich Holbein heute in der “Frankfurter Rundschau großartig besingt:
“Rumi tut zwar so, als sei er vor 734 Jahren von uns gegangen, kommentiert aber weiterhin vorauseilend ALLES, was heut vor sich hin eskaliert, und sich sonst noch so tut: Von derart oben und innen blickt er auf die Dunja (Welt), die er als Dschuz-i la Yatagazza (Atom) bequem im Turban unterbringt, dass er selbst den mächtigsten Mann der Welt, den potenziellen Iranzerbomber G.W. Bush, als Fliege fortpustet, die am Steuerrad zu sitzen wähnt, ohne zu merken, dass ihr Schiff nur als Strohhalm auf der Urinpfütze eines Esels schwimmt.”
Dan Rather, seit 20 Jahren Moderator von "60 Minutes", des wichtigsten Nachrichtenmagazins im US-Fernsehen, galt lange als Inbegriff des seriösen Journalisten. Auch sein fatales Statement nach den Attacken des 11.9.2001 - "George Bush ist der Präsident. Er trifft die Entscheidungen - und wie es sich für einen Amerikaner gehört: Wo immer er mich haben will, ich reihe mich ein." - sogar dieses erschreckende journalistische Armutszeugnis, das in der Nazizeit jedem deutschen "Schriftleiter" zur Ehre gereicht hätte, mochte man dem CBS-Chefmoderator einige Monate später verzeihen, als er als größte Bedrohung des Journalismus den "amoklaufenden Patriotismus" anprangerte. Nach einer kurzen Schockstarre schien die Ikone der US-Medien auf den rechten Weg zurückgefunden zu haben. Aber weit gefehlt: 2004, auf dem Höhepunkt des Bush/Kerry-Wahlkampfes, zog er eine Geschichte über den Vietnam-Drückeberger George W. zurück, weil sich der Chef des Viacom-Konzerns, dem CBS gehört, seine guten Beziehungen zum Weißen Haus nicht verderben wollte. Dafür soll ihm die Verlängerung seines Vertrags versprochen worden sein, die dann aber ausblieb, weshalb Rather jetzt gegen seinen Arbeitgeber klagt.
It began on September 8, 2004, when Rather, on CBS, ran a story that Daddy Bush Senior had, in 1968, put in the fix to get his baby George out of the Vietnam War and into the Texas Air National Guard. Little George then rode out the war defending Houston from Viet Cong attack.
The story is stone-cold solid. I know, because we ran it on BBC Television a year before CBS. BBC has never retracted a word of it.
But CBS caved. So did Dan.
That’s according to Rather’s written confession, his law suit, which is as much a shameful set of admissions as it is a legal complaint. In the suit filed Thursday, Rather tells us that Sumner Redstone, CEO of Viacom, owner of CBS, was “enraged that the [Air Guard] Broadcast had hurt CBS in the eyes of the Bush administration.” Viacom then set out to, “divert public attention from the accurate facts reported in the Broadcast concerning President Bush’s service (and lack thereof) in the TexANG during the Vietnam War; and enable CBS and Viacom to curry favor with the White House….”
Redstone roared and Dan, hearing his Dark Lord’s voice, admits he then “refrained from defending” the truths in the Broadcast. Dan shut his mouth, he confesses, in return for 30 pieces of Viacom silver: a promise that “his contract would be extended.”
Had Rather stood up to the Viacommunist thugs and defended his story, President Kerry and our nation could today express gratitude for his public service. Instead, Dan traded the public interest for airtime on 60 Minutes. Yuck."
Über die Diffamierungen in einer Ausstellung des "Zentrums für Antisemitismusforschung" der TU Berlin hatte ich am 20. August in diesem Blog bereits berichtet. Mittlerweile haben die Verantwortlichen - Prof. Wolfgang Benz, der Leiter des Instituts und die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Juliane Wetzel - ihre denunzierenden Falschbehauptungen entfernt. Auch Gerhard Wisnewski hat mittlerweile eine Unterlassungserklärung erhalten und berichtet darüber auf seiner Website.Drei Wochen lang haben diese wissenschaftlichen "Forscher" uns mit einem aus der Luft gegriffenen Zitat in eine Reihe mit Faschisten, Nazis und Antisemiten gestellt, obwohl sie schon bei der Eröffnung darauf hingewiesen wurden, dass es sich um eine Falschbehauptung handelt. Einen Widerruf am Ort der Ausstellung - dem Lichthof des Auswärtigen Amts - wie ihn mein Anwalt (und auch der Gerhard Wisnewskis) fordern, ist bisher aber nicht erfolgt, weshalb der Fall auch noch nicht beendet ist.
Ein Mossad-Doppelagent als Redenschreiber Bin Ladens ?
Dass Osamas Bart gefärbt oder angeklebt wirkt und derlei Kosmetik für Hardcore-Islamisten eigentlich nicht so richtig kosher ist, hatten wir bereits angemerkt. Jetzt enthüllt der Londoner "Daily Telegraph", dass dies auch für den professoralen Sound seiner Anti-Globalisierungsrede gelten könnte - Bin Ladens Ghostwriter soll der ehemalige Death-Metall-Freak und Hardcore-Zionist Adam Pearlman sein:
"A Californian heavy metal fan, who converted to Islam and became the first American to be charged with treason in half a century, has been fingered as the author of Osama bin Laden's latest video lecture - which left the terror chief sounding like an anti-globalisation protester."
Als Alias-Namen des 1998 zum Islam konvertierten Kaliforniers listet das FBI Abu Suhayb Al-Amriki, Abu Suhayb, Yihya Majadin Adams, Adam Pearlman, and Yayah. Ein Mossad-Doppelagent als Redenschreiber Bin Ladens ???. Toller kann es zum Jahrestag der Terroranschläge kaum kommen...
"Die Stimme auf dem Band sei "sehr sicher" die Osama Bin Ladens, sagte in der Nacht ein US-Vertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, mehreren Nachrichtenagenturen.", meldet SpOn, AP und andere Agenturen lassen sich die Echtheit der neuesten Osama-Botschaft ebenfalls von ungenannten "Geheimdienstexperten" bestätigen. Während in der arabischen Welt bisher nur eine kurze Passage des Videos gezeigt wurde, hat das mit dem Pentagon verbundene SITE-Institut bereits eine Abschrift der gesamten Rede veröffentlicht. Diese Eile deutet an, dass der Terrorfürst für Bushs "War On Terror"-Propaganda mittlerweile eine wichtigere Rolle spielt als für die islamischen Anhänger des Jiihad. Letztere dürften denn von dem Video-Auftritt ihres sagenumwobenen Führers auch wenig begeistert sein, denn der Bart ist gestutzt und frisch eingefärbt - und anders als für sozialdemokratische Bundeskanzler ist für Hardcore-Sunniten das Haarefärben natürlich strikt verboten.
Doch nicht nur optisch hat der neue Osama ein facelifting erfahren, auch rhetorisch wurde ihm ein Re-Design verpasst: statt den Kriegsherrn und Prediger gibt Herr Bin Laden nunmehr den Professor. Ohne die gelegentlichen Einsprengsel in Sachen Allah könnte dieses Statement auch einem Attac-Papier, der Rede eines Globalisierungsgegners oder der Feder Noam Chomskys (den Bin Laden zitiert) entstammen. Doch wie der neue Bart entbehrt die Rolle des Kapitalismuskritikers Osama nicht einer gewissen Komik, wenn man bedenkt, dass hier ein Milliardärs-Söhnchen (Bin Laden) mit dem anderen (Bush) streitet – und beide hinter demselben hersind: Öl. (Greg Palast hat diese zwei Seiten der “Operation Iraqi Liberation” (OIL) in seinem jüngsten Buch – “Armed Madhouse” – sehr schön beschrieben.)
Die Tatsache, dass in der Übersetzung der Rede die Namen der britischen und französischen Premiers genannt werden, die erst seit einigen Monate im Amt sind, wird als Indiz dafür angeführt, dass das Video neueren Datums sei. Der Ursprung der Aufzeichnung bleibt unterdessen ungeklärt. Auf einschlägigen islamistischen Websites und TV-Stationen angekündigt und lanciert zu werden reicht in Sachen Osama-Phantom als Echtheitsbeweis ja schon seit Jahren aus. Dass die privaten Terrorbeobachter von SITE an den Bildchen und Videos herumdoktoren, bevor sie in die Medienkanäle eingespeist werden, ist zwar bekannt, kann in diesem Fall aber nicht überprüft werden, da ein arabisches “Original” ja noch gar nicht erschienen ist. Wobei die Frage, ob ein solches überhaupt existiert und Bin Laden noch lebt, schon fast unerheblich ist – in seiner Rolle als medialer Oberbösewicht lebt er auch mit neuem Bart weiter…
"Das ... Allah hu akbar ... ist der Herr bin Laden. Er hat sich schon mal vorsorglich einen Verband um den Kopf gemacht, falls ihm da 'was drauf fällt. Wär' aber nicht so schlimm, weil der Herr bin Laden eh so redet als ob ihm da schon mal 'was draufgefallen ist. Der Herr bin Laden hat so einen wilden Bart, weil's in Afghanistan auch keine Rasierapparate gibt. Man könnte sich jetzt sowieso nicht rasieren, weil der Herr Bush den Strom abgeschaltet hat. Macht aber nichts, weil damit hat der Herr bin Laden nämlich gerechnet. Der Herr bin Laden kennt die Amis nämlich ganz gut. Schließlich haben die dem eine Menge beigebracht. Damals war das ja auch noch ok, denn damals ging das ja gegen die Russkis. Die waren na?mlich damals die Bösen. Jetzt sind sie die Guten, und der Herr bin Laden ist der Böse. Ist ihm aber egal, für ihn ist der Herr Bush der Böse.Und wer beim nächsten Krieg der Böse ist, dass erfahrt ihr ein anderes Mal."
Pünktlich zum Jahrestag wird jetzt eine Fortsetzung dieses Klassikers angekündigt - eine neues Video von Herrn Bin Laden. Wobei die Terror-Exegeten und Al Qaida-Ikonographen des ehemaligen Nachrichtenmagazins anhand des obigen Bildchens mal wieder im Kaffeesatz (bzw. Pixelsalat) lesen:
"Das Bild zeigt (..) einen überraschend jung wirkenden Osama Bin Laden - sein Bart ist kürzer als gewohnt, seine Haut scheint dunkler."
Offenbar steht in Afghanistan die Stromversorgung zumindest wieder soweit, dass sich Herr Bin Laden die Gesichtsmatratze ein bißchen stutzen und danach noch ins Solarium konnte. Oder der Job als Terrorchefphantom wirkt wie ein Jungbrunnen und macht unseren Oberbösen quasi von Tag zu Tag jünger. Vielleicht war er auch, wie am 10.9. 2001, mal wieder im Militärkrankenhaus seiner (und unserer) pakistanischen Freunde, und hat sich nicht nur die Nieren spülen, sondern auch das Gesicht liften lassen. Denn wie soll es sonst zu so einem "überraschend jung wirkenden Osama" kommen ? Wie? Es handelt sich schlicht um uraltes Video, dem jetzt nur neuer Text unterlegt wird ? Aber nicht doch...
51 % der amerikanischen Bürger fordern, dass Bush & Cheney über ihre Aktivitäten vor, während und nach dem 11.9.2001 vor einem Kongreßauaschuß aussagen - so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die 9/11-truth.org zum sechsten Jahrestag der Anschläge in Auftrag gegeben hat. Nahezu zwei Drittel aller Bürger finden, dass der Einsturz des Gebäudes "WTC 7" von der 9/11-Kommission untersucht werden müsse.
Man muß kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass es zu einem Untersuchungsauschuß in Sachen Bush/Cheney nicht kommen wird - und auch der Einsturz des dritten WTC-Hochhauses wird nicht zum Thema werden - da mögen die US-Bürger Aufklärung fordern so viel sie wollen. Dabei müßte man Darth Cheney eigentlich nur eine Frage stellen - um welche Order es sich handelte, die er einem Adjutanten im Bunker unter dem Weissen Haus drei Mal bestätigte. Sie betraf das Flugzeug, das in dieser Zeit von jeder Luftabwehr unbehelligt direkt auf das Pentagon zuflog.
Während sich hierzulande das ZDF am 11.9. mit einer BBC-Adaption in Sachen Debunking verdient macht wird, haben es unsere östereichischen Nachbarn etwas besser. Dort zeigt ORF morgen den Film "9/11 Mysteries" von Sophia Smallstorm, der sich zwar auch, wie "Loose Chance", zu lange mit dem WTC-Einsturz aufhält, aber ansonsten verdeutlicht, dass jeder mit gesundem Menschenverstand ausgestattete Zeitgenosse nur von den Mysterien und Ungereimtheiten dieses Verbrechens sprechen kann. Nur für völlig Wahnsinnige und Verblendete - und Institutionen wie das ZDF - ist das Märchen von Osama und den 19 Räubern nach wie vor eine bewiesene, unbezweifelbare Tatsache.
Ist es übertriebener Alarmismus oder eine konkrete Gefahr ? Die “Sunday Times” jedenfalls berichtet unter Berufung auf verschiedene “Experten”, dass das Pentagon einen 3-Tage-Blitzkrieg gegen Iran vorbereitet. Außerdem kursieren seit einigen Wochen auf Finanzseiten und Blogs Gerüchte, dass für den Optionstermin Mitte September extrem hoher Mengen von Put-Optionen gezeichnet wurden, also Wetten in Milliardenhöhe auf eine zu diesem Zeitpunkt stark gefallene Börse. Dieser ungewöhnlichenWetteinsatz wurde bei US-Finanzbloggern schon “Bin Laden Optionshandel” getauft – eingedenk der merkwürdigen (und nach wie vor ungeklärten) Optionsgeschäfte mit fallenden Airline-Aktien im Vorfeld des 11.September 2001.
So undurchsichtig diese Börsenaktivitäten derzeit sind, so sicher können wir sein, dass die medialen Osama-Aktien im Vorfeld des 6. Jahrestags auf allen Kanälen erneut gepusht werden. Was täte die Medienwelt ohne dieses Phantom, dem man als Alleintäter 9/11, nahezu den gesamten globalen Terrorismus und die debakulösen Kriege in Afghanistan und Irak einfach in die Schuhe schieben könnte ? Sie müßte fordern, die gesamte Untersuchung neu aufzurollen und die wahren Hintermänner dingfest machen. Aber wo kommen wir denn dahin ?
PS: Der Bericht einer US-Offizierin aus dem persischen Golf klingt äußerst alarmierend: "We are going to hit Iran big time"(..) "We are shipping in and assigning every damn Tomahawk we have in inventory. I think this is going to be massive and sudden, like thousands of targets. I believe that no American will know when it happens until after it happens. And whatever the consequences, whatever the consequences, they will have to be lived with..." Mehr hier. (Update: Die Website "Daily Kos" hat diesen Artikel mittlerweile entfernt, da er offenbar nicht authentisch ist.)
9/11: "The most effective television commercial in history."
Als ich am 12.09.2001 die erste Kolumne unter dem Titel " WTC-Conspiracy" schrieb, ging ich nicht davon aus, dass sie einige Dutzend Fortsetzungen haben würde und letztlich zwei Bücher daraus werden sollten. Spätestens nach ein paar Wochen - so dachte ich damals - werden die offenen Fragen geklärt und die Täter und ihre Hintermänner ermittelt sein. Dass das Osama-Märchen sich über Jahre halten und kaum eine der offenen Fragen geklärt würde, darauf hätte ich keinen Cent gewettet - dazu stank die Story von Bin Laden & den 19 Teppichmessern einfach zu sehr nach einer plumpen, unbewiesenen Verschwörungstheorie. Ich hatte unterschätzt, dass selbst die verrücktetste Fiktion zum allgemein anerkannten Faktum mutieren kann, wenn sie nur oft genug und im Brustton der Überzeugung wiederholt wird. Und so kam es, dass die haarsträubende Story von den 19 Studenten, die ganz allein die Luftabwehr der größten Streitmacht der Erde zwei Stunden außer Kraft setzten und das WTC zu Fall brachten, bis heute als offizielle Wahrheit gilt - auch wenn jeder Person mit einem IQ über Zimmertemperatur, die sich ein paar Stunden mit den Ungereimtheiten des Falls beschäftigt, massive Zweifel an dieser vermeintlichen Wahrheit kommen. Jetzt haben sich zwei Leute, deren IQ und Kompetenz ich besonders hoch einschätze, offenbar diese Stunden Zeit genommen. Der eine ist der langjährige Nahost-Korrespondent des “Independent”, Robert Fisk , von dem ich allerdings erwartet hätte, dass er das Pferd nicht von hinten aufzäumt und mit seinen Zweifeln bei der WTC-Sprengung ansetzt. Absolut auf den Punkt hingegen bringt es die Biologin Lynn Margulis, für mich seit langem schon die wichtigste Evolutionsforscherin, weil ihre Arbeiten sowohl über den dumpfen Ultra-Darwinismus eines Richard Dawkins als auch über die Idiotien des US-Kreationismus hinausweisen (Lesempfehlung: “Die andere Evolution” und “Leben”). In ihrem Statement auf “Patriots Question 9/11” heißt es:
"The 9/11 tragedy is the most successful and most perverse publicity stunt in the history of public relations. I arrive at this conclusion largely as the result of the research and clear writing by David Ray Griffin in his fabulous books about 9/11. (…)
It is clear to me that David Ray Griffin and his fellow critics are correct: the 9/11 "new Pearl Harbor" was planned in astonishing detail and carried out through the efforts of a sophisticated and large network of operatives. It was more complex and far more successful than the Allende assassination, the US bombing of our own ship the "Maine" that began the Spanish-American war (and brought us Guam, Puerto Rico, Cuba, and the Philippines), the Reichstag fire that was used to justify the suspension of most civil liberties in Germany in the 1930's, and even Operation Himmler, which was used by Germany to justify the invasion of Poland, which started World War II.
Whoever is responsible for bringing to grisly fruition this new false-flag operation, which has been used to justify the wars in Afghanistan and Iraq as well as unprecedented assaults on research, education, and civil liberties, must be perversely proud of their efficient handiwork. Certainly, 19 young Arab men and a man in a cave 7,000 miles away, no matter the level of their anger, could not have masterminded and carried out 9/11: the most effective television commercial in the history of Western civilization.
„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“ Der Vers des Dichters Hoffmann von Fallersleben lag mir auf der Zunge, als ich vor einigen Tagen im Lichthof es Auswärtigen Amts in Berlin eine Stelltafel las. Sie gehörte zu der vom „Zentrum für Antisemitismusforschung“ an der TU Berlin konzipierten Ausstellung „Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?" , die dort gezeigt wurde und ab 22. August in der TU Berlin zu sehen sein wird. Dort war zu lesen:
„Verschwörungstheorien zum 11. September:
In Deutschland v.a. durch Gerhard Wisnewski, Mathias Bröckers und Andreas von Bülow vertreten. Zwei ihrer Thesen:
“Jüdische Kreise hätten von dem Anschlag gewußt, weshalb es so gut wie keine Opfer gegeben hätte – was nachweislich nicht stimmt. Ca. 400 Juden und 5 Israelis sind umgekommen.”
Wie ein wissenschaftliches Institut dazu kommt, dies als meine These auszugeben, kann nur zwei Gründe haben: entweder haben sie meine Bücher zum 11.9. gar nicht gelesen – was bei der Reputation einer universitären Einrichtung eigentlich nicht der Fall sein sollte – oder sie haben sie gelesen, und behaupten einfach das Gegenteil, weil’s so schön ins Konzept paßt. Dass eher Letzteres und damit ein Fall für Fallersleben vorliegt, kann der unten stehende Abschnitt aus „Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9.“ verdeutlichen, der sich mit dem angeblichen Vorauswissen „jüdischer Kreise“ befaßt. Daraus zu lesen und dann zu behaupten, ich hätte mir diese These zu eigen gemacht, ist in der Tat lumpenhaft.
Dazu paßt auch die Geschichte der Kollegin Z., die mich nach der Pressevorstellung schon Anfang August auf diese Denunziation aufmerksam machte - auf der Presse-CD, die ich mir daraufhin besorgte war das Zitat aber nicht vorhanden, ich entdeckte es erst bei einem Besuch letzte Woche. Die Kollegin hatte die Kuratorin bei der Pressevorführung auf die falsche These hingewiesen und darauf zu hören bekommen, das sei doch nicht so schlimm. Als sie dann darauf hinwies, das man dagegen gerichtlich vorgehen könne, erhielt sie zur Antwort, die Autoren könnten ja klagen.
Zwar bestreitet die Rechtsabteilung der TU, der von meinem Anwalt Jony Eisenberg ein Unterlassungsbegehren zugestellt wurde, diese Äußerungen – ich jedoch glaube eher meiner Kollegin, als einer wissenschaftlichen Einrichtung, die derart salopp mit Fakten umgeht. In einem Schreiben von heute sichert die TU zu, dass sie die Falschbehauptung bei der übermorgen eröffnenden zweiten Station der Ausstellung nicht mehr präsentieren wird.
Auszug, S. 173 ff.
(...)Doch bevor die Fragen über ein mögliches Vorauswissen der US- Regierung auftauchten, sorgten in den Tagen nach dem 11.September zwei Meldungen über angebliche Vorinformationen zu den Anschlägen für Aufsehen. Die erste behauptete, dass 4000 im World Trade Center beschäftigte jüdische Angestellte am Tag der Anschläge nicht zur Arbeit erschienen seien. Wir konnten die eigentliche Quelle dieser Meldung, die in den Tagen danach auf vielen Seiten im Internet kursierte nicht ausfindig machen _ doch sie kursiert dort bis heute und zählt in der arabischen Welt quasi zu den Selbstverständlichkeiten. Auf die Eingabe von »WTC+4000+jews« bei Google kommen über 1400 Treffer. Wer immer diese Legende in die Welt gesetzt hat, um dem antisemitischen Affen Zucker und der Mär von der jüdischen Weltverschwörung Auftrieb zu geben, kann sich über mangelnden Erfolg nicht beklagen.
Wir vermuten hinter dieser Meldung denselben Spin-Doktor, der auch die zweite Meldung über ein angebliches Vorauswissen lancierte, der zufolge Mitarbeiter der israelischen Kommunikations- firma Odigo, die in der Nähe des WTC angesiedelt ist, vorgewarnt wurden. »Odigo, der Instant Message Services sagt, dass zwei seiner Angestellten zwei Stunden vor den Anschlägen am 11. September Nachrichten empfingen, in denen die Attacken vorhergesagt wurden. Die Firma arbeitet mit israelischen undamerikanischen Behörden, darunter dem FBI, daran, den Absender der Nachricht mit der Vorauswarnung zu finden«, berichtete die Jerusalemer Zeitung Haaretz in den Tagen danach.(207) Doch wie der Urheber der Legende von den 4000 vorgewarnten jüdischen WTC- Angestellten blieb auch der Absender der Nachricht an die Odigo- Mitarbeiter bis heute unbekannt. Vergegenwärtigen wir uns: Wer auch immer den 11.9. plante, musste nicht nur Vorbereitungen und Durchführung, sondern auch die Nachbereitung planen. Der 11.9. war nach der Tat nicht beendet, denn die Ereignisse des Tages sollten dann ja erst ihre Wirkungen entfalten. Halten wir mal an der vermeintlichen Gewissheit fest, dass es sich bei den Tätern um fanatische Islamisten handelt. Warum, im Namen Allahs und seines Propheten, sollten die sich bemüßigt gesehen haben, irgendwelche Angestellten einer israelischen Firma in New York vorab zu alarmieren? Um von der eigenen Tat auf Israel abzulenken? Das würde angesichts des Stolzes über den eigenen bevorstehenden Märtyrertod an Selbstverleugnung grenzen. Oder gaben sich die Attentäter nur schlicht irgendeiner menschlichen Regung hin? Wir stehen vor einem Rätsel, doch dieses Rätsel macht als Rätsel Sinn. Das Gerücht von den 4000 Vorgewarnten und dann die zwar absenderlose, aber eindeutige Vorwarnung an eine israelische Firma, die das passende Fleisch für den Gerüchteknochen liefert _ und schon rief diese propagandistische Nachbereitung die gesamte weltweite Armada der Antisemiten auf den Plan, die immer schon gewusst hatten, dass der »Ewige Jude« hinter allem steckt und sogar Araber anstiftet zu bösem Unheil. (…)
Wir sehen hier den klassischen Mechanismus von Ver- schwörungstheorien am Werk. Ein einziges Indiz, die Vorauswarnung, plus ein Gerücht reichen aus, um einen hochkom- plexen Zusammenhang auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen und einen Sündenbock verantwortlich zu machen. Wo Absurdistan Staatsbürger hat, fehlen die Parteigänger der Gegenseite natürlich auch nicht. Hier gilt, dass jeder, der die offizielle Version _ der 11.9. als autonomes Werk von Osama und seinen 19 Räubern _ bezweifelt, automatisch des Antisemitismus bezichtigt wird, weil Zweifel ja nur den Islamisten nützen. Derlei Humbug konnten wir im Zusammenhang mit dem Buch “Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11. September” bei Spiegel, Konkret und anderen immer wieder nachlesen. Und vollends zur Verwirrung in der Debatte trägt dann noch die zaghaft fundamentalpazifistische und korrekt linke Position bei, dass, wenn es denn schon die »Islamisten« waren, man deren Hass irgendwie verstehen (nicht tolerieren) müsse, weshalb vor allem die Ungerechtigkeit, die Unterdrückung und die Not in Palästina schnellstens zu überwinden seien. All das ist ja nicht völlig falsch. Aber der Odigo-Coup erfüllt eine objektive Funktion, und deshalb scheint uns das Tohuwabohu, das er ausgelöst hat, auch keine Zufallsreaktion zu sein. Wer auch immer diese Warnung in die Welt gesetzt hat, wusste sehr genau, was für ein Echo er damit auslösen würde _ und genau dies war beabsichtigt. (…)
"Die Glaubwürdigkeit der Online-Enzyklopädie Wikipedia befindet sich im freien Fall nachdem ein neu entwickeltes Software-Programm enthüllt hatte, wie unter anderem die CIA und Firmen wie Diebold routinemäßig Einträge editieren um Kritik zu entfernen und die Fakten zu manipulieren. Prisonplanet.com zeigte bereits auf, wie eine Gruppe von Individuen in einer groß angelegten Kampagne Einträge der 9/11-Wahrheitsbewegung sowie weitere kontroverse Themen entfernt hatte. Es wurden ganze Seiten gelöscht über Personen und Themen die offensichtlich eine Seite auf Wikipedia verdienen. Unter den Beispielen befand sich eine "Liste von Sex-Skandalen von Mitgliedern der republikanischen Partei", "Persönlichkeiten die den Abschlussbericht der offiziellen 9/11-Untersuchungskomission anzweifeln" sowie "die Bewegung zur Amtsenthebung von George W. Bush". Mehr dazu hier.
Ohne die dubiosen Videos von Osama Bin Laden und seinen vermeintlichen "Stellvertretern", die turnusmäßig in den Mainstreammedien gepusht werden, ließe sich allgemeine Angstmache vor den "islamischen Horden" (HM Broder) kaum aufrechterhalten. Die meisten dieser Videos landen über eine eng mit dem Pentagon verbundene private Geheimdienstfirma - IntelCenter - in den Wiederholungsschleifen westlicher Medien. Wie "Wired" berichtet, hat die Analyse eines Videoexperten jetzt ergeben, dass die Videos von IntelCenter wahrscheinlich manipuliert werden - so soll auf einem Video Ayman al-Zawahiris das Logo von Al-Asahab - des "Medienarms" von "Al Qaida" - nachträglich eingefügt worden sein. Mehr dazu hier und hier
Ich war ein paar Tage außer Gefecht, denn Macs sind auch nicht mehr was sie mal waren und die Festplatte meines Macbooks verabschiedete sich nach nur 14 Monaten. Auch der ebenfalls jugendliche i-Mac im Büro wollte dann am Montag partout nicht hochfahren. Seit Steve Jobs mehr an USD als an LSD denkt geht's abwärts mit der Apfelqualität... aber weil man das als paranoischer User schon irgendwie ahnt, hat man auf der externen Festplatte gottseidank ein Backup. Deshalb mit kleiner Verspätung der Hinweis auf die Band die bandbreite und ihren 9/11-Song "Selbst gemacht", eine Art "Loose Change" im Rap-Format, der ihnen natürlich auch schon den Vorwurf des "Antiamerikanismus und Antisemitismus" eingebracht hat. Wie allen, die sich das Osama-Märchen nicht als Realität verkaufen lassen...
Damit der neue Briten-Premier zum Amtsantritt ja nicht vergißt, weiter auf die "Anti"-Terror-Tube zu drücken, gab's in London gleich zwei super-terroristische Anschlagsversuche, die mal wieder nur um Haaresbreite und dank der unermüdlichen Überwachung und Kontrolle durch die Polizei verhindert werden konnten. D.h. eigentlich war's nur ein Versuch, denn bei dem anderen wurde war der Tat-Mercedes im absoluten Halteverbot abgestellt und wurde einfach abgeschleppt. Tolle Terroristen sind mir das, echte "Schläfer" scheinbar und zu verschnarcht, um Parkverbotsschilder zu lesen. Aber auch die andere Truppe war nicht gerade helle:
"London police were contacted when witnesses saw a Mercedes being driven erratically near London West End night club Tiger Tiger, and the driver jumped out of the automobile and ran away. The car was reported to have two gasoline canisters and be full of nails."
Merkwürdig durch die Straßen kurven, dann die Karre abstellen und auffällig wegrennen ??? - da deutet doch einiges darauf hin, dass hier vor dem "Tiger Tiger" mal wieder ein terroristischer Papiertiger inszeniert werden sollte. Von Sprenstoff zwar keine Spur, aber zwei Benzinkanister und ein Haufen Nägel. Wow! Aber sowas reicht ja mittlerweile, um einmal mehr großen "Al Qaida-Alarm" auszurufen.
...werden morgen ab 11 Uhr wieder im Saarländischen Rundfunk gestellt. Der Autor bin diesesmal ich und es geht um das Buch "Cogito Ergo Bum" und die Unausweichlichkeit des Scheiterns. Die Live-Sendung läuft auf SR2 und kann ab Montagnachmittag auch als Podcast heruntergeladen werden.
Im Frühjahr 2006 wurde ich von meinem alten Schlachtschiff taz angeheuert, um dort die Webseite auszubauen und weiter zu entwickeln. Die taz war 1995 die erste deutsche Tageszeitung im Internet, jeden Abend gegen 21 Uhr 30 werden seitdem sämtliche Artikel des Folgetags online gestellt und können dort kostenlos gelesen werden. So sehr die taz in Sachen Onlinejournalismus aber Pionier war, so sehr hatte sie auch in den Folgejahren versäumt, diesen Vorteil als “first mover” weiter auszubauen und zu nutzen. Dies hatte immerhin den Vorteil, dass während des dotcom-Hypes Ende der 90er keinerlei Geld versenkt wurde, was freilich in dem stets äußerst knappen taz-Haushalt ohnehin nicht vorhanden gewesen wäre. Mit der stürmischen Entwicklung des Internets in den letzten Jahren wurde es allerdings höchste Zeit, den sehr puristischen Webauftritt der Zeitung zu reformieren. Nach längeren Vorbereitungen konnte im Frühjahr 2007 eine kleine Onlineredaktion eingerichtet werden, sämtliche Seiten wurden neu designed und bis heute Nacht noch an der Technik geschraubt. Seit Mitternacht ist die neue Website online. Taz-Artikel werden ab sofort nicht mehr erst am Abend ins Netz gestellt, sondern schon dann, wenn sie im Laufe des Tages fertig werden. Doch nicht nur wegen dieser Aktualität lohnt sich der eine oder andere Klick auf taz.de
Dass der Realitätsgehalt von dpa-Meldungen nicht unbedingt der Realität enstpricht, wurde im Eintrag von gestern deutlich. Insofern ist auch die folgende Nachricht "cum grano salis" zu geniessen:
"Rostock (dpa) - US-Sicherheitskräfte haben die Kontrollen um den G8-Gipfel in Heiligendamm nach dpa-Informationen mit dem Transport einer geringen Menge Sprengstoff getestet.Der in einem Koffer versteckte Plastiksprengstoff sei von den deutschen Beamten an einer Kontrollstelle in einem Auto entdeckt worden, erfuhr die dpa. Obwohl es sich um eine «sehr kleine Menge» gehandelt habe, schlug demnach die Durchleuchtungstechnik Alarm. Daraufhin hätten sich die zivil gekleideten Insassen als US-Sicherheitskräfte zu erkennen gegeben."
"Amerikaner testeten G8-Kontrollen mit «Sprengstoff-Schmuggel» " ist die Meldung überschrieben - und läßt mehr Fragen offen als sie beantwortet: Wie kommen als Zivilsten getarnte 'US-Sicherheitskräfte' dazu, in Deutschland mit Sprengstoff durch die Gegend zu fahren? Haben sie das Explosivmaterial im Flugzeug mitgebracht, oder von hiesigen US-Einrichtungen bezogen ? Was hätten die "US-Sicherheistkräfte" gemacht, wenn das Material bei der Kontrolle unentdeckt geblieben wäre ? Hätte die "sehr kleine Menge" ausgereicht, um Schäuble und der BILD-Zeitung ("Chaoten, wollt ihr Tote ?") Genüge zu tun ? Reicht es, nach der Entdeckung einer Straftat einen CIA-Ausweis zu zücken und "Sorry, war nur ein kleiner Test" zu nuscheln um fröhlich seiner Wege zu ziehen ? Gilt in Deutschland statt Grundgesetz und StGB der "Patriot Act" weil Bush im Lande weilt und können "US-Sicherheitskräfte" treiben was sie wollen ? Wenn es nach dpa geht, sicher, denn so lange die Agentur brauchte, ihre Fälschung vom Samstag zu korrigieren, so kurzentschloßen lies sie diesesmal jede weitere Nachfrage aus...
“Vor zwei Jahren hat es geheißen: Wir sollen den Krieg nicht in die Diskussion mit reinbringen. Wir sollen uns nur auf Armutsbekämpfung konzentrieren. Aber ich sage: Wir müssen den Krieg hier mit reinbringen. Denn ohne Frieden kann es auch keine Armutsbekämpfung geben.”
So der alternative Nobelpreisträger Walden Bello in seiner Rede am Samstag in Rostock. Die Deutsche Presse Agentur machte daraus:
“Wir müssen den Krieg in die Demonstration tragen, mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts”
… und der Spin von den zum Krieg aufrufenden Chaoten verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Wer Blogs las oder sich im Netz informierte konnte das Zitat schnell als Fälschung entlarven – doch dpa sah sich erst drei Tage später genötigt, den “Fehler” richtigzustellen. Genug Zeit also für die Journallie, den “Schwarzen Block” zur Mega-Staatsbedrohung hochzujazzen.
Stefan Niggemeier hat die Chronologie dieser Falschmeldung dokumentiert: hier
Während George W. Bush unbeschadet auf dem Rostocker Flughafen landete und statt in das Kriegsverbrechergefängnis nach Den Haag ins Kempinski nach Heiligendamm eskortiert wurde – während also gemeingefährliche Kriminelle auf Kosten der Steuerzahler in feinen Ostseebädern hofiert werden - echauffieren sich die deutschen Medien lustvoll über die”Gewalt” militanter Demonstranten. Dass der G8-Häuptling Bush für den Tod hundertausender Menschen im Irak verantwortlich ist, den er unter Vortäuschung falscher Tatsachen überfallen hat und besetzt hält – derlei massenmörderische Gewalt gilt dem Medienbordell als vernachlässigbare Größe. Ein paar Polizisten mit blauen Flecken hingegen wurden seit Samstag als “433 zum Teil Schwerverletzte” kolportiert – tatsächlich liegt wohl nur ein einziger Polizist (mit einer Gehirnerschütterung) im Krankenhaus. Bei den anderen Ordnungshütern, die angeblich zum Opfer einer der “Orgie der Gewalt” wurden, hatten die Krankmeldungen scheinbar kaum schwerwiegendere Ursachen wie bei den acht Beamten, die sich wegen Wasserpistolen-Angriffen in stationäre Behandlung begaben. Sie waren von der Spaßtruppe “Clown’s Army” mit “Pustefix” angeriffen worden. Weil sie sich im Krankenhaus untersuchen ließen, gelten auch diese Opfer von Seifenblasen in der Statistik als “Schwerverletzte”…
Da "Ana raicha Al Qaeda" nichts anderes heißt als “Ich muß mal auf’s Klo” – und keine arabische Terrorgruppe sich freiwillig einen solchen Namen zulegen würde – ist das offizielle Gerede von “Al Qaeda” nichts anderes als ein Witz. Da auch der angebliche Chef dieser Gruppe seit Jahren nur als Phantom durch die Medien geistert, ist es diesen ein Leichtes, alle paar Wochen auch eine neue “Nr. 2 von Al Qaeda” tot oder lebendig ihr Unwesen treiben zu lassen. Oder die “Geständnisse” des in Guantanamo einsitzenden 9/11-Mastermind-Phantoms Khalid Sheik Mohamed zu kolportieren, in denen er jeden Terroranschlag bis zur mehrfachen Zerstörung Japans durch Godzilla gesteht.
Auch wenn dieser ganze Al Qaeda- Mumpitz durch permanente Wiederholung als Realität zementiert wird, reicht es nicht, immer nur wieder die alten Wickelmützen-Klamotten zu zitieren und auf die zerstörten Twin Towers zu verweisen – um das allgemeine Angstniveau zu halten, müssen immer wieder neue Bedrohungen her. Und so gelangt dann auch ein Früchtchen namens Adam Yehiye Gadahn, der auch unter den Namen Abu Suhayb Al-Amriki, Abu Suhayb, Yihya Majadin Adams auftritt, per Video in die Weltnachrichten. Mit einer neuen Al Qaeda-Botschaft, die “Schlimmeres als den 11.9. androht” falls Bush nicht aus den moslemischen Ländern abzieht. Wer hinter diesem “Abu” steckt - und wer solche Videos termingerecht lanciert – erfährt man aber im Nachrichtenticker von AP nicht. Dass es sich bei “Intelcenter”, wo das Video veröffentlicht wurde, um eine Pentagon-Veranstaltung handelt, und dass der Abu eigentlich Adam Pearlman heißt und einst als Hardcore-Zionist agierte – mehr zu seiner merkwürdigen Karriere hier - dieser Hinweis hätte das Al Qaeda-Theater zu schnell als eben solches entlarvt und mußte deshalb entfallen.
Das "Projecetd Censored" der kalifornischen Sonoma State Universität hat wieder seinen Index der "Top 25 Censored Stories" herausgebracht. Von Halliburtons Nuklear-Deal mit Iran, über den 3000%-Profit des Vize-Präsidenten Dick Cheneys mit Halliburton-Anteilen, bis zu den Berichten des Physikers Steven Jones über eine oontrollierte Sprengung der WTC-Towers.
Wenn eine politische Karrikatur auch nach 30 Jahren topaktuell ist, ist dann, da die Zeit ja nicht stehen bleibt, ein Rollback zu verzeichnen, oder wiederholen sich die Dramen der Vergangenheit als Farce, oder handelt es sich bei dem Künstler einfach um einen Menschen mit prophetischer Weitsicht ? In diesem Fall wohl von allem ein bißchen. Die hier abgebildete Zeichnung zierte 1978 den Umschlag von Gerhard Seyfrieds erstem Comicband "Wo soll das alles enden" - und sie paßt damals wie heute ins politische Bild. Wie so vieles, was Seyfried gezeichnet hat. Deshalb birgt der gigantische Band mit allen Comics von Seyfried (die er seit Anfang der 90er Jahre mit seiner Partnerin Ziska macht) noch viele andere hochaktuelle Zeitreisen. Und das Schönste ist: sie müssen den drei Kilo schweren, 700 Seiten dicken Wälzer noch nicht mal nach Hause schleppen, sondern können ihn gleich hier online bestellen.
Am 10. April veröffentlichte Europol, der Zusammenschluß der europäischen Polizeibehörden, einen Bericht über die Gefahren des Terrorismus: “EU Terrorism and Trendreport 2007” . In den Großmedien hierzulande wurde die umfangreiche Studie nicht zum Thema, ja sie wurde nicht einmal erwähnt. Eine Meldung aus den USA hingegen, dass us-amerikanische Einrichtungen in Deutschland einer stärkeren Bedrohung ausgesetzt seien, landete vergangene Woche in sämtlichen Wiederholungsschleifen der Nachrichten. Wie kommt es, dass eine Meldung mit der zweifelhaften Quelle “US-Militärkreise” groß die Runde macht, eine umfangreiche Studie der EU-Polizei aber keinerlei Erwähnung findet ?
Die Europol-Studie hat sämtliche Terroranschläge, die 2006 in 11 EU-Ländern stattfanden, analysiert– von den 498 Anschlägen, die von den Euro-Polizisten untersucht wurden, hatte nach diesen Erkenntnis nur ein einziger einen “islamistischen” Hintergrund, es handelte sich um die verhinderten “Kofferbomber” im letzten Sommer in Deutschland. Zwei weitere angeblich geplante Anschläge in England und Dänemark, die im Vorfeld entdeckt wurden, wurden nicht in die Statistik aufgenommen. Die meisten Anschläge – 136 – werden der baskischen ETA zugeschrieben, insgesamt kamen bei allen 498 terroristischen Attacken in der EU im Jahr 2006 sage und schreibe zwei Menschen ums Leben.
Angesichts dieser Lage von einer “islamistischen Bedrohung” und “Gefahren des Terrorismus” zu reden, ist reine Demagogie. Kein Wunder also, dass diese Terror-Statistik keine Erwähnung fand – die “Terrorischten”, vor denen Wolfgang “Stasi 2.0” Schäuble uns schützen will, existieren einfach nicht, die Bedrohung durch Terrorismus ist für EU-Bürger deutlich niedriger als die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden.
Hier zum Wochenende noch ein kleiner Auszug Cogito Ergo Bum. - über den homo stultus,das Mängelwesen Mensch und seine göttlichen Eingebungen:
»Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen«, notierte Georg Christoph Lichtenberg vor über 200 Jahren zu der Schwierigkeit des Projekts »Aufklärung«. Was dieses Projekt sei, hatte sein Zeitgenosse Immanuel Kant in seiner berühmten Definition festgehalten: »Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.« Doch scheint bei diesem »Ausgang« seitdem einiges schiefgegangen zu sein. Dass sich die »Vernunft« in historischen Fortschritten weiterentwickelt, die »Sinnesart« des Volkes und langfristig auch der Regierungen verändert, was dazu führt, den Menschen, »der nun mehr als Maschine ist, seiner Würde gemäß zu behandeln« (Kant) – diese Sichtweise der Aufklärung als Garant der Humanität hat sich als zu optimistisch erwiesen. Um in Lichtenbergs Bild zu bleiben, war die Fackel entweder zu heiß oder das Gedränge zu groß oder die Männer mit Bart waren in der Überzahl und wollten sich die Zwangsrasur durch aufklärerische Fackelträger einfach nicht bieten lassen. Jedenfalls setzten sich die Bartträger durch und eliminierten die Idee, das Menschengeschlecht durch Wissen und Wahrheit zur Vernunft zu führen. Der Rückfall in die Barbarei des Faschismus und der Weltkriege zeigte denn auch spätestens im 20. Jahrhundert das faktische Scheitern dieser Zivilisationsbemühungen an. Von diesem Versagen, das Adorno und Horkheimer in ihrer Dialektik der Aufklärung konstatierten, hat sich das Projekt bis heute nicht erholt – wobei es zu dieser pessimistischen Einschätzung des Horrors von Auschwitz eigentlich gar nicht bedurft hätte. Schon 1919 hatte der Psychologe und Nobelpreisträger Charles Richet angesichts von »Verstümmelung, Beschneidung, Kastration, Zölibat, Königskult, Knechtseligkeit, Unterwerfung, Klassengesellschaft, Drogen, Alkoholismus, Tabak, Moden, Juwelen, Krieg und Rüstung, Aberglaube, Stierkampf, Ausrottung von Tierarten, Zerstörung der Wälder, Schutzzölle, Krankheiten aus Leichtsinn etc.« den Vorschlag gemacht, aufgrund der sich häufenden menschlichen Dummheit den Homo sapiens in »Homo stultus« umzubenennen. Dass sein Werk L’homme stupide heute nahezu unbekannt ist, wundert nicht, denn wer hört schon gern, dass er, wie man in Berlin sagt, »dumm wie Stulle« ist. Auch was der Arzt und Poet Gottfried Benn diagnostizierte – »Es ist ein Irrtum, anzunehmen, der Mensch habe noch einen Inhalt oder müsse einen haben. Der Mensch hat Nahrungssorgen, Familiensorgen, Ehrgeiz, Neurosen, aber das ist kein Inhalt im metaphysischen Sinne mehr ... Es ist überhaupt kein Mensch mehr da, nur noch seine Symptome« –, auch diese Darstellung der Krone der Schöpfung als hohle Nuss stieß nicht auf große Gegenliebe. Doch mögen diese beiden Diagnosen reichen, um zu zeigen, dass der Mensch durch die Anhäufung von Wissen nicht mündiger und autonomer wurde, sondern sich immer mehr zum Mängelwesen entwickelte. Ein letztes, erschreckendes Beispiel lieferte der derzeit mächtigste Mann der Welt, George W. Bush, der die Frage des Reporters Bob Woodward, ob er vor der Invasion des Irak seinen Vater konsultiert habe, verneinte. Dafür hätte er einen anderen Vater, den er täglich um Rat frage, und von ihm, dem lieben Gott, sei auch der Rat gekommen, den Irak zu »befreien«. Soweit ist es mit dem Projekt Aufklärung also gekommen – nicht Vernunft, Verstand oder erfahrene Berater entscheiden über einen Krieg, der Hundertausende das Leben kostet, sondern himmlische Eingebungen: »Gott befahl mir, Al Qaida anzugreifen, und ich griff sie an, dann trug er mir auf, Saddam anzugreifen, was ich tat, und jetzt bin ich entschlossen, die Probleme im Mittleren Osten zu lösen.« So gesendet von BBC am 6. Oktober 2005. Bei Adolf, dem großen Führer der Deutschen, war es die göttliche »Vorsehung«, die ihn (und 50 Millionen Menschen) in den Untergang führte, bei Dabbelju ist es die persönliche Ansprache Gottes: »Wenn ich nicht darauf vertrauen würde, dass Gott durch mich spricht, könnte ich meinen Job nicht machen.« Nachdem er im Mittleren Osten ein Debakel angerichtet hat, pfeift ihn jetzt folgerichtig auch nicht der liebe Gott, sondern der Papa persönlich zurück – und schickt den Top-Krisenklempner der Bush-Familie, James Baker, zum Aufräumen. Ginge es weiter nach Dabbeljus Eingebungen und den Einflüsterungen seiner Neocon-Berater würde er seine göttliche Mission im Iran, Syrien und anderswo fortsetzen und »Demokratie« und »Freiheit« unvermindert mit Bomben verbreiten. Ein Glück also, dass es diesmal einen Papa Hitler gibt, der seinen durchgeknallten Adolf energisch zurückpfeift. Aber auch so bleibt festzuhalten, dass das Scheitern des Homo stultus George W. Bush den bis dato blutigsten Massenmord des 21. Jahrhunderts markiert.
Ende nächster Woche wird mein neues Buch ausgeliefert. Es handelt von der Unausweichlichkeit des Scheiterns und hat den Titel Cogito Ergo Bum. Im Folgenden ein Auszug aus dem Vorwort:
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als unsere Zwillinge laufen lernten. Hannah hatte es ein bisschen vor ihrem Bruder raus, ein Ziel ins Auge zu fassen und auf zwei Beinen draufloszuwackeln. Sie stolperte oft und fiel auf den Teppich, aber lernte schnell, wieder aufzustehen und den Weg fortzusetzen. Bei Boris klappte das noch nicht so, aber um den Geschwindigkeitsgewinn seiner Schwester wettzumachen, entwickelte er neue, schnellere Techniken, um auf allen Vieren voran zu kommen. Keines der Kinder hat sein Versagen – das Stolpern und die Stürze oder die Langsamkeit des Krabbelns – als Scheitern empfunden, es war einfach eine natürliche Entwicklung, dass man beim Laufen öfter mal hinfiel oder dass plötzlich jemand schneller unterwegs war und man sich beim Krabbeln etwas einfallen lassen musste. Wenn Kinder Angst vor dem Scheitern hätten, würden sie nie laufen lernen, nur ihrer Furchtlosigkeit, dem Gefühl, dass Hinfallen genauso normal ist wie Aufstehen, verdanken sie den aufrechten Gang.
Aus dieser Perspektive betrachtet ist Scheitern nicht nur selbstverständlich, sondern absolut unverzichtbar für jede Entwicklung, denn ohne die Erfahrung des Misslingens kann sich Erfolg gar nicht einstellen, nur aus Fehlern lernen wir. Um so erstaunlicher mutet es dann an, wenn Soziologen wie Richard Sennett das Scheitern als »ein großes Tabu der Moderne« bezeichnen. Wie kommt es, dass ein Verhalten, das für jedes Lernen, für jede Weiterentwicklung unverzichtbar ist, zum Tabu erklärt werden kann? Die Soziologie erklärt das mit dem dröhnenden Heilsversprechen der Konsumgesellschaft, die allen Tüchtigen Wachstum, Wohlstand und Glück zu garantieren vorgibt und die Schattenseiten dieses Ideals systematisch ignoriert und ausblendet. Im Blick auf die Selbstverständlichkeit des Scheiterns für lernende Kinder könnte man die Tabuisierung des Versagens auch als Kennzeichen einer Gesellschaft sehen, die glaubt, sie hätte schon alles gelernt und könne auf die Erfahrung des Scheiterns gut und gerne verzichten. Dass es sich freilich bei der Spezies, die sich Homo sapiens nennt und für die Krone der Schöpfung hält, um eine den domestizierte Primatenart handelt, die sich häufig abgrundtief dumm gebärdet – diesen Beweis werden wir in diesem Buch mit zahlreichen Beispielen antreten. Diese deuten alle darauf hin, dass das Scheitern in das Betriebssystem »Leben« gewissermaßen eingebaut ist und Murphys Gesetz, dem zufolge alles schiefgeht, was schief gehen kann, keine Scherzformel von Technikern ist, sondern eine Art universelles und unabänderliches Naturgesetz.
Ein weiterer Grund für die Tabuisierung des Scheiterns könnte im Religiösen liegen. Von Martin Luthers »Du bist schon gerettet, wenn du nur daran glaubst« über die von dem Philosophen und Psychologen William James beschriebenen »Mind-Cure«-Religionen des 19. Jahrhunderts bis zu den TV-Evangelisten, Motiviationstrainern und »Tschaka-tschaka«-Hypnotiseuren unserer Tage ist die Ideologie des positiven Denkens, der Glaube, dass Glauben Berge versetzt, ungebrochen. Da die Rede von der Unausweichlichkeit des Scheiterns diese Selbsthypnotiseure aus ihrer Trance aufwecken könnte, gilt sie in ihren Kreisen als reine Ketzerei. Denn brauchen wir nicht alle ein bisschen Optimismus? Natürlich brauchen wir den, und wir haben ihn von Geburt an, als Lebensenergie, die uns beim Laufenlernen hinfallen, stolpern, stürzen und wieder aufstehen lässt. Denn wenn wir nicht aufhören würden mit dem Stürzen und das Scheitern unter allen Umständen vermeiden wollten, entwickelten wir uns nicht weiter – wir blieben stehen. Nur das Scheitern zwingt uns, das Leben neu zu erfinden, Neues anzufangen, Aufbrüche zu wagen; seine Unausweichlichkeit auszublenden, bedeutet Stagnation und Stillstand. Lernende können nicht scheitern, sondern nur Erfahrungen machen, aus denen sie weiter lernen. Erst die »Ausgelernten«, die meinen, sie wüssten schon alles und müssten nichts mehr dazu lernen, entwickeln Angst vor dem Scheitern. Sie geraten ins Nachdenken darüber, wie sie es vermeiden können, und scheitern dann eben daran.
Diesem Paradox – kaum grübelt man, schon knallt’s – verdankt dieses Buch seinen Titel: Cogito ergo bum. Ich habe mich auch selbst an diese Warnung gehalten und mich nicht hingesetzt und groß über ein Buch über das Scheitern nachgegrübelt, dessen Spektrum von den Schwarzen Löchern des Weltalls über die globale Schuldenkrise bis zu Begebenheiten vor meiner Berliner Haustür reichen sollte. Doch über all diese Spuren des Scheiterns und Facetten des Misslingens hatte ich in den letzten Jahren schon so oft geschrieben – für die taz, das Internetmagazin Telepolis, die Berliner Zeitung und andere –, dass sich die umfangreiche Themenliste dieses Buchs wie von selbst ergab. Sie reicht sogar noch weiter als das, was auf den folgenden Seiten abgehandelt wird. Wenn der erste Band also nicht scheitert, könnte zu gegebener Zeit ein zweiter mit dem Titel Cogito ergo bum bum folgen.
Ich widme dieses Buch meinen beiden Kindern, die gerade mit Bravour ihr Studium abgeschlossen haben. Dass ihnen das scheinbar genauso leicht und selbstverständlich gelang wie vor 24 Jahren das Laufenlernen, hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie sich ihre Furchtlosigkeit vor dem Scheitern bewahrt haben. Dass sie auch künftig Defizite, Rückschläge und Niederlagen nicht als persönliches Versagen, sondern als Lernerfahrung begreifen, wünsche ich nicht nur ihnen, sondern allen Leserinnen und Lesern dieses Buchs.
Was tun, wenn die Großmedien zu Propagandabordellen verkommen sind ? Einer der letzten Aufrechten des US-Journalismus, Seymour Hearsh, schlägt im Interview mit dem "Rolling Stone" vor, 90 % der Redakteure und Chefs entlassen. Keine schlechte Idee:
What can be done to fix the situation?
You’d have to fire or execute ninety percent of the editors and executives. You’d actually have to start promoting people from the newsrooms to be editors who you didn’t think you could control. And they’re not going to do that.
What’s the main lesson you take, looking back at America’s history the last forty years?
There’s nothing to look back to. We’re dealing with the same problems now that we did then. We know from the Pentagon Papers — and to me they were the most important documents ever written — that from 1963 on, Kennedy and Johnson and Nixon lied to us systematically about the war. I remember how shocked I was when I read them. So . . . duh! Nothing’s changed. They’ve just gotten better at dealing with the press. Nothing’s changed at all.
Nachdem sich die gefangene britische Soldatin Faye Turney in einem vom iranischen TV-Sender Al-Ahram gesendeten Statement dafür entschuldigt hat, dass ihre Patroullie offenbar in iranische Gewässer gekommen sei und bekundete, korrekt behandelt worden zu sein - inen "They were very friendly and very hospitable, very thoughtful, nice people. They explained to us why we've been arrested; there was no harm, no aggression." – schäumt in England die Presse und das Außenministerium über die “Bedingungen”, unter denen Faye Turney zu dieser Aussage gebracht worden sei. Etwas anderes als Folter können sich Irak-Invasoren, Abu-Ghraib-Kerkermeister und Bassra-Massakrierer eben einfach nicht mehr vorstellen. ( Weshalb es aus Guantanamo auch keine Videos gibt, in denen Gefangene bei einem leckeren Zigarettchen ihren Angehörigen mitteilen, dass sie sehr freundlich behandelt werden.) Natürlich kann es sein, dass dieses Video gefälscht oder die Aussage erpresst worden ist. So wie die Medienfotos möglicherweise manipuliert wurden – siehe den 2.Kommentar zum letzten Posting – mit denen die Position des britischen Boots in irakischen Gewässern “bewiesen” werden soll. Schwerer noch als dieser Verdacht wiegt der Hinweis von Craig Murray, des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan, dass die See-Grenze, die auf den veröffentlichten “Beweisen” zu sehen ist, von der britischen Regierung gezogen wurde und keine rechtliche Bedeutung hat.
Es spricht also einiges für einen provozierten Zwischenfall, das Timing jedenfalls würde für die gerüchteweise befürchtete Osterüberraschung – die angeblich geplanten US-Bombenangriffe auf Iran ab Karfreitag – ziemlich genau hinkommen. Eine Woche eskaliert man das Ganze noch ein bißchen und läßt die Propaganda-Orgel dröhnen – dann müssen “Geiseln”, die man im Schlauchboot in Gewässer geschickt hat, die näher an iranischem als an irakischem Land liegen, endlich befreit werden.
Schon wieder “entführte” Soldaten, schon wieder Streit in welchem Gebiet die Gefangenennahme statt fand – was ist eigentlich aus den zwei gefangenen israelischen Soldaten geworden, mit denen unlängst der Libanonkrieg gerechtfertigt wurde, außer, dass sie mit Beginn der Bombardements ihre Schuldigekit getan hatten und im memory hole verschwanden ? – und schon wieder riecht das ganze nach inszeniertem Prätext für einen Krieg. Was die “Beweise” betrifft, die Tony Blair in Form von Satellitenbildern jetzt präsentiert und die zeigen sollen, dass die britischen Soldaten “in irakischen Gewässern” unterwegs waren – sind sie zum einen leicht zu fälschen; und zum anderen allein schon deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil Blair sie ins Feld führt. Jener Mann, der nach dem 11.9.2001 behauptete, die Beweise gesehen zu haben, dass Osama Bin Laden hinter den Anschlägen steckt – Beweise, die nachweislich nicht existieren, das FBI sagt bis heute dass es “no hard evidence” dafür gibt. Dass sich “Phony Tony” auch bei den 1,7 Seemeilen mal wieder ein bißchen verkuckt hat, um Onkel Sam einen Gefallen zu tun, ist also auch dieses Mal in Erwägung zu ziehen. Vor allem, wenn dieser “Zwischenfall” weiter eskaliert.
Am 8. März war das Aussageprotokoll von Khalid Sheich Mohammed - dem angelichen Planer der Anschläge des 11.9. angekündigt worden - jetzt wurde es veröffentlicht - und KSM bekennt sich quasi zu allem, was in den letzten 15 Jahren an Terrorismus in den und gegen die USA vorgekommen ist. Nicht nur 9/11 hätte er "von A-Z geplant", auch der Papst, Bill Clinton und Jimmy Carter hätten auf seiner Abschußliste gestanden, ebenso wie diverse weitere Hochhäuser, Atomkraftwerke, der Panamakanal und das NATO-Hauptquartier in Belgien. Die Bösen, denen Batman oder Spiderman hinterher sind, haben kaum weniger Gemeinheiten auf der Pfanne und insofern fragt sich, was mit diesen lächerlich großmäuligen Aussagen bezweckt werden soll. Dass KSM sich mit diesem Super-Sündenregister einen Spitzenplatz auf der ewigen Bestenliste der Superterroristen verschaffen will - ok, er sieht ohnehin einer Hinrichtung entgegen und hat nichts mehr zu verlieren. Was aber mag der Grund sein, dass die Spindoktoren des Weissen Hauses dieses comicartige Getöse jetzt veröffentlichen ? War der seit Jahren in CIA-Geheimgefängnissen festgehaltene KSM erst erst nach 4 Jahren Folter soweit, alles auszusagen, was die Inquisitoren hören wollten ? Dass das so lange dauerte, ist unwahrscheinlich. Warum dann aber jetzt dieses "Geständnis", das kein Delta zu einer wirklichen Aufklärung der Verbrechen beiträgt ? Fordert der allgemeine Überdruß an den offensichtlich gefakten Osama-Videos und Bekenntnissen der letzten Zeit einen neuen Hauptdarsteller ? Wird Comical Khalid seiner Geständnis-Suada vielleicht noch einige "Details" folgen lassen - die dann exklusiv von Fox-News oder den ehemaligen Nachrichtenmagazinen verbraten werden - um die Löcher in der offiziellen Legende zu flicken ? Wenn die Wurlitzer-Orgel der Propaganda mit derart schrillen Tönen losdröhnt, scheint es sich jedenfalls eher um eine Overtüre als um einen Schlußakkord zu handeln. Auf die Arien, die in nächster Zeit nachgelegt werden, dürfen wir gespannt sein...
Dass es sich bei den fünf Israelis, die angesichts der brennenden WTC-Türme feierten und filmten und dabei verhaftet wurden, um Agenten des Mossad handelte, wurde kurze Zeit später deutlich, als sie sang-und klanglos aus den USA abgeschoben wurden, ebenso wie der Ring angeblicher "Kunststudenten", der zuvor wegen seiner Spionagetätigkeiten aufgefallen war. Obwohl unverdächtige Medien wie "Fox"-News oder die "Zeit" über diese Fälle ausführlich berichteten, spielen sie in der Wahrnehmung der 9/11-Verbrechen mittlerweile ebenso keine Rolle mehr, wie die gut dokumentierten Berichte über verschiedene andere Geheimdienste, die die späteren angeblichen Hijacker beschatteten. Christopher Ketcham hat diese Hintergründe in einem aktuellen Artikel für Counterpunch noch einmal beleuchtet - hier Die Gründe, warum die Frage nach diesem möglichen Vorauswissen nicht weiter untersucht wurden, waren und sind politischer Natur:
"The former CIA counterterrorism officer told me: "There was no question but that [the order to close down the investigation] came from the White House. It was immediately assumed at CIA headquarters that this basically was going to be a cover-up so that the Israelis would not be implicated in any way in 9/11. Bear in mind that this was a political issue, not a law enforcement or intelligence issue. If somebody says we don't want the Israelis implicated in this - we know that they've been spying the hell out of us, we know that they possibly had information in advance of the attacks, but this would be a political nightmare to deal with."
Kaum ist man mal ausnahmsweise ein paar Tage offline, schon läßt BBC den dritten WTC-Wolkenkratzer einstürzen , obwohl er auf den Livebildern im Hintergrund noch steht. Sowas aber auch – wir wußten es doch schon immer, dass 9/11 eine Super-Mega-Riesen-Verschwörung ist, in der natürlich auch der globalistische Illuminaten-Sender BBC involviert ist. Und weil die BBC im Medienbordell verglichen mit den Hartgeld-Nutten von “Fox”-News et.al. gleichsam als seriöse Edelhure gilt, steckt man ihr halt die Skripte schon ein bißchen früher… Warum eigentlich ? Warum soll es bei all der Aufregung an diesem Tag und Stunden nach dem Crash der Twin Towers notwendig gewesen sein, die BBC mit Vorab-Infos über den Zusammensturz des 47-stöckigen WTC 7 zu versorgen ? Was sollte damit bezweckt werden ? Gibt es – aus Sicht der Verschwörer – irgendeinen vernünftigen Grund für diese Vorab-Information ? Mir fällt beim besten Willen keiner ein.
Dass der rasante Einsturz des WTC 7 alle Anzeichen einer “controlled demoliton” trägt und sein Besitzer Larry Silverstein “decided to pull it” – diese Merkwürdigkeiten um den dritten gefallenen Wolkenkratzer des 11.9. gelten vielen als der deutlichste Beweis für einen “inside job”. Ich halte es dagegen nach wie vor für einen “Roten Hering”, mit der die Aufklärung der Verbrechen in eine Sackgasse gelockt wird – eine falsche Spur die von den Fragen nach den konkreten Planern und Helfern hinter den Sündenböcken Osama, Atta & Co. nur ablenkt.
Dass es sich bei dem sogenannten “Bekenntnis-Video” Osama Bin Ladens um einen Fake handelt, ist seit seinem Auftauchen im Dezember 2001 evident – die breitnasige Figur, sich auf diesem Video als Planer und Mitwisser der Anschläge bekennt, sieht völlig anders aus als alle bekannten Bilder Bin Ladens. Dass die US-Regierung diese plumpe Fälschung seit sechs Jahren als echt und “Beweis” für die Täterschaft Bin Ladens verkaufen kann ist vor allem der Verkommenheit der Mainstream-Medien geschuldet, die Bush & Co. das Osama-Märchen vom ersten Tag an unhinterfragt abgenommen haben – und die jeden Rest von “Glaubwürdigkeit” verlieren würden, wenn sie eingestehen müßten, ihren investigativen Pflichten seit sechs Jahren nicht nachgekommen zu sein. Deshalb verbreitet man lieber weiter Propaganda, fördert den absurden “Krieg gegen den Terror” und übt sich in der Denunziation der 9/11-Skeptiker als Spinner und Phantasten. Den Kammerton hatte dabei Ulrich Fichtner im “Spiegel” nach Erscheinen meines ersten Buchs zum Thema vorgegeben, als er die kritischen Fragen nach den wahren Tätern auf eine Stufe mit Holocaust-Leugnern stellte: “Was für manchen Rechten die "Auschwitz-Lüge" ist, könnte für manchen Linken die "September-Lüge" werden.” Seitdem übt sich nicht nur das ehemalige Nachrichtenmagazin im fröhlichen Bashing von “Verschwörungstheoretikern”, auch BBC, Guardian (siehe unten) und demnächst das ZDF (siehe weiter unten) hatten & haben nichts Besseres zu tun, als auf diesem Wege das offizielle Verschwörungsmärchen von Osama & den 19 Räubern zu verteidigen.
Insofern wird es auch nicht viel nützen, wenn sich jetzt der führende akademische US-Experte in Sachen Bin Laden, Professor Bruce Lawrence, eindeutig zu diesem Bekenntnis-Video geäußert hat: “"It’s bogus!” . Da jeder Zweifel an der Täterschaft OBLs sofort zu der Frage führt, wer das Ganze dann gesteuert haben soll – und die Medien von ihrem Propagandabusiness ablassen und recherchieren müssten - können wir davon ausgehen, dass Prof.Lawrence keine allzugroße Sendezeit eingeräumt wird. Vermutlich wird sich auch schnell irgendein Broder-Clown aus dem Shoabusiness finden, der ihn als eine Art Auschwitzlügner oder antisemitischen UFOlogen diskreditiert - und jede Frage nach den wahren Tätern des 11.9. als Verharmlosung der “islamistischen Horden”. Zudem gilt Kritik am Osama-Märchen per se als “anti-patriotisch” bzw. außerhalb der USA “anti-amerikanisch” – zumal wenn sie, wie das Gutachten einer anerkannten Kapazität, bedeutet, dass die Bush-Regierung vor Gericht gehört:
“If Professor Lawrence is right—and anyone with eyes can see that he is, simply by comparing the overweight impostor in the Fatty Bin Laden bogus confession video to other pictures of Osama Bin Laden— the Bush Administration, by repeatedly citing the tape as authentic, is clearly guilty of obstruction of justice at best, high treason and conspiracy to mass murder at worst. Since the FBI now tells us that Osama Bin Laden is “not wanted for 9/11” because there is “no hard evidence” connecting him to the 9/11 attacks, and since US intelligence personnel all know the “confession tape” is a Bush Administration hoax, it should not be difficult to nail the perpetrators of this outrageous, stunningly sloppy cover-up of the crime of the century.”
Vor einiger Zeit schon blamierte sich Hans Leyendecker, als er sämtliche Skeptiker der offiziellen 9/11-Legende als "Psychopathen" und "Verschwörungsspinner" denunzierte ; jetzt hat sich in Großbritannien ein weiterer "linksliberaler" Top-Journalist zu einer wüsten Suada hinreissen lassen - im heutigen "Guardian" geifert George Monbiot gegen "9/11-Phantasten" und "Verschwörungsidioten". Sie spielten Bush und Blair in die Hände und zerstörten die Oppositionsbewegung "die einige von uns aufgebaut haben". Mit dem "einige" meint Monbiot sich und andere linksliberale Journalisten, die sich wie Leyendecker von ein paar Kollegen gestört fühlen, denen diese Schoßhund-Opposition nicht weit genug geht und die die 9/11-Verschwörung Osamas genausowenig als Faktum akzeptieren wie die Massenvernichtungs-Verschwörung Saddam Husseins. Dass letztere eine Bush & Blair-Erfindung war hat zwar zu einigen Hundertausend Toten geführt, nicht aber dazu, dass die beiden Hauptverantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurden - soweit geht die oppositionelle "Bewegung" dann eben doch nicht, die Monbiot reklamiert und für deren Reinhaltung er kämpft. Stattdessen Polemik vom Billigsten: "Verschwörungsidioten", die Bush, Cheney und Rumsfeld zu Magiern aufblasen, denn wie sonst hätten sie das alles bewerkstelligen können. Wie aber 19 Studenten mit Teppichmessern gesteuert aus einer afghanischen Höhle die US-Luftabwehr zwei Stunden ausschalten konnten - über diese Magie verliert Monbiot keine Zeile. Genausowenig wie die sogenannte Dokumentation der BBC . Wenn weit über 50% aller US-Bürger das Osama-Märchen bezweifeln und 9/11 für nicht aufgeklärt halten - in anderen Ländern vermutlich noch viel mehr - und dennoch keine neue Ermittlung stattfindet, woran liegt das? Sind es die Phantastereien, die anhand solcher Nicht-Aufklärung zwangsläufig ins Kraut schießen ? Nein - es sind die Wachhund-Journalisten vom Kaliber Monbiot & Leyendecker, die sich über die "Phantasten" mokieren um das Osama-Märchen weiterhin als Realität verkaufen zu können.
Im Oktober 2002 behaupteten Judith Miller und Michael Gordon in der "New York Times":
" More than a decade after Saddam Hussein agreed to give up weapons of mass destruction, Iraq has stepped up its quest for nuclear weapons and has embarked on a worldwide hunt for materials to make an atomic bomb, Bush administration officials said today. (..) In the last 14 months, Iraq has sought to buy thousands of specially designed aluminum tubes, which American officials believe were intended as components of centrifuges to enrich uranium."
...und lieferten damit einen der zentralen Propaganda-Bausteine für den Irak-Angriff. Weil das so prima und reibungslos funktionierte - und eine kleine Krokodilsträne, das "mea culpa" der NYT-Chefredaktion zwei Jahre später, der Fälschung nicht mehr schaden konnte - hat Michael Gordon keine Hemmungen, so weiter zu machen. Am Wochenende behauptet er in der NYT, dass die “tödlichsten Waffen gegen amerikanische Truppen im Irak” vom Iran geliefert werden. Als Quelle dafür nennt er in guter alter Pre$$titute-Manier niemanden, bzw. so vertrauenswürdige Instanzen wie “civilian and military officials from a broad range of government agencies” ,"administration officials" oder "intelligence experts". Wir sein Vorgänger Rumsfeld den von der Regierung via NYT lancierten Ball "Aluminiumröhren" aufnahm, beherrscht auch sein Nachfolger im Pentagon, Robert Gates, dieses Spiel und behauptete am Wochenende dass die "Serienummern und Markierungen einiger Sprengstoffe im Irak andeuten, dass da Material aus dem Iran kommt." Belege oder Beweise dafür nannte Gates nicht - aber wenn die "seriöse" New York Times darüber berichtet, wird ja wohl was dran sein... Vor allem, wenn ein Böser wie Putin in München behauptet: "Im Gegensatz zu Russland lieferten im Übrigen die USA bis heute militärisches Material an Iran." Auch Putin nennt keine Quellen für diese Behauptung und die USA werden weit von sich weisen, dass ihre Förderung von Mullahs und Terroristen auch nach dem Auffliegen von "Iran/Contra" 1986 weitergegangen ist. Dass Putins deutliche Kritik an der aggressiven Kriegspolitik der USA vom hiesigen Pre$$titutes-Corps "schockierend" genannt wird, wundert indes nicht - wer die Massenvernichtung von bis zu 650.000 Irakern für gerechtfertigt hält, kann sich von Kritik daran nur "schockiert" fühlen.
PS: Mittlerweile wurden "Beweise" der angeblich von Iran gelieferten Panzerfäuste veröffentlicht: BBC ; Reuters
Der ABC-Bericht (Video hier) erwähnt zwar die Tatsache, dass diese Waffen auch auf dem Schwarzmarkt erhältlich sind und keinen Beweis darstellten, dass die iranische Regierung involviert ist; auch wird darauf hingewiesen, dass der "Aufstand" gegen die Besatzung vor allem von Sunniten geführt wird und es ein Widerspruch ist, dass sie von shiitischen Iran mit Bomben beliefert werden. Aber dann wird die große Wurlitzer-Orgel der Propaganda gleich wieder hochgefahren - mit Live-Bildern vom Feiertag der iranischen Revolution und einer "Death to America" johlende Menge.
"Newsweek" meldet unterdessen, dass die Iraner "allen Grund hätten, paranoid zu sein", denn das nunmehr dritte US-Flugzeugträger-Geschwader ist auf dem Weg in den Persischen Golf. "some Bush advisers secretly want an excuse to attack Iran.": Mehr hier
Peter Gente hat im Merve-Verlag heute berühmte Autoren wie Jean Baudrillard, Paul Virilo, Gilles Deleuze, Toni Negri und viele andere zuerst herausgebracht. Nach 37 Jahren Verlagsarbeit setzt er sich jetzt zur Ruhe. Wir trafen uns vergangene Woche und führten ein Gespräch über die Geschichte des vielleicht einflußreichsten Kleinverlags Deutschlands.
Das Berliner Hebbel Theater verabschiedet den Verleger heute mit einer Retro, "Merve Musik" - in einer langen Nacht mit Musik, Vorträgen und Installationen werden Musiken gespielt, die in vielen Merve-Büchern zitiert sind - von Debussy, Cage und Stockhausen bis zu Westbam und den Chemical Brothers (von 17 - 6 Uhr, HAU 1, mehr Infos hier)
Wird der Mainstream langsam wach ? Wenn man den Kommentar von Keith Olbermann zu Bushs jüngster Rede zur Lage der (Deto-)Nation hört, könnte man fast daran glauben.
Ich schreibe heute mit schwerem Muskelkater in der rechten Schulter und im Arm. Ich habe übers Wochenende zuviel Tennis gespielt – auf der neuen „Wii“-Konsole von Nintendo, die sich mein Sohn zugelegt hat. Das Gerät hat gute Chancen die Computerspielwelt zumindest insofern zu revolutionieren, als die Dauer-User künftig nicht mehr als schwabbelige Blaßmänner daherkommen, sondern mit topfit durchtrainiertem Body – denn bei „Wii“ geht’s nicht mehr ums Knöpfchendrücken und Joystickruckeln, man muß sich bewegen. Vorhand, Rückhand, Aufschlag, Topspin – alles wie beim richtigen Tennis, nur die Laufarbeit nimmt einem die Figur auf dem Schirm ab. Die Grafik ist simpel und verglichen mit den optischen 3-D-Orgien anderer Spiele geradezu rudimentär, aber die innovative Steuerung wiegt das allemal auf: man hält einen Steuerstick in der Hand, dessen Bewegungen von einem Sensor erfasst und auf die Bildschirmfigur übertragen werden. Das funktioniert phantastisch und macht einen Höllenspaß. Dass Nintendo schon eine Rückrufaktion starten mußte um stärkere Riemen für die Befestigung des Sticks am Handgelenk anzubringen, leuchtet mir nach den zwei Tagen unmittelbar ein – die Dinger wären bei meinem Körpereinsatz sicher mehrfach gegen die Wand oder das Fenster geflogen. So aber beläuft sich der „Schaden“ nur auf die Muskeln in meinem Tennisarm – und der Gewinn ist ein ganz neuer Spielspaß. Seit ich 1990 bei Jaron Lanier in San Francisco zum ersten Mal in einen Cyberspace eintauchte – damals mit einem klobigen, verkabelten Handschuh und einer Art Taucherbrille - habe ich die Entwicklung virtueller Realitäten und der Steuergeräte immer verfolgt, ebenso wie die der Computerspiele. Um den Hochgradschwachsinn, der auf politischem Feld zum Thema „Gewaltspiele“ gerade verzapft wird, zu kommentieren, tut mir beim Tippen die Schulter noch zu weh , deshalb hier nur noch ein Lob der tollen Steuerung, die sich Nintendo hat einfallen lassen –und die auch für Ballerspiele einiges verspricht. Am Fuß befestigt wäre da auch ein realisitischer Fußballsimulator denkbar und vieles mehr… wer also noch kein überflüssiges Geschenk hat – für knapp 300 EU (inkl. einem zweiten Stick ) sind fröhliche Wii-nachten für die ganze Familie garantiert…
Irgendwann gegen Ende der 80er flitzte in der taz-Redaktion ein junger Mann herum, der mir zuerst wegen seines pumuckel-artigen Aussehens auffiel und dann wegen seines Namens – Malzahn – der mich an Jim Knopf erinnerte. Irgendwann entschwebte C.C. Malzahn zum „Spiegel“, ließ sich als Reporter für die US-Armee im Afghanistankrieg ‚embedden’und verzapfte als Jubelteutone wohlfeiles Propagandageschmier. Die wirklich entscheidenden Nachrichten, wie die, dass Bin Laden und seine Entourage aus Tora Bora fliehen konnten, weil das Pentagon ihm zwei Tage einen Luftkorridor freihielt, mußte man bei Seymour Hersh im „New Yorker“ suchen – Malzahn und die anderen eingebetteten Pre$$titutes berichteten aus ihrem pakistanischen Hilton-Hotel nur „Heia Safari“ über die tolle Talibanjagd. Und natürlich, wie prima Bush und seine Neocon-Ideologen Demokratie und Freiheit verbreiten.
Derlei Diensteifer prädestiniert zu Höherem und so hat sich der kleine Mann mit dem feuerroten Schopf mittlerweile nicht nur eine stattliche Wampe zugelegt, sondern als Politikchef auch ein Pöstchen als Lokomotivführer bei „Spiegel Online“. Während ein weiterer Ex-tazler, Yassin Mushbarash, dort meist kleine „Al Qaida“-Schauermärchen aus dem Internet apportiert und aufbläst, ist Malzahn eher für’s großformatige Salbadern zuständig. So auch jetzt, nachdem Papa Bush via Baker-Kommission den Sohnemann aus dem Irak zurückpfeift – und nun auch kriegsbegeisterte Laptopbomber irgendwie zum Kurswechsel zwingt. Aber wie ? Der Großhistoriker Malzahn erklärt es uns: schon den Moderniersierungsanstregungen Napoleons hätten sich seinerzeit einige Völker widersetzt, die sich einfach nicht „befreien“ lassen wollten, und nichts anderes ist jetzt dem Großmodernisierer GW Bush passiert. Und warum ?
„Im Krieg kommt es vor allem auf die Details an, und um die hat sich im Irak niemand gekümmert,“ befindet Chefstratege Malzahn nüchtern, aber: „Die katastrophale Lage haben nicht in erster Linie die amerikanischen Neoliberalen oder Neokonservativen zu verantworten.“ Vielmehr waren es die Pappnasen im Weißen Haus, die den tollen Neocon-Plan zu locker, zu geizig und mit zu wenig Soldaten angingen. Unter dem Kommando C.C.Malzahn wär so was nicht passiert, man hätte sofort richtig rangeklotzt, Mekka und Teheran am Besten gleich mit-genuked und sich natürlich ständig um alle Details gekümmert…So aber ist passiert, was jeder wissen konnte, der sein Hirnkastl noch halbwegs beisammen hat: dieser absurde „Krieg gegen den Terror“ produziert nichts anderes als Terror und Krieg. Macht aber nix, meint Malzahn: „Für die Terrorwelle der al-Qaida trägt George W. Bush zwar nicht die Verantwortung, sondern immer noch die Terroristen, die hinter diesen Anschlägen stecken.“ Merke: weder die Neocons, noch Bush, noch gar ihre dienstbeflissenen Stenographen beim EhNaMag sind für irgendetwas verantwortlich. Die „Terroristen“ sind an allem Schuld – sowie die „Linken“, denen die „Demokratie-Maxime“ hinter den ganzen Bombardements einfach verborgen geblieben ist:
„Diese Demokratie-Maxime war, angesichts der jahrzehntelangen Kooperation der USA mit Despoten und Diktatoren im Kalten Krieg oder im ersten Golfkrieg (Iran-Irak) eine wichtige politische Zäsur, die vor allem von der zunehmend national geprägten europäischen Linken in ihrem geifernden Antiamerikanismus völlig ignoriert worden ist.“
Dass Bush wegen dieser „Demokratie-Maxime“ in die Geschichte eingehen wird – wie weiland Napoleon – derlei lobhudelnden Schwachsinn geben in den USA nicht einmal die glühendsten Republikaner von sich. Das schaffen nur rasende Philo-Bushisten vom Kleinkaliber Malzahn: hier
Gestern wäre Wolfgang Neuss 83 Jahre alt geworden und aus diesem Anlaß zeigt das rbb-Fernsehen heute abend (22.15 Uhr) Portrait des Mannes, der das Kabarett in Deutschland neu definierte - oder, wie man angesichts der bewegten 60er auch sagen könnte - revolutionierte: "Der Film sucht den Künstler und den Menschen Wolfgang Neuss. Zeitzeugen und Gefährten, Freunde und Kollegen bringen Neuss näher und erzählen dabei ein Stück deutscher Nachkriegsgeschichte." Meine fünf Cent sind auch dabei...
Es klang ganz so wie im Kalten Krieg, wie in den letzten Tagen die angebliche Vergiftung des übergelaufenen russischen Agenten Litvinenko in London dem KGB und Putin in die Schuhe geschoben wurde. Jetzt deutet sich an, dass sich das Opfer möglicherweise selbst vergiftet haben könnte - Röntgenaufnahmen offenbarten laut BBC, dass Litvinenko drei "ungewöhnliche Objekte" verschluckt hat. Um weltweit auf die Titelseiten zu kommen und Putin als Giftmörder in Verdacht zu ziehen, hat das immerhin gereicht. Es scheint, als ob - wo das Irak-Debakel jetzt eher mit Appeasement statt mit Hetze gegen Islamisten begradigt wird - "der Iwan" wieder als Feind und Haßfigur aufgeblasen werden müßte...
Ellenlang läßt sich das ehemalige Nachrichtenmagazin über einen Video-Blogger aus, der auf youtube ein Video präsentierte, nach dem die Bush-Regierung Videos manipuliert - der Blogger aber hatte dabei selbst manipuliert und wurde ertappt. So was aber auch ! "Hobby-Propaganda im Netz" ist der Beitrag über diesen wahrhaft welterschütternden Medienskandal überschrieben - und suggeriert, dass Blogger lügen, der "Bürgerjournalismus" unzuverlässig ist und Bush letztlich ein ehrenwerter Mann, dem Unrecht geschah. Die "Profi-Propaganda im Netz" - die überfällige Großreinigung der FAZ-BILD-SPIEGEL-Zentralen - bleibt so prima außen vor. Ist doch auch kein Thema - zuerst muß youtube bis auf den letzten Videoschnipsel von unsauberem Journalismus und die gesamte Blogoshäre von propagandistischer Manipulation gesäubert werden.
Vorauseilender Gehorsam an der Humboldt Universität.
Eine für heute geplante Vorführung des Films "Loose Change" im Filmsaal der HU Berlin wurde kurzfristig abgesagt - mit der Begründung er enthielte "rassistische und diskriminierende Behauptungen". Das ist an den Haaren herbei gezerrter Unsinn, erschließt sich aber aus den weiteren Ausführungen des HU-Präsidenten, der befürchtet, dass eine Vorführung "das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland und das internationale Zusammenwirken gefährdet." Das freudige "Zusammenwirken" mit dem Bush-Imperium könnte durch die Indizien für einen inside job am 11.9., die der Film zusammenträgt, in der Tat gefährdet werden - aber ist das ein Grund, den Studenten an einem Hort der angeblich freien Wissenschaft solche Thesen vorzuenthalten ?
Heinrich Buecker von bushtrash, der die Vorführung angemeldet und zuerst schriftlich genehmigt bekommen hatte, versandte dazu die folgende Pressererklärung
*Die Humboldt Universität Berlin untersagt zwei Tage vor dem Termin die Filmvorführung von "Loose Change", die am Freitag, den 3.11.2006 um 19 Uhr im Kinosaal der HU Berlin stattfinden sollte.*
Drei junge US-Amerikaner stellten Mitte 2005 mit „Loose Change“ einen Dokumentarfilm ins Internet, der sich mit unbeantworteten Fragen der Vorgänge des 11. September 2001 auseinandersetzt. Der Film zweifelt die offizielle Darstellung der Ereignisse an und zeigt u.a. die Widersprüchlichkeiten der Geschehnisse auf. Die Filmemacher appellieren an die Zuschauer, die Fakten und Zeitdokumente selbst zu prüfen und zu beurteilen, ob die offizielle Darstellung der Vorgänge des 11.09.01 tatsächlich so stimmen kann.
"Loose Change" enthält viele Indizien, die dafür sprechen, dass 9/11 eine ausgeklügelte Täuschungsoperation gewesen ist, welche die Bush-Regierung inszeniert hat, um einen Vorwand zu haben den 'Krieg gegen den Terror' beginnen zu können und damit ihre geopolitischen Machtstrategien durchzusetzen.
Der Film "Loose Change", wurde bislang über 70 Millionen Mal bei Google Video heruntergeladen und ist damit weltweit der erste Internet Blockbuster. Die Version mit deutschen UT wurde seit Juni 2.000.000 Mal im Internet angesehen.
Fernsehsender in Frankreich, Israel, Italien, Polen, Belgien, Holland und Australien haben "Loose Change" gesendet. Selbst Hollywood ist aufmerksam geworden - mehrere grosse Filmstudios haben Interesse an der Koproduktion einer Kinoversion gezeigt, die Anfang 2007 beim Sundance Film Festival in den USA uraufgeführt werden wird.
*Es gibt zu denken, dass ein Film aus den USA, der dazu aufruft selbst zu recherchieren und zu prüfen, an der Humboldt Universität Berlin zensiert wird. Die eindeutige Intention des Filmes besteht darin, den vielen Ungereimtheiten in Verbindung mit dem 11. September nachzugehen und das scheinbar Undenkbare zu denken. Dieser Vorgang ist in dieser Form für eine deutsche Hochschule einmalig, zumal der Film "Loose Change" an Dutzenden von US-Universitäten ohne jegliche Reglementierung gezeigt worden ist. Ausserdem haben amerikanische Studenten Tausende von DVDs hergestellt und an ihre Kommilitonen verteilt.*
Für den 3.11.2006 wurde eine kostenlose Filmvorführung dieses Films im Kinosaal der Humboldt Universität beantragt und diese wurde Anfang Oktober 2006 sowohl mündlich als auch schriftlich genehmigt. Diese Genehmigung wurde kurzfristig am 31.10.2006 durch das Büro des Präsidenten der Humboldt Universität (unterzeichnet von Herrn Kuhring) zurückgezogen. Vordergründig wurde die ungerechtfertigte Annullierung der Genehmigung mit Verfahrensfehlern begründet.
Folgende Punkte des Schreibens sprechen allerdings eine eindeutige Sprache:
....."Der Film behandelt die Attentate und terroristischen Akte des 11.9.2001 in den Vereinigten Staaten und stellt Behauptungen auf, die eine Verantwortlichkeit und unmittelbare Täterschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten und anderer Personen der dortigen Administration, aber auch von Personen aus der dortigen Wirtschaft und Gesellschaft unterstellen."...
Und weiter im Schreiben des Büros des Präsidenten der HU:
....."Das öffentliche Interesse wird auch mit dem AGG und dem dort enthaltenen Diskriminierungsverbot begründet. Der Film enthält rassistische und diskriminierende Behauptungen, die innerhalb des öffentlichen Bereichs nicht unterstützt verbreitet werden dürfen. Ferner wird durch eine solche Verbreitung das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland und das internationale Zusammenwirken gefährdet. Auch droht ein Imageverlust für die HU, wenn Sie in einem Atemzug mit dieser Filmpräsentation genannt wird.".....
....."Der Film ist ein Machwerk, dass Vorurteile und unwissenschaftliche Behauptungen vorträgt und pseudowissenschaftlich Beweise vorspiegelt, die weder naturwissenschaftlich, noch geistes- oder rechtswissenschaftlich, sowohl im amerikanischen Wissenschaftssystem, als auch in der europäischen Science Community tragbar sind.".....
Gegen diesen nicht gerechtfertigten Kündigungsbescheid der HU Berlin, behalten wir uns jegliche juristischen Schritte vor.
Die enorme weltweite Verbreitung von "Loose Change"- über 70 Millionen Downloads - wurde ermöglicht, indem das Copyright für "Loose Change" von den Produzenten ausdrücklich ausgesetzt wurde. Am 11.9. kamen Menschen aller Religionen, Weltanschauungen und Herkunft ums Leben. Die Filmemacher verstehen sich als Teil einer globalen Bewegung, die eine neue internationale Untersuchung des 11.9.2001 einfordert.
Die Schauspieler Charlie Sheen, Sharon Stone und Ed Asner und der Präsident von Venezuela - Hugo Chavez und viele andere mehr unterstützen diese Forderungen.
Dieses wird auch durch neue Umfragen in den USA untermauert, denen zufolge ein Drittel der Bevölkerung starke Zweifel an der offiziellen Darstellung der Geschehnisse hat und vermutet, dass die Regierung in irgendeiner Weise in die Anschläge verwickelt ist.
Seit Ende Juli 2006 erschienen auch in der deutschsprachigen Presse (z.B. FAZ, ZDF heute-journal, Tagesspiegel, Berliner Zeitung vom 6.9.2006, Spiegel TV, WDR, 3Sat, N24) vermehrt Berichte über den Film und über die Bestrebungen in den USA eine neue unabhängige Untersuchungskommission einzurichten.
Auf der Webseite der abgesagten Filmvorführungwww.911video.de wird darüberhinaus ausdrücklich auf folgendes hingewiesen: "Diese Webseite bekennt sich zu Gewaltlosigkeit und Toleranz gegenüber Menschen gleich welcher Herkunft und Religion."
Die US-Armee kriegt nichts gebacken in ihrem selbstinszenierten Globalen Krieg, jetzt sollen deutsche Soldaten ran, befindet - Skulls hin, Bones her - die New York Times und ruft zum Gewehr:
"Last week’s publication of photographs of German soldiers in Afghanistan toying with a skull prompted a suitably anguished public reaction. But it should not raise questions about transforming the Bundeswehr into a global intervention force. There’s a lot of work to be done, and it’s time the Germans joined in."
Es gibt viel zu tun, machen wir's platt! Eva Schweitzer hat zu diesem Mobilmachungsaufruf in ihrem Blog einen guten Vorschlag: "Führt in den USA die Wehrpflicht ein! Wenn jedes einzelne Kind eines Times-Redakteurs die USA am Hindukusch verteidigt und das reicht immer noch nicht, ist es für deutsche Truppen immer noch früh genug."
Wer ihn mit dem Terror in Verbindung bringt, den nötigt der milliardenschwere Khalid Bin Mahfouz zum öffentlichen Kniefall. Gestern war es wieder so weit, in allen größeren deutschen Tageszeitungen
Mit einem geschätzten Privatvermögen von rund 3,6 Milliarden US-Dollar ist Khalid Bin Mahfouz zwar einer der reichsten Männer der Welt, doch kaum einer der Superreichen genießt auch so einen schlechten Ruf wie dieser 1949 geborene Scheich.In die Schlagzeilen geriet der Saudi mit irischem Pass und prunkvollem Nebenwohnsitz in der Bush-Nachbarschaft von Houston (Texas) vor allem nach den Anschlägen vom 11. 9. 2001, als ihn zahlreiche Medienberichte und Buchveröffentlichungen als "Finanzier des Terrors" und "Schwager Ussama Bin Ladens" bezeichneten.
Mittlerweile hat Scheich Bin Mahfouz das Wall Street Journal, die Washington Post, USA Today und zahlreiche andere Publikationen erfolgreich verklagt und zu großflächigen Gegendarstellungen gezwungen.
Eine solche Unterwerfungserklärung erschien gestern auch in allen größeren überregionalen Tageszeitungen Deutschlands - die Autoren Jean-Charles Brisard und Guillaume Dasquié entschuldigen sich in einer viertelseitigen Großanzeige bei Scheich Khalid und seinem Sohn Abdulrahman für ihre höchst "verleumderischen Behauptungen". In ihrem Buch "Die verbotene Wahrheit" (2002) hatten sie behauptet, dass Khalid Bin Mahfouz einer der wichtigsten saudi-arabischen Förderer von al-Qaida sei, als Bankier eine führende Rolle bei der Finanzierung des Terrorismus spiele und seine Schwester mit Ussama Bin Laden verheiratet sei.
Was die Verwandtschaft betrifft, hatten die Autoren sich dabei auf eine offizielle Quelle berufen, denn niemand Geringeres als der damalige CIA-Chef James Woolsey hatte 1998 vor einem US-Senatsausschuss ausgesagt, KBMs Schwester sei eine von UBLs Frauen.
Als Zeuge im Mahfouz-Prozess gegen das Wall Street Journal hat Woolsey diese Aussage aber 2003 als "Verwechslung" widerrufen - und seitdem zieht der Scheich von Gericht zu Gericht, um die Weiterverbreiter dieser offiziellen Falschmeldung zur Strecke zu bringen.
Der Report, den das Pentagon über die Identifizierung Mohammed Attas durch das „Able Danger“ Data-Mining-Programm erstellt hat, ist nun von cryptome.org zugänglich gemacht worden. Die 9/11-Untersuchungskommission hatte es bekanntlich nicht für notwendig befunden, die Zeugenaussagen der Able Danger-Mitarbeiter, die Atta bereits Anfang 2000 auf einem Chart potentieller Terroristen identifiziert hatten, in ihren Bericht aufzunehmen. Stattdessen sollten die hauseigenen Kontrolleure des Pentagon die Richtigkeit dieser Angaben untersuchen, und sie kommen – wenn wundert’s – zu dem Schluß, dass sich sämtliche Zeugen geirrt haben müssen. Xymphora hat in seinem Blog zusammengefaßt, welch kurioser Methoden sich dieser Weißwasch-Versuch befleißigte:
„Based on slight inconsistencies in peripheral matters, they basically call all the witnesses liars, despite the fact that their independent testimony backs up the major point that Able Danger had identified Atta prior to September 11. Their conclusion is so clumsy that I have to wonder whether it was written by people attempting to present the truth in the guise of a whitewash. The issue is presented as a problem concerning whether Able Danger could have identified the September 11 terrorists in time to stop the tragedy, but, of course, that isn’t the real problem. The real problem is that the guy using the identity ‘Mohammed Atta’ was leading a terrorist cell in Brooklyn at a time when the original Mohammed Atta, the Egyptian student we are supposed to believe was a radical Muslim leading the attack under the direction of Osama bin Laden, was documented in Hamburg.“
In der Tat – und die Nonchalance, mit der das Pentagon ein halbes Dutzend seiner eigenen Mitarbeiter zu Lügnern erklären muß um die offizielle Legende zu retten, zeigt einmal mehr, dass der Kollege Hauss und ich ziemlich richtig lagen, als wir 2003 die Unklarheiten der Identität der Hijacker an den Anfang von „Fakten, Fälschungen…“ stellten – und u.a. anhand der schon zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Widersprüchlichkeiten die Möglichkeit eines „doppelten Atta“ erörterten. Das ehemalige Nachrichtenmagazin machte sich seinerzeit zwar über das „doppelte Attchen“ lustig, unterschlug aber, was ihm bei den Recherchen für den Verriß unserer Dokumentation der zweifelhaften Hijacker-Identitäten zugekommen war: ein Schreiben der saudischen Botschaft, in dem diese abstreitet, dass ihr Außenminister, Prinz Saud, die Identität der 19 Terroristen jemals bezweifelt hätte. Tatsächlich hatte die Botschaft am 20.September 2001, nach einem Treffen von Saud und Bush im Weißen Haus, aber eine Presserklärung publiziert, in der es hieß: „Regarding the inclusion of Saudi names in the published list of the suspects, Prince Saud commented that haste in publishing the names of suspects has been acknowledged, and that it has been proven that five of the people listed had nothing to do with what happened, adding: "We very much hope that before being published, information, names and pictures will be verified." Informationen, Namen und Bilder auf der Hijacker-Liste wurden dann aber nicht mehr verifiziert. Stattdessen stehen die falschen Hijacker bis heute auf der Liste, die Pressererklärung, unter: http://web.archive.org/web/20011007135008/http://www.saudiembassy.net/press_release/01-spa/09-20-Saud2.htm , verschwand von der Website der Saudi-Botschaft, zwei Jahre später behaupten die sauberen Saudis dreist, dass ihr Minister das nie gesagt hätte – doch für die sauberen „Spiegel“-Schurnalisten ist auch eine derart klar dokumentierte Lüge kein Anlaß, der Wahrheit über die Identität der „Hijacker“ auf den Grund zu gehen. Insofern dürfte auch der lachhafte Persilschein, den sich das US-Verteidigungsministerium mit seinem „Able-Danger“-Bericht jetzt selbst ausstellt, kein Anlaß werden, die Recherchen nach den wirklichen Tätern des 11.9. aufzunehmen…
P.S.: Auf der Konferenz in Toronto im Mai 2004 hatte ich diesen Beleg für das offizielle Cover-Up der Hijacker-Identitäten erstmalspräsentiert , um die versammelten 9/11-Forscher zu überzeugen, hier einen Recherche-Schwerpunkt zu setzen - leider mit wenig Erfolg, stattdessen dominiert mittlerweile die WTC-Sprengung das Feld der unbeantworteten Fragen.
Es mag ja sein, dass die Freiheit von Wikipedia den notorischen Desinformanten NSA, CIA & Co., wie auch jedem anderen Propagandisten, Tür und Tor öffnet - weshalb der Wiki-Gründer mittlerweile eine redaktionell kontrollierte Version plant - andererseits sollte die "Weisheit des Schwarms", die Selbstorganisationsfähigkeit der Masse, die Intelligenz der Vielen aber auch keinesfalls unterschätzt werden. Solche Massen bezahlter Fälscher können selbst die üppigst budgetierten Militärs und Geheimdienste nicht an den Start bringen. Was den Fall meiner Person in der englischsprachigen Wiki-Ausgabe betrifft ist die Debatte um den Löschungsantrag nun abgeschlossen. Mit dem Ergebnis "Keep", der neue Eintrag kann also bleiben. Die Diskussion selbst scheint mir ein gutes Beispiel für die Schwarmintelligenz der aktiven Wiki-LeserInnen zu sein. Sie hat Sachen ausgegraben, die ich selbst schon lange vergessen hatte, unter anderem einen tollen Titel, der mir Mitte der 90er für die Aktivitäten in Sachen Hanf verliehen wurde: "The Red Baron of Eurohempsterism". Den Roten Baron hatte ich mir gemerkt, aber wer das wo gesagt oder geschrieben hatte ??? - die Wiki-Diskutanten haben es samt Link ausgegraben. Und weil es von einem Flieger-As wie dem Roten Baron über die Hanferei zum Experten für Flugschüler und Hijacker quasi eine Luftlinie ist paßt das Wiki sei dank irgendwie ganz wunderbar...
Mit dem "Global War On Terror" (GWOT) läuft es nicht so, wie die Bushisten es gerne hätten, weshalb nun die Propagandaabteilung des Central Command ein Rundschreiben an Blogger herausschickte, mit der Aufforderung, die Centcom-Website als Informationsquelle zu benutzen:
Subject: CENTCOM.mil: Just visited your site Date: Mon, 16 Oct 2006 11:36:07 -0400 From: "Erickson, Christopher J. SPC USA"
Greetings!
My name is SPC Chris Erickson with U.S. Central Command Public Affairs. I came across your blog today and noticed your interest in different topics, particularly on the GWOT.
As a member of the US military, I like seeing open discussions on the happenings of the world, although many times I’m not able to get involved (especially if it gets political). I would like to invite you to check out our web site, www.centcom.mil. It’s one more resource for information and you’re free to use any of it (video, audio, photos and articles) in conversations on your blog.
Also, if you would like, you can be added to our mailing list. We send out news stories and press releases about US military and coalition forces operations, humanitarian and reconstruction efforts. This information is also available via RSS on our site. Most of the time we can get CENTCOM information out to bloggers before it appears in the main stream media.
I appreciate your time today and I do look forward to hearing back from you.
V/R
Spc. Chris Erickson Electronic Media Engagement Team U.S. Central Command Public Affairs
Allen gebetsmühlenartigen Wiederholungen und der permanenten Penetration durch die Mainstreammedien zum Trotz, wird das Märchen von Osama & den 19 Räubern immer unglaubwürdiger - immer weniger AmerikanerInnen glauben, das die von der Bush-Regierung lancierte 9/11-Legende der Wahrhheit entspricht. In einer repräsentativen Erhebung von New York Times und CBS wurde Anfang Oktober zu den Ereignissen des 11.9.2001 gefragt:
"Do you think members of the Bush Administration are telling the truth, are mostly telling the truth but hiding something, or are they mostly lying?
Telling the truth 16%
Hiding something 53%
Mostly lying 28%
Not sure 3%"
Wenn über die Hälfte der Bevölkerung glaubt, ein bißchen (und 28% komplett) belogen zu werden, wäre es eigentlich die Aufgabe der Medien, diesen Lügen nachzugehen. Dass sie es nicht tun, ist ein Indiz dafür, dass sich unsere "freien" Medien wenig von der totalitären Propagandapresse á la "Prawda" oder "Völkischer Beobachter" unterscheiden. Natürlich ist alles viel bunter, lockerer und unterhaltsamer als einst in diesen Parteiorganen, aber diese scheinbare Vielfalt täuscht nur darüber hinweg, dass bei den entscheidenden Themen absolute Gleichschaltung herrscht. Natürlich werden kritische Autoren nicht umgehend ins Gulag oder KZ verfrachtet, sie dürfen sogar im Internet und in Kleinverlagen veröffentlichen, aber die Freiheit dieser dissenten Flötenspieler dient nur als Alibi für die riesige monotone Medienorgel: "Seht nur: bei uns wird keine Meinung und keine Nachricht unterdückt!" Aber in die Wiederholungsschleife, in die wieder und wieder penetrierten "Top News", die einer Nachricht erst Glaubwürdigkeit verschafft, kommen sie nicht. Die sinkende Akzeptanz des 9/11-Märchens indessen könnte damit zu tun haben, dass dank des schwer kontrollierbaren Internets die alten Propgandamechanismen nicht mehr so richtig funktionieren. In diese Richtung deutet auch die Meldung, dass die US-Airforce nunmehr Dominanz nicht nur in der Luft und im Weltraum, sondern auch im "Cyberspace"anstrebt.
Ich bin ein großer Fan des selbstorganisierten Online-Lexikons Wikipedia, das sich - allen Unkenrufen zum Trotz - zu den bedeutendsten Innovationen des noch jungen 21. Jahrhunderts entwickelt hat. Was einst Diderots Enzyklopädie für das Zeitalter Aufklärung war ist heute Wikipedia. Wie wunderbar sich das Wissen der Welt dort selbst organisiert, verfolge ich gerade live am eigenen Leibe: anhand der Diskussion, die in der englischen Wikipedia um einen Eintrag zu meiner Person geführt wird: hier. Es geht dabei vor allem darum, wie bekannt ein deutscher Autor sein muß, um in die englische Ausgabe aufgenommen zu werden. Mir ist das ziemlich wurscht - was Prominenz betrifft halte ich es mit Wolfgang Neuss : "Geltung haben wir schon genug, wir brauchen nur noch Geld!" - aber gespannt auf die Entscheidung bin ich schon, zumal der Auslöser der Diskussion ein Löschungsantrag wg. "Verschwörungstheoretiker" war.
Mit Bob Woodwards neuem Buch wird ein altes 9/11-Thema wieder hochgespielt, nämlich das des „Vorauswissens“ der Bush-Regierung. In den ersten Monaten nach den Anschlägen war dies ein wichtiger Punkt, doch mittlerweile muß es als roter Hering gelten, denn nicht nur die Vorauswarnungen sind dutzendfach belegt, sondern auch die Behinderung von FBI-Fahndern, die den „Hijackern“ im Vorfeld auf die Spur gekommen waren, und der Maulkorb für die „Able Danger“-Agenten, die Atta und Co. seit dem Frühjahr 2000 observierten. Jetzt also darüber zu diskutieren, ob Bush am 10. August oder schon am 10.Juli 2001 vom CIA-Chef über drohende Flugzeugentführungen gewarnt wurde, lenkt von von den entscheidenden Fragen ab – und eben dies scheint die Funktion des Hofschreibers Woodward zu sein. Dass er Bush jetzt nicht mehr als toughen Führer hochjubelt, sondern ein bißchen kritisiert, ist ein notwendiges Gewürz, damit das Ganze beim Publikum nicht als fade Propagandasuppe durchfällt. (Dasselbe gilt auch für die Autobiographie des pakistanischen Militärdiktators Musharaff, dessen Buch so „kritisch“ ist, dass er auf seiner US-Promo-Tour von Bush persönlich unterstützt wird.)
Wovon die Scheindebatte um Woodwards Enthüllungen ablenkt, hat Larry Chin in einem Kommentar schön zusammengefaßt:
The media’s spotlight on “foreknowledge” and “lapses” serve to distract public attention from the deliberate cover-up of these facts:
1. 9/11 and the “war on terrorism” was and is a long-planned US operation carried out and sponsored by Washington consensus; official US geostrategic policy, carried out by the Bush administration, with unanimous bipartisan involvement from the US Congress, and with support from Wall Street.
2. “Islamic terrorism," including Osama bin Laden and Al-Qaeda, is a creation of Anglo-American military intelligence. These networks have functioned in this role for the past two decades, and continue to carry out this role today.
3. Al-Qaeda is an apparatus that is supported by Pakistan’s ISI, which is itself is connected to the CIA.
4. Pakistan’s ISI chief, General Mahmoud Ahmad, who wired funds for the 9/11 operation to alleged 9/11 ringleader Mohammed Atta, met and dined with members of the Bush administration, the CIA (George Tenet), and key members of the US Congress, Republicans as well as Democrats. In other words, Washington in its entirety is implicated in 9/11. DAS wären die Punkte – und nur die Spitze des Eisbergs - die eine journalistische Autorität vom Kaliber Woodward zu publizieren hätte, wären er und der Medienmainstream nicht zu einem Bordellbetrieb verkommen, der den Platz zwischen den Anzeigen nur noch mit Pseudo-Sensationen füllt. So aber bleibt diese Arbeit den wenigen Reportern überlassen, die sich dem Aussterben des echten Journalismus mit rastloser Wühlarbeit und Vor-Ort-Recherchen widersetzen, so wie unser Freund Daniel Hopsicker mit seinen Recherchen in Venice Beach/Florida, jenem Terrornest, in dem die „Hijacker“ flügge wurden. Freilich nicht allein und autonom, wie uns die offizielle Legende glauben machen will, sondern in einem Umfeld und mit Verbindungen, die das FBI und der 9/11-Report systematisch vertuschen und unterdrücken. Daniel Hopsickers neuester Report dazu: hier.
Dass das jüngste Atta-Video (siehe 1.10.) nichtssagend ist, hatten wir schon angemerkt - jetzt gibts es einige weitere Erkenntnisse dazu, zum Beispiel dass es schon seit Jahren im Besitz des Pentagons ist, siehe hier . Einmal mehr scheint sich damit die von mir vor einigen Jahren eingeführte Schreibweise Al CIAda zu bestätigen - fragt sich eigentlich nur, warum die Mainstream-Medien, und mal wieder allen voran das EhNaMag, diesem Propaganda-Theater als willige Vollstrecker weiterhin und umstandlos zu Diensten sind.
Schon wieder hat die Wissenschaft festgestellt, dass Margarine Fett enthält - und Bob Woodward wird mit seinem neuen Buch über die Bush-Regierung als Top-Wissenschaftler gefeiert. Der Investigativ-Held hat "aufgedeckt", dass Bush & Co. vor dem 11.9. vom CIA-Chef persönlich deutliche Warnungen über einen bevorstehenden Anschlag erhielt und sie ignorierte. Wow! Man muß tatsächlich schon Watergate-Held und Super-Spürnase sein, um so etwas auszugraben und dann auch noch dafür gefeiert werden. Das sei ungefähr so, schreibt Ariana Huffington, als ob einer "Let it be" rezensiert und dafür als Entdecker der Beatles gefeiert wird. In der Tat. Und nicht nur was 9/11 betrifft, auch in Sachen Irak-Krieg wartet Woodward mit brisanten "Enthüllungen" über die Lügen der Bush-Regierung auf. Offenbar hat der Hofstenograph von King George nach fünf Jahren gemerkt, dass sich der Wind dreht und versucht, sein Fähnchen neu auszurichten - und das Stenographen-Heer im Medienbordell schwenkt jetzt fleißig mit. Wir aber haben Woodwards Propagandamachwerke aus den letzten Jahren nicht vergessen und können aus der vermeintlichen Wende des einstigen Investigativ-Helden nur schließen: Bob Woodward ist die Senior-Pre$$titute at large.
Der Al Dschasira- Journalist Yosri Fouda, dem wir schon das obksure Video-und Tonmaterial mit dem angeblichen "Geständnis" von Binalshib und Khalid Scheich Mohamed verdanken, hat mal wieder in der Videokiste gewühlt, und Videos von Osama Bin Laden Lager in der Nähe von Kandahar aus dem Januar 2000 aufgetrieben. Während auf Foudas letztem Fundstück keine Bilder sondern nur krächenzender Ton vorhanden war, sind diesesmal scharfe Videos vorhanden aber keinerlei Sound - dafür aber zwei der 9/11 "Hijacker", Atta und Jarrah, was von der Londoner "Sunday Times", die die Videos heute veröffentlicht hat gleichsam als entscheidendes missing link zur Klärung der Anschläge gefeiert wird. Weil: diese beiden "lachenden Bomber" auf einem Bild, das hätte es bis dato nicht gegeben. Auch das ehemalige Nachrichtenmagazin jubelt "Jetzt könne auch der letzte Verschwörungstheroetiker nicht mehr behaupten, es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem 11. September und Osama bin Laden," schreibt Fouda."
Nun war ich zwar eher einer der ersten als der letzte Verschwörungstheoretiker, aber selbst ich habe nie behauptet, dass "keine Zusammenhang" zwischen OBL, Atta & Co. und 9/11 besteht. Nur: dass diese Wüstenkrieger mit ihren alten AK 47 und Teppichmessern in der Lage waren, CIA, MI6, FBI, ISI über Jahre auszutricksen, die US-Luftabwehr zwei Stunden lang auszuschalten und hinter ihrem Rücken diese komplizierten Attacken auszuführen - dieses Ammenmärchen wird durch den neuen Terrorstummfilm nicht wahrer. Im Gegenteil: wäre die Tat wirklich so gelaufen, wäre sie nach fünf Jahren lückenlos aufgeklärt, und es bliebe nicht zweifelhaften Journalisten und den Medien überlassen, unidentifizierbares "Beweismaterial" zu liefern. Dass Atta in Afghanistan war, ist keine Neuheit, auch Jarrahs Aufenthalt dort ist bereits aktenkundig - "brisant" an diesen Videos ist nur, dass sie entscheidende Fragen nach wie vor nicht beantworten. Etwa die, wo Atta eigentlich Fliegen lernte - als er im Juli 2000 zu Hufman Aviation kam, konnte er es nämlich schon: er belegte einen Fortgeschrittenen-Kurs. Auch ansonsten sind die Aktivitäten Attas alles andere als "lückenlos" belegt, wie die "Times" behauptet - und was seinen "letzten Willen" betrifft, den er im Video angeblich verliest, sagt der soviel wie Sie davon hören: überhaupt nichts.
Es ist schon klasse, wenn die Mainstream-Medien "enthüllen", was jeder lesefähige Beobachter längst weiß.Letzte Woche war es die sensationelle Erkenntnis der US-Geheimdienste, dass der "War on Terror" den Terrorismus nicht eindämmt, sondern produziert; jetzt ist es ein von BBC veröffentlichtes Papier des britischen Geheimdiensts, das den "Anti-Terror"-Krieg im allgemeinen und die die Rolle des pakistanischen Geheimdiensts ISI im besonderen thematisiert:
"The War in Iraq...has acted as a recruiting sergeant for extremists from across the Muslim world."
...als ob die völkerrechtswidrige Okkupation eines Landes etwas anderes produzieren könnte als radikalen Widerstand.
"The Al Qaeda ideology has taken root within the Muslim world and Muslim populations within western countries. Iraq has served to radicalise an already disillusioned youth and Al Qaeda has given them the will, intent, purpose and ideology to act."
...als ob, wer islamische Länder bombardiert und überfällt ,damit rechnen könnte, dass Micky Mouse und Marktwirtschaft Wurzeln schlagen.
"The West will not be able to find peaceful exit strategies from Iraq and Afghanistan - creating greater animosity...and a return to violence and radicalisation on their leaving. The enemy it has identified (terrorism) is the wrong target. As an idea it cannot be defeated."
...als ob nicht auch schon or fünf Jahren bekannt gewesen wäre, dass man gegen Ideen, Strategien, Methoden nicht mit Bomben vorgehen kann.
Pakistan is not currently stable but on the edge of chaos. [The West has] turned a blind eye towards existing instability and the indirect protection of Al Qaeda and promotion of terrorism.
..."indirekt" ist sehr vornehm ausgedrückt. Der ISI war der Erfinder der Taliban und der "Wirt" und Unterstützer von Al Qaida.
Indirectly Pakistan (through the ISI) has been supporting terrorism and extremism - whether in London on 7/7 or in Afghanistan or Iraq.
"Bin Ladens Gotteskrieger feiern den Beginn des Ramadan auf ihre Weise - mit Terror-PR: Iraks Qaida-Chef al-Muhadschir meldete sich heute mit einer 20-minütigen Brüllorgie. Er rief dazu auf, massenhaft Ausländer zu entführen - um einen Hassprediger in den USA freizupressen," vermeldet der Qaida-Märchenonkel Yassin Musharbash im ehemaligen Nachrichtenmagazin. Wie es sich für ein Terror-Phantom gehört taucht Herr Abu Al-Muhaschir mindestens auch noch unter einem anderen Namen auf, Wikipedia nennt ihn mit seinem "bürgerlichen" NamenAbu Al-Masri. Herr Al-Masri hat also mal wieder kräftig ins Terroristenhorn getrötet und unter anderem die Wissenschaftler aller Länder aufgerufen, ihm vernünftige Massenvernichtungswaffen zu beschaffen. Diese Al-Qaida-Schlingel aber auch - kaum spendiert man ihnen mal 19 Teppichmesser, schon verlangen Sie beim nächsten Mal Atombomben !
Dass die dubiose Tonbandaufnahme des mysteriösen Muslim-Bruders termingerecht mit den US-Veröffentlichungen über den terrorproduzierenden "Anti-Terror"- Krieg (siehe Eintrag von vorgestern) erscheint - ein Schelm wer Böses dabei denkt, woher sollen die Islamisten auch den Terminkalender der Spindoktoren kennen ? Interessanter ist da schon, was Wikipedia unter Berufung auf Veröffentlichungen in einer ägyptischen Zeitung weiß: dass nämlich Herr Abu Al-Masri im Tura-Gefängnis in Kairo einsitzt, und zwar seit sieben Jahren . Daher wohl auch das 1a Wickelmützenfoto, dass freilich der US-Militärgeheimdienst publiziert hat.Aber welcher Abu oder Ernie ist ja bekanntlich eh schon lange scheichegal.
In Deutschland indessen Wickelmützentheater als große Oper - just dieselben, die bei jedem Kofferblindgänger "Hiroshima" und Terrorgefahr schreien, fallen nun über eine brave Intendantin her - allen voran mal wieder der unvermeidliche Laptop-Bomber Broder, der mit seiner neuen Kampfschrift "Hurra, wir kapitulieren" als Frührentner gleichsam das nachvollzieht, was Günter Grass mit 17 bereits erledigt hatte. Die brave Intendantin unterdessen hat nichts anderes getan, als den Warnungen der Sicherheits-Behörden Folge zu leisten, die angestachelt von Terrorhysterie, Al-Qaida-Paranoia und Kriegstreiberei in Medien und Politik hinter jedem Busch einen Terroristen sehen. Wir dagegen - um wieder die Kurve zu unserem Abu des Tages zu kriegen - vermuten bösgläubig und skeptisch hinter jedem Terroristen eher einen Bush...
"Die Wissenschaft hat festgestellt, das Margarine Fett enthält" sangen wir als Kinder im Bus auf dem Weg zur "Stadtranderholung" - daran fühlte ich bei den Meldungen in den letzten Tagen erinnert, dass laut einem Bericht der US-Geheimdienste der "Krieg gegen den Terrorismus" mehr Terrorismus produziert. Allerdings auch 1a Geschäfte - die deutsche Waffenindustrie etwa steigerte ihre Exporte um 40 % und bei Dick Cheneys "Halliburton" dürften die Zuwachsraten noch beträchlicher sein. Auch Medien und Politik leben mit der Terrorangst bekanntlich nicht schlecht und so kommt es wohl auch, dass kaum ein Kommentator dieser super-sensationellen wissenschaftlichen Enthüllung über den Terror produzierenden "Anti-Terror" Krieg einen sofortigen Stop dieser mörderischen Absurdität forderte. Deshalb hier der Hinweis auf einen lehrreichen Lexikon-Artikel über Terror und Terrorismus .
Alexandra Bader beleuchtet auf Ceiberweiber die Debatte um "Verschwörungstheorien".
Blogger Xympohra versucht, wie ein Verschwörungsplaner zu denken und schließt deshalb eine "controlled demolition" sowie eine Pentagon-Rakete aus.
Bill Douglas legt dar, warum es sich lohnt, für die 9/11-Aufklärung zu kämpfen: "There is no "club," and no "membership card." The fact that the official 9/11 story is an obvious lie, and the emerging facts point to complicity at the highest levels of our government . . . is not a political movement. It is physics and probability, and testimony. There is no excuse for failing to face the facts. Our entire democracy depends on Americans facing the facts. The peace of the world depends on Americans facing the facts."
Und dieses Blog macht in den nächsten Tagen mal Pause. Nächste Woche gehts weiter.
Der Aufmacher im Schweizer "Blick" gestern hat eine Flut von Leserbriefenausgelöst und siehe da: eine überwiegende Mehrhheit der Eidgenossen kauft das 9/11-Märchen nicht mehr ab.
Aus England kommt ein neuer Film zu den nach wie vor unaufgeklärten und amtlich vertuschten 7/7-Attacken: "Ludricous Diversion". Als eine solche "lächerliche Ablenkung" (vom "war on terror") hatte Tony Blair die Forderung nach einer parlamentarischen Untersuchung der Anschläge bezeichnet.
Am 11.9. nahm ich an einer Diskussion in der Berliner "Urania" teil, sie wird morgen um 14 Uhr im inforadio des rbb auszugsweise übertragen - online mithören kann man hier.
Zum Abschluß und fürs Wochenende noch ein bißchen Gegengift, von einem "9/11-Agnostiker" - Ken Goffman aka R.U.Sirius - der mit den offiziellen und den inoffiziellen Verschwörungstheorien gut leben kann: "9/11 - The Wingnuts v. The Sheeple" .
Wie die techno-kulturellen Innovationen einer Hippie-Idee - des Personal Computers - von der Westküste der USA mit der üblichen Verspätung nach Deutschland schwappten, erlebte ich zufällig im Herbst 1981 bei der "taz", als sich der Plenumsraum neben unserer Kulturredaktion zu ungewohnter Zeit mit Leuten gefüllt hatte. "Was ist denn da los?" fragte ich einen Kollegen. "Irgendwelche Computerfreaks gründen einen Verein, ich verstehe nur Bahnhof." Das ging mir ähnlich, als ich später ein bisschen zuhörte, außer bei einem bärtigen Mann in Latzhosen, der von "Daten", "Modems", "Akkustikkopplern" nicht wie ein Techniker sprach, sondern eher wie ein Öko-Gärtner von Pflanzen und Gartenwerkzeugen.
Das war Wau Holland, der mit den anderen gerade dabei war, den "Chaos Computer Club" zu gründen, deren Vereinszeitung "Datenschleuder" ich fortan regelmäßig las, ohne mit den meist technoiden Fachartikeln irgendetwas anfangen zu können – sehr wohl aber mit dem Geist, der aus Waus Beiträgen mit so schönen Titeln wie "Daten – Aufzucht und Pflege" wehte. Sowie mit der Empörung über den für Jüngere heute kaum noch vorstellbaren Straftatbestand, den es in dieser grauen IT-Vorzeit noch darstellte, eine Telefondose auch nur aufzuschrauben – geschweige denn irgendetwas anderes als ein amtliches Fernsprechgerät daran anzuschließen.
Die kreative Mischung aus anti-autoritärer Auflehnung, angetörnter Verrücktheit und euphorischem Innovationswillen, die Markoff als den Humus der PC-Frühzeit beschreibt, ließ sich auch bei dieser ersten CCC-Sitzung spüren, die bezeichnenderweise an jenem "Revolutions-Möbelstück" stattfand, das das taz-Kollektiv von Deutschlands erster "Wohngemeinschaft" geerbt hatte: dem großen Sitzungstisch der "Kommune 1".
Das war gestern vor 25 Jahren, in der Berliner Zeitung hat Peter Glaser einen schönen Beitrag geschrieben, zum 25. Geburtstag des CCC
In den USA gewinnt die Skeptikerbewegung an Momentum - und das Imperium geht den Wortführern langsam an den Kragen: Physik-Professor Steven Jones, der "Papst" der WTC-Sprengung stheorie, wurde von seiner Universiät beurlaubt
Bushtrash.com hat weitere Links zu aktuellen Artikeln hier
Pünktlich zum Jahrestag kommt auch ein weiteres beindruckendes Dokumentar-Video - mit den "Jersey-Gilrs", den Witwen einiger WTC-Opfer in der Hauptrolle. Wer noch irgendeinen Zweifel am Cover-Up der Bush-Regierung hat, hier werden sie defintiv ausgeräumt: "Press for truth"
Ich war über das verlängerte Wochenende weitgehend offline und konnte die diversen 9/11-Beiträge in den Medien weder konsumieren noch kommentieren, aber das macht nichts. Denn was die anschwellende Debunking-Arie im ehemaligen Nachrichtenmagazin betrifft, hat sich Andreas Hauss die neuesten Spiegel-"Fakten" vorgenommen - "Frisch gelogen zum fünften Jahrestag" - und die Gruppe "Arbeiterfotografie" hat den im ZDF gezeigten Film "Protokoll des Grauens" analysiert.
Huch, was ist denn auf einmal in unsere Journallie gefahren ? Wurden in den letzten Jahren zum 9/11-Jubiläum volles Rohr die Jauchekübel und Auschwitzkeulen gegen die Skeptiker geschwungen,kamen sie im gestrigen Spiegel-TV über "Verschwörungstheoretiker" tatsächlich halbwegs mit dem zu Wort, was sie zu sagen haben, ohne a priori als Verrückte abgestempelt zu werden - und die Ironie des Schlußsatzes "Vielleicht muß die Geschichte ja doch umgeschrieben werden" kam allenfals halb, wenn überhaupt rüber. Nur Stefan Aust - muß man als Wichtigwicht in diesem Alter eigentlich immer noch den Ansager geben ? - nur der Spiegel-Chef bemühte dann noch mal seine alte Dumpf- Headline von den "Verschwörungsfanatikern", ziemlich vergeblich.
Dann im "Allgemeinen Sonntagsblatt" ein langer Beitrag - Scans hier und hier . - der sich zuerst zum üblichen VT-Bashing aufzuschwingen scheint, dann aber sachlich Gerhard Wisnewski zu Wort kommen läßt. Und in der morgigen Berliner Zeitung nun hat Andreas Förster etwas geleistet, was der Mainstream der Medien seit fünf Jahren versäumt hat, nämlich die gesammelten Zweifel an der offiziellen Version nüchtern und sachlich zusammenzufassen. Hätte es im Herbst 2002, als mein erstes 9/11-Buch erschien und fast alle der immer noch offenen Fragen schon im Raum standen, einige solcher Beiträge in Massenmedien gegeben - in Deutschland, aber vor allem in den USA - die Nicht-Aufklärung der Verbrechen durch eine präsidial handgepickte Weißwaschkommission hätte so nie stattfinden können.
PS: Über Nacht hat sich scheinbar das Link des Artikels in der Berliner Zeitung verändert, er findet sich jetzt hier
Hamed Jumaa Farid al-Saeedi, aka Abu Humam, aka Abu Rana (9-3-06)
Mansur Suleiman al-Mashhadani (6-20-06)
Mohammed Hila Hammad Obeidi (4-06-06)
Abu al-Farouq (2-27-06)
Bilal Mahmud Awad Shebah, aka Abu Ubaydah (10/14/05)
Sa’ad Ali Firas Muntar al-Dulaimi, aka Abu Abdullah 10/15/05)
Abu Azzam (9/27/05)
Mohammed Salah Sutton, aka Abu Zubair (8/14/05)
Abu Abd al-Aziz (7/13/05)
Khalid Suleiman Darwish, aka Abu Alghadiya (6/26/05)
Mohammed Khalaf Shakar, aka Abu Talha (6/17/05)
Bei dieser Elf handelt es sich nicht um einen Fußballklub, sondern um die Liste der "Nummer zwei" von "Al Qaida in Irak", mit dem Datum ihrer Gefangennahme oder Tötung. Da die Nummer Eins, Osama Bin Laden, ein unfaßbares Phantom bleibt, ist der Job der "Nummer Zwei" ein 1a Himmelfahrtskommando... aber so schnell wie sie nachwachsen, kommen unserer Terrorjäger ja auch kaum hinterher. Dies hier ist nur die Top-Elf der Nummer Zwei-Serie, viele weitere finden sich hier.
Vorsicht! Glauben Sie nichts mehr was in den Medien berichtet wird, denn wie D.Rumsfeld jetzt entdeckt hat, sind diese unterwandert, und zwar vom "Feind", den "Terroristen", vulgo: Al Qaida. Und was nehmen sich diese perfiden Wickelmützen raus, die sämtliche Kanäle infiltriert haben und manipulieren ? "Sie lügen dauernd, ohne dafür bestraft zu werden.". Das geht nun wirklich zu weit, das sollte sich niemand mehr bieten lassen. Also: nur noch auf ehrliche Kerle wie den gradlinigen Rummy Rumsfeld, den ehrwürdigen Dick Cheney und den führungsstarken Entscheider George W. hören, denn die sagen immer die Wahrheit. Ehrlich!
Bereits Anfang Juni hatten wir hier gemeldet, das laut FBI in Sachen 9/11 gegen Osama Bin Laden keine Beweise vorliegen. Mittlerweile sieht sich auch dieWashington Post genötigt, über die Nebensächlichkeit, dass gegen den angeblichen Haupttäter und Chefplaner des Massenmords nichts vorliegt, zu melden:
"From this point of view, the lack of a Sept. 11 reference suggests that the connection to al-Qaeda is uncertain."
In der Tat: dass der "Überaschungsangriff" von OBL aus einer afghanischen Höhle geplant und organisiert wurde ist heute nicht nur "unsicher", sondern widerlegt: jeder Schritt von Atta & Co. war, wie die Veröffentlichungen über das Pentagon-Programm "Able Danger" zeigten, überwacht und Kontrolliert, und zwar seit Anfang des Jahres 2000. Das erwähnt die WaPo, natürlich, nicht, sondern behauptet:
"Exhaustive government and independent investigations have concluded otherwise, of course, and bin Laden and other al-Qaeda leaders have proudly taken responsibility for the hijackings."
Schön wär's, aber : weder waren die Ermittlungen der Regierung "erschöpfend" - die Auslassungen im 9/11-Report der Untersuchungskommission sind Legion - noch hat Bin Laden irgendwo die Verantwortung übernommen, außer auf völlig dubiosen, von der CIA "gefundenen" Videos und zweifelhaften Tonbändern.Aber ohne einen probaten Oberschurken geht es zum 5. Jahrestag eben auch nicht und deshalb muß er es auch ohne Beweise, of course, gewesen sein...
Auch wenn die Bahnbomben" keine Explosion sondern allenfalls eine Stichflamme hätten auslösen können, hat der Alarm um den Pseudo-Terror seine Schuldigkeit getan. Ebenso wie der weltweite Groß-Alarm um die Londoner "Liquid-Bomber", von denen über die Hälfte mittlerweile wieder freigelassen wurden. Bei den anderen wurden aber angeblich die Zutaten für eine flüssige Bombe gefunden, "Chemikalien" und "elektronisches Material". Um was es sich bei letzterem handelt gab die Polizei noch nicht bekannt, in den Medien war von Handys und MP 3-Playern die Rede, die Bombenchemikalien aber wurden genannt: Wasserstoffperoxid ! Das ist kein Blodinenwitz, sondern ernst gemeint. Weil ich das Zeug bei der letzten Halsentzündung zum Gurgeln benutzte, habe ich sofort das Badezimmer durchsucht und die Reste entsorgt, sicherheitshalber.
Nafeez Ahmed, Autor eines sehr guten Buchs über die (nach wie vor unaufgeklärten !!) Anschläge in London am 7.7. letzten Jahres,hat den jüngsten Großalarm und die Hintergründe analysiert: Die Politisierung des Pseudo-Terrors
Zwei Camping-Gasflaschen, Benzin und zwei untaugliche Zünder – und die Terror-Hysteriker und Al Qaida-Astrologen beim ehemaligen Nachrichtenmagazin sind völlig aus dem Häuschen.
Terror in Deutschland
Im Griff des Terrors
Verhaftung in letzter Minute
Terroristen zielen auf unsere offene Gesellschaft
Deutschland im Fadenkreuz
Man sitzt wie auf einem Pulverfass
So die Überschriften aus den letzten beiden Tagen. Ein Wunder, dass wir noch nicht alle in die Luft geflogen sind. Keine Frage aber, dass wir vor drei Wochen nur um Haaresbreite der Apokalypse entronnen sind. Es war, wie Henryk Broder im „Spiegel“ darlegt, nur ein kleiner handwerklicher Fehler. Als Labtop-Bomber kennt sich der Mann da handwerklich natürlich genaustens aus – da können Sprengstoffexperten ruhig hundert Mal erzählen, dass man mit dem Feuer aus zwei Litern Benzin eine Gasflasche nicht sprengen kann. Es war einfach ganz furchtbar knapp und wir können froh sein, dass wir noch am Leben sind. „Spiegel“ sei dank.
Nach den verhinderten angeblichen Liquid-Bombern in London - außer dass ihr "mastermind" sich laut "pakistanischen Geheimdienstangaben" in den afghanischen Bergen hausen soll und ein ziemlich hohes Al Qaida Mitglied gibts nichts Neues - nun die verhinderten Kofferbomber in Deutschland und die Festnahme eines Verdächtigen. "Der Festgenommene sei offenbar Mitglied eines islamistischen Netzwerkes. Der entscheidende Hinweis zur Identifizierung sei von einem ausländischen Geheimdienst gekommen." meldetAP. Wenn das stimmt, wäre es interessant zu erfahren, welcher Dienst den Tip gab, und warum die Bahnsteigvideos erst nach drei Wochen veröffentlicht wurden, als man den "entscheidenden Tip" schon gehabt haben muß. Irgendwie riecht die Sache einmal mehr nach Theater. Dennoch wäre einem jungen Libanesen, der in seiner bombardierten Heimat gerade Angehörige verloren haben soll, eine solche Tat auch zuzutrauen. Die dilettantische Gasflaschen-Bombe spricht für einen Amateur; die im Koffer deponierten, in Richtung Libanon deutenden Elefantenspuren allerdings dagegen, denn so dämlich kann nicht einmal der dümmste Amateurbomber sein. Wenn der Hinweis auf ihn aber tatsächlich von einem ausländischen Geheimdienst kam, würde das Ganze wieder Sinn machen - doch dann spricht einiges dafür, dass es sich nicht um einen echten "Terroristen", sondern um einen nützlichen Idioten handelt.
Die Londoner Anti-Terror-Show könnte die Veranstalter teuer zu stehen kommen - britische Fluggesellschaften klagen jetzt einen Schadensersatz von 300 Millionen Pfund vor Gericht ein und verlangen die Rücknahme "unsinniger" Kontrollmaßnahmen.
Unterdessen werden die 23 Verhafteten weiter verhört, gegen keinen von ihnen wurde bisher eine Anklage erlassen, Beweise liegen offensichtlich nicht vor. Dennoch stimmte ein Untersuchungsrichter der weiteren Inhaftierung im Rahmen der neuen Anti-Terror-Gesetze zu.
Trotz bzw. wegen dieser dürftigen Faktenlage wird weiter an der Legende gestrickt; BBC "berichtet", da es sich mal wieder um anonyme Quellen muß es richtiger heißen "erzählt", dass der Auftrag für den vermeintlichen Plot von "Al Qaidas Nummer drei" gekommen sein soll, wie pakistanischen "Geheimdienstkreise" herausgefunden haben sollen. Ein Gähnen können wir uns da nicht verkneifen...
"Osama Walks into this Bar and Bush says, "Whad'l'ya have, pardner?" and Osama says, "Well, George, what are you serving today?" and Bush says, "Fear," and Osama shouts, "Fear for everybody!" and George pours it on for the crowd. Then the presidential bartender says, "Hey, who's buying?" and Osama points a thumb at the crowd sucking down their brew. "They are," he says. And the two of them share a quiet laugh"
Seit gestern 10 Uhr 43 wird zurückgerudert : „In contrast to previous reports, one senior British official suggested an attack was not imminent, saying the suspects had not yet purchased any airline tickets. In fact, some did not even have passports.“ , meldet NBC
Es gab also keinen bevorstehenden Anschlag – und die vermeintlichen Super-Terroristen, die das zweite 9/11 in Szene setzen wollten, hatten nicht mal Reisepässe. Sprengstoff wurde natürlich auch keiner entdeckt, aber, wie es jetzt heißt, „zumindest einige Zutaten“. Wehe dem, der Rasierwasser im Haus hat !
Über den Termin, wann sie die Terror-Show den Medien verkaufen, sollen die Urlauber Bush und Blair am Wochenende zuvor uneins gewesen sein – Tony wollte lieber noch ein bißchen weiter „beobachten“ und Beweise sammeln, W. hingegen soll für sofortigen Zugriff plädiert haben. Der britische Ex-Botschafter Craig Murray meint dazu:
„We then have the extraordinary question of Bush and Blair discussing the possible arrests over the weekend. Why? I think the answer to that is plain. Both in desperate domestic political trouble, they longed for "Another 9/11". The intelligence from Pakistan, however dodgy, gave them a new 9/11 they could sell to the media. The media has bought, wholesale, all the rubbish they have been shovelled.“
Der Auslöser für die Festnahme der "Liquid-Bomber" soll der pakistanische Geheimdienst ISI gewesen sein, der Grund für die "Al Qaida"-Verbindung der Verhafteten ihr Aufenthalt in pakistanischen Trainingscamps. Wer aber betreibt diese Camps für die Ausbildung islamischer Krieger ? Allen voran niemand anderes als der ISI:
"The evidence suggests that the ISI remains the core institutional architect (in liaison with the CIA) of the "Islamic terror network", from the Soviet-Afghan war to the present.
Recent Indian press reports (August 2, 2006) suggest that the ISI is still running the terrorist training camps:
"[A]s many as 52 [ISI] terrorist training camps are still functioning in Pakistan and Pakistan occupied Kashmir. (Statesman News Service, Delhi, 2 August 2006)
Britain's Sunday Times (August 13, 2006) corroborates these damning reports, without, however, pointing fingers at the Home Office and Scotland Yard:
It was the ISI that turned the Taliban from a bunch of religious students into a movement that took over Afghanistan. According to Hamid Karzai, president of Afghanistan, ISI continues to provide a safe haven, training them to fight British soldiers in Helmand....
Pakistan's problem is that extremist organizations and training camps, such as those linked to the London bombers, were either created by, or supported and used by, ISI."
Der "Independent" hat zu dem verhinderten angeblichen Terroranschlag dankenswerter Weise heute aufgelistet "What we know... and what we don't know.". Ergebnis und Siegerehrung: außer dass 23 Verdächtige verhaftet wurden und befragt werden wissen wir konkret:Nichts.
Während die Kunst des Journalisten zu Karl Kraus' Zeiten noch darin bestand, auf einer Glatze Locken zu drehen, haben sich die Pre$$titutes unserer Tage durchaus weiter entwickelt: sie können aus Rasierwasser und Shampoo Vernichtungswaffen und Massenpanik zaubern.Wenn früher jemand faktenfrei dahersabbelte fragte man: "Hast Du keinen Friseur, dem du das erzählen kannst ?" - heute schickt man ihn zum "Spiegel"...
"Strategie Massenmord" titelt der "Spiegel" - aber es geht natürlich nicht um die realen Massenmorde im Irak oder im Libanon, es geht um die Fiktionen der Londoner Liquid-Bomber. Es geht nicht um die Abertausenden Leichen im Nahen Osten, die auch an diesem Wochenende weiter produziert werden, es geht um "Pläne" einer Bande von "Terroristen", nach denen "ein Dutzend Flugzeuge" in der Luft "gesprengt werden sollten". Es geht nicht um die Strategie der Massenmörder Bush & Blair zur Neuordnung des Nahen Ostens und ihren terrorismusfördernden "War on Terror", es geht um eine teuflische "Verschwörung" mit denen "100.000 Menschen" (so US-Heimatschutzminister Chertoff) ums Leben gebracht werden sollten.Es geht auch nicht um die Mathematik solcher Panikmache, die ein paar hundert vollbesetzte Jumbo-Jets erforderte (und viele Kanister mit Rasierwasser und anderen liquiden "Explosivstoffen"), denn es geht um eben dies: Panikmache.
Der "Guardian" meldet heute, dass keiner der Verhafteten irgendwelche Flugtickets bestellt oder gekauft hat; beobachtet wurde die Gruppe schon seit einem Jahr und auch von Undercover-Agenten, die den "entscheidenden Tip" gaben, ist die Rede - so wie natürlich von mutmaßlichen "Al Qaida"-Connections. Fakten, wie konkret die "Pläne" fortgeschritten waren, liegen bis heute nicht vor - und ich vermute, viel mehr als vieleicht eine email á la "bomb ok - allah g8" wird dazu auch nicht mehr kommen.
Einige befürchten, dass dieses Drehen an der Hysterieschraube nur eine Art Trockenlauf ist, um die Massen auf den nächsten "echten" Großanschlag einzustimmen und gefügig zu machen. Tatsächlich stehen Bush & Blair zu Hause vor der Abwahl und die außenpolitische Neocon-Agenda braucht nach der planmäßigen Zerstörung von Irak und Libanon einen neuen Kick (und internationale Unterstützung) für die Fortsetzung in Syrien und Iran - ein weiteres "katalytisches Ereignis" , wie es mit 9/11 ganz im Sinne des "Projects for a New American Century" eintrat, könnte also bevorstehen. Allerdings wohl nicht mit „Flüssigkeitsbomben“, wie sie die Verhafteten angeblich mit dem Mischen einzeln „harmloser“ Flüssigkeiten und elektronischer Zündung per Handy geplant hatten – wie Fotos aus Heathrow zeigen, wurden die Passagiere aufgefordert, ihre mitgeführten Getränke in einen Plastikbehälter zu schütten – so weit her kann es da mit der Explosionsgefahr durch Mischen eigentlich nicht gewesen sein…
Der vom britischen MI6 beschlagnahmte Sprengstoff ? Interessant sind die Leserkommentare auf BBC Online - die Briten kaufen ihrer Regierung die Terrorshow nicht ab
Es ist zwar nichts passiert & kein Mensch hat detaillierte Informationen, aber das ehemalige Nachrichtenmagazin weiß mal wieder genaustens Bescheid:
"Das Drehbuch hatten die Dschihadisten schon fertig geschrieben: Mit geschickt an den Kontrollen vorbei geschmuggeltem Sprengstoff in flüssiger Form wollten sie die Flugzeuge betreten. Dann, kurz nach dem Start und über dem offenen Atlantik, sollten die drei, vielleicht auch sechs Passagiermaschinen mit Ziel USA in die Luft gesprengt werden."
Es gab also ein Drehbuch, das Dschihadisten geschrieben haben, und statt Teppichmessern sollten dieses Mal explosive Flüssigkeiten zum Einsatz kommen. Hmmh. Bei den Londoner U-Bahn-Anschlägen vor einem Jahr hieß es ja zuerst, der Sprengstoff sei militärischer Herkunft und stamme möglicherweise "aus dem Balkan", doch dann legte sich Scotland Yard auf ein u.a. mit Rasierwasser hausgebrautes Gemisch fest.Auf die Sprengstoffanalyse sind wir da jetzt mal gespannt. Und wie die verhinderten Terroristen an den Stoff rankamen. Oder wollten sie nur mit einer Diet Coke und ein paar "Mentos" Bonbons - eine hochexplosive Mischung!, siehe die einschlägigen Videos auf youtube - an Bord gehen ? Wir werden es vermutlich nicht erfahren, obwohl die Burschen "dem Abflug sehr nahegekommen" sein sollen - (dann müßten sie ihre liquiden Bomben bei der Festnahme eigentlich dabei gehabt haben) - und "drei" , "zehn" , "dutzende" Flugzeuge samt Insassen in die Luft jagen wollten. Die medialen Märchentanten überbieten sich gerade in der Dramatisierung - so genau steht#s offenbar nicht im "Drehbuch", das im übrigen eine Kopie der "Operation Bojinka" ist. Bei dem aufgeflogenen Plan wollte der "Islamist" Ramzi Youseff Mitte der 90er zwölf westliche Flugzeuge mit als Kontaktlinsenflüssigkeits-Behälter getarnten Bomben simultan sprengen lassen, wie AP berichtet. Was indessen dort nicht gemeldet wird ist die Tatsache, dass Ramzi Youseff, der auch den Anschlag auf das WTC 1993 anführte, ein Agent des US-Geheimdiensts war. Den Sprengstoff für die WTC-Bombe hatte er von einem FBI-Mittelsmann erhalten.
Als Ablenkungsmanöver für das Desaster und den Terror, der unter amerikanischer & britischer Führung im Irak und im Libanon veranstaltet wird, ist der Horror heimischen Terrors bestens geeignet - dass Israel mit Bush & Blairs Segen ohne jede Rücksicht weiter bombt ist erstmal aus den Schlagzeilen verdrängt, und die Heimatfront wird mit inszeniertem Horror langsam aber sicher auf die anstehende "Neuordnung des Nahen Ostens" und den Weltkrieg eingeschaukelt...
PS: "British security sources said they had been watching the suspects for eight months". Interessant. Acht Monate unter Beobachtung, aber dann die Bande kurz vor "Abflug" festnehmen, den Flughafen sperren und ein globales Spektakel inszenieren. Der entscheidende Tip soll übrigens von einem alten Bekannten gekommen sein, dem pakistanischen Geheimdienst ISI. Zufällig derselbe Verein, der vor fünf Jahren 100.000 $ an einen gewissen Mohamed Atta überwies - und einem Herrn Bin Laden im Winter 2001 zur Flucht aus Tora Bora verhalf. Wenn diese beiden echten Terroristen mit dem ISI - dem Verbündeten von CIA, MI6, BND et.al. - unter einer Decke stecken, wie echt sind dann die Terroristen, die vom ISI verpfiffen werden ?
Der fünfte Jahrestag dräut und allein heute erreichten mich drei Anfragen nach Interviews. So wichtig das Thema sein mag – und politisch gibt es nach wie vor nichts Wichtigeres als die Aufklärung von 9/11 – hat dieses Medieninteresse doch eher mit dem Kalender zu tun als mit der Suche nach Wahrheit. Der Jahrestag muß abgefeiert werden und damit die Laudatio nicht nur aus 150 % Lob und Hudel besteht, muß eben auch die eine oder andere „kritische Stimme“ zu Wort kommen. Zumal mit dem Film „Loose Change“ und dem wachsenden Unglauben in den USA die alternativen Hypothesen Auftrieb erhalten und die offizielle 9/11-Verschwörungstheorie mehr und mehr zu bröckeln beginnt. Wenn nicht einmal das FBI auf seiner „Most Wanted“-Liste wegen 9/11 nach Bin Laden sucht – weil es in dieser Sache keine Beweise gegen ihn hat – wenn also der Oberschurke als Drahtzieher und Hintermann schon mal ausfällt, was ist dann von dem Rest der Bande zu halten. Kommen die als Alleintäter in Frage ? Eher nicht, wenn man sich die Flugkünste eines Hani Hanjour anschaut, des aeronautischen Dilettanten, dem man keine Cessna ausleihen wollte,der kein Ticket für die AA 77 hatte und dann doch diese Mega-Lufattacke auf’s Pentagon geflogen haben soll - oder den Terrorpiloten Atta. , der angeblich mit der AA 11 in den Nordturm crashte, aber die Fluglotsen hatten die AA 11 noch lange danach auf dem Schirm, und zwar ganz woanders als über Manhattan. Diese Beispiele sind keine „Theorie“, sondern Fakten und müßten allein schon reichen, eine grundlegende Neuuntersuchung der 9/11-Verbrechen aufzurollen. Es gibt natürlich noch mindestens ein Dutzend anderer – doch jeder Punkt erfordert ernsthafte Beschäftigung und akribische Recherchen, und das ist beim routinemäßigen Abfeierns eines Jahrestags zu viel verlangt. Selbst ernsthaft interessierte Zeitgenossen wie ich sind noch nicht dazu gekommen, den „Vanitiy Fair“ –Artikel mit den neu veröffentlichten Funksprüchen im Detail zu studieren – er scheint jedoch all die Merkwürdigkeiten und Phantom-Flüge zu bestätigen, die das Team 8+ schon seit längerem nachgewiesen hat. Auch die wissenschaftlichen 9/11-Forscher widmen sich in der neuesten Ausgabe ihres Journal of 9/11 Studies einem dieser Phantomflugzeuge. Wohin man schaut – ob auf den Haupttäter Bin Laden, auf die ausführenden „Hijacker“ Atta & Co., oder auf das was sich konkret am Himmel und auf den Radarschirmen (mit ihren falschen Blips wegen der Wargames) abspielte – überall böten sich den Medien äußerst spannende Enthüllungsstories. Das Dumme ist nur, das damit all das, was sie bisher über den Fall berichtet haben, berichtigt, korrigiert, in die Tonne getreten werden würde. Da belassen wir es dann doch lieber bei ein bißchen Jubiläumsgeplänkel…
Eben beim Frühstück im Café schiebt mir ein Kollege eine Zeitschrift rüber: "Guck mal, die neue 'konkret' schreibt drei Seiten über dein Blog." Ich lese die Überschrift "Der Prophet im Medienbordell", sehe das große Foto von der Eröffnung des Hanfhauses und gebe ihm das Heft zurück: "Das muß ich nicht lesen, ist schon klar was drin steht: früher Hanf, dann Verschwörung = jetzt komplett verrückt. Wenn du was anderes entdeckst sag Bescheid." Der Kollege überfliegt den Text. " 'Kein Dummkopf' und manchmal 'witzig' - hier wirst du sogar gelobt." Ach wie schön. "Wieviel Leser hat das Blatt eigentlich noch ?" frage ich. "Keine Ahnung, viele können es nicht mehr sein." - "Und wer bezahlt das Ganze, nachdem KGB/Stasi als Finanziers ausgefallen sind und Reemtsma auch nichts mehr rüberschiebt ?" - "Ich habe gehört, dass sie jetzt vom Mossad unterstützt werden." Das war mir neu, paßt aber wie der Faust aufs Gretchen: sich einerseits anti-kapitalistisch und system-kritisch geben, andererseits aber die Kriege der USA und Groß-Israels hochjubeln - so wird ein Schuh draus. "Was ist das für eine merkwürdige Linie ?" - "Ach, manchmal stehen wirklich noch ganz gute Artikel drin", meint der Kollege, "aber irgendwo muß die Kohle ja her kommen und da führt man halt diese ideologischen Eiertänze auf."
Eine halbe Million Menschen auf der Flucht, über 1000 verletzt, über 400 ermordet - wer sich die grauenhaften Bilder zumuten mag kann das hier - und kein Ende des Terrors in Sicht. Der Anfang und Auslöser - die "Entführung" israelischer Soldaten - wird unterdessen weiter zurechtgebogen und zurechtgelogen, um daraus einen ursächlichen "Angriff" der Hisbollah zu konstruieren. Tatsächlich aber wurden die Soldaten nicht aus Israel "entführt", sondernim Libanon gefangen genommen . Und die ersten Raketen auf Haifa kamen erst nach zwei Tagen Bombardement des Libanon. Aus diesen Fakten läßt sich freilich keine große Selbstverteidigungs-Oper komponieren, und schon gar keine Invasionen und Landnahmen, weshalb sie aus den Nachrichten schnell wieder verschwanden. Ganz nach der goldenen Propaganda-Regel, die der verstorbene Robert Gernhardt einst auf den Punkt brachte: "Wenn niemand schießt, wird halt zurückgeschoßen."
Wenn offensichtlich ein Mord begangen wird und ein Beobachter sieht schweigend zu, ohne einzugreifen oder Hilfe zu rufen, macht er sich der Komplizenschaft schuldig. Wenn ein Land durch Bombenangriffe zerstört wird und hunderte Zivilisten ermordet werden - und die Medien schauen weitgehend schweigend zu, werden sie ebenso zu Komplizen. Zum hundersten Mal haben wir Hizbollah-Raketen, die wie größere Feuerwerkskörper aussehen, mittlerweile im westlichen TV besichtigen können, von dem Desaster das Israels Bomben im Libanon anrichten, erfahren wir stattdessen kaum etwas. Globalresearch hat hier einige aktuelle Berichte und entsetzliche Bilder aus Beirut zusammengestellt. Sie sind grauenhaft - und wer dazu schweigt, wie nahezu das gesamte westliche Medienbordell, oder diese kaltblütigen Morde als "Selbstverteidigung" oder "Terrorbekämpfung" hinnimmt, macht sich der Komplizenschaft an Kriegsverbrechen schuldig.
Laut Webster Tarpley, Autor des Buchs "Synthetic Terror", könnte im Libanon demnächst eine solche Operation unter falscher Flagge drohen, um den Konflikt weiter zu eskalieren und die US-Armee in den Krieg hineinzuziehen:
"How might the Israelis and their Bush-Cheney allies escalate to a Middle East regional war? A linear scenario is that, after further bombardment of Israel by rockets allegedly made in Iran and allegedly delivered with the connivance of Syria, the Israeli Defense Force (IDF) lashes out at Damascus and Teheran. Syrian and Iranian retaliatory measures would then be seized upon by the Bush-Cheney regime as a pretext for US entry into the war. Here the US would be openly dragged into war as the tail of the Israeli dog. But this is a deeply flawed scenario, sure to generate huge waves of resentment against the Israelis and their US partners as the body bags begin to come home.
False flag scenarios would be entirely more effective from the point of view of the war planners. CNN and MSNBC coverage this Saturday morning has been stressing the situation of the 25,000 Americans now stuck in Lebanon. These Americans are being invited to register with the US consulates for possible evacuation. The State Department and the US military have been remarkably slow to begin such an evacuation.
One possible provocation scenario to bring the US into the war is that a helicopter carrying US citizens being evacuated out of Lebanon is hit by a missile and destroyed, killing all on board. The missile might be fired by the Israelis or by their allies among the fascist Lebanese Phalangists. The Israelis would announce that the helicopter had been destroyed by Hezbollah, opening the way for a hysterical campaign by Fox News and the rest of the neocon mass brainwashing apparatus to secure an early US attack on Syria and Iran.
An alternative: a group of Arabic-speaking Israeli Mossad or Shin Beth special forces, or a group of Phalangist militia round up a few dozen Americans and machine-gun them to death. The controlled media then blame the massacre on Hezbolllah, thus stampeding the US population into war."
Justin Raimundo weist darauf hin, wie konsistent die Invasion des Libanons dem Plan "A Clean Break" folgt, den Neocon-Strategen 1996 für Israels Hardliner Nethanjahu entwarfen: "With Saddam out of the way, the second phase of the "Clean Break" scenario is unfolding before our eyes. And the propaganda war is going just as well as the military aspect of the campaign..." Weiterhier
Zu diesem Propaganda-Krieg gehört es auch, dass in den Medien dauernd von "entführten" Soldaten als Anlaß für die Kriegshandlungen die Rede ist, wobei das englisch "kidnapped" das Ganze noch weiter verniedlich, als ob es um Kinder ginge, die vom bösen schwarzen Mann geholt wurden. Dass israelische Soldaten nicht "gefangen" werden, sondern "entführt" hat vermutlich aber nur damit zu tun, dass die Bomben, die sie werfen eben auch kein verabscheungswürdiger "Terrorismus" sind, sondern lobenswerter "Anti-Terrorismus"...
Kaum ist man mal nicht permanent irgendwelchen Mega-Schweinereien auf der Spur, beschweren sich die Leser schon über "unwichtige" Fotos wie das von gestern - und weisen auf den neuen Brand im Nahen Osten oder den Bush-Besuch in MeckPomm hin. Ok, aber da muß ich mich entschuldigen - mir wird einfach schlecht bei den Nachrichten über Raketen auf Beirut und der Selbstverständlichkeit, mit der derlei Bombenterror einfach akzeptiert wird. So wie der Besuch eines Kriegsverbrechers und Massenmörders zum lauschigen Grillabend mit der Kanzlerin und handverlesenen Jubel-Germanen - ich kann mir das nicht ansehen. Und auch nichts dazu schreiben, außer dass es einfach nur zum Kotzen ist.
Der Zidane-Kopfstoß indessen weist symbolisch weit über den Fußballplatz hinaus. Heute erreichte mich zum Beispiel eine email von Helmut Höge, dem "Deputy Facility Manager"(Aushilfshausmeister-Blog) des taz-Verlagshauses in der Berliner Kochstr., in der er hausintern den Vorschlag macht, die von der taz initiierte Umbenennung der Kochstr.in Rudi-Dutschke-Str. umzuwidmen, in Zinedine-Zidanestr. :
"Zidane ist jetzt schon ein wirklicher Nationalheld, bald Weltheld, der Riß geht bereits durch Italien selbst(...)Hinter dem ganzen Streit steht Christentum vs Islam, Irak, Iran, Palästinenser etc. versus USA, Antiterror-Koalititon, Abendländische Werte, Clash of Cultures, Ordnung und Sauberkeit und Soldatentum (bis in den Kongo, sowie Darwin versus Panarabia, Partisanentum, Symbiosis, etc. Es geht um die neue Weltfront - die wir hier in der Etappe erst durch die Kopfnuß von Zidane gegen Materazzi spüren (werden)...Um es kurz zu machen (jede Redaktion hat inzwischen mindestens zwei Bild-Zeitungen abonniert - und weiß deswegen besser als ich bescheid, der mir als Aushilfshausmeister nur die BZ zur Verfügung steht):Die Adresse: Rudi-Dutschke-Haus an der Zinedine Zidane-Straße Nummer Rumpeldipumpel steht der taz gut an - und klingt auch viel populärer. Außerdem wäre das sicher ganz im Sinne des allzu früh verstorbenen (Rudi Dutschke), der eigentlich immer Sportreporter werden wollte - und es genaugenommen ja auch geworden ist..."
Wir haben mit dem Fall Zidane also die ganz große Geschichte gleichsam in einer (Kopf-)Nußschale - und das ist doch irgendwie mindestens so "wichtig" wie die seit je durchgeknallten zionistischen und islamistischen Bomber. Und zu Bushs neuster Eroberung hat Steve Bell im Guardian eigentlich alles gesagt:
Es ist immer schön, wenn die Wissenschaft "neu" entdeckt, was lange bekannt ist und sowieso jede/r wissen sollte. Jetzt haben Forscher an der Johns Hopkins Universität herausgefunden, was Tim Leary vor über 40 Jahren, Albert Hoffmann vor 63 Jahren und die Priester des Mysteriums von Eleusis schon vor über 3.000 Jahren schon entdeckt haben, nämlich dass Heilige Pilze mystische Erfahrungen induzieren. Am Verbot dieser botanischen Götterboten und der Verfolgung ihrer Benutzer wird diese "Entdeckung" aber wohl wenig ändern - wo kämen wir denn auch hin, wenn die Mehrheit nicht mehr auf Päpste, Mullahs und andere Autoritäten hören würde, sondern auf das, was z.B. der "Spitzkegelige Kahlkopf" live aus dem Hyperraum meldet...
Schon im März hatten wir hier auf eine Analyse verwiesen, nach der es sich bei der dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad zugeschriebenen Äußerung, er wolle "Israel von der Landkarte tilgen", um eine falsche Übersetzung handelt. Jetzt wird diese Fälschung, die ihre Propaganda-Wirkung weltweit entfaltet, in einem Artikel von Jonathan Steele im britischen Guardian bestätigt. Mehr dazu hier .
Zuverlässig wie stets in Sachen Terrorshow meldet das Fanzine "Spiegel Online" heute morgen:
"Osama Bin Laden hat sich wieder zu Wort gemeldet: Der Chef des Terrornetzwerkes al-Qaida feiert auf einer islamistischen Web-Site den im Irak getöteten Extremisten Abu Mussab al-Sarkawi als Märtyrer.(..)Das 19-minütige Video zeigte ein älteres Standbild Bin Ladens sowie bewegte Archivbilder aus dem Leben von Sarkawi.Aus US-Geheimdienstkreisen verlautete, die Aufnahme werde geprüft. Es bestehe jedoch kein Grund, an ihrer Echtheit zu zweifeln."
Wenn es von der CIA "verlautet" und das ehemalige Nachrichtenmagazin es stenographiert kann es natürlich keinen Grund mehr geben, an irgendetwas zu zweifeln.
Die Al CIAda Presseabteilung wird immer professioneller - mittlerweile werden die Neuveröffentlichungen schon im Voraus angekündigt, wie jetzt von ABC, wo das Erscheinen eines neuen Osama-Tapes in den nächsten Tagen annonciert wird. Offenbar gelang den Schurnalisten auch schon ein "Sneak Pre-Hear", denn sie wissen bereits, dass Bin Laden über den Tod Sarkawis talken wird. Also: fertig machen zum Schlottern, Zittern und Gruseln.
Sehr schön auch die neueste Folge der Seifenoper "Domestic Terror", die letzte Woche mit der Verhaftung der "Miami Seven" gerade noch so eben einen Anschlag auf den Sears-Tower in Chicago verhinderte - und die Veröffentlichungen über die Bespitzelung internationaler Bankdaten durch die Bush-Bande aus den Schlagzeilen verdrängte. Die in Miami verhaftete islamistische "Terrorbande" hatte zwar keinerlei Beziehung zu bekannten Terroristen, auch keine Waffen oder Sprengstoffe und las statt Koran eher die Bibel - aber einer von ihnen war mal in Chicago ! Alles weitere zu dieser Farce kommentiert der Commedian Jon Stewart in seinem Videoclip hier
Nachdem der Aufsichtsrat von Al CIAda Inc. reibungslos einen Nachfolger für den kürzlich verschiedenen CEO der irakischen Filiale, Herrn Abu Al Sarakwi gewählt hat, und Herrn Abu Hamza al-Muhadschir , wie sich das bei einem neuen Terrorchef gehört, gleich mit Foto und Steckbrief weltweit bekannt machte, läßt der neue Boss sich nicht lange lumpen und legt gleich richtig los: "Sarkawis Nachfolger soll US-Soldaten ermordet haben" titelt das EhNaMag unter Berufung auf die Agentur Reuters, die das Ganze einem "Webforum im Internet" entnommen hat. Wir wetten, dass dort auch bald ein martialisches Video zum Download bereitstehen wird, das Herrn Muhadschir beim Foltern und Henkern zeigt. Die Rocky Horror Terrorshow muß schließlich weiterlaufen und ohne einen neuen Hauptdarsteller geht das nicht...
Während bushistische Kriegstreiber und ihre Medienkompanien die Liquidierung Sarakwis als Großsieg feiern und sich dafür in Legenden und Terror-Folklore über den "Schlächter" und "Al Qaida-Statthalter" überbieten, halten wir uns doch lieber an das, was zuverlässige Beobachter vor Ort dazu sagen, wie "Riverbend" aus Baghdad:
"How do I feel? To hell with Zarqawi (or Zayrkawi as Bush calls him). He was an American creation- he came along with them- they don't need him anymore, apparently. His influence was greatly exaggerated but he was the justification for every single family they killed through military strikes and troops. It was WMD at first, then it was Saddam, then it was Zarqawi. Who will it be now? Who will be the new excuse for killing and detaining Iraqis? Or is it that an excuse is no longer needed- they have freedom to do what they want. The slaughter in Haditha months ago proved that. "They don't need him anymore," our elderly neighbor waved the news away like he was shooing flies, "They have fifty Zarqawis in government."
So now that Zarqawi is dead, and because according to Bush and our Iraqi puppets he was behind so much of Iraq's misery- things should get better, right? The car bombs should lessen, the ethnic cleansing will come to a halt, military strikes and sieges will die down… That's what we were promised, wasn't it? That sounds good to me. Now- who do they have to kill to stop the Ministry of Interior death squads, and trigger-happy foreign troops?"
"Ein kleines Kanninchen aus einem großen Hut" kommentiert der Militär-Analyst Stan Goff den Bombenanschlag auf Sarkawi und zitiert aus einem Pentagon-Strategiepapier aus dem Jahr 2004: "Villainize Zarqawi/leverage xenophobia response". Um ihn zum Super-Schurken aufzublasen und die irakische Angst vor landesfremden Widerständlern anzukurbeln wurden drei Methoden empfohlen: 'Media operations,' 'Special Ops'.... and 'PSYOP,' the U.S. military term for propaganda work." Letzteres wurde mit der zur Ikone stilisierten Aufnahme des toten "Top-Terroristen" dann vielleicht ein bißchen übertrieben, denn schon fragt die New York Times auf der heutigen Titelseite, wie man bei einem Treffer von zwei 500 Pfund Bomben, die das gesamte Haus in Schutt und Asche zerlegten, eine so wohlbehaltene Leiche bergen konnte, deren Gesichtszüge anders als bei den anderen Getöteten "have remained largely intact".
Bei einem Wundermann wie Sarkawi ist eben nichts unmöglich - auch nicht, dass er kurz vor dem Volltreffer Journalisten noch seine letzten Aktivitäten gesteckt hat, nämlich die Ausbildung von - Schlotter...Zitter...Grusel... - "hunderten Schläfern", die demnächst überall zuschlagen sollen. Zumindest wenn es nach dem ehemaligen Nachrichtenmagazin und stets gut unterichteten Al Qaida-Fanzine "Spiegel" geht, dem das Gerücht fette Schlagzeilen wert ist.
Dem Wunder der Auferstehung von den Toten folgt bekanntlich die Himmelfahrt, zumindest wenn es sich um Gottessöhne handelt. Die Söhne des Teufels hingegen fahren in die andere Richtung, zur Hölle, und dahin soll jetzt der Teufelssohn und "Topterrorist" Sarkawi expediert worden sein. Und zwar endgültig und ganz im jesusmäßigen Zeitplan, sechs Wochen nachdem das Video-Wunder seiner Auferstehung weltweit zelebriert worden war. Dass sich der Herr den Seinen nochmal zeigt um dann defintiv zum ewigen Vater aufzufahren, dieser Plot ist für die neutestamentliche Dramaturgie ganz entscheidend. Mit einem einfach wegsterbenden Freak und Wunderrabbi, der sich mit seinen spirituellen Lehren gegen die imperialistische Besatzungsmacht und das Establishment auflehnte, hätte ein so mächtiger Mythos nicht begründet werden können. Und so mußte auch das schon mehrfach tot und schwerverletzt gemeldete Terror-Phantom Sarkawi noch einmal leibhaftig und putzmunter wiederauferstehen und stümperhaft mit Maschinenpistolen hantieren. Nur so kann der Abgang eines Pappkameraden und Buhmanns in die Hölle jetzt archaisch als Sieg gefeiert und der Mythos Al Qaida weiter zementiert werden.
Der Einsatz, bei dem 250 Londoner Polizisten vergangenen Freitag ein Haus stürmten , einen unbewaffneten Bewohner anschoßen und einen weiteren verhafteten, erregte weltweit Aufmerksamkeit – denn angeblich war die Polizei auf der Spur von „Terroristen“, die den Bau einer „schmutzige Bombe“ planten. Jetzt hat sich der Verdacht als Fake herausgestellt. Dass man auf einen windigen Tip hin gleich eine Riesenstaatsaktion und Großpressekonferenzen startet ist zwar eher untypisch für die Polizei – zur Propagierung der internationalen Terrorgefahr und Förderung der allgemeinen Angst aber äußerst nützlich. Zumal wenn nahezu zeitgleich in Toronto siebzehn weitere „Islamisten“ verhaftet werden, die sich angeblich große Mengen Bombenmaterial verschafft hatten, was ebenfalls weltweite Schlagzeilen garantiert. Jetzt kommt heraus, dass als Lieferanten weder Osama noch Al Qaida firmierten, sondern - oops - „agents provocateurs“ der kanadischen Polizei. Das Ganze nichts als ein großes Spektakel, oder, wie es in der Stadt des Medientheoretikers Marshall MacLuhan heißt, ein "globales Theater".
Dem Computervisionär und "Virtual Reality"-Pionier Jaron Lanier verdanke ich meinen ersten Ausflug in den "Cyberspace". 1990 fand in San Francisco die erste Konferenz dazu statt - und Jaron hatte in seiner Firma die erste Hardware gebastelt, dank der man sich mit einer Art Taucherbrille und einem digitalen Handschuh in einem dreidimensionalen virtuellen Raum bewegen konnte. Wie diese Maschine waren auch das Denken und die Philosophie, die dieses Symposium dominierten, ihrer Zeit ein Stück voraus, sowohl was die Euphorie und Begeisterung über die Technik, als auch was die Kritik ihrer Gefahren und Untiefen betrifft.
Insofern scheint mir auch jetzt der kritische Zwischenruf von Jaron Lanier in Sachen "Online-Kollektivismus" interessant, mit dem er vor den Gefahren des neuen Online-Kollektivismus warnt, und davor, vor lauter Begeisterung über Open Source und Wikis das Kind mal wieder mit dem Bad auszuschütten...
„Der Ölfilmjournalismus hat mehr Gesichter, als man sich merken könnte, aber eins seiner zuverlässigsten ist das von Mariam Lau. In Springers Pleiteblatt „Die Welt“ kann man es bekucken und nebenbei lesen, wie großartig die Springer-Journalistin Lau die Springer-Presse findet, die sie, ganz im Springer-Stil, in Anführungszeichen "Springer-Presse" nennt. Am 1. Juli (2003) glitscht sie unter der Überschrift "Gegen den Strom" breitbeinig auf ihren Arbeitgeber zu: "Die ,Springer-Presse' ist es, die heute eine Art ,Gegenöffentlichkeit' darstellt", um anschließend zu klagen: "Der Mainstream denkt links."
Zu dem hochgradigen Hirnschwurbel, die reaktionäre Drecksjournallie als kritische Öffentlichkeit zu verkaufen – und den eigenen journalistischen Abstieg von der „taz“ zur Springer’schen Jaucheproduktion als Erfolg –hat Wiglaf Droste in aller Kürze und Schönheit schon das Nötige gesagt: Mit Mutti Lau auf Gartenschau .
Dem wäre nichts hinzufügen, aber jetzt glitscht Mutti Lau mal wieder gegen den Strom und das EhNaMag entblödet sich nicht, ihren außenpolitischen Ausfluß Operation Neocon gelungen - Patient tot - auch noch nachzudrucken:
„Das Problem mit den Neocons ist aber nicht, dass sie sich geirrt haben: es hat durchaus etwas Nobles, an einer großen Hoffnung wie der Demokratisierung der arabischen Welt zu scheitern. Das Problem ist die permanente Schönfärberei, der geradezu Orwellsche Umgang mit diesem Irrtum...“
Nobel nobel, und die zweihunderttausend Toten im Irak natürlich kein Problem. Hauptsache große Hoffnung. Die Schönfärberei aber, der perfideste Doublespeak in Sachen WMD des Irak, die häufigsten Nachdrucke von US-Neocon-Propagandamüll in der deutschen Tagespresse, wo fand der statt ? Richtig. In der BILD für Leser mit Mittlerer Reife, im Pleiteblatt „Die Welt“. Verantwortlich für den Meinungsteil dort: Mutti Lau.
Nachdem der iranische Präsident an seinen US-Kollegen einen langenBrief geschrieben hat, in dem – quasi von Fundi zu Fundi – viel vom lieben Gott, Jesus, Mohamed, den Propheten und einer ihnen angemessenen Lebensweise und Politik die Rede ist, zeigen sich Bush und das Weisse Haus nicht geneigt, darauf zu antworten – weil die entscheidende Nuklear-Frage in der 18-seitigen Epistel nicht erörtert wird. Dass Bush – der gegenüber Merkel und „Bild“ unlängst beteuerte, diplomatische Lösungen im Iran-Konflikt zu suchen – sich zu einer diplomatischen Antwort auf das Schreiben herabläßt, ist unwahrscheinlich. Die Neocon-Strategie setzt seit langen auf Zuspitzung des Konflikts :
„Laut ehemaligen Regierungsbeamten unterliess die George W. Bush-Administration im Mai 2003 Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm, weil neokonservative Eiferer, welche für Destabilisierung und einen Regimewechsel eintraten, jegliche ernsthafte diplomatische Beschäftigung mit Teheran verhinderten. Lawrence Wilkerson, der damalige Stabschef von Aussenminister Colin Powell, sagt, dass das Versagen, 2002/03 eine offizielle Strategie gegenüber dem Iran festzusetzen, das Ergebnis einer Behinderung durch eine «geheime Verbindung» von Neokonservativen in der Regierung sei, angeführt von Vizepräsident Dick Cheney. «Die geheime Verbindung bekam, was sie wollte: keine Verhandlungen mit Teheran», schrieb Wilkerson in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Inter Press Service.“
Weil die Neocon-Bande nicht auf Verhandlungen, sondern auf Eskalation setzt, wird es also keine schriftliche Antwort Bushs auf den Brief Ahmedineschads geben – und schon gar nicht auf die (richtigen) Fragen, die Ahmedineschad zu den Anschlägen vom 11.9. stellt. Und da er (ebenfalls völlig richtig) auch noch die Prinzipenlosigkeit der Medien an den Pranger stellt, muß er sich über eine schlechte Presse natürlich nicht wundern:
„All governments have a duty to protect the lives, property and good standing of their citizens. Reportedly your government employs extensive security, protection and intelligence systems - and even hunts its opponents abroad. September eleven was not a simple operation. Could it be planned and executed without coordination with intelligence and security services - or their extensive infiltration? Of course this is just an educated guess. Why have the various aspects of the attacks been kept secret? Why are we not told who botched their responsibilities? And, why aren’t those responsible and the guilty parties identified and put on trial? (…)
In media charters, correct dissemination of information and honest reporting of a story are established tenets. I express my deep regret about the disregard shown by certain Western media for these principles. The main pretext for an attack on Iraq was the existence of WMDs. This was repeated incessantly - for the public to, finally, believe - and the ground set for an attack on Iraq.“
"Eulenspiegel" hat den grandiosen Auftritt des Komikers Stephen Colbert beim Dinner der Korrespondenten des Weißen Hauses ins Deutsche übersetzt:
"Stoßen Sie mit mir an auf meinen amerikanischen Kollegen Stephen Colbert - er hat sich letzten Samstag in Washington selbst übertroffen. Als Narren hatte man ihn für das Dinner der Korrespondenten des Weißen Hauses engagiert, doch er legte einen Narrenauftritt hin, wie man ihn sonst nur in den Dramen von Shakespeare und Puschkin oder in den Geschichten von Boccaccio oder Rabelais findet: Kaum fünf Meter neben dem Präsidenten sagte er ihm ins Gesicht, was die Mehrheit der Amerikaner denkt. George W. war not amused, sein Gesicht wurde lang und länger. Also Vorhang auf für Stephen Colbert und seine denkwürdige Rede beim Dinner der Korrespondenten des Weißen Hauses am 29. April 2006:
Vielen Dank, meine Damen und Herren. Bevor ich beginne: Ich wurde gebeten, eine kurze Durchsage zu machen. Die Fahrer von 14 schwarzen, gepanzerten Geländewagen werden gebeten, ihre Fahrzeuge zu entfernen. Sie blockieren 14 andere schwarze, gepanzerte Geländewagen.
Mann, was für eine Ehre! Das Dinner der Korrespondenten des Weißen Hauses. Hier zu sitzen - am gleichen Tisch mit meinem Helden, George W. Bush; diesem Mann so nahe zu sein! Ich glaube, ich träume! Jemand sollte mich zwicken. Aber ich habe einen festen Schlaf. Vielleicht reicht das nicht. Jemand sollte mir ins Gesicht schießen. Schade, der, der das könnte, ist heute gar nicht hier...
Übrigens, wenn jemand etwas bestellen möchte: Sprechen Sie einfach nur langsam und deutlich in die Tischnummer vor Ihnen. Jemand vom Geheimdienst bringt Ihnen dann gleich Ihren Cocktail.
Mein Name ist Stephen Colbert, und heute ist es mein Privileg, den Präsidenten zu feiern. Wir sind nicht sehr verschieden, er und ich. Wir sind keine von diesen hirnlastigen Leute von der Besserwissertruppe. Keine Mitglieder der Faktinista. Wir kommen direkt aus dem Bauch - nicht wahr, Sir? Da liegt die Wahrheit, hier unten im Bauch. Wußten Sie übrigens, daß es mehr Nervenenden im Bauch gibt als im Gehirn? Sie können das nachschlagen! Ich weiß, jetzt wird jemand sagen: "Ich habe es nachgeschlagen, und es stimmt nicht!" Aber nur, weil er in einem Buch nachgeschlagen hat! Beim nächsten Mal müssen Sie in Ihrem Bauch nachschlagen.
In meiner Fernsehshow Colbert Report rede ich jeden Abend unmittelbar aus dem Bauch heraus - okay? Ich gebe den Leuten die Wahrheit, ungefiltert durch rationale Argumente. Ich nenne es Die faktenfreie Zone - Fox News, denkt dran, ich hab' ein Copyright auf diesen Titel!
Ich bin ein einfacher Mann mit einfachem Gemüt. Ich habe einfache Überzeugungen, nach denen ich lebe. Erstens: Ich glaube an Amerika. Ich glaube, daß es existiert. Mein Bauch sagt mir, daß ich darin lebe. Ich spüre, daß es sich vom Atlantik zum Pazifik erstreckt, und ich bin ganz fest davon überzeugt, daß es 50 Bundesstaaten hat. Ich bin schon gespannt, was die Washington Post morgen daraus machen wird.
Ich glaube an die Demokratie. Ich glaube, die Demokratie ist unser größter Exportschlager. Jedenfalls bis China herausfindet, wie man sie für 3 Cent das Stück aus Plastik herstellen kann ...
Ich glaube, daß die beste Regierung diejenige ist, die am wenigsten regiert. Und nach diesem Maßstab haben wir eine ganz famose Regierung geschaffen - im Irak...
Und ich glaube an diesen Präsidenten. Ich weiß, dieser Mann hat Umfragen zufolge nur noch eine Zustimmungsrate von 32 %. Aber Leute wie wir scheren uns nicht um Umfragen. Wir wissen, Umfragen sind bloß eine Sammlung von Statistiken, die ausdrücken, was die Menschen in der Wirklichkeit denken. Und es ist doch bekannt, daß die Wirklichkeit liberale Vorurteile hat.
Also Herr Präsident, achten Sie nicht darauf, wenn die Leute sagen, das Glas ist halbleer. Denn 32 % bedeutet, es ist zu zwei Dritteln leer. Immerhin ist immer noch was im Glas. Ich würde es aber nicht trinken. Das letzte Drittel ist normalerweise abgestanden.
Ich glaube nicht, daß dies ein Tiefpunkt der Regierung ist. Ich glaube, es ist nur eine Ruhe vor dem Comeback. Es ist wie in dem Film Rocky. Der Präsident ist in diesem Fall Rocky Balboa, und Apollo Creed sind in diesem Fall - alle übrigen Menschen auf der Erde. Es ist die zehnte Runde... Jedesmal, wenn er zu Boden geht, rufen alle: "Bleib liegen, bleib liegen!" Bleibt er liegen? Aber nein, wie Rocky kommt er wieder hoch, und am Ende - nun ja, im ersten Film verliert Rocky.
Achten Sie nicht auf die Umfragen, daß 68 % mit der Arbeit, die dieser Mann macht, nicht zufrieden sind. Ich frage Sie: Bedeutet das nicht logischerweise, daß 68 % mit dem zufrieden sind, was dieser Mann nicht tut? Denken Sie mal drüber nach! Ich hab's noch nicht getan.
Ich stehe zu diesem Mann. Ich stehe zu ihm, weil er für etwas steht. Er steht nicht nur für etwas, er steht auch auf etwas - z.B. Flugzeugträgern, Trümmern und kürzlich überschwemmten Städten. Und das vermittelt die eindeutige Botschaft, daß, was auch immer mit Amerika geschieht, es wird immer wieder auftrumpfen - mit den bestinszenierten Fotos der Welt...
Ich mag diesen Kerl einfach. Er ist ein guter Kerl. Offensichtlich liebt er seine Frau, er nennt sie seine bessere Hälfte. Und die Umfragen zeigen, daß Amerika der gleichen Meinung ist. Sie ist wirklich eine Lady und eine wunderbare Frau. Ich habe nur einen Kritikpunkt. Es tut mir leid, Madame, aber Ihre Initiative für's Lesen - ich war nie ein Fan von Büchern. Ich traue ihnen nicht. Wer ist die Britannica, daß sie mir sagt, der Panamakanal sei 1914 gebaut worden? Wenn ich sagen will, daß er 1941 gebaut wurde, dann ist das als Amerikaner mein gutes Recht! Ich halte zum Präsidenten. Laßt die Geschichte entscheiden, was geschehen ist und was nicht.
Das Größte an diesem Mann ist, daß er standhaft ist. Man weiß, wo er steht. Er glaubt am Mittwoch noch das gleiche wie am Montag - egal, was am Dienstag geschehen ist. Die Ereignisse können sich ändern - dieser Mann wird es niemals tun. Und so begeistert ich darüber bin, daß ich hier mit dem Präsidenten zusammen bin, so empört es mich, daß ich hier von den liberalen Medien umgeben bin, die Amerika zerstören, mit Ausnahme von Fox News. Fox News bringt beide Seiten jeder Geschichte: die Sicht des Präsidenten - und die des Vizepräsidenten.
Aber ihr übrigen, was denkt ihr euch dabei, wenn ihr über Abhörmaßnahmen der NSA oder geheime Gefängnisse in Osteuropa berichtet? Diese Dinge sind doch aus gutem Grund geheim - sie sind so deprimierend...
Aber erinnern wir uns an die Regeln. Es läuft so: Der Präsident trifft Entscheidungen, er ist der Entscheider. Der Pressesprecher gibt diese Entscheidungen bekannt, und ihr Leute von der Presse tippt diese Entscheidungen ab. Entscheiden. Bekanntgeben. Abtippen. Ihr schickt es nur durch das Rechtschreib-Korrekturprogramm und geht nach Hause. Kümmert euch um eure Familie. Liebt eure Frauen. Schreibt den Roman, den ihr schon lange schreiben wolltet - den über den unerschrockenen Reporter in Washington, der den Mut hat, gegen die Regierung aufzustehen. Sie wissen schon - frei erfunden!
Warum sollen die denn auch eure Fragen beantworten? Ihr seid doch mit nichts zufrieden. Alle fordern personelle Veränderungen. Also macht das Weiße Haus personelle Veränderungen. Und dann schreibt ihr: "Ach, die verteilen nur die Sitze auf der Titanic neu." Das ist doch eine schreckliche Metapher. Diese Regierung sinkt nicht. Sie steht vor einem neuen Höhenflug. Wenn sie überhaupt auf irgendeinem Deck die Sitze neu verteilt, dann auf der Hindenburg...
Nun, wen haben wir denn hier, heute Abend? Ich sehe General Moseley, Stabschef der Airforce. General Peter Pace, Vorsitzender der Stabschefs. Die unterstützen Rumsfeld noch. Ihr seid ja auch noch nicht im Ruhestand, stimmt's? Die unterstützen Rumsfeld also noch.
Ich habe übrigens eine Theorie, was man mit diesen pensionierten Generälen machen kann, die all diesen Ärger machen. Laßt sie nicht in Ruhestand gehen! Wozu haben wir Entlassungssperre. Ich habe Zinni und diese Leute bei Wolf Blitzer gesehen. Wer noch stark genug ist, in diesen Shows aufzutreten, der kann auch vor einer Reihe mit Computern stehen und Leute in den Krieg schicken...
Joe Wilson ist hier, Joe Wilson gleich hier in der ersten Reihe, der berühmteste Ehemann seit Desi Arnaz. Und natürlich hat er seine reizende Ehefrau mitgebracht - Valerie Plame. O mein Gott, was habe ich da gesagt!! Es tut mir leid, Herr Präsident, ich wollte sagen, er hat seine reizende Ehefrau mitgebracht - Joe Wilsons Ehefrau! Patrick Fitzgerald ist heute nicht hier? Da habe ich ja nochmal Glück gehabt.
Und wie könnte ich den Mann der Stunde vergessen, den neuen Pressesprecher Tony Snow... Er hat den zweithärtesten Job in der Regierung - gleich nach dem Botschafter im Irak.
Herr Snow, Sie treten in wirklich große Fußstapfen. Scott McClellan konnte nichts sagen wie kein anderer. McClellan wollte unbedingt in den Ruhestand treten. Er dachte, er müßte mehr Zeit mit Andrew Cards Kindern verbringen.
Herr Präsident, ich wünschte, Sie hätten das nicht so schnell entschieden, ich wollte mich nämlich selbst um den Job bewerben. Ich glaube, ich wäre ein fabelhafter Pressesprecher geworden. Ich habe nichts als Verachtung für diese Presseleute übrig. Ich weiß, wie man mit diesen Clowns umgeht. Ich habe sogar einen Bewerbungsfilm mitgebracht...
Es folgte das Video einer halbfiktiven Pressekonferenz, bei der Colbert als Regierungssprecher den Fragen der Reporter - darunter LaRouches Mitarbeiter William Jones - ausweicht, ihnen das Mikrofon abschaltet oder auf andere Weise stört. Schließlich ruft er Helen Thomas auf, die dienstälteste Reporterin, die Bush tatsächlich schon einmal die Frage stellte: "Alle öffentlich angegebenen Gründe für den Irakkrieg haben sich als falsch herausgestellt. Meine Frage ist, warum wollten Sie diesen Krieg?" Als Colbert ihr das Mikrofon abschalten will, versagt die Technik. Die Fragen werden immer lauter. Colbert flüchtet, von der ehrwürdigen Frau Thomas verfolgt, bis nach New York. Der Film endet, als Colbert in sein Auto steigt, um sich von seinem Chauffeur nach Hause fahren zu lassen. Der Chauffeur dreht sich um - es ist Helen Thomas.
Nachdem mit Milosevic ein Ex-Hitler unlängst das Zeitliche gesegnet hat, mit Saddam Hussein ein weiterer gerade vor Gericht steht, es mit dem Schauprozeß indessen etwas hapert und man seine Aussagen auf CNN einfach ausblendet, sowie ein weiterer Phantom-Hitler namens Osama Bin Laden so unfassbar bleibt wie Fantomas, würde an der globalen Propagandafront ein ausgesprochener Hitler-Mangel herrschen, hätte nicht der iranische Präsident Ahmadinedschad unlängst ein paar markige Sprüche in Richtung Israel abgelassen. Derlei ist man aus Teheran zwar gewöhnt, seit der korrupte Schah von den fundamentalischen Mullahs verjagt wurde, und den Medien wäre es normalerweise allenfalls eine Kurzmeldung wert, wegen des Hitler-Mangels mußten die Äußerungen aber jetzt an die ganz große Bedrohungs-Glocke gehängt. Eigentlich hätte nur gefehlt, bei der angeblichen Forderung Ahmadinedschads, Israel von der Landkarte auszuradieren, das „ausrrrrradierrren“ Bruno-Ganz-artig zu rollen – tatsächlich kommen die Worte „Landkarte“ und „ausradieren“ in der Präsidentenrede aber gar nicht vor, wie die Gruppe arbeiterfotografie in einer Übersetzungsanalyse aufgezeigt hat: hier .
Dass im übrigen Irans nuklearer Aufstieg nicht im Verborgenen, sondern nur unter Beteiligung und Mithilfe Europas, der USA und weiterer Alliierter von statten ging – also alles andere als geheim – berichten heute Le Monde und NZZ ; über nukleare Waffen wird Iran, nach übereinstimmender Meinung, in absehbarer Zeit nicht verfügen. Sie sind so wenig vorhanden wie die WMD des Irak, weshalb Gefahren und Bedrohungen herbeigelogen werden müssen. Denn ohne einen Adi läuft die Choose nicht, ohne das Schlottern vor einem neuen Hitler ist Krieg offenbar nicht zu machen. Doch ist er erstmal installiert, bombts sich gänzlich ungeniert…
„Als sich die Sache mit den Massenvernichtungswaffen als Unwahrheit herausstellte, erwartete ich, dass die amerikanische Bevölkerung aufstehen würde. Das tat sie nicht.
Dann, als die Abu Ghraib Foltergeschichten bekannt und veröffentlicht wurde, dass unsere Regierung Menschen verschleppt, eine Praxis bei der wir Leute entführen und sie Regimen übergeben, die auf Folter spezialisiert sind, war ich sicher, das ein Aufschrei durch die amerikanischen Bevölkerung gehen würde. Wir blieben stumm. Dann kam die Nachricht, dass wir tausende sogenannte Terrorverdächtige in Gefängnisse warfen, sie ohne das Recht auf einen Prozeß , ja ohne irgendeine Anklage einkerkern. Sicher, das würden wir nicht zulassen. Wir taten es.
Und jetzt ist aufgedeckt worden, dass unsere Staatsbehörden massiv und illegal ihre eigenen Bürger bespitzelt, Sie und mich. Jetzt endlich, beruhigte ich mich, wird die amerikanische Bevölkerung endlich genug haben. Aber offensichtlich haben wir das nicht.
Tatsächlich, wenn die Bevölkerung dieses Landes sprechen würde, wäre die Botschaft: „Für uns ist das alles o.k.!“ Folter, gesetzlose Durchsuchungen und Festnahmen, illegale Lauschangriffe, Gefängnisse ohne einen fairen Prozeß , ja, ohne einen Prozeß überhaupt, Krieg unter Vortäuschung falscher Tatsachen. Uns, als Bürgerschaft, stört das scheinbar alles nicht.(...) Und wenn der Präsident irgendwo langfährt oder auftritt, kannst du dableiben, wenn du ein unterstützendes T-Shirt trägst, aber wenn du etwas anhast oder trägst, das protestiert, kannst du entfernt werden. Das sind die Vereinigten Staaten von Amerika..."
Das an Pastor Niemöller gemahnende Zitat stammt nicht von einem Politiker, auch von den Pre$$titutes des Medienbordells, die Krieg, Folter und Polizeistaatsmethoden immer noch als "Anti-Terror"-Maßnahmen hochjubeln, ist derlei nicht zu erfahren. Nein, wer die ungeschminkte Wahrheit hören will, ist bei den Schurnalisten der News-Kanäle falsch - und muß auf Soap-Operas umschalten, wie "Boston Legal", die Gerichts-Serie von ABC. Hier das Plädoyer von Anwalt Alan Shore, der in der Folge vom letzten Dienstag eine pazifistische Steuerverweigererin vertritt. Die Serie unter der Regie des Ally McBeal-Schöpfers Kelley ist bereits von VOX aufgekauft worden und wird demnächst auch in Deutschland zu sehen sein. Videoauschnitt hier
Zur CeBit vor zehn Jahren startete Florian Rötzer Telepolis– es war nicht nur eines der ersten Online-Magazine im deutschsprachigen Internet, sondern ist bis heute auch das beste. Ich jedenfalls wüßte keines, das TP das Wasser reichen kann – und schon gar nicht mit einem so überaus schlanken Budget.
Zum Geburtstag gibt’s wieder eines der gefürchteten TP-Rätsel, bei dem die Kleinigkeiten, die es zu gewinnen gibt, in keinem Verhältnis zu der Menge an Grips (und Googeln) steht, die es für die Lösung braucht. Und diese spannende Unverhältnismäßigkeit scheint mir das ganze Magazin zu kennzeichen: nüchterner, unaufdringlicher Auftritt, nur etwa zehn neue Beiträge pro Tag, wobei dann aber jeder - von der knappen Glosse zum umfassenden Essay – meist mehr in sich hat, als alles andere, was an diesem Tag im Netz erscheint. Deshalb ist es kein Wunder, dass TP für mittlerweile fast 400.000 Leser pro Tag zur Pflichtlektüre gehört. Auch für mich seit vielen Jahren und lange bevor ich dort nach dem 11.9.2001 die Kolumnen - Serie „The WTC-Conspiracy“ startete.
Ein Skandal wurde diese andere Perspektive auf die Anschläge aber erst, als sie ein Jahr später aus dem Web in die Gutenberg-Galaxis herüberschwappte und bei Zweitausendeins als Buch erschien - bis dahin hatten die TP-LeserInnen, von einer Handvoll unvermeidlicher Störer und Trolle abgesehen, auf hohem Niveau in den Foren diskutiert. Dann aber schlug das „Imperium“ , der Großchor der Mainstream-Medien zurück – ohne stichhaltige Argumente, aber mit um so mehr ignoranter und denunziativer Energie. Einen Astronomen, der mögliches Leben auf dem Mars untersucht und Indizen dafür benennt, als grünes Männchen zu bezeichnen, scheint absurd; meiner auf TP begonnen Untersuchung von Verschwörungstheorien erging es dann aber genau so: sie wurde selbst als Verschwörungstheorie bezeichnet. Was einmal mehr zeigt, wie helle und selbstdenkend Telepolis-LeserInnen sind, etwa im Vergleich zu jenen von ehemaligen Nachrichtenmagazinen oder Springerschen Jaucheblättern…
Genug der unverhältnismäßigen Vergleiche für ein unvergleichliches Magazin – und auf die nächsten zehn Jahre! Ein Rückblick auf die ersten zehn findet sich hier.
Der Leiter der führenden Dreckschleuder der Nation , Bild-Chef Kai Diekmann, hatte gegenüber einer türkischen Zeitung den größten Fehler seines Lebens gestanden: die Penis-Klage gegen die taz . Auf der Seite "Die Wahrhheit" hatte man ihm eine Penisverlängerungsopoeration in Florida angedichtet, das Gericht aber jegliche Schadensersatzforderungen abgelehnt: "Die sehen mich gar nicht als Mensch, sondern nur als Bild-Chef". So was aber auch...
Die Vogelgrippe wurde nicht nach Rügen eingeschleppt, sie war schon da, auf der wenige Kilometer entfernten Insel Riem, die schon zu DDR-Zeiten einen bezeichnenden Namen trug: „Seuchen-Insel“. Heute Sitz des des Friedrich Löffler Instituts, just jenes Labors, das in den auf Rügen verendeten Schwänen HN51-Viren nachwies, was kein großes Problem für das Institut darstellt, weil Viren wie diese dort gezüchtet und erforscht werden. Mit den Schwänen allerdings, die an der Vogelgrippe verendet sind, gibt es ein Problem: sie sind auf Rügen seßhaft und können die Krankheit gar nicht von anderswo eingeschleppt haben. Sagen jedenfalls Fachleute wie der Ornithologe Franz Baierlein:
„Derzeit fliegt kein einziger Schwan aus irgendeinem Vogelgrippe- Gebiet nach Rügen und verhungert dort. So einen kuriosen Einzelflieger gibt es nicht“, schloss Bairlein einen Zusammenhang mit Zugvögeln als Infektionsquelle aus. Die in Deutschland verbreiteten Höckerschwäne seien als Parkschwäne weitgehend sesshaft. „Nur die Sing- und Zwergschwäne sind arktische Zugvögel und überwintern hier.“ In der Arktis sei das Virus aber bislang nicht nachgewiesen.“
Auf der „Seucheninsel“ hingegen sind noch ganz andere Viren nachgewiesen:
„Hinter den Riemser Zäunen sind Erreger der Vogelgrippe, einschließlich des Subtyps H5N1, bereits seit langem präsent", schrieb die netzeitung im Oktober 2005. Der NDR nannte Riems gar eine "Wahnsinnsinsel", weil hier in zahlreichen Hochsicherheitslabors hochinfektiöse Tierkrankheiten erforscht werden, wie zum Beispiel die Vogelgrippe. "Die hoch gesicherte Virusbank enthält rund 500 Virusstämme und -isolate von Rind, Schaf, Schwein oder Geflügel. Erst vor kurzem hatten die Forscher für die Tests mit einem neuartigen Marker-Impfstoff in den institutseigenen Hochsicherheitsställen Hühner künstlich mit hoch pathogenen Vertretern des Erregers infiziert", schrieb die netzeitung im Oktober 2005.“
Gerhard Wisnewski hat mehr dazu zusammengetragen, hier und hier
90 Menschen sind nach Angaben der WHO bis dato an der Vogelgrippe gestorben, ausschließlich in Asien. Weitaus weniger als bei jeder x-beliebigen Grippe-Epedmie. Die Schlagzeilen, die mit dem Thema gemacht werden, stehen in keinerlei Verhältnis zur Realität. Den Hinweis jedoch, dass einer der Großaktionäre des Impfstoffherstellers ausgerechnet Donald H. Rumsfeld heißt – und es sich bei dem ganzen Hype um eine psychologische Operation handelt - konnten wir uns schon im vergangenen November nicht verkneifen. Dass nun die Vogelgrippe ausgerechnet neben jenem Bundesinstitut ausbricht, dass sich mit der Bekämpfung und Züchtung von Viren befaßt, ist natürlich auch wieder nur ein Zufall. Wie das Anthrax nach dem 11.9., dessen Spur dann zufällig in US-Militärlabors führte… „Da brat mir doch einer nen Storch…“
Der Karrikaturenstreit führt zu seltsamen Verwerfungen. So schreibt "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann in einem gemeinsamen Kommentar mit dem Chefredakteur ders türkischen Boulevardblatt "Hürriyet":
"Wir rufen alle auf, Respekt vor den Gefühlen des jeweils anderen zu zeigen, Beleidigungen, Demütigungen oder Niedertracht zu vermeiden und ein wahrhaftiges Bündnis der Kulturen aufzubauen, das auf gegenseitigem Respekt basiert."
Wir lesen, und lesen noch mal, "Respekt", "Gefühle des anderen", "Beleidigungen", "Demütigungen", "Niedertracht" und nochmal "Respekt" - und es bleibt nur ein Schluß: hier geißelt sich der respektloseste Jaucheproduzent, die niederträchtigste Dreckschleuder seit Erfindung des Zeitungsdrucks, einfach selbst. Und tut damit wohl Abbitte, dass sein Kloakenblatt morgen wieder in all seiner bewährten Niedertracht erscheint.
WMD im Irak war gestern, jetzt sind DSL, Internet und Telefon bei Ihnen zu Hause das Ziel. BBC berichtet:
A newly declassified document gives a fascinating glimpse into the US military's plans for "information operations" - from psychological operations, to attacks on hostile computer networks. (...)The document recommends that the United States should seek the ability to "provide maximum control of the entire electromagnetic spectrum". US forces should be able to "disrupt or destroy the full spectrum of globally emerging communications systems, sensors, and weapons systems dependent on the electromagnetic spectrum".
Consider that for a moment.
The US military seeks the capability to knock out every telephone, every networked computer, every radar system on the planet.
Are these plans the pipe dreams of self-aggrandising bureaucrats? Or are they real?
The fact that the "Information Operations Roadmap" is approved by the Secretary of Defense suggests that these plans are taken very seriously indeed in the Pentagon.
And that the scale and grandeur of the digital revolution is matched only by the US military's ambitions for it.
Während die Terrormärchenonkels beim "Spiegel" besorgt regisitrieren, dass der "Nimbus Bin Ladens langfristig zu leiden beginnen" könne, weil wieder mal nur dubiose Tonbandaufnahmen ein fragwürdiges Lebenszeichen liefern, kann es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis aus CIA-BND-Spiegel-Quellen verlautbart wird, dass sich das Phantom Bin Laden im Iran aufhält.
Da erinnern wir doch lieber an ein Dossier, das uns schon vor einiger Zeit zugespielt wurde:
"Das ... Allah hu akbar ... ist der Herr bin Laden. Er hat sich schon mal vorsorglich einen Verband um den Kopf gemacht, falls ihm da 'was drauf fällt. Wär' aber nicht so schlimm, weil der Herr bin Laden eh so redet als ob ihm da schon mal 'was draufgefallen ist. Der Herr bin Laden hat so einen wilden Bart, weil's in Afghanistan auch keine Rasierapparate gibt. Man könnte sich jetzt sowieso nicht rasieren, weil der Herr Bush den Strom abgeschaltet hat. Macht aber nichts, weil damit hat der Herr bin Laden nämlich gerechnet. Der Herr bin Laden kennt die Amis nämlich ganz gut. Schließlich haben die dem eine Menge beigebracht. Damals war das ja auch noch ok, denn damals ging das ja gegen die Russkis. Die waren nämlich damals die Bösen. Jetzt sind sie die Guten, und der Herr bin Laden ist der Böse. Ist ihm aber egal, für ihn ist der Herr Bush der Böse. Und wer beim nächsten Krieg der Böse ist, daß erfahrt ihr ein anderes Mal.
Würden die japanischen und deutschen TV-Anstalten soviel Geld in die Recherchen für eine 9/11-Dokumentation stecken, wie in die seit Tagen schwer gehypte Dokumentation über den Kennedy-Mord von Wilfried Huismanns, die heute abend in der ARD läuft - es könnte etwas wahrhhaft Weltbewegendes herauskommen. Doch stattdessen gibt es alte Verschwörungstheorien in neuen Schläuchen: JFK-Killer Lee Harvey Oswald als vom KGB und Kuba gedungener Auftragskiller. "Zwar bleiben viele Details unklar, doch die Darstellung überzeugt" - kündigt die taz heute den Streifen an, aber nach dem, was ich in den vielen Vorberichten gelesen habe, müßte es wohl eher heißen: "Zwar stimmt kaum etwas, aber die Geschichte ist spannend erzählt." Doch dann könnte man das Ganze nicht mehr als "Doku" verkaufen, deren Macher vollmundig behauptet: "Die Hauptfrage ist jetzt beantwortet". Schließlich hätte er vier Jahre recherchiert. Dass andere und - mit Verlaub - größere Geister als Herr Huismann, wie etwa der emeritierte Berkeley-Professor Peter Dale Scott, vierzig Jahre recherchiert haben und den Mund nicht halb so voll nehmen, hat mit der Komplexität des Falles zu tun, wie sie Scott etwa für Huismanns Kernaspekt"Oswald in Mexico" dokumentiert hat. Käme die behauptete Kuba-Connection Oswalds der Realität nahe, hätte man sie schon vor 40 Jahren ausgeschlachtet:
"On November 25, 1963, a Nicaraguan double agent, Gilberto Alvarado, told a Mexico City CIA officer that he had seen Oswald recruited to kill Kennedy inside the Cuban Consulate in Mexico City. The second story had three points in common with the first one.
1. It had enthusiastic proponents within the government (in this case U.S. Ambassador Thomas Mann and CIA officer David Phillips in Mexico City).
2. It received apparent corroboration from other sources.
3. Nevertheless the story was inherently so flawed it was destined to be discredited."
Dass nun die ARD nach vierzig Jahren und mit viel Geld dieser hahnebüchenen Story ein paar weitere dubiose "sources" hinzufügt , kann wohl nichts daran ändern, dass die story faul bleibt. Eben deshalb kräht in den USA auch kein Hahn nach der Geschichte, obwohl sie doch für das US-Fernsehen weitaus interessanter wäre als in Deutschland.
Wenn die „New York Times“ etwas „enthüllt“, kann man davon ausgehen, dass es enthüllt werden soll - so wie die „Massenvernichtungswaffen“ des Irak, für die man der „White House Iraq Group“ - Stenographin Judith Miller die Titelseiten öffnete. Insofern ist auch der neueste angeblichen Scoop der NYT – die Nachrichten über die Lauschangriffe der Bush-Regierung im Inland – mit Vorsicht zu genießen. Nicht, weil sie ein Fake wären, wie die zur Nuklearbedrohung aufgemotzten Aluminiumröhren des Irak – dass das Bush-Regime seine Anti-Terror-Gesetze nutzt und ohne richterliche Genehmigung nicht nur lauscht und spitzelt, sondern noch ganz andere Dinge bis hin zur Folter unternimmt, ist sicher keine Übertreibung - sondern weil diese Lauschangriffe etwas sind, das enthüllt werden soll. Dass Bush sich gleich in einer eigens anberaumten Presskonferenz über die Veröffentlichung, die nur „dem Feind nütze“, beschwerte und die Bespitzelung als legal und notwendig verteidigte, paßt ins Bild. Wie bei „Cointelpro“ , dem vom unseligen Edgar J.Hoover in den 60er Jahren initiierten Programm, geht es nicht nur darum, soziale Bewegungen und außerparlamentarische Oppositionsgruppen zu oberservieren und zu unterwandern, sondern es geht darum, sie auch wissen zu lassen, dass sie oberviert und unterwandert werden. Und so ein Klima der Paranoia und des Verdachts zu schaffen, in dem die Aktivisten sich dann eher gegenseitig als Regierungsagenten denunzieren anstatt gemeinsam ihr Ziel zu verfolgen. Dass, wie die NYT heute meldet auch Gruppen wie Greenpeace, die Tierschutzorganisation PETA und Vegetarismus-Aktivisten im Rahmen des „Kampf gegen den Terrors“ bespitzelt werden, ist eine weitere Reminiszenz an Hoovers manische Hexenjagd auf Bürgerrechtler. Auch die an hiesige Kolpingvereine erinnernde Gruppe der „Catholic Workers“ hat das FBI mittlerweile auf seiner „watchlist“, weil die frommen Arbeiter eine „semi-kommunistische Ideologie“ pflegten. Das wäre alles zum Lachen, wenn es nicht zum Heulen wäre. Aus Gründen der „nationalen Sicherheit“ saß die NYT seit einem Jahr auf der Story ohne sie zu veröffentlichen - ebenso lang, wie man die Fakes von Mrs. Miller verteidigte. Und jetzt also eine „Enthüllung“, über die sich der Präsident gleich öffentlich beschwert – auf dass die „Times“ wieder ein bißchen regierungskritisch erscheine und nicht als seriös geschminkte Propaganda-Mühle. Auf ihre Prawda des Spins können Bush & Co. einfach nicht verzichten…
Das Wort des Jahres 2005 ist „Bundeskanzlerin“. Welche Kriterien die „Gesellschaft für Deutsche Sprache“ bei der Wahl leitete, bleibt freilich unklar. Was die gefühlte Verbreitung des Worts betrifft scheint mir, außer in der „tagesschau“, niemand von „Bundeskanzlerin“ zu reden. Auch der zweite Platz bei der Wahl, die Bild-Schlagzeile: „Wir sind Papst“, entstammt der Mediensprache und nicht dem Volksmund, hat aber wenigstens einen gewissen Witz – was man von Platz drei („Tsunami“) und vier („Heuschrecken“) nicht sagen kann. Erst auf Platz fünf folgt das eigentliche Wort des Jahres – jedenfalls habe ich es in den letzten Wochen hundertfach gehört und zwar sowohl im Fernsehen als auch im Alltag: „Gammelfleisch“. Das ist nicht nur innovativ, mit gleichzeitgen Reminiszenzen an das 60er Jahre Schimpfwort „Gammler“, sondern klingt auch gut, vor allem in der Alliteration „Gammelfleisch aus Gelsenkirchen“. Es würde sich auch – Harald Schmidt hat unlängst darauf verwiesen – gut als Hauptgericht auf der Speisekarte machen: „Ach, heute nehm ich mal nicht den Sauerbraten, sondern das Gammelfleisch“. Gammelfleisch hat also gute Chancen, dauerhaft in den Wortschatz aufgenommen zu werden, selbst wenn wegen besserer Lebensmittelkontrollenn keines mehr auf den Tisch kommt, während „Bundeskanzlerin“ genauso schnell vergessen sein wird wie Frau Merkel nach der nächsten Wahl. Die diesjährige Nominierung der „GfDS“ ist also, um es mit Platz sieben zu sagen, allenfalls „suboptimal“.
Unlängst schrieb mir ein Freund, dass er dieses Blog sehr anregend findet und gerne liest, nur eins ginge ihm langsam auf den Keks, nämlich "dein ständiger Refrain über das ehemalige Nachrichtenmagazin". Nun hat das, was der "Spiegel" spätestens seit 9/11 fabriziert, mit authentischem Journalismus ja tatsächlich immer weniger zu tun, und verdient insofern kübelweise Kritik und Verachtung - andererseits hat mein Freund aber recht, denn verglichen mit der eigentlichen Kloake des deutschen Medienbordells müssen die Terrormärchentanten und Pre$$titutes vom "Spiegel" ja geradezu als Klosterschülerinnen gelten. Die Rede ist natürlich von der "Bild"-Zeitung, für deren Seiten und Verlag sich einst nahezu sämtliche mit einem Funken Verstand und Moral gesegnete Geister zu schreiben weigerten. Diese Zeiten sind lange vorbei - damals sezierte ein Enzensberger die Perfidität der "Bild"-Sprache und des Hetz-Jargons noch bei "suhrkamp" und der Kabarettist Nr. 1, Wolfgang Neuss, verkündete von der Bühne: "Manchmal kann man gar nicht so viel kotzen, wie Springer einem zu lesen gibt"; heute brauchen Sozialdemokraten wie Schröder zum Regieren nur "Bild, BamS und Glotze"; Literaten und Lakaien lecken reihenweise die Springer-Stiefel,die Kloakenvorsitzende Friede Springer geriert sich als Kanzlerinnenfreundin und First Medienlady und das kloakenfinanzierte Defizit-Blatt „Die Welt“ wundert sich, warum ihm sein auf seriös parfümierter Konservatismus nicht abgekauft wird. Die Penetranz der Gosse stinkt einfach durch und durch…
„Wo ist es hin, das stolze Bildungsbürgertum, das sich die Hand lieber abgehackt hätte, als sie einer Journaille zu reichen, die aus einem »6-Meter-Sturz beim Pinkeln« eine Schlagzeile fabriziert und über den Tod einer lebendig verbrannten spanischen Obdachlosen witzelt, hier sei eine »Oma« versehentlich »gegrillt« worden? Und einer Anzeigenredaktion, die die christliche Glaubensbotschaft verbreitet, daß »perverse Hobbyschlampen« eine »Abspritzgarantie« zu bieten hätten? Wie ist es möglich, daß ein christlicher Ministerpräsident auf die verwegene Idee verfällt, sich in einem solchen Schweinestall den Wählern vorzustellen? Nichts gegen Orgien, solange kein Bild-Reporter sie durch eine Reportage darüber entweiht. Aber allein zur Strafe für die mittlerweile zigmillionenfache Drucklegung der wahrlich säuischen, dem Eros ins Antlitz gespuckten Vokabel »Abspritzgarantie« sollte ein Kulturvolk den Sittenverderber Kai Diekmann und alle seine Bauchredner ächten.“
Jawohl - und zwar subito! Doch leider steht zu befürchten, dass Gerhard Henschel, der einen fulminaten Essay über „Bild als Kulturproblem“ geschrieben hat – unbedingt lesen: hier - ein weitgehend einsamer Rufer in der Wüste bleiben wird.
Dass das rot-grüne Kanzleramt in die Verschleppungs-und Folterpraktiken der CIA eingeweiht war, hatten wir bereits vor einer Woche hier berichtet. Heute steht es in allen Zeitungen, die Aufregung ist groß und die Leitartikler mahnen mit eregiertem Zeigefinger die alte Bundesregierung. Die AlQuaida-Märchentante "Spiegel online" entdeckt gar die "Dunkle Seite des Anti-Amerikaners" Schröder - als ob die Beihilfe der Bundesrepublik zum völkerrechtswidrigen Krieg der USA irgendetwas Neues wäre. Die Krokodilstränen, die jetzt über die klandestine Unterstützung durch Schröder, Schily, Fischer & Co. vergossen werden, sind eine Farce. Denn nicht erst die sogenannten "Folterflüge", sondern jeder Start und jeder Überflug von US-Militärflugzeugen in Richtung Irak verstößt gegen unsere Verfassung und hätte von einer rechstreuen Regierung unterbunden werden müssen. Doch das war einfach kein Thema für die hiesigen Großmedien. Dass etwa die Folterbrigade von Abu Ghraib sich nach ihren Einsätzen in Wiesbaden erholte, interessierte kein Schwein. Insofern ist das jetzt einsetzende Gejammer über die deutsche "Mitwisserschaft" ein schlechter Witz. Und ein Spin, der den Blick aufs Eigentliche verschiebt. Nicht die Beihilfe zu einem Verbrechen und seine Vertuschung sind primär, sondern die Tat (Völkermord und Folter) und der Täter (die USA) selbst. Eine der Hauptverantwortlichen ist gerade zu Besuch in Deutschland. Wären Recht und Verfassung heirzulande nicht durch den "Krieg gegen den Terror" geknebelt und gebeugt, jeder aufrechte Staatsanwalt müßte Frau Dr. Condi Rice stante pede verhaften...
P.S.: Rechtzeitig zum Nikolausabend erreicht uns noch eine Meldung über neuartiges Kinderspielzeug: Auch wenn wir nicht vermuten, dass die bekannte Disney-Spielzeugserie "Baby Einstein" wirklich Genies hervorbringt, so etwas wie Baby Bush Toys müssen es gewesen sein, die den infantilen Wahnsinnn des obersten White House- Insassens einst schürten....
"Noch ist der Propaganda-Feldzug, mit einem Etat von 30 Mio. EU „größte Social Marketing Kampagne in der deutschen Mediengeschichte“ – so die Selbstauskunft der leitenden Kommunikationsagentur – dem allgemeinen „Fühl-dich-Gut!“ und „Tu-was!“ verschrieben; ein bißchen so, als müssten die Marketingprofis, vor lauter Schreck das Kind mit dem Bad ausgeschüttet zu haben, jetzt das neoliberale Buh-Wort „Sozial“ wieder ein bißchen rehabilitieren, und nun statt für Eigennutz und Wolfsnatur wieder für Kooperation und Gemeinsinn trommeln...."
....hatte ich Ende September zu der Hurra-Kampagne Du bist Deutschland notiert - und auch auf die diversen Parodien verwiesen, die umgehend im Netz erschienen waren. Jetzt hat mir ein aufmerksamer Leser - danke Joni! - ein Foto aus dem Stadtarchiv Ludwigshafen geschickt, das zwar keine Parodie ist, aber dafür zeigt, wo die Werbefuzzis der "Initiative für Neue Soziale Marktwirtschaft" ihren Claim herhaben.
James Bamford, einer der profiliertesten Kenner der US-Geheimdienste, hat für den "Rolling Stone" eine Reportage über den PR-Mann John Rendon - "Bush's General im Propaganda-Krieg" verfaßt. Darin berichtet er erstmals von einem geheimen Pentagon-Report "Information Operations Roadmap", in dem die Strategien zur Massenbeinflussung durch Fälschungen und psychologische Operationen festgelegt werden:
"According to a secret Pentagon report personally approved by Rumsfeld in October 2003 and obtained by Rolling Stone, the Strategic Command is authorized to engage in "military deception" -- defined as "presenting false information, images or statements." The seventy-four-page document, titled "Information Operations Roadmap," also calls for psychological operations to be launched over radio, television, cell phones and "emerging technologies" such as the Internet. In addition to being classified secret, the road map is also stamped noforn, meaning it cannot be shared even with our allies."
Im Rahmen dieser Fälschungsoperationen zeigte sich John Rendon als Chefarzt aller US-Spindoktoren vor allem von einer Neuigkeit beeindruckt, den "eingebetteten Journalisten":
Last year, he attended a conference on information operations in London, where he offered an assessment on the Pentagon's efforts to manipulate the media. According to those present, Rendon applauded the practice of embedding journalists with American forces. "He said the embedded idea was great," says an Air Force colonel who attended the talk. "It worked as they had found in the test. It was the war version of reality television, and for the most part they did not lose control of the story." But Rendon also cautioned that individual news organizations were often able to "take control of the story," shaping the news before the Pentagon asserted its spin on the day's events."We lost control of the context," Rendon warned. "That has to be fixed for the next war."
„Alles wieder gut“ beim ehemaligen Nachrichtenmagazin, berichtet die taz :
„Wichtig ist das nun alles nicht mehr. Aust kann ungestörter denn je weiter arbeiten, mit der Gewissheit, dass seine größten Feinde mittelfristig Ruhe geben werden. Darnstädt gilt nun als blattschädigend, Franziska Augstein als durchgeknallte Erbin. Einen Herausgeber muss Aust nicht fürchten - denn wer sollte das sein? ….Dennoch hat die Diskussion etwas gebracht - allerdings erst für die Zeit nach Aust, die frühestens in zwei Jahren anbrechen dürfte. Austs Kronprinz Gabor Steingart wird wohl kaum noch Chancen auf die Nachfolge haben, schließlich ist keinem der Gesellschafter daran gelegen, dass sich in wenigen Jahren eine ähnliche Diskussion wiederholt. Man wird sich eher schon einen Mann wünschen, der das Blatt politisch ausgewogener macht - und der wieder weniger kampagnenselig ist.“
Dass aber die Kampagne von Osama & den 19 Räubern als 9/11 Alleintätern, die der „Spiegel“ an vorderster Front fuhr, jemals als Lügenkampagne entlarvt wird, daran dürfte den Gesellschaftern auch in der post-austistischen Ära des Magazins kaum gelegen sein. Verglichen mit dem Skandal von investigativen Erklärungs-Märchen wie Das Geständnis von Phantomzeugen und anderen dubiosen Spiegeleien in Sachen 9/11, war das einstige „stern“-Großdebakel um die gefälschten Hitler-Tagebücher geradezu eine Lederhosen-Posse. Der „stern“ wollte nur eine Sensation und Auflage mit Adolf machen, der „Spiegel“ macht mit Osama Politik und treibt Propaganda; Henri Nannen wurde von einem Fälscher reingelegt, Aust & Co. dagegen wissen, dass sie mit Fälschungen gefüttert werden und geben sie 1:1 wieder…
Der Niedergang dessen, was einst Journalismus darstellte, spiegelt sich aktuell auch in der Person der ehemaligen Reporter-Legende Bob Woodward, der im Wilson-Plame-Libby-Cheney-Skandal jetzt aussagte - und gestand, dass ihm von einem unbenannten "senior official" der Bush-Regierung die Identität der CIA-Agentin Plame/Wilson ebenfalls gesteckt wurde - und zwar vor allen anderen Reportern. Dass Woodward die Schmierenkampagne des Weissen Hauses und den Namen seiner Quelle zwei Jahre lang unter der Decke hielt, scheint ihn zur Judy Miller der Washington Post zu stempeln. Und das nicht nur wegen diesem zwielichtigen "Quellenschutz". Denn so wie Mrs. Miller den Kriegslügen vor dem Angriff auf Irak auf der Titelseite der "New York Times" Seriosität verlieh, verbreitete Bob Woodward in der "Washington Post" über die Ereignisse des 11.9. unsägliche Propagandamythen aus dem Führerbunker . Dass seine minutiöse Reportage über Dick Cheneys Aktivitäten während der Anschläge nichts anderes als Propaganda war, hätte jedem aufmerksame Leser auffallen müssen - dass sie stattdessen in allen Großmedien nachgebetet wurde, ist nur ein weiteres Beispiel für die Verkommenheit der Branche.
Seit Franziska Augstein, die Tochter des "Spiegel"-Gründers, die Linie des Blatts öffentlich kritisiert hatte, herrschte innerhalb und außerhalb der Redaktion und der Gesellschafterversammlung großes Bohei - siehe die Sammlung aktueller Artikel dazu hier. Manfred Bissinger, einst mein Chef bei der "Woche", hat die Debatte in einem Artikel für die "Zeit" zwar schön auf den Punkt gebracht: Der Widerspenstigen Lähmung - den meines Erachtens entscheidenden Punkt aber vergessen. Dass die Tochter des Gründers und die Mitarbeitergesellschaft, die sich gegen den Chefredakteur Aust auflehnten, jetzt "schlechter da stehen als vorher", hat nämlich weniger mit den strategischen Fehlern ihrer "konzertierten Aktion" zu tun, sondern mit einem viel grundsätzlicheren Dilemma. Franziska Augsteins Kritik, das Magazin sei unter Aust zu einem "geschwätzigen Blatt unter vielen geworden" ist zwar mehr als berechtigt, muß aber ins Leere laufen, denn sie geht vom Standpunkt des Journalismus aus. Den aber gibt es nicht mehr in der Form, wie ihn ihr Vater und sein Magazin als "Sturmgeschütz der Demokratie" jahrzehntelang betrieben. Stattdessen gibt es einen Markt, der Geschwätzigkeit und Beliebigkeit honoriert und dazu zwingt, dass Zeitungen und Magazine zu einem Sturmgeschütz des Sharholder-Value werden. Journalistische und publizistische Kriterien - die Rolle der Medien als Kontrollorgan der Demokratie, als investigativer und intervierender Macht - haben sich diesem Marktgesetz unterzuordnen, und da der "Herrenreiter" Stefan Aust das bereitwillig tut, sitzen er und seine überbezahlten Fußsoldaten so fest im Sattel. Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt und scheren sich keinen Schuß Pulver mehr darum, dass ihr "Sturmgeschütz" einst ein echtes Nachrichtenmagazin war. So richtig wahr haben wollen sie das freilich nicht und versuchen den Nimbus authentischen Journalismus' hochzuhalten. Als ich vor zwei Jahren nach einer TV-Diskussion mit ein paar Spiegel-Leuten zusammensaß und "off the record" nach den Gründen für die böswillige Kritik an meinen Büchern fragte, fiel der Satz: "...dass Sie uns immer als das "ehemalige Nachrichtenmagazin" bezeichnen, gefällt uns natürlich nicht."
P.S.: Soeben wird von "Focus" gemeldet, dass Franziska Augstein sich nicht so schnell geschlagen geben will und sich gegen einen Bericht in "Spiegel Online" wehrt, in dem es heißt:
„Rudolf Augstein wollte, dass nach seinem Tod sein Anteil am Spiegel-Verlag nicht in vollem Umfang auf seine Kinder übergehen sollte. Rudolf Augsteins Absicht war, seinen Kindern keine publizistische Macht über den ´Spiegel´ zu vererben.“
Franziska Augstein schreibt dazu: „Das stimmt nicht." Sie zitiert aus einem Memorandum ihres Vaters vom 19. April 2000. Darin schrieb Rudolf Augstein ihren Angaben zufolge: „Es geht hier darum, dass mein Anteil in Höhe von 25 Prozent an meine Erben nur noch als Anteil von 24 Prozent soll. Das ist in meinen Augen nicht akzeptabel.“
Dennoch mußten Frau Augstein und ihr Bruder Jakob nach dem Tod des Gründers aufgrund einer älteren Verfügung jeweils 0,5 % ihres Anteils abgeben, die ihnen nun an einer Sperrminorität - und damit an direktem Einfluß - fehlen. Wenn der sich anbahnende Fight für die Kinder erfolgreich ausgehen sollte, neben Aust auch noch ein bis zwei Dutzend anderer redaktioneller Flachpfeifen den goldenen Handschlag bekommen, frischer Wind in der Brandstwiete einkehrt und man wieder den "Spiegel" schauen könnte, ohne sich kopfschüttelnd und mit Grausen abzuwenden... das wäre einfach zu schön um wahr zu sein.
Die taz macht zur Zeit einen witzigen Spot - Video hier " - Werbung in Kinos: ein prolliger Typ in Jogginghosen kommt zu seinem Kiosk: "Kalle gib mal Zeitung". Der Kioskbesitzerbesitzer schiebt ihm eine taz rüber, die er nach einem Blick hinein angeekelt zurückgibt: "Was'n das?" - Kalle bricht in prustendes Lachen aus und schiebt ihm sein Leib-und Magenblatt, die BILD, rüber. Am nächsten Tag kommt der Proll wieder und sagt "Kalle, gib mal taz" - wieder prustendes Lachen und dann der Slogan: "taz ist nicht für jeden. Das ist OK so."
Der Springer-Verlag hat jetzt eine einstweilige Verfügung gegen die Ausstrahlung des taz-Spots erwirkt - wegen "Rufausbeutung der Marke Bild" und "unzulässiger vergleichender Werbung".
Was nun die Marke "Bild" für einen Ruf hat außer dem das übelste und weiterverbreiteste Drecksblatt an deutschen Kiosken zu sein und wie man diesen auf er Negativskala ganz unten angesiedelten Ruf noch ausbeuten kann, dies nachzuweisen bleibt den Springer-Justitiaren noch vorbehalten. Die taz kündigte an, den Spot weiterhin auszustrahlen.
Auf Medialens.org ein interessanter Artikel über den Niedergang der Pressevielfalt durch die Erfindung des "professionellen Journalismus": MEDIA ALERT: THOUGHT CONTROL AND 'PROFESSIONAL' JOURNALISM:
Early last century, industrial technology allowed business interests to produce mass media at a cost that outclassed the capacity of non-corporate media to compete. As a result, radical publishers were marginalised and media diversity rapidly narrowed.
To counter claims that society was being, in effect, brainwashed by this media monopoly, corporate publishers promoted the idea of "professional journalism". For the first time, reporters would be trained in special "schools of journalism" to master the arts of objective, balanced reporting. Big business moguls would be in control but, as good democrats, they would see to it that their journalists were scrupulously fair.
In reality, powerful biases were built into this new media "professionalism" - key among them a presumption about who should be the primary source of news.
Aus den Anfangsjahren der "taz" erinnere mich an viele harsche Diskussionen darüber, ob Interna aus dem Innenleben der Zeitung und Debatten innerhalb der Redaktion ins Blatt gehören - was öfter vorkam, wenn der politische oder ideologische Streit im taz-Kollektiv mal wieder eskalierte. Dann feuerte ein Ressort auf seiner Seite gegen ein anderes, Redakteur A. giftete die Kollegin B., die im Nachbarzimmer saß, nicht direkt sondern per Kolumne an, Autor C., dessen "kluger Essay" auf Seite 1 groß angekündigt war, wurde auf Seite 10 als "ausgemachter Volltrottel" bezeichnet usw. Mit der "Professionalisierung" der taz ging nicht nur die Autonomie der Säzzerbemerkungen, sondern auch derlei öffentlich ausgetragener Familienkrach stark zurück und kommt heute nur noch äußerst selten vor. Dafür aber ist er jetzt bei der weltweit angesehensten Tageszeitung, der "New York Times", angekommen. Chefredakteur Bill Keller, der die Cheney-Stenographin Judith Miller bis zuletzt gedeckt hat, sparte in einem Rundschreiben an die Redaktion zwar noch mit überdeutlichen Worten, ruderte aber schon panisch zurück; für die Sonntagsausgabe wird eine "vernichtende" Selbstkritik des Herausgebers erwartet und in der heutigen Ausgabe hat Maureen Dowd (neben Paul Krugmann und Frank Rich die einzige noch lesenswerte unter den NYT-Kolumnisten) unter dem Titel "Woman of Mass Destruction" den Katzenkrieg gegen die Kollegin Miller eröffnet:
"Once when I was covering the first Bush White House, I was in The Times's seat in the crowded White House press room, listening to an administration official's background briefing.
Judy had moved on from her tempestuous tenure as a Washington editor to be a reporter based in New York, but she showed up at this national security affairs briefing.
At first she leaned against the wall near where I was sitting, but I noticed that she seemed agitated about something. Midway through the briefing, she came over and whispered to me, "I think I should be sitting in the Times seat."
It was such an outrageous move, I could only laugh. I got up and stood in the back of the room, while Judy claimed what she felt was her rightful power perch.
She never knew when to quit. That was her talent and her flaw. Sorely in need of a tight editorial leash, she was kept on no leash at all, and that has hurt this paper and its trust with readers. She more than earned her sobriquet "Miss Run Amok."
Judy's stories about W.M.D. fit too perfectly with the White House's case for war. She was close to Ahmad Chalabi, the con man who was conning the neocons to knock out Saddam so he could get his hands on Iraq.
I worried that she was playing a leading role in the dangerous echo chamber that former Senator Bob Graham dubbed "incestuous amplification." Using Iraqi defectors and exiles, Mr. Chalabi planted bogus stories with Judy and other credulous journalists.
Even last April, when I wrote a column critical of Mr. Chalabi, she fired off e-mail to me defending him.(...)
Robert Parry, in den 80er Jahren Redakteur bei "Associated Press" (AP) und "Newsweek", und einer der Investigativ-Journalisten, die den Waffen-und Drogenschmuggel des Weissen Hauses im "Iran-Contra-Skandal" enthüllten, zeichnet in diesem exzellenten Artikel den Niedergang des klassischen Journalismus und kritischer Medien nach. Sowie den damit einhergehenden Aufstieg der "patriotischen", allein der Macht und dem shareholder value verpflichteten "Pre$$titutes": Rise of the 'Patriotic Journalist'
Update:
Dass wir den brodelnden Skandal im Weissen Haus schon länger nicht mehr mit "Plame" oder "Miller", sondern mit "Cheneygate" betitelt haben, scheint richtig gewesen zu sein, wenn man den neuesten Gerüchten aus Washington folgt. Ex-Außenminister Powell soll das geheime Papier, in dem es um die Niger-Mission Wilsons geht und die Indentität von Valerie Plame als verdeckter CIA-Agentin enthüllt wird nur zwei Personen gezwiegt haben: Bush und Cheney:
"plamegate coming to conclusion. the investigation has focused mostly closely on vice president cheney and his staff, as well as us ambassador to the un (and former undersecretary of state for arms control) john bolton and his staff. we are told that eight indictments have already prepared, with the possibility of another ten. these indictments include senior white house staff, most notably vice president cheney's chief of staff scooter libby, fred flights (special assistant to john bolton), and--very surprisingly--national security adviser steve hadley. apparently, libby and hadley have both been told by their lawyers to expect indictments. the indictment of senior bush political advisor karl rove seems highly probable.
most critically, a plea bargain process has evidently been opened with vice president cheney's lawyer. that does not mean that an indictment is coming. but i've some critical background around the issue.
in the past several days, former secretary of state colin powell had a meeting with senator john mccain (R-AZ), primarily about the mccain-sponsored amendment on inserting a rider prohibiting torture onto the us defense budget (a bill which powell has himself been lobbying heavily for, against objections of president bush).
during the meeting, powell recounted to the senator that he had traveled on air force one with bush and cheney, and brought to their attention a classified memorandum about the issue of whether there was indeed a transaction inolving niger and yellow cake uranium. the document included ambassador joe wilson's involvement and identified his wife, valerie plame, as a covert agent. the memorandum further stated that this information was secret. powell told mccain that he showed that memo only to two people--president and vice president. according to powell, cheney fixated on the wilson/plame connection, and plame's status.
powell testified about this exchange in great length to the grand jury investigating the plame case. according to sources close to the case, powell appeared convinced that the vice president played a focal role in disclosing plame's undercover status."
Mehr hier: http://www.afterdowningstreet.org/?q=node/3857
"Seit Sonntag ist klar, dass die Journalistin keine journalistische Märtyrerin ist, sondern Teil eines Skandals, bei dem es nicht nur um die Grenzen des Journalismus geht, sondern um den Bestand der US-Regierung." - behauptet heute das ehemalige Nachrichtenmagazin. Klar ist das freilich nicht erst "seit Sonntag", sondern schon seit Monaten - und wer es wissen und darüber berichten wollte, hätte es auch tun können. Doch das Medienbordell schwieg nicht nur durch die Bank, es salvierte die Top-Propaganda-Schranze Miller auch noch mit Weihrauch für ihre "Standhaftigkeit". Erst jetzt, wo der Skandal unübersehbar geworden nicht mehr ignoriert werden kann, wird halbwegs angemessen berichtet. Aber eben auch nur halbwegs, denn es geht hier nicht um eine korrupte Journalistin, sondern es geht um ein kriminelles Regime, dass wegen Verrats und Kriegsverbrechen vor Gericht gehört.
Die Mainstreammedien funktionieren wie ein Autofahrer, der alles nur im Rückspiegel wahrnimmt: die Realität, die sich im Blick nach vorn auftut, wird beharrlich ignoriert, die Beifahrer, die darauf aufmerksam machen, als unwichtig und paranoid abgetan - um dann, wenn der Skandal endlich auch im Rückspiegel auftaucht, ihn mit dem Gestus "Was wollt ihr denn, das ist doch gar nichts Neues" gleich wieder zu minimieren.
Update: Justin Raimundo hat die Hintergründe zu den vermutlichen Fälschern zusammengefaßt, auf die die Fake-Dokumente zu den irakischen Urankäufen zurückgehen: hier.
In diesem Zusammenhang auch noch der Verweis auf einen Artikel meines Lieblingsautors vom Juli 2003 über Yellowcakegate
„Wenn ein Bankmitarbeiter die Kontodaten und PIN eines Kunden einem Journalisten verrät, der sie dann veröffentlicht und so dafür sorgt, dass das Konto des Kunden leergeräumt wird, kann sich dieser Journalist nicht auf den Schutz seiner Quelle berufen. Insofern hat auch dieser Fall mit einem "Streit um die Pressefreiheit", wie die Mainstream-Medien suggerieren, gar nichts zu tun - vielmehr wurde hier die Presse benutzt, um eine Straftat zu begehen.Die Seifenoper um die "Pressefreiheit" dient nur dazu, dies weiterhin zu vertuschen….“
So lautete mein Kommentar am 6. Juli ( mehr hier , hier und hier ) über den Fall der Starreporterin der “New York Times“ Judith Miller. Wer mal ein bißchen googelt und die Beiträge der Mainstreammedien über Miller aus den letzten Monaten studiert , wird natürlich ganz anderes finden: Elogen über die „Märtyrerin“ Miller und ihre „Standhaftigkeit“ in Sachen Quellenschutz, Journalistenrechte, Pressefreiheit – und allenfalls einen Nebensatz zu ihren Fake-Berichten über die WMD des Irak, die allein schon längst hätten ausreichen müssen, um Mrs. Miller als Journalistin ein für allemal zu diskreditieren.
Ihr 85 Tage Tage im Knast trat sie dann ja nicht als freiwillige Buße dafür an, die NYT-Leser und den Rest der Nation mit erfunden Berichten auf der Titelseite in einen illegalen Krieg gehetzt zu haben, sondern um ihre „Quellen“ bei einer anderen illegalen Aktion – dem „Outing“ der Ehefrau Joe Wilsons als CIA-Agentin durch die Bush-Regierung – zu schützen. Dass es sich bei diesen Quellen um den Chefberater des Präsidenten Rove und den Bürochef des Vizepräsidenten Libby handelte, ist seit langem ein offenes Geheimnis. Doch was behauptet nun Miller am Sonntag, als sie und die NYT sich zum ersten Mal über die Sache äußern: sie kann sich nicht mehr erinnern, wer ihr den Namen „Valerie Flame“ – wie er falsch in ihrem Notizbuch steht – genannt hat ! Sie hat also vergessen, für wen sie drei Monate hinter Gittern zubrachte. Wir könnten da ein bißchen nachhelfen: der Mann ist noch einflußreicher als Rove oder Libby, hat an den Erkenntnissen der CIA und anderer Nachrichtendiensten vorbei die Irak-Invasion mit Falschmeldungen gepusht, mit seinen Aktienoptionen des Kriegsprofiteurs Halliburton im letzten Jahr eine Rendite von 3281 % erzielt und heißt Dick Cheney.
Was früher einmal Journalismus genannt wurde, findet im Medienbordell unserer Tage kaum noch statt; der Wahrheit verpflichtet sind nur noch die Sportberichterstatter - hier kann man sich auf die gemeldeten Ergebnisse noch verlassen - sowie die Komiker und Kabarettisten. Deshalb werden die Lügen über den Irak und die "Fortschritte" bei der Befriedung des Landes nicht auf den Titelseiten der immer noch als "seriös" geltenden Zeitungen aufgedeckt und schon gar nicht in den Infotainment-Nachrichten der großen TV-Sender, sondern von Comedians wie dem großartigen John Stewart. Das Video seiner jüngsten Sendung über "Mess O Potamia" hier.
Viele Journalisten waren (und sind) als Pre$$stitutes eingebettet in die Propagandamaschine des Bush-Regimes, doch kaum jemand ist tiefer "embedded" als die New York Times Reporterin Judith Miller, die nach 82 Tagen Beugehaft nun aussagen will, dass Lewis "Scooter" Libby, der "chief of staff" des Vizepräsidenten, ihr die Identität der CIA-Agentin Valerie Plame verraten hat. Während die Großmedien absurderweise immer noch die "Standhaftigkeit" der Reporterin in Sachen Quellenschutz und Pressefreiheit feiern, obwohl sie mit ihrem Schweigen nicht journalistische Quellen schützte sondern kriminelle Handlungen deckte, wurde Ms.Miller dem Vernehmen nach für ihre beflissene Märtyerschaft im Knast erst mal mit einem Buchvertrag über 1,2 Mio. $ belohnt. Das scheint durchaus angemessen in Anbetracht der wichtigen Dienste, die die Starreporterin für die Erfindung der Massenvernichtungswaffen des Irak geleistet hat. Sie verlieh etwa der Lüge der Aluminum-Röhren Dignität, mit der Cheney die Nuklearbedrohung durch Saddam Hussein beschwor, indem sie auf der Titelseite der NYT exklusiv darüber berichtete.
Justin Raimundo von der konservativ-libertären Webseite antiwar.com hat in einem Beitrag, mit zahlreichen weiterführenden Links, zusammengefaßt, um was es bei "Scootergate" wirklich geht: nicht nur um das verbotene Outing einer verdeckten Agentin, um sich an ihrem Ehemann Joe Wilson zu rächen, der die Lüge der Uraneinkäufe des Irak aufgedeckt hatte, sondern um das gesamte Lügen-und Intrigenspiel, mit der das Weisse Haus die Nation zum Krieg hetzte:
"Miller was at the center of the propaganda campaign that suckered us into war. As the War Party's major megaphone in the American media, retailing the tall tales spun by the INC and the Pentagon's Office of Special Plans, Miller is a fitting martyr for the neocon cause: self-promoting, shameless, and an accomplished liar on a grand scale, she masquerades as the upholder of freedom – the "freedom" of journalists to protect government insiders engaged in criminal actions that can only be described as treasonous."
Der Artikel des Klatschblatts "National Enquirer", nach dem Dabbelju sich wieder Whisky genehmigt - hier - wogegen ja überhaupt nichts einzuwenden wäre, würde er nicht hartnäckig behaupten, seit seinem 40. Geburtstag statt Jim Beam nur noch die Bibel zu konsultieren - schlägt weitere Wellen. Jetzt regte die angeblich größte Website für Sportnachrichten und Wetten namens Gambling911.com Wetten darüber an, was an der Geschichte dran ist - und der Wettanbieter Betris.com zog mit:
"Since tabloid stories often border a fine line between fact and fiction (with tabloids lying heavily on the "fiction" side), www.betCRIS.com found it a perfect opportunity to place odds on Bush falling off the wagon. Hier die Quoten:
BUSH ADMITS TO DRINKING ALCOHOL IN PRESIDENCY : 15-1
BUSH EXPOSED FOR DRINKING ALCOHOL IN PRESIDENCY: 5-1
BUSH CHECKS INTO REHAB PROGRAM: 40-1
BUSH ANNOUNCES HE WILL BE A PREACHER: 2-1
BUSH CONVERTS TO JEWISH RELIGION: 300-1
BUSH CONVERTS TO MUSLIM RELIGION: 500-1
BUSH EXPOSED FOR HAVING AFFAIR: 65-1
BUSH BECOMES A SPOKESMAN FOR VIAGRA/CIALIS: 35-1
NOTHING HAPPENS- NONE OF THE ABOVE: 1-500
In the end though, BetCRIS.com has plenty of faith in the president. They list "None of the Above" as an overwhelming 1 to 500 favorite, meaning a gambler must bet $500 to win a dollar." so e-media.wire
"Just remember that the Enquirer was the prime source of all those juicy stories about Monica Lewinsky, a stained blue dress and Bill Clinton's sexcapades that the corporate media salivated over daily.Also remember it was the Enquirer's parent company, American Media in Boca Raton, Florida, that was sent that package containing high grade anthrax, which the FBI has failed (conveniently failed?) to find who sent it after four years of searching. Can you say what goes around comes around? Maybe outing the Drunk in Chief is a little payback?"
Auch die Experten des Insider-Klatsch Washingtons von Capitol Hill Blue halten die Geschichte für glaubwürdig - ihr Reporter hatte zuvor schon berichtet, dass Personal und Bush-Helfer über einen zunehmend unbeherrschteren Präsidenten und seine obszönen Wutausbrüchen klagen.
Im Wahlgetümmel zur Seite gelegt und vergessen - deshalb mit einiger Verspätung aber umso dringender die Empfehlung von Tom Schimmecks taz-Report "Arschlochalarm!" über das Berliner Medienbordell, genauer: die Friedrichstraße, den Strich der Edel-Pre$$tituierten in Deutschlands lügendem Gewerbe. Zwei kurze Auschnitte:
"Die Herrschaften sind in Mitte stets präsent, zerstechen hier täglich die Luft mit ihren Zeigefingern. In schicken Konzernrepräsentanzen und gut ausgeleuchteten Hauptstadtstudios recyceln sie ihre immergleichen Schlüsselsätze, im Cocktailshaker der Allgemeinplätze immer wieder neu komponiert, auf allen Kanälen und in den allermeisten Zeitungsspalten. Ein talentierter Meinungsmurkser aus Mitte kann die Modewörter fast beliebig aneinander ketten, schlägt nimmermüde die Worthülsen-Schlacht. Er redet von "Weichenstellungen", "Chancen" und "Flexibilität". Wider die "Vollkaskomentalität" und die "Besitzstandswahrung". Er fordert "mehr Raum für Eigeninitiative". Er liebt das Drama - Deutschland steht ja schließlich am Abgrund. Dabei kommt immer eine kernige Formulierung heraus. "Deutschland muss …", sagt er gern."
(...)Ja, die Kriterien. Vielleicht ist Gerhard Schröder selbst dran schuld. Der hatte auch keine, hat intellektuell stets von der Hand in den Mund gelebt, sich immer mal was einflüstern lassen von Piëch, Pierer und Co. Er liebte die Kaminrunden, lagerte Kniffliges gern in Zirkel und Kommissionen aus. Was er eigentlich will, konnte er jahrelang nicht erklären. Dann tischte er die Agenda auf. Der Dialog, die gesellschaftliche Debatte war nicht sein Ding. Das Parlament? Pah! Auch die Partei kannte er nur als Punchingball. Also so gab er den Macho-Basta-Uga-Uga-Kanzler. Jetzt staunen alle über das virile Finale, diese Kraft der Autosuggestion. Aber die SPD wird nach der Schröderparty mindestens ein Jahrzehnt einen Kater haben.
P.S.: Das mit dem virilen Abgang & der Autosuggestion schrieb der luzide Kollege Schimmeck übrigens vor der Wahlnacht mit ihrer doppelten K-Frage - "Kanzler??" - Kokain??". Chapeau! ( Nach unseren Anfängen bei der taz teilten wir uns Anfang der 90er das Autorenbüro bei der "Woche", zusammen mit ehemaligen taz-Kollegen Reinhard Hesse, der damals schon Gerhard Schröders bevorzugter Redenschreiber war - und es bis zu seinem zu frühen Tod im letzten Oktober blieb. Nach Schröders durchgeknalltem Auftritt schoß mir durch den Kopf: "Mit Hesse wär das nicht passiert!" Er hätte ihm cool zur "ruhigen Hand" geraten. Den heftigen Kater, den Schimmeck prophezeit, hätte er allerdings auch nicht verhindern können.)
Dass das einst links-liberale ehemalige Nachrichtenmagazin zu einem reaktionären Propagandablatt verkommen, ist keine große Neuigkeit - und wie die US-Neocons einst bei Trotzki gelernt haben und nun dem Wahnsinn frönen, in "permanenter Revolution" global und mit Gewalt "Freiheit" und "Demokratie" verbreiten zu müssen, ist auch bei den gewendeten Linken vom "Spiegel" die alte Stalin-Schule durchaus erkennbar. Zum Beispiel bei der tendenziösen Manipulation von Fotos, wie sie den Bloggern von UhusNest im Kopfbanner von "Spiegel Online" zur Wahl aufgefallen ist. Nichts nur, dass ein grimmig blickender Schröder und gegen eine dynamisch-freundliche Merkel gestellt wurde, auch das Wahlkreuz ist demonstrativ auf Merkels Seite
Nachdem nun die Wähler unverschämterweise anders entschieden haben als ihnen der "Spiegel" und ein Großteil der Journallie suggerierten, wurde am Wahlabend schnell retuschiert und das Kreuzchen verschwand:
Aber nur ganz kurz - das neue Kopfbanner trägt zwar der neuen Dynamik Schröders Rechnung, aber das Kreuz ist wieder da, wo es sich die Pre$$titutes im Spiegel-Haus wünschen:
Im Oktober 1987 hatten wir die Frankfurter Buchmesse in die Berliner Wattstraße verlegt und 40 Schriftsteller/innen eingeladen - von Heiner Müller über Johannes Mario Simmel, Hans Magnus Enzensberger bis zu Gisela Elsner und Elfriede Jellinek - für drei Tage die Redaktion der "taz" zu übernehmen. Der damals schon fast 80-jährige Erich Kuby war zwar der Senior unter den Autoren, aber auch der agilste: während wir am Morgen zitterten, dass unsere Dichter zur Redaktionskonferenz um 10 Uhr auch alle rechtzeitig erschienen, war Erich Kuby nicht nur einer der ersten, er hatte auch schon früh am Morgen recherchiert und einen Artikel geschrieben. Und er sprudelte nur so vor Anregungen, was noch ins Blatt müssse, wen man um einen Kommentar bitten sollte, welche Aufmacher in Frage kämen. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, über den Elan, die Geisteschärfe und den Ideenreichtum dieses Seniors, der allein und mit links in ein Paar Stunden erledigte wofür wir jungschen taz-Redakteure zu dritt einen halben Tag gebraucht hätten... Am Samstag ist Erich Kuby 95-jährig gestorben, die Nachrufe - der aus der taz hier - würdigen ihn als "kritischen Zeitgeist" und "respektlosen Moralist" - für mich war er in erster Linie ein vorbildlicher Journalist, einer, der bis an sein Lebensende praktizierte was im bordellartigen Medienbetrieb von heute nahezu ausgestorben ist: authentischen Journalismus.
Michael Brown, der aus dem krisengebiet abgezogene FEMA-Chef; Michael "Die Stadt Louisiana steht unter Wasser" Chertoff, Minister für "Homeland Security", Präsident Bush und weitere inkompetente Mitglieder der Regierung sollen nicht mehr fotografiert werden. Mit diesem Bann will das Weisse Haus verhindern, dass das Versagen der Regierung vor und nach der Sturmflut "übertrieben" wird : "The ban on images of incompetence comes amid mounting criticism by conservatives that the mainstream media or MSM has been too negative in its reporting on hurricane Katrina and its aftermath."
So etwas wie Bush mit Gitarre am vorletzten Dienstag, soll nicht mehr vorkommen. Mehr hier.
Auch die Opfer der Katastrophe sollen nicht mehr ins Bild gesetzt werden. Was es bedeutet, wenn Journalisten auf Seiten der Opfer "embedded" sind und aus deren Sicht berichten, hatten die erschütternden Reportagen letzte Woche gezeigt. Wenn das so weitergeht, hatte ich dazu geschrieben, wäre die Bushbande innerhalb kürzerster Zeit geliefert. Mit Zensurmaßnahmen wie diesen - CNN hat inzwischen gegen den Bann Gerichtsklage erhoben - soll das verhindert werden. Amy Goodmann hat den kanadischen Journalisten Tim Harper und Kollegen dazu interviewt :
"Somebody mentioned to me yesterday that just as the Pentagon had embedded reporters with soldiers during the Iraq invasion, so as inevitably your sentiments mesh with the soldiers’ -- they're there to help you and protect you -- hundreds of reporters in the last ten days or so have been embedded with the poverty-stricken people of New Orleans. And I think there's a possibility that this is changing some views, because when you’re embedded with people, and in fact when I say embedded, I mean it doesn't matter how much money you have in your pocket in New Orleans, everybody was the same. There was nothing to buy. There was—the playing field was leveled. And when you are embedded with people suffering like that, you tend to be sympathetic to their point of view."
Derlei Sympathie für die Opfer schadet den Tätern, die wie Dick "Go fuck yourself" Cheney ihre Rettungsmaßnahmen als "very impressive" verkaufen und wie der republikanische Fraktionschef Tom De Lay überlebende Kinder beim Besuch in einem Obdachlosen- Lager fragte: "Now tell me the truth boys, is this kind of fun?" Eingeschüchtert von dieser Frage nickten die Jungs und, so heißt es weiter, "schauten perplex".
Angesichts solcher Szenen ist es verständlich, dass nicht nur die Opfer, sondern auch die Figuren des Inkompetenzteams Bush - First Lady Laura sprach gestern von Hurricane "Corinna" - von den Medien nicht mehr ins Bild gerückt werden sollen. Sie demontieren sich mit jedem Auftritt selbst...
"As President Bush scurries back to the Gulf Coast, it is clear that this is the greatest challenge to politics-as-usual in America since the fall of Richard Nixon in the 1970s.Then as now, good reporting lies at the heart of what is changing.But unlike Watergate, "Katrinagate" was public service journalism ruthlessly exposing the truth on a live and continuous basis."
So weit und - eingedenk von Fox-News,- , CNN,-, ARD,-Reportern und anderen Journalisten, deren authentische Berichte wir in den letzten Tagen hier verlinkt haben - so gut. Doch die Spin-Maschine ist längst schon wieder angelaufen - und "gerettet" wären die Mainstreammedien erst, wenn sie sich ihm widersetzen - aber das ist nicht abzusehen. So versucht die New York Times, das Foto von Bush mit Gitarre (siehe unten, 3.9. - und natürlich oben, Steve Bell)herunterzuspielen - mit der Falschbehauptung, zu diesem Zeitpunkt sei die Katastrophe noch nicht absehbar gewesen.
Doch der Leftiblog hat die Tatsachen recherchiert:
"The facts are these. Bush's speech began at 9:04 a.m., PDT; at the earliest, this picture was taken at 10 a.m., which would be noon in New Orleans. The levees had breached sometime early that morning; by 11 a.m. in New Orleans, the water outside the Superdome was three feet deep, over and above the fact that significant portions of the city were already flooded on Monday even before the levees breached."
Arianna Huffington hat die Washington Post und Newsweek dabei ertappt, wie sie dreist versuchten, das blame game der Bushbande, die Verantwortung auf lokale Verantwortliche abzuwälzen, zu spinnen:
Take the way that both the Washington Post and Newsweek obediently, and ineptly, passed on -- and thus gave credence to -- the Bush party line that Louisiana Gov. Kathleen Blanco’s hesitancy to declare a state of emergency had prevented the feds from responding to the crisis more rapidly.
"The Post, citing an anonymous “senior Bush official”, reported on Sunday that, as of Saturday, Sept. 3, Blanco “still had not declared a state of emergency”… when, in fact, the declaration had been made on Friday, August 26 -- over 2 days BEFORE Katrina made landfall in Louisiana. This claim was so demonstrably false that the paper was forced to issue a correction just hours after the original story appeared."
Wieder mal der typische anonyme "senior official" (Karl Rove?) der einen Schmier in die Welt setzt und in den "Qualitätsmedien" einen willigen Partner findet, mit diesem Fake die öffentliche Meinung zu manipulieren. Von "gerettet" kann also keine Rede sein, allenfalls sind dank Katrina auch im Mainstream kurzzeitig Momente authentischen Journalismus aufgeblitzt. Wären sie von Dauer, müßte Bush innerhalb kürzester Zeit impeached und aus dem Amt gejagt werden, um sich dann auch noch einem Kriegsverbrecher-Prozeß in Den Haag zu stellen. Dann und nur dann könnte von einer Rettung des Medien-Mainstreams die Rede sein... Noch immer sind an der Golfküste Tausende eingeschlossen und krepieren - eine "lebende Hölle" titelte www.nola.com heute - in der New York Times heißt es dagegen: "Bush Makes Return Visit; Two Levees Secured" (Superman taucht auf und bringt die Schäfchen ins Trockene.)
P.S.:
Nach zehn Tagen hat zwar auch Henryk Meschugge Broder „Katrina“ entdeckt, konnte aber weder an der Golfküste noch gar im Weissen Haus irgendetwas Unkoscheres entdecken und wendet sich deshalb dem Umweltminister Trittin, einer Hausfrau aus Chemnitz und meiner Wenigkeit zu. Eine bis dato nicht weiter in Erscheinung getretene Dreifaltigkeit, die aber hierzulande über erstaunliche Macht verfügt: sie stellt „gesellschaftsübergreifenden Konsens“ her:
„Jetzt hat der Hurrikan „Katrina“ die Rolle von Osama bin Laden und Mohammed Atta übernommen. Es handelt sich um einen Fall von höherer Gerechtigkeit, eine Intervention, die man nicht mit der Armut in der Dritten Welt oder der Verzweiflung der Ausgebeuteten erklären muss. Es reicht ein Satz „Die Natur schlägt zurück!“ – und ein einvernehmliches „So isses!“ stellt den gesellschaftsübergreifenden Konsens her. Von Umweltminister Jürgen Trittin, der als Erster den Amerikanern ihre Umweltsünden vorgerechnet hat, bevor er in einem Postscriptum doch noch ein paar Worte des Mitgefühls fand, über den Verschwörungstheoretiker Mathias Broeckers, der sich in seiner 2001-Nische täglich die Händchen reibt, bis zu der Hausfrau aus Chemnitz…“
Nun hab ich über „Die Natur schlägt zurück“ keine Zeile verloren, sondern seit 10 Tagen nahezu auschließlich über das Nichtstun der US-Regierung gebloggt, doch eben dass scheinen bushophile, merkelgeile Labtop-Bomber wie Broder übelzunehmen. Irgendwie verständlich: wo die kriminelle Inkompetenz Bushs vor aller Welt offenbar wird, geht seinen Auspuffkriechern der Arsch auf Grundeis. Insofern müssen sie, sofern sie Journalisten sind, das Thema weit umschiffen und sich Watschenmänner in abgelegten News wie dem Trittin-Artikel , Nischen und Chemnitzer Haushalten suchen. Selbst das ehemalige Nachrichtenmagazin, Broders Gnadenbrotgeber, wollte diese desinformative Dünnsäure wohl nicht verklappen, weshalb sie dann im „Tagesspiegel“ erschien.
"taz - die größte Schülerzeitung der Welt" war in den 80ern mein Lieblingsspruch unter den Aufklebern, mit denen unser Kollektiv Werbung für das Produkt "Tageszeitung" machte. Einige Redaktionskollegen sahen das damals genau umgekehrt, der Spruch war ihnen peinlich - sie wollten lieber Oberlehrer spielen und strebten insgeheim nach einem Pöstchen bei "Spiegel", "Zeit" oder "Springer". Auf der Titelseite wurde damals anstatt des i-Punkts im Zeitungstitel mit einem Foto täglich an ein Geburtstagskind erinnert - und als einmal der Geburtstag Rudi Dutschkes anstand, setzte ich unter das Bild der 68-er Ikone den Spruch: "Rudi, wir baden weiter!" Ich hatte ihn am Morgen von Wolfgang Neuss gehört, einem unserer Kolumnisten und langjährigen Freund des 1979 an Spätfolgen eines Attentats in der Badewanne verstorbenen Studentenführers. Natürlich hagelte es Beschwerden, der Bruder Dutschkes beklagte sich bitter - war aber zumindest halbwegs versöhnt, als er erfuhr, dass der alte Neuss der Urheber war. Wenn einer Rudis Radikalinski-Parole am Grab des im Hungerstreik gestorbenen Holger Meins -"Holger der Kampf geht weiter!" - verkackeiern durfte, dann das Ungeheuer von Loch Neuss...
Jetzt, wo ein Vorschlag der taz, die Berliner Kochstrasse in Rudi-Dutschke-Strasse umzubenennen vom Bezirksparlament angenommen worden ist, sollten Familie und alle Dutschke-Fans endgültig mit der Zeitung versöhnt sein. Rudi selbst dagegen dürfte sich beim Lesen des Blatts des öfteren im Grab umdrehen - etwa wenn wie in der heutigen Ausgabe einer der berüchtigten Terromärchen-Erzähler von "Spiegel-Online" ellenlang über die "lernende Organisation" des Phantoms "Al Qaida" fabulieren darf. Mit "demokratischer Gegenöffentlichkeit" - für die die taz & Dutschke einst standen - hat derart desinformierendes, angsterzeugendes, kriegsförderndes Propagandagedröhn nun wirklich gar nichts mehr zu tun.
Lord Shiva, der Gott aller Götter, erschafft und zerstört durch seinen Tanz das, was wir Realität nennen, die Welt in all ihrer Vielfalt ist eine letztlich undurchdringliche Illusion: Maya. An diese hinduistische Einsicht fühlte ich mich erinnert, als ich auf der Website „breakfornews“ den Artikel „The CIA’s Internet Fakes“ las. Fintan Dunne, Chef von breakfornews.com listet hier Websites auf, die nach seiner Ansicht wissentlich oder unwissentlich Desinformation verbreiten : „Some have been professionally manipulated, others merely misled. In any event these are promoting the psyop agendas and disinformation themes of the covert controllers.“
Nach diesem Vorspann schien das ein hochinteressanter Artikel zu werden, doch dann folgte eine lange Liste, die nahezu alle namhaften Websites aufführt, die jenseits des Mainstreams über 9/11 und die Folgen berichten. Fintan Dunne glaubt, dass es sich bei diesem gesamten Spektrum um eine riesige psychologische Operation der CIA handelt, die quasi den gesamten alternative Medienbereich unterwandert hat und kontrolliert – mit dem Ziel, davon abzulenken, dass 9/11 vom US-Militär-und Geheimdiensten ausgeführt wurde:
„A persistent theme of the disinformation spread by these assets is to portray the machinations of this elite group acting through the CIA/NSA/ETC. as if they originate from somewhere other than the US security/intelligence apparatus. Suspicion is directed instead onto the Israelis, the 'City of London', 'International Bankers', The Rockefellers, The Bildebergers, and most infamously, the ill-defined, so-called New World Order. Of course, some of these elements are complicit in certain events, but the aim is to downplay the U.S. establishment's guiding hand and the broad CFR/corporate support.“
Nun gibt es in der Tat sehr gute Argumente für die These, dass die 9/11-Anschläge ohne aktive Beteiligung des Militär-und Geheimdienstapparats gar nicht durchführbar waren – und viele der Indizien dafür wurden von eben jenen Internetseiten recherchiert und publiziert, die laut Dunne alle von der CIA kontrolliert werden. Sollte das stimmen, wären schon vor 9/11 hunderte von Autoren und Webmastern damit beschäftigt gewesen Desinformationen, falsche Spuren, Gerüchte, also einen ganzen gigantischen Salat „roter Heringe“ in die Welt zu setzen. Das klingt mir wie eine umgekehrte Version jenes krakenhaften Terror-Netzwerkes „Al Qaida“, dessen „Schläfer“ weltweit hinter jeder Ecke lauern um uns & unsere Lieben in die Luft zu sprengen. Hinter jeder alternativen Webseite einen CIA-Fake zu vermuten und sie unter Generalverdacht zu stellen entspricht derselben paranoiden Geisteshaltung, die die Propagandisten des „war on terror“ an den Tag legen, die hinter jedem Busch einen Terroristen sehen. Was aber nicht heißt, das hinter jedem Terroristen ein Bush steht… es gibt, ohne Frage, tatsächlich autonome Terroristen, die nichts lieber wollen als einem Bush an den Kragen. So wie es sicher auch „alternative“ Webseiten und Internetangebote gibt, die von der CIA installiert und gesteuert werden. Aber alles in einen Topf zu schmeißen mit dem Label „CIA“ zu versehen ist in etwa so hilfreich wie der Mainstream-Aufschrei „Al Qaida“ bei jeder brennenden Mülltonne…
Ein Gutes hat die „Enthüllung“ dieses web-umspannenden Medien-Terrors aber dennoch: sie ermahnt, sich nicht auf Autoritäten zu verlassen, auch nicht auf "alternative", sondern selbst zu denken.
Ralf Streck berichtet aus Madrid: "Ein Richter will die spanische Zeitung El Mundo mundtot machen, die viele unangenehme Details zu den Anschlägen vom 11. März aufgedeckt hat. Der Richter, der zu den Anschlägen vom 11. März 2004 in Madrid ermittelt, hatte die Tageszeitung El Mundo aufgefordert, bis gestern 12 Uhr die Ermittlungsakten zu übergeben. Die Zeitung hatte in den letzten Monaten immer wieder unangenehme Details über die Verwicklungen der Sicherheitskräfte in das Massaker veröffentlicht, dass 192 Menschen das Leben kostete. Ein Bericht letzter Woche hatte das Fass zum überlaufen gebracht: Er belegte erneut, dass die Polizei über die Anschlagsplanungen informiert war. Heute legt die Zeitung nach. Einer der Planer wurde kurz vor den Anschlägen abgehört.
Von den „Hijackern“, die sich am 11.9. am Logan Airport trafen gab es keine Videos, weil der Bostoner Flughafen laut FBI angeblich nicht mit Videokameras ausgestattet ist. Die Londoner U-Bahn und Buslinien hingegen sind mit fast 2000 Videokameras bestückt, doch auch hier gibt es, außer einem dubiosen Bild, das manipuliert sein könnte , keine Filmaufnahmen. Wenn aber die Bomber von Luton nach Kings Cross gefahren sind, müßten gut 20 Minuten Videoaufnahmen von dieser Fahrt existieren, auf denen sie zu sehen sind. Ebenso wie die Aufnahmen, die sie auf dem Bahnhof Kings Cross zeigen –„wie auf einem Wanderausflug“ (Scotland Yard) - sowie beim Einsteigen in die Wagen der verschiedenen Linien. Mindestens bis zu dem Moment als die Bomben hochgingen und die Kameras möglicherweise ausfielen, muß es Videoaufnahmen geben. Die Kameras im Bus, wo die vierte Bombe explodierte, waren defekt – das kann ein unglücklicher Zufall gewesen sein. Was aber ist mit den Videoaufnahmen aus den Zügen – waren die im Zug von Luton und in den drei U-Bahn-Linien auch alle zufällig defekt ? Nein? Warum werden diese Filmaufnahmen dann nicht veröffentlicht ?
Hallo Kollegen , Journalisten, Medienschaffende, England-Korrespondenten ! Könntet ihr, oder eure hochmögenden Chefredaktionen nicht mal nachfragen – bei Scotland Yard, MI 5, Tony Blair - warum wir diese Filmaufnahmen nicht zu sehen bekommen ? Und wo ihr gerade schon dabei seid, auch nochmal in Washington fragen, wo denn eigentlich die Videos von der Tankstelle und dem Hotel gegenüber des Pentagon verblieben sind, die direkt nach dem Anschlag von FBI konfisziert wurden. Wie ? Das ist Schnee von gestern – und für die vier mysteriösen Selbstmordbomber interessiert sich doch auch keiner mehr, wo wir doch jetzt drei echte flüchtige Pseudobomber jagen… Ach so. Na dann, weiterhin frohes Anschaffen…
...im Fall Miller/Cooper/Rove /(siehe Blog 6.7.)läuft weiter - und nahezu einheitlich bejammert die Branche die Märtyerin Judith Miller. Dass sie aber nicht in den Knast geht, weil sie eine jornalistische Quelle nicht preisgibt, sondern weil sie eine kriminelle Qualle schützt - mit dieser simplen Tatsache will kaum ein Kollege so recht rausrücken, weil dies bedeutete, die gesamte Bush-Propaganda-Maschine aufs Korn zu nehmen, in der Mrs.Miller ein nicht unbedeutendes Rädchen ist.
Greg Palast sieht das ebenso...
"The only thing more evil, small-minded and treasonous than the Bush Administration's jailing Judith Miller for a crime the Bush Administration committed, is Judith Miller covering up her Bush Administration "source."
... und gibt der Lügenbaronin Miller und ihrer Tante New York Times kräftig Feuer.
Karl Rove ist als Dreckschleuder im Fall Wilson/Plame definitiv enttarnt : er war die Quelle, die Journalisten die Identität verdeckten CIA-Agentin Valerie Plame offenbarte, worauf 10 Jahre Gefängnis stehen. Doch ob der smarte Denunziant wirklich in den Knast geht, ist fraglich, auch wenn seine Verteidigungslinie ziemlich dämlich daherkommt: er hätte nicht gewußt, dass es sich um eine verdeckte Agentin handelte – und er hätte auch ihren Namen nicht genannt, sondern nur gesagt, dass es sich um Wilsons Frau handele. Dass er – und Bushs Pressesprecher – seit zwei Jahren stets gelogen haben und behaupteten, er hätte mit der Sache nichts zu tun und nicht mit Journalisten gesprochen, ist nicht strafbar – diese Herrn werden für das Lügen bezahlt und wenn sie einmal dabei erwischt werden… wer wird denn in der Politik jedes Wort auf die Goldwaage legen?
Erinnern Sie sich noch an die 4.000 jüdischen Angestellten des WTC, die am 11.9.2001 angeblich nicht zur Arbeit erschienen – und an die angeblichen Vorwarnungen an die New Yorker Filiale der israelischen Firma Odigo. Beide Gerüchte, die kurz nach den Anschlägen auftauchten und nie bestätigt wurden, wurden zuerst in der konservativen „Jerusalem Post“ publiziert und traten von da ihre massenhafte Verbreitung an, im Internet und überall da, wo Wasser auf die Mühle des Antisemitismus gefragt war. Die Operation, dem antisemitischen Affen Zucker zu geben, war erfolgreich – fortan konnte jeder, der Zweifel an der offiziellen Version äußerte, als Antisemit und Fanatiker einer „jüdischen Weltverschwörung“ apostrophiert werden.
Nach den Anschlägen in London wurde nun offenbar ein ähnlicher Roter Hering ausgeworfen. Die Nachrichtenagnetur AP meldete:
„British police told the Israeli Embassy in London minutes before Thursday's explosions that they had received warnings of possible terror attacks in the city, a senior Israeli official said.Israeli Finance Minister Benjamin Netanyahu had planned to attend an economic conference in a hotel over the subway stop where one of the blasts occurred, and the warning prompted him to stay in his hotel room instead, government officials said. Foreign Minister Silvan Shalom said he wasn't aware of any Israeli casualties. Just before the blasts, Scotland Yard called the security officer at the Israeli Embassy to say they had received warnings of possible attacks, the official said. He did not say whether British police made any link to the economic conference.The official spoke on condition of anonymity because of the nature of his position. (…)Amir Gilad, a Netanyahu aide, told Israel Radio that Netanyahu's entourage was receiving updates all morning from British security officials, and "we have also asked to change our plans." Netanyahu had been scheduled to stay in London until Sunday, but that could change, Gilad said."
Einige Stunden später nun ändert sich die Geschichte, der israelische Außenminister dementiert, wie AP um 12 Uhr 37 meldet:
„Israel not warned about blasts - foreign minister
Israel was not warned about possible terror attacks in London before at least six blasts ripped through the city, Foreign Minister Silvan Shalom said today.
A Foreign Ministry official had said earlier that British police warned the Israeli Embassy in London of possible terror attacks minutes before the first explosion.
“There was no early information about terrorist attacks,” Shalom told Israel Army Radio. “After the first explosion an order was given that no one move until things become clear.”
Also keine Vorwarnung. Stattdessen, so meldet nun die Jerusalem Post heute früh, sei Nethanyahu kurz NACH dem ersten Anschlag gewarnt worden:
"What one source did note, however, was that Finance Minister Binyamin Netanyahu received a call from British police soon after the first explosion, but before the full extent of the attacks was known, because it had occurred by the site of a conference at which he was to speak and for which he was about to depart. After the call from the police to his security staff, Netanyahu stayed put. One Jewish official suggested that the "conspiracy theory" about Israel's prior warning lasted all day, despite immediate official denials, because a dispute still rages about whether Israeli officials tipped off British intelligence before the Israeli Embassy was bombed in 1994. Others made a connection with the empty 9/11 rumor that Jews had received a warning to vacate the World Trade Center before the hijacked airplanes hit."
Dass die JP dieses „leere Gerücht“ selbst in die Welt gesetzt hatte wird hier natürlich nicht mehr erwähnt. Und wie am 11.9. spricht auch heute alles dafür, diese Vorwarnungs-Gerüchte als bewußt gelegte falsche Spur einfach zu ignorieren…
The planners know that huge numbers of people are not going to believe that Al-Qaida planted the bombs. So they have a handy suspect lined up as a second-level misdirection. Israel.
For the masses and the media, Patsy Number 1 is Al-Qaida.
For those with brain cells, Patsy Number 2 is Israel/Sharon.
This type of material also provides the likes of Democracy Now, Alex Jones, etc with talking points - with some sort of "controversy" to justify their claimed role "exposing" the truth.
But they are not exposing anything. They are promoting the cover-up. Their role was built into the operation from the get go.
I think it's wearing a bit thin.
The big problem with the internet "conspiracy" sites coverage is that they are buying the Israeli connection -hook, line and sinker. Without bothering to do an analysis that asks if this story is merely disinfo.
Either we have here a gang of second-rate analysts with a blind spot, or deliberate promotion of a cover-up aimed at internet skeptics of the official line. That's the question you have to ask when you see this Israeli connection stuff on the net.
P.P.S.: Ebenso Xymphora in seinem wie immer lesenswerten Blog:
"Had Israel been involved in the attack, it would have been much better prepared to spin it properly. The confusion is evidence of innocence."
Das von der BBC und „Spiegel-Online“ als Bekennerschreiben des Londoner Terroranschlags gewertete Web-Dokument wurde auf einer Seite - www.qal3ah.net – veröffentlicht, die dem vermeintlichen Al Qaida-Mitglied Sa'd Al-Fagih zugeordnet werden. Dieser wird seit Mitte der 90er Jahre der logistischen Unterstützung unter anderem bei den Bobenanschlägen auf US-Botschaften in Afrikas verdächtigt – sowie als Hintermann einer Reihe von Webseiten und Foren, die den globalen Jihad unterstützen. Neben diesen, unter „Al-Qal3ah“ - „Die Burg“ - firmierenden Online-Angeboten,
sind die Domains für weitere Seiten auf Al-Fagih oder die mit ihm verbundene Hilfsorganisation MIRA angemeldet. So www.zuair.com und www.zuair.net, die sich für Befreiung des Mullahs Said bin Mubarek Zuair einsetzen. Die Administrator -Adresse für zuiar.com lautet:
Qalaah, Qalaah tech37@lycos.co.uk Hmdan street abu dhabi, 25852 AE 506258852
Bei „Saad Al-Fagih“ in London und „Qalaah“ in Abu Dhabi scheint es sich also um dieselbe Person zu handeln, sie haben dieselbe email-Adresse. Auch für die „al-qal3ah“-Seiten, auf denen das „Bekennerschreiben“ der Londoner Anschläge erschien, hat die „Society for Internet Research“ den Betreiber ermittelt:
Administrative Contact:
Qalaah, Qalaah tech37@lycos.co.uk Hmdan street abu dhabi abu dhabi, abu dhabi 25852 AE +972.506258852
Note the Qalaah name and tech37@lycos.co.uk email address which we have previously linked to Al-Fagih via the whois information for the zuair domains.
The following companies are involved in providing services to Mr. Al-Fagih:
United States - web servers: Everyone's Internet, Houston, TX
Canada - domain name registrar: Tucows, Inc., Toronto, ON
United Kingdom - domain name registration service: PIPEX Communications Hosting Ltd (dba 123-reg.co.uk), Nottingham
Germany - email for Al-Fagih: Lycos Europe GmbH, Gutersloh
Wie kommt es, dass ein seit langem verdächtigter Jihadist wie Al-Faghi in aller Seelenruhe Webserver in Texas betreiben kann, mit seinen Domaines und Postadressen in England registriert ist – und seine emails über einen deutschen Anbieter verschickt ? Und wie kommt es, dass Mainstream-Medien, die dieses Bekenntnis ohne großes Federlesen als Beweis für eine Al Qaida-Anschlag nehmen, diesen mit wenigen Mausklicks zu findenden Hintergründe des Herrn Al-Faghi und seiner „Service-Provider“ keinerlei Beachtung schenken ? Könnte es sein, dass dieses Terrorbekenntnis dann nicht mehr so richtig als „authentisch“ durchgehen würde, weil das Ganze dann ein bißchen sehr nach „Jihad Inc.-Made in USA“ riecht ?
P.S.: Eine Korrektur: Al Faghi betreibt keinen Webserver, wie es oben heißt, sondern nutzt einen Web-Provider in Texas. Dass auf seinen Seiten fanatisch der Jihad gepriesen wird, daran gab es aber schon lange vor dem neuesten Bekennerschreiben keine Zweifel - doch abgeschaltet wurden sie nicht. Sie erfüllen offenbar eine Funktion, denn sie liefern den Medien prompt "möglicherweise authentische" Bekenntnisse, wobei das "möglicherweise" dann nach den Erstmeldungen bald entfällt. Der Verdacht, dass Online-Jihadisten wie Al-Faghi für den Spin im "war on terror" unverzichtbar sind, - und deshalb trotz ihres Steckbriefs ungehindert operieren können, drängt sich anhand der Liste seiner Service-Provider einfach auf.
P.P.S.: Mittlerweile scheint sich herausgestellt zu haben , dass es sich bei dem Schreiben um einen Fake handelt:
"But MSNBC TV translator Jacob Keryakes, who said that a copy of the message was later posted on a secular Web site, noted that the claim of responsibility contained an error in one of the Quranic verses it cited. That suggests that the claim may be phony, he said. "This is not something al-Qaida would do," he said."
http://www.msnbc.msn.com/id/8496293/
Das Deutschlandradio (http://www.dradio.de/aktuell/394042/) meldet:
"Inzwischen liegen mehrere Bekennerschreiben vor. Die Echtheit des bereits gestern Nachmittag im Internet veröffentlichten Dokuments wird von den Sicherheitsbehörden angezweifelt."
Und wer hat die Ente hierzulande zu Wasser gelassen und die öffentliche Meinung nachhaltig kontaminiert ? Was verläßliche Berichte betrifft ist das ehemalige Nachrichtenmagazin zwar längst in die 3.Liga abgestürzt, doch was die Propaganda-Front im Terrorkrieg betrifft gilt nach wie vor: Spiegel-Leser wissen einfach mehr!
"Besser lässt sich der Wandel des Zeitgeistes in den USA kaum illustrieren: Miller muss ins Gefängnis für etwas, wofür Woodward einst als Held gefeiert wurde. Wie es dazu kam, ist ein Polit- und Justizkrimi, wie ihn Washington eben seit jenen Watergate-Tagen nicht erlebt hat."
Besser als mit diesem Zitat - natürlich mal wieder aus dem ehemaligen Nachrichtenmagazin - läßt sich der Spin dieser Seifenoper um die Pressefreiheit kaum illustrieren. Denn die NYT-Reporterin Judith Miller sitzt wiegesagt nicht in Beugehaft, weil sie einen "whistleblower" schützt, der kriminelle Machenschaften von Regierungsbeamten bezeugte - sondern weil sie Regierungsbeamte schützt, die eine Strafttat begangen haben. Der "Held" Woodward sorgte dafür, dass ein krimineller Präsident aufflog - die "Märtyrerin" Miller geht in den Knast, um das Auffliegen einer kriminellen Regierung zu verhindern.
"Im Streit um die Pressefreiheit spitzt sich die Lage für die beiden US-Journalisten Miller und Cooper zu", meldet Spiegel Online über den Fall der von Mitarbeitern des Weissen Hauses enttarnten CIA-Agentführerin Valerie Plame. (Siehe Blog vom 3.Juli). Zwar ist es keine Frage, dass Quellenschutz und Zeugnisverweigerungsrecht zu den Grundbedingungen der Pressefreiheit gehören, weil die Medien nur so ihrer verfassungsgemäßen Aufgabe als "vierte Gewalt" und Kontrollinstanz nachkommen können. Müßte ein "Whistleblower", der einem Journalisten über Gesetzesverstöße in seiner Behörde berichtet, befürchten, mit Namen genannt zu werden, kämen solche Informationen noch seltener an die Öffentlichkeit als ohnehin. Hätten die Watergate-Reporter Woodward & Bernstein ihre Quellen zu Nixons Machenschaften nicht anonym halten können, wäre der Skandal nie aufgeflogen. Doch im Fall Cooper/Miller liegen die Verhältnisse genau umgekehrt: es geht nicht um den Schutz eines Zeugen, der über Straftaten berichtet; es geht um ein Straftat - der mit 10 Jahren Haft bedrohte Verrat verdeckter Agenten - die mit journalistischem Zeugenschutz vertuscht werden soll. Wenn ein Bankmitarbeiter die Kontodaten und PIN eines Kunden einem Journalisten verrät, der sie dann veröffentlicht und so dafür sorgt, dass das Konto des Kunden leergeräumt wird, kann sich dieser Journalist nicht auf den Schutz seiner Quelle berufen.
Insofern hat auch dieser Fall mit einem "Streit um die Pressefreiheit", wie die Mainstream-Medien suggerieren, gar nichts zu tun - vielmehr wurde hier die Presse benutzt, um eine Straftat zu begehen.Die Seifenoper um die "Pressefreiheit" dient nur dazu, dies weiterhin zu vertuschen.
Wie die Gegenkultur der 60er Jahre zum Personal Computer führte – Ein Report aus der Frühgeschichte des Silicon Valley:
Kaum ein Kapitel der Technikgeschichte ist ausführlicher beschrieben worden als die Entstehung des Personal Computers. Die üblichen Abhandlungen darüber beginnen mit Steve Jobs, Steve Wozniak und dem ersten Apple-PC 1976, um sich dann, nach einem kurzen Rückblick auf den Altair-Computer (1974), der legendären First West Coast Computer Faire (1977), dem IBM-PC (1981) und allem, was folgte, zu widmen. Die etwas avancierteren Historien berichten dann vielleicht auch noch davon, dass Steve Jobs im "Palo Alto Research Center" (PARC) von Xerox, wo man am Büro der Zukunft herumtüftelte, die Ideen für den ersten "Mac" aufsaugte und umsetzte – um dann seinerseits von einem gewissen Bill Gates beklaut zu werden.
Begonnen freilich hat die Geschichte des PCs lange bevor diese geschäftstüchtigen Gründer und Entrepreneurs die Szene betraten – Ende der 50er Jahre im Umfeld der Stanford-Universität. Hier legten visionäre Forscher, Ingenieure und Programmierer die Wurzeln für die Entwicklung des PCs und des Internet und wurden zur Keimzelle für das, was sich auf der Halbinsel südlich von San Francisco dann zur Boomtown einer technologischen Revolution entwickelte: des Silicon Valley.
John Markoff, der als "Senior Writer" der "New York Times" die Computerindustrie seit drei Jahrzehnten begleitet, ist diesen Anfängen jetzt nachgegangen und hat in einem faszinierenden Buch (What the Dormouse Said: How the Sixties Counterculture Shaped the Personal Computerindustry) eine bisher unerzählte und auf den ersten Blick unerhörte Geschichte festgehalten: die von den psychedelischen Ursprüngen des persönlichen Computers.
"Remember what the dormouse said: feed your head, feed your head." Der Titel von Markoffs Buch entstammt der Zeile des Songs "White Rabbit" von Jefferson Airplane, der mit seiner Anspielung auf die Verwandlung in "Alice in Wonderland" in den 60er Jahren zu einer der Hymnen der Bewusstseinserweiterung wurde. Die Haselmaus, die ermahnte, den Kopf zu füttern – und zwar mit den bis Mitte der 60er Jahre noch legalen Substanzen wie LSD, Psilocybin oder Meskalin - hatte aber nicht erst im "Summer of Love" 1967 Gehör gefunden.
Schon Jahre bevor der Harvard-Professor Timothy Leary den allgemeinen LSD-Gebrauch propagierte und Anweisungen zur sicheren Durchführung von Bewusstseinsreisen veröffentlichte, und lange bevor die Popwelt, Bob Dylan, die Beatles und die Jugendkultur nachzogen, hatte sich ein ganz anderer Menschenschlag mit der erstaunlichen Wirkung psychedelischer Substanzen vertraut gemacht. Bereits 1957 hatten die ersten Ingenieure, Mathematiker und Wissenschaftler in Stanford im privaten Rahmen damit begonnen. 1961 richtete [extern] Myron Stolaroff, der Chef-Designer des Tonaufzeichnungsgeräte-Herstellers "Ampex", mit dem "International Institute for Advanced Studies" ein Zentrum ein, das sich der Erforschung von Psychedelika und ihrem Einfluss auf kreative Problemlösungen widmete. Bis zu seiner mit dem Verbot von LSD 1966 angeordneten Schließung führte das Institut 350 Personen durch geleitete LSD-Sitzungen.
Ist "Karl der Böse", das Brain der Bushmaschine, Experte für schmutzige Politik und W.'s engster Berater - Karl Rove - eines Verbrechens überführt ? Das Medienfachblatt "Editor & Publisher" zitiert zwei renommierte Reporter, die offenbar die Dokumente kennen, die dem Gericht im Fall des "Time" - Journalisten Matt Cooper von seiner Redaktion zugestellt wurden. Wie auch die Propaganda-Prinzession Judith Miller von der "New York Times" ist Cooper vom Supreme Court aufgefordert worden, die Quellen seiner Berichte zu „Yellowcakegate“ offenzulegen. Nachdem der Diplomat Joe Wilson im Auftrag der CIA in den Niger gereist war, um Gerüchte über den Kauf unranhaltigen Materials (Yellowcake) durch den Irak zu überprüfen, die sich defintiv als unwahr herausstellten, hatte die Bush-Regierung seine Berichte ignoriert, und dies vor der Öffentlichkeit und der UN weiterhin als Begründung der von Irak ausgehenden potentiellen Atomgefahren angeführt. Als Wilson daraufhin mit einem Artikel in der New York Times die Wahrheit über die angeblichen tonnenweisen Einkäufe atomarer Rohstoffe an die Öffentlichkeit brachte, wurde seine Frau, Valerie Plame, von Mitarbeitern des Weißen Hauses als CIA-Agentin enttarnt. Der „Washington Post“-Kolumnist Bob Novak, Cooper im „Time“-Magazin und Miller in der NYT hatten dies ohne Namesnennung ihrer Quellen publiziert. Da die Enttarnung verdeckter Agenten eine schwere Straftat darstellt, ermittelt die Staatsanwaltschaft seit über zwei Jahren, doch bisher hatten sich die Journalisten bzw.ihre Redaktionen geweigert, ihre Quellen offenzulegen. Mit der Begründung „Wir stehen nicht über dem Gesetz“ ist die „Time“-Chefredaktion jetzt dem Begehren des Gerichts gefolgt und hat die Unterlagen ihres Reporters ausgehändigt, aus denen die Quelle hervorgeht: Buhs’s Guru Karl Rove. Er selbst und seine Anwälte streiten noch alles ab – so ohne Weiteres wird sich der oberste aller Spindoktoren nicht in einen orangen Overall stecken lassen… Dass die Forderungen des Gerichts an die Journalisten, ihre Quellen zu offenbaren, eine Gefahr für die Pressefreiheit darstellen, wie in den US-Medien immer wieder kolportiert, ist im übrigen Unsinn. Es geht hier nicht um den Schutz journalistischer Arbeit, sondern um die Ahndung einer Straftat, zu deren Ausführung Journalisten benutzt wurden.
Wer je auf der 10-12 spurigen Stadtautobahn in Los Angeles im Stau stand, weiß, dass die Freeway-Blogger nicht übertreiben, wenn sie auf ein Publikum von 75 Millionen Autofahrern verweisen, die ihre Autobahn-Blogs bisher gesehen haben. Und je mehr es werden, umso unübersehbarer wird der Protest - die Graswurzel-Variante der Propaganda: Here's what you do:
Warum tatsächlich in den Humvees soviele GIs umkommen ? Sie verfügen nur über eine Psychologische Panzerzung , d.h. sie sehen martialisch aus - sind aber von jedem Heckenschützen zur Strecke zu bringen...
Kuck an, die "New York Times", das führende "Paper of the Record", das uns seit Jahren den Spin der Bush-Bande als Realität verkauft - in ihrem Kommentar zur jüngsten Präsidentenrede packt die alte verlogene Tante en passant eine Wahrheit aus, die vor drei Jahren auf die Titelseite gehört hätte:
"But we had hoped he would resist the temptation to raise the bloody flag of 9/11 over and over again to justify a war in a country that had nothing whatsoever to do with the terrorist attacks."
Dass die NYT mit dieser Flagge selbst "over and over again" gewedelt hat, dass es ohne die Mittäterschaft der Medien nie zu diesem Krieg hätte kommen können, dass die NYT-Reporterin Judith Miller, die jetzt als Märtyrerin des journalitischen Quellenschutzes gehätschelt wird, tatsächlich in den Knast gehört, weil sie willentlich und wissentlich Propagandalügen verbreitet hat - all das hat die an Alzheimer leidende alte Tante natürlich vergessen. Ganz nach der goldenen Medienregel: "Was interessiert unser Geschwätz von gestern?"
Kürzlich wurde ich in einem Interview gefragt wurde, warum ich die journalistische Branche mit Kraftausdrücken wie "Medienbordell" beschimpfe - dieses Beispiel der NYT verdeutlicht, warum ein gepflegtes Bordell geradezu eine hochmoralische Einrichtung ist, verglichen mit dem dreckigen Geschäft der Lohnschreiber und Propagandaknechte. Es geht hier nicht mehr um die typischen Opportunisten, die für Geld opportune Worte liefern und ihr Fähnchen in den Winde hängen. Die Fahne ist blutig... und sie kostet jeden Tag neue, unschuldige Menschenleben.
Ein Team der Sonora University hat die Besitzverhältnisse der 10 größten US-Medienunternehmen recherchiert - und kommt zu dem Schluß, das "Mainstream-Medien" nicht mehr der richtige Begriff ist. "Big Media" (nicht im Plural)wäre passender. Peter Phillips, Soziologie-Professor und Leiter des Projekts schreibt dazu:
"Mainstream media no longer produce news for the mainstream population-nor should we consider the media as plural. Instead it is more accurate to speak of big media in the US today as the corporate media and to use the term in the singular tense-as it refers to the singular monolithic top-down power structure of self-interested news giants."
Ein große Familie von 118 Personen kontrolliert nahzu den gesamten Nachrichten-Output der USA - und wenn wir diesen Laden bisweilen als "Medienbordell" beschimpfen, dann wären die Untenstehenden so etwas wie die "Pimps":
* New York Times: Caryle Group, Eli Lilly, Ford, Johnson and Johnson, Hallmark, Lehman Brothers, Staples, Pepsi
* Washington Post: Lockheed Martin, Coca-Cola, Dun & Bradstreet, Gillette, G.E. Investments, J.P. Morgan, Moody’s
Auch Fox News, ein TV-Sender ganz in der Tradition der Propaganda Goebbels'scher Prägung, scheint langsam zurück zu rudern... zumindest macht man das Publikum auf den Unterschied zwischen Mythen und Realität in Sachen Irakkrieg aufmerksam. So als wolle man es langsam daran gewöhnen, dass es abwärts geht mit dem Nimbus des großen Führers Bush. Dass man bis vor kurzem eben diese Mythen produziert und lautstark vertreten hatte, wird allerdings nicht erwähnt.
Kuck an, die "Washington Post". Letzte Woche noch hieß es in einem editorial des einstigen Vorzeigeblatts, dass die Downing Street Memos "nichts Neues" enthielten, jetzt heißt es in einem Kommentar:
"The Downing Street Memo continues to spread in American political discussion despite efforts to dismiss its significance.The DSM story, as the top-secret British document it is known on the Internet, has legs because it really represents two stories: an emerging alternative history of how the United States came to attack Iraq and a story of how the New Media has usurped some of the Old Media's power to set the agenda."
Auch wenn die größten Mainstreammedien (MSM) die story immer noch nicht aufgenommen haben bzw. sich im Herunterspielen üben, kommt die WP nicht umhin festzustellen, dass eine wachsende Zahl von Redaktionen sich des Themas jetzt annimmt:
"An increasing number of news editors are recognizing the newsworthiness of the DSM story. Newsday , the New York tabloid, picked up the AP story. The Houston Chronicle published DSM excerpts this week. So did the San Francisco Chronicle. The editors of the Detroit Free Press say the DSM story is "too significant to be dismissed as simply old news -- as the White House would like -- or left to historians."
These aren't the big-name national news organizations that bloggers call the MSM. But nor are they partisan liberal organs inclined to buy into fact-free theories. The interest of such regional media mainstays demonstrates how the Internet has transformed the news business."
Na denn - exerzieren wir das in Sachen DSM weiter durch, und wenn Bush dann wegen Irak impeached wird, geht das Großreinemachen mit 9/11 erst richtig los...
Der populäre US-Radiomoderator Rush Limbaugh - radikaler Bush-Anhänger, lautstarker Kriegstreiber und Verteidiger der Folter in Abu Ghraib ("Die Jungs mußten halt mal Dampf ablassen"), ein schwer Tablettenabhängiger, der dafür plädiert im Krieg gegen bestimmte Drogen auch Kinder einzusperren - dieser durchgeknallte Demagoge hat auf die Kritik an dem Gefangenen-Lager Guatanamo Bay auf seine Weise reagiert. Er verteibt jetzt T-Shirts, die den "Club G'itmo" als luxuriöses Ferienressort für Muslime anpreisen:
"Your Tropical Retreat from the Stress of Jihad." lautet eine Aufschrift, eine andere: "I Got My Free Koran and Prayer Rug at G'itmo" oder: "My Mullah went to Club G'itmo and All I Got Was This Lousy T-Shirt."
Der Radio-Spot, mit dem Limbaugh diese Geschmacklosigkeit bewirbt hier:
Dass Wahrheiten zuerst lächerlich gemacht werden, dann bekämpft und schließlich mit dem Gestus "Das ist doch gar nichts Neues" als selbstverständlich abgetan werden - diese Entwicklung läßt sich derzeit gut an der Debatte um die Downing Street Memos in den USA ablesen. Die Anfang Mai an die Öffentlichkeit geratenen "top secret"- Analysen für den britischen Premier Tony Blair werden nun nach Wochen - und dank des unermüdlichen Einsatzes von Bloggern und Webseiten - auch vom US-Mainstream wahrgenommen. Dass die Invasion des Irak beschlossene Sache der Bush-Regierung war und die Gründe dafür zusammengefälscht, zurechtgelogen und aufgemotzt wurden - dass also die Öffentlichkeit von der Kriegskoalition systematisch belogen wurden - diese nunmehr Schwarz auf Weiß dokumentierten Fakten, kommentierte die Washington Post lapidar mit dem Hinweis, dass man dies alles auch schon den Zeitungen hätte entnehmen können. Also nach dem Lächerlichmachen ( als Verschwörungstheorie), dem Bekämpfen (als un-Patriotisch / anti-amerikanisch) nun Phase 3: Was wollt ihr eigentlich, dass Bush gelogen hat, wußte doch jeder - warum dann jetzt noch darüber berichten ?
Nun dürfen wir gespannt sein, wie die Kriegstrommler, die über die "gefixten" und "aufgesexten" Kriegsgründe im Frühjahr 2002 so ausführlich berichteten, dass jeder diese Fälschungen erkennen konnte, über die neueste Lüge Bushs berichten werden. Nachdem die Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins als "selbstverständliche" Lüge entlarvt ist, verlegte sich der US-Präsident sich jetzt auf ein anderes Argument: die USA sind im Irak wegen 9/11 !
"We went to war because we were attacked, and we are at war today because there are still people out there who want to harm our country and hurt our citizens".
Sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache - doch da jeder (zumindest außerhalb der USA) weiß, das Saddam mit den Anschlägen absolut nichts zu tun hatte, rudert er gleich ein Stück zurück:
"Some may disagree with my decision to remove Saddam Hussein from power, but all of us can agree that the world's terrorists have now made Iraq a central front in the war on terror"
Da sind wir nun wirklich alle einig. Das Ergebnis dieses Kriegs ist nicht die "Demokratisierung" des Iraks, sondern die Produktion von neuem Terrorismus, nicht Zivilierung sondern ein neues Terror-Biotop, nicht Sicherung des Weltfriedens, sondern die Herstellung neuer Bedrohungen...
Da aus den Downing Street Memos auch hervorgeht, dass im Weissen Haus kein realistischer Plan für eine Nachkriegsordnung des Irak existierte, darf geschlußfolgert werden, dass eben die Schaffung dieser neue "central front" beabsichtig war - nur fortgesetzter Terror ermöglicht die Fortsetzung des "war on terror"... und nur als "Kriegspräsdient" kann Bush sich an der Macht halten.
Greg Palast hat die Entwicklung um das Memo und die Invasionspläne hier noch einmal zusammenfassend kommentiert.
Wo die Großmedien zu einem Infotainment-Bordell verkommen sind und ihre Akteure weitgehend dem lügenden Gewerbe anheim gefallen, müssen Klein- und Kleinstzeitungen und Blogs das übernehmen, was einstmals "investigativer Journalismus" genannt wurde. Zum Beispiel eine Schülerzeitung in Arvada, einer Kleinstadt in Colorado, wo der 17-jährige David McSwane seine Enthüllungen über die Rekrutierungsmethoden der US-Army veröffentlichte.
Er hatte sich bei dem zuständigen Büro als High-School-Drop-Out gemeldet und angegeben, von Marihuana und magischen Pilzen abhängig zu sein. Für das notwendige High-School-Zeugnis gaben die Rekruteure ihm die Adresse einer Diplommühle, die für 200 $ prompt ein gültiges Diplom zuschickte. Was die Drogen und die notwendigen Tests betraf, wurde ihm der Tip gegegeben, in einem lokalen Headshop einen Urin-Cleaner zu besorgen. Die Rekruteure boten an, die Hälfte der Kosten zu übernehmen und fuhren ihn sogar zu dem Laden. Ein Freund hielt dies von der anderen Straßenseite auf Video fest; außerdem zeichnete McSwane die Telefonate mit den emsigen Anwerbern der Armee auf - und verfaßte aus diesem Material im März einen Artikel für die Schülerzeitung "The Westwind". Er sandte ihn an alle Großmedien, von denen sich aber nur "CBS 4 News" dafür interessierte. Ende April strahlten sie den Beitrag "How Far Will the Army Go?" - hier das Video -
mit McSwanes Material aus. Dies führte dann dazu, dass die Army eine Untersuchung startete und nun die "Ethik" ihrer Anwerbungsversuche überprüfen will.
McSwane hat unterdessen letzte Woche seinen Schulabschluß bestanden und will an der Colorado State University studieren, sein Fach: Journalismus. Eigentlich hat er schon jetzt einen Pulitzer-Preis verdient.
Gehörte er nicht umgehend ins Kriegsverbrechergefängnis in Den Haag - man müßte Donald Rumsfeld die höchsten Kabarett- und Comedy-Preise verleihen. Zum Beispiel für sein ergreifendes Lamento über die globalen Medien, die er nicht bis in den letzten Blog kontrollieren kann - während der "Feind" die Presse manipuliert:
"Das ist wirklich der erste Krieg in der Geschichte, der im Zeitalter von vielen globalen Netzwerken von Satellitensendern, mit 24 Stunden am Tag sendenden Nachrichtenmedien, mit Digitalkameras, Emails, Blogger und einem Kongress, der die meiste Zeit im Jahr arbeitet … Unterschiedliche Kommunikationsmittel. Das Internet. Terroranschläge im Fernsehen.(...) Es sind die ungewöhnlichsten Zeiten. Und wenn auf der anderen Seite der Feind gut die Presse manipulieren kann und nicht immer die Wahrheit sagen und dabei bleiben muss, wir aber die Wahrheit sagen müssen und langsam, groß, bürokratisch und demokratisch sind, dann ist es hart. Es ist eine harte Konkurrenz."
Aber Rummy läßt sich nicht unterkriegen:
"Wir müssen erheblich bessere Möglichkeiten entwickeln, diese neuen Kommunikationsmittel zu nutzen, die wir jetzt zur Verfügung haben, um die vielen und unterschiedlichen Rezipienten zu erreichen."
Sein Chef hat unterdessen verkündet, wie das gehen soll, er will die Wahrheit künftig verbreiten, in dem er Propaganda katapultiert:
"See in my line of work you got to keep repeating things over and over and over again for the truth to sink in, to kind of catapult the propaganda."
Was war die "beste investigative Leistung" des deutschen "Qualitätsjournalismus" im vergangenen Jahr ? Der von Gruner & Jahr und dem "Stern" verliehene Henry-Nannen-Preis zeichnete dafür Freddie Röckenhaus („Süddeutsche Zeitung”) und Thomas Hennecke („Kicker”) aus: für ihre Beiträge zur Finanzmisere beim Fußballklub Borussia Dortmund.
Der neue Preis, so der G&J; Vorstandschef, sei das „Adelsprädikat im deutschsprachigen Printjournalismus" - und die geradezu blaublütige Relevanz der roten Bilanzen der schwarz/gelben Borussia sticht in der Tat ins Auge. Für derlei Investigationen braucht es schon die Top-Profis der Branche. Knapp geschlagen von den rast- und ruhelosen Rechercheuren der Borussia-Finanzen wurde die schonungslose Aufdeckung der Korruption beim TuS Hintermondbach und der Platzwart-Skandal des SC Dünnpfiffingen. Für einen Platz in der schurnalistischen Champions-League hat es aber gerade noch gereicht...
Passend zu der Schmierenkampagne gegen Kriegsgegner wie den Abgeordneten George Galloway sind die schamlosen Methoden, mit denen auf anderen Feldern Propaganda betrieben wird. Gegen den ehemaligen Freund und Waffenbruder Donald Rumsfelds - Saddam Hussein - ist zwar zwei Jahre nach seiner Festnahme immer noch kein Gerichtsvefahren in Sicht - dafür aber sorgen die Haßprediger der rechten Boulevardpresse - in diesem Fall die britische "Sun" - dafür, dass er anderweitig ins Bild kommt:
Mittlerweile hat das Blatt die Abbildungen von seiner Website entfernt. Welcher US-Militärfotograf die Bilder in Saddam Husseins Gefängniszelle gemacht hat, ist derzeit noch unklar, angeblich sollen die Fotos schon ein Jahr alt sein - das US-Militär hat gegen die Veröffentlichung protestiert und will eine Untersuchung einleiten.
"Der Rechtsstaat kapituliert im Terror-Prozess" betitelt Spiegel-Online einen Artikel, der dann genau das Gegenteil berichtet. Dass nämlich der "Rechtsstaat" nichts anderes getan hat, als bei seinen unabdingbaren Prinzipien zu bleiben - und im Falle des Terrorismus - Verdächtigen Mounir al-Motassadeq das getan hat, was jeder Rechststaat zu tun hat, wenn keine Beweise für eine Straftat vorliegen: den Angeklagten freisprechen. Von "Kapitulation" kann also keine Rede sein, genausowenig wie von "einer Niederlage der Deutschen im Ringen mit Washington" - und wenn ein Spiegel-Schreiber wie M.Gebauer die Fakten derart verdreht und sein Magazin den Mumpitz auch noch druckt, dann wohl nur deshalb, weil sie sich eine etwas "flexiblere" Justiz wünschen. Eine die auch mal alle Fünfe gerade sein läßt,wenn Herr Bush und seine medialen Terrortrommlern sich das wünschen. Schließlich erzählen sie uns seit dem 11.9. die Mär von Osama & den 19 Räubern, den "Schläfern" und der "Hamburger Zelle", die sich das alles ausgeheckt hat - oder auch nicht, scheichegal, schließlich hat Khalid Scheich Mohammed doch alles gestanden, und der "Spiegel" hat "Das Geständnis" zur Titelgeschichte verwurstet. Zwar hat den Mann seit Jahren niemand mehr gesehen, kein Gericht der Welt konnte ihn vernehmen, aber der "Spiegel" weiß natürlich, dass es sich um einen "Mit-Verschwörer der 9/11-Anschläge" handelt. Weil er ja auch die anderen alle genau kennt, und den Tatlablauf "teilweise bis ins Detail". Wie kann ein Gericht da noch Zweifel haben und überprüfbare Beweise verlangen ? Die Trauer über eine unbestechliche Justiz, die auf Phantomzeugen und Phantasiestories nichts gibt - und von "Vernehmungsspezialisten" aufgezeichnete Aussageprotokolle als Beweismittel ablehnt - ist dem Duktus des Berichts anzumerken.Von einer "hoffnungsvollen Nachricht" ist die Rede, vom möglichen "Durchbruch", der sofort "die Telefon heiß laufen" läßt - und dann wieder nur der übliche unbraucbbare CIA-Wisch: "Zusammenfassungen von Vernehmungen". Nichts.
Im Schlußababsatz vermeldet der trauernde Reporter dann:
"Trotzdem hinterlässt das Spektakel einen unangenehmen Beigeschmack. Denn vor allem die Wahrheit bleibt auf der Strecke."
In der Tat. Und wie man die Wahrhheit im Spiegel-Stil auf der Strecke erwürgt demonstriert er gleich im nächsten Satz:
"Am Ende wird man trotz des unzweifelhaften Erfolgs, zwei der wichtigsten Beteiligten an den verheerenden Anschlägen von New York und Washington gefasst zu haben, nie die wahre Beteiligung des Mounir al-Motassadeq oder von Abdelghani Mzoudi klären können."
Also "zwei der wichtigsten Beteiligten" deren "wahre Beteiligung" weiterhin völlig ungeklärt ist. Und das in einem Satz – ein Fall für’s journalistische Lehrbuch, als Beispiel für komprimierten Schmierenjournalismus, Maggiwürfel der Desinformation. Normalerweise wird er in großen Propaganda-Suppen verrührt und aufgekocht – hier haben wir so einen Baustein unverdünnt, ein Lügenkonzentrat in Reinkultur…
Dass Saddam Hussein seine Nachbarn nicht bedroht und keine Massenzerstörungswaffen besitzt und dass Geheimdiensterkenntnisse und Fakten in Washington "für die Politik passend" gemacht werden - dies waren die beiden entscheidenden Aussagen eines Memos für den britischen Premier Tony Blair im Juli 2002. Es war der erste "amtliche" Beweis dafür, das die US-Regierung bereits Mitte 2002 beschlossen hatte, gegen Irak in den Krieg zu ziehen und die Öffentlichkeit über die Gründe zu täuschen.
Vor zwei Wochen wurde das Papier von der Londoner "Times" erstmals publiziert - und landete erst jetzt nach knapp zwei Wochen im Mainstream der US-Medien: versteckt auf Seite 18 der "Washington Post" und unter der nichtssagenden Überschrift:"British Intelligence Warned of Iraq War"
Dass hier erstmals ein offizieller Beleg für die erfundenen Kriegsgründe und die gezielte Irreführung der Bevölkerung vorliegt - diese simple Wahrheit spricht der Artikel nicht aus. Er müßte sonst ja auch an die "Washington Post"- Standards aus Watergate-Zeiten anknüpfen, ihr Senior-Reporter Bob Woodward statt Hofberichterstattung wieder "Journalismus" betreiben und am Ende dafür sorgen, dass einmal mehr ein lügender Präsident aus dem Amt gejagt wird. Aber diese Zeiten sind unwiderbringlich vorbei... .
Im Januar hatte ich auf die BBC-Dokumentation von Adam Curtis "The Power of Nightmares" hingewiesen - und die Links angegeben, wo man sich den Film online ansehen kann.
Jetzt wurde die Dokumentation zu den Filmfestspielen in Cannes eingeladen. Dazu der "Guardian":
Last year, Fahrenheit 9/11, Michael Moore's documentary, described by the Guardian's Peter Bradshaw as a "barnstorming anti-war/anti-Bush polemic tossed like an incendiary device into the crowded Cannes festival", won the Palme d'Or. This year something more discreet, but perhaps no less incendiary, is go ing to go off at Cannes in the form of Curtis's Bafta-winning documentary. Like Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith and Woody Allen's Match Point, Curtis's film is not in competition, but it is nonetheless this year's Fahrenheit 9/11, shaking festival-goers out of their aesthetic reveries with a political analysis of the causes and consequences of the attacks on the World Trade Centre and the Pentagon.
Curtis does not care for the Moore parallel. "Moore is a political agitprop film-maker. I am not - you'd be hard pushed to tell my politics from watching it. It was an attempt at historical explanation for September 11. You see, up to this point nobody had done a proper history of the ideas and groups that have created our modern world. It's weird that nobody had done before me."
Viele Journalisten waren (und sind) als Pre$$stitutes eingebettet in die Propagandamaschine des Bush-Regimes, doch kaum jemand ist tiefer "embedded" als die New York Times Reporterin Judith Miller, die nach 82 Tagen Beugehaft nun aussagen will, dass Lewis "Scooter" Libby, der "chief of staff" des Vizepräsidenten, ihr die Identität der CIA-Agentin Valerie Plame verraten hat. Während die Großmedien absurderweise immer noch die "Standhaftigkeit" der Reporterin in Sachen Quellenschutz und Pressefreiheit feiern, obwohl sie mit ihrem Schweigen nicht journalistische Quellen schützte sondern kriminelle Handlungen deckte, wurde Ms.Miller dem Vernehmen nach für ihre beflissene Märtyerschaft im Knast dem Vernehmen nach erst mal mit einem Buchvertrag über 1,2 Mio. $ belohnt. Das scheint durchaus angemessen in Anbetracht der wichtigen Dienste, die die Starreporterin für die Erfindung der Massenvernichtungswaffen des Irak hat. Sie verlieh etwa der Lüge der Aluminum-Röhren Dignität, mit der Cheney die Nuklearbedrohung durch Saddam Hussein beschwor, indem sie auf der Titelseite der NYT exklusiv darüber berichtete.
Justin Raimundo von der konservativ-libertären Webseite antiwar.com hat in einem Beitrag, mit zahlreichen weiterführenden Links, zusammengefaßt, um was es bei "Scootergate" wirklich geht: nicht nur um das verbotene Outing einer verdeckten Agentin, um sich an ihrem Ehemann Joe Wilson zu rächen, der die Lüge der Uraneinkäufe des Irak aufgedeckt hatte, sondern um das gesamte Lügen-und Intrigenspiel, mit der das Weisse Haus die Nation zum Krieg hetzte:
"Miller was at the center of the propaganda campaign that suckered us into war. As the War Party's major megaphone in the American media, retailing the tall tales spun by the INC and the Pentagon's Office of Special Plans, Miller is a fitting martyr for the neocon cause: self-promoting, shameless, and an accomplished liar on a grand scale, she masquerades as the upholder of freedom – the "freedom" of journalists to protect government insiders engaged in criminal actions that can only be described as treasonous."
"Die ergoogelte Wirklichkeit" ist der Vorabdruck aus einem Buch - Kai Lehmann,Michael Schetsche (Hrsg.) "Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens", transcript Verlag - überschrieben, in dem es um "Verschwörungstheorien und das Internet" geht:
"Zweimal täglich googeln" empfiehlt Mathias Bröckers in seinem Buch "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.". Der Band gilt den gutbürgerlichen Medien von FAZ bis Spiegel als Musterbeispiel krankhafter Verschwörungstheorie. Dabei wollte der Autor – nach eigenem Bekunden – keine Verschwörungstheorie zum 11. September vorlegen, sondern lediglich auf Widersprüche und Fragwürdigkeiten in den amtlichen Darstellungen und Erklärungen der US-Regierung zu jenem Terroranschlag hinweisen. Unabhängig davon, wie ernst diese Einlassungen des Autors zu nehmen sind, ist der "Fall Bröckers" für die Erforschung von Verschwörungstheorien unter zwei Aspekten interessant: Erstens geht der Band auf ein konspirologisches Tagebuch zurück, das der Autor zwischen dem 13. September 2001 und dem 22. März 2002 für das Online-Magazin Telepolis verfasst hat; zweitens behauptet Bröckers in der Einleitung zum Buch, dass er für seine Arbeit ausschließlich über das Netz zugängliche Quellen genutzt habe."
In der Tat - und nicht anderes meinte die Empfehlung des Googelns, das dem einzelnen Privatmenschen heute Recherchemöglichkeiten beschert, für die es vor 20 Jahren der Kapazität (und Entlohnung) von 20 Journalisten, Archivaren, Detektiven bedurft hätte. Von Politikerreden über Firmenbilanzen bis zu Gerichtsprotokollen ist (fast) alles, was öffentlich ist auch sofort und umstandslos zugänglich. Die "ergoogelte Wirklichkeit" ist insofern nichts anderes als das, was man vor dem Internetzeitalter "recherchierte" oder "dokumentierte" Wirklichkeit nannte - nur konnte es sich damals kaum jemand leisten, mal eben die Besitzverhältnisse der "Carlyle Group", die Beteiligungen des Saudi-Bankers Bin Mahfouz zu checken oder per Flight Explorer die Flugdaten und Strecken bestimmter Flüge... was seinerzeit eines gewaltigen Rechercheaufwands bedurfte, ist heute nur ein paar Mausklicks entfernt ist, dank des Webs und dank Werkzeugen wie Google. Insofern ist es eigentlich auch falsch, von einem "digitalen Wandel des Wissens" zu sprechen, wie die Autoren in ihrem Untertitel, denn mit Google hat sich zuerst einmal der Wissens-Zugang digital gewandelt. Das Wissen selbst - wie die oben genannten Daten zu Firmen, Banken oder Personen - war auch schon zuvor vorhanden, nur eben sehr viel schwerer zugänglich und für den Einzelnen nahezu unerreichbar.
"In diesem Sinne führen die Netzwerkmedien zu einer generellen Pluralisierung der gesellschaftlich verbreiteten Einzeldeutungen und Weltsichten. Dass davon gerade Verschwörungstheorien profitieren, kann man – angesichts des oben skizzierten Verhältnisses zwischen Verschwörungen und Verschwörungstheorien – politisch ebenso für ein Desaster wie für einen Glücksfall halten - oder eben für eine Verschwörung."
Für ein Desaster kann das eigentlich nur halten, wer an einer Demokratisierung des Wissens kein Interesse hat - und auf einem elitären Deutungsmonopol besteht, wie die Autoren im Zusammenhang mit der Reaktion auf Verschwörungstheorien richtig erkennen:
"Als "Verschwörungstheorien" werden öffentlich verbreiteten Interpretationsfolien bezeichnet, die für im weitesten Sinne politische Ereignisse oder Sachverhalte andere Deutungen/Erklärungen liefern, als diejenigen, welche von den dominierenden Massenmedien verbreitetet werden (und damit als sozial anerkannt gelten). In diesem Sinne handelt es sich bei Verschwörungstheorien zunächst einmal um nichts anderes als um heterodoxe Wissensbestände, die im Widerspruch zu jenen anerkannten (eben orthodoxen) Wissensbeständen der Gesellschaft stehen. Dies ist der Grund, warum Verschwörungstheorien gerade in konservativen oder bürgerlich-liberalen Massenmedien regelmäßig sehr negativ bewertet werden, gelegentlich (etwa was den "11. September" angeht) sogar hysterische Reaktionen auslösen: Sie stellen deren Deutungsmonopol für politische Ereignisse und Zustände in Frage."
Warum gibt es in den USA keinen massenhaften Widerstand gegen den mörderischen Krieg, warum wird der offensichtliche Wahlbetrug ebenso hingenommen wie der hemmungslose Abbau der Sozialversicherung, wie kann es sein, dass die Nichtaufklärung des Jahrhundertverbrechens 9/11 für keinerlei Skandal sorgt ? Charles Shaw hat für das "Newtopia-Magazin" den "regulierten Widerstand der so-genannten Linken" und die Finanzierungsquellen ihrer Wortführer und Gatekeeper analysiert.
...titelt das britische Tabloid "The Sun" zur Papstwahl: "Ratzinger is puff daddy". Da kommt mal wieder Freude am britischen Journalismus auf, selbst dem der unteriridischen Art wie ihn Sun & Co. liefern. Und dass ein korrupter Amigo wie Franz Josef Strauß seit gestern als größter Bayer aller Zeiten abgesetzt ist - auch das ist ja nicht das Schlechteste. Ob mit Ratze jetzt tatsächlich die reaktionäre Katholen-Mafia "Opus Dei" das Ruder im Vatikan übernommen hat bleibt abzuwarten - Wojtyla galt bei seiner Wahl zumindest als halbwegs progressiv und agierte als Papst dann stockreaktionär. Vielleicht wandelt sich sein Chefberater jetzt als Benedikt XVI.ja auch noch vom Saulus zum Paulus...
Dass mit dem "Wächter der heiligen Stätten" aus katholischer Sicht genau der richtige Mann gewählt wurde, begründet dieser Artikel von Rüdiger Suchsland auf "Telepolis".
"Could a media system, controlled by a few global corporations with the ability to overwhelm all competing voices, be able to turn lies into truth?..."
Director Robert Kane Pappas’ "Orwell Rolls In His Grave" is the consummate critical examination of the Fourth Estate, once the bastion of American democracy. Asking whether America has entered an Orwellian world of doublespeak where outright lies can pass for the truth, Pappas explores what the media doesn’t like to talk about: itself.
"Karl Rove is like Osama: over-hyped and over-rated." schreibt Fintan Dunne, Editor der Website www.breakfornews.com in einer Analyse der aktuellen Verschwörungs-Spins, die kritischen Köpfen im Internet vorgesetzt werden. So die Geschichte, dass das Bushteam seine Wiederwahl mit einem weiteren Terroranschlag sicherstellen wollte:
It never happened. The elite didn't ensure Bush's reelection by means of a fake terror strike. They stole the fucking election instead.As they had always planned to do.While carefully misdirecting us to look elsewhere during the run up.
Ein ähnliches Ablenkungsmanöver sieht Fintan Dunne in dem Fall des Pseudo-Journalisten Gannon, der Zugang zum Bushs Pressekonferenrenzen bekam (siehe hier und hier ) - sowie in einigen weiteren "sensationellen" Geschichten, die im Mainstream kurz angespielt werden, um dann im Internet ihre Kreise zu ziehen:
None of these internet sensations will ever discomfort the mainstream. They, and a plethora of similar spins are intended to waste your time and divert your energy as surely as the Osama no-show terror attack:
* Don't organize an antiwar group in your area. -Campaign for the 'truth' about Gannon instead.
* Don't rally against the Patriot Act. -Demand that Clint Curtis be heard instead.
* Don't even consider that the U.S. is being defeated right now in Iraq. -See their confident plans to invade Iran as well.
* Don't focus on the record profits of the oil corporates. -We are running out of oil is all. Honest.
A fake alternative media unable to champion the real issues, is in continual desperate need of half-plausible-sounding drivel to fill the pages and try divert from real alternative news.
The Orwellian news managers have the market beautifully segmented by see-no-evil Chinese walls, which allow the manufacture of crude opinion zones: Fox News fanaticism; gun-totin' Patriots; Mainstream myopia; Soros-funded MoveOn; Deaniac Dems; the Green Gremlins; CounterPunching Lefties; 9/11 Truthers; God-dammed Communists; and End of the Worlders.
The information war boys have a gambit for each of those markets. And they have a wide range of specialist media fronts, well placed to roll out these ploys. It must cost a bundle, but hey, your taxes pay for it all anyway.
Als wir ins unserem Buch "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9." vor zwei Jahren darüber schrieben, dass die US-Armee Osama Bin Laden auf Geheiß des Pentagon aus Tora Bora fliehen lassen mußte, wurden wir von "Spiegel", "Zeit" und dem Rest der Journaille als Verschwörungstheoretiker abgemeiert. Jetzt melden das ehemalige Nachrichtenmagazin, die Tante "Zeit" und der Rest der Journaille unter Berufung auf den Chef des Bundesnachrichtendiensts August Hanning, dass sich Bin Laden aus Tora Bora "mit viel Geld freikaufen konnte". Die USA, so der BND-Chef, hätten den Fehler gemacht, ihn von korrupten afghanischen Milizen jagen und umzingeln zu lassen. So was aber auch - diese dummen Amerikaner!
Unsere hirntoten "Qualitätsmedien" melden diesen Mumpitz unhinterfragt und ohne weiteren Kommentar oder gar weitere Recherche. Dass zum Zugriff auf Bin Laden und seine engsten Getreuen im November 2001 eine Spezialtruppe der Marines und eine ganze Hubschrauberflotte bereitstand und dann der Befehl von ganz oben kam, einen Luftkorridor nach Pakistan offen zu lassen auf dem OBL gemütlich ausfliegen konnte - wie es Seymour Hersh im Detail recherchiert hat und wie in unserem Buch nachzulesen ist - von derlei Fakten bleibt der Nachrichtenkonsument unberührt. Stattdessen darf der deutsche Oberspion ungestraft Nebelkerzen werfen, mit orientalischen Märchen vom Bakschisch für Wickelmützen, das den ganzen tollen war on terror vermasselte und Osama entkommen ließ. Und die Journaille trötet nach - heute morgen zeigte Google News bereits 22 gleichlautende Artikel darüber...
„Was rissen sie sich alle die Beine aus, um beim römischen Todesmarathon vorn mit dabei zu sein. Der Herrscher der Gläubischen katholischen Zuschnitts hatte seinen letzten Furz gelassen, die mediale Welt nahm ihn voll auf Lunge und behauptete stolz, es handele sich um Weihrauch. Beschmiert und stinkend vor Dummheit standen die Medientrompeter da und dachten, sie verströmten die Aura von Pietät und Würde. Da sie alle das Identische taten, hielten sie den Karneval mit Karol Wojtyla für ganz große Kondolenz. So funktioniert Massenhypnose. Wer seinen Kopf so zugerichtet hat, dass er die eigene Propaganda unerschütterlich für die Wahrheit hält, kann in den USA Präsident werden. In Deutschland wird er Journalist und spricht gern von Pressefreiheit, einem Konsumartikel zu Einsneunundneunzig.(..) So viel Unisono-Geblöke wie nach dem Erlösungsgewürge des obersten katholischen Hasspredigers war sogar im Kernland der freiwilligen Gleichschaltung selten zu hören.“
Der Zorn des taz-Kolumnisten Wiglaf Droste über die „Schlammflutverwalter der öffentlichen Meinung“ könnte sich noch steigern, wenn nach dem langwierigen Sterbemarathon am Freitag die finale Beisetzungs-Show des Papstes gesendet wird. Dass aus der Trauerfeier, zu der Millionen Fans in Rom erwartet werden, eine Massendemonstration für Frieden und Gerechtigkeit wird, ist kaum zu erwarten. Wird doch der Tross der Trauenden von niemand anderem angeführt als von George W.Bush und seinem mafiosen Kumpel Berlusconi – zwei Kriegsherren, die das Hauptgebot des Christentums „Du sollst nicht töten“ ungefähr so ernst nehmen wie Hooligans im Vollrausch die Paragraphen gegen Körperverletzung. Wobei zur Ehrrettung solcher Schlägertypen gesagt werden muß, dass diese in der Regel persönlich zu ihrer Verantwortung stehen – während Bush sich bei seinen Bombardements auf einen göttlichen Auftrag beruft. Und anders als der seit Jahrzehnten einsitzende Papst-Attentäter Ali Agca, der ebenfalls an der Beisetzung teilnehmen will, wohl auch nie zur Rechenschaft gezogen werden wird. Um jeder Art von Vorwurf aus dem Weg zu gehen hat Bush sich deshalb bei keiner Beerdigung eines toten US-Soldaten blicken lassen, drängelt aber beim Abgang des Papstes in die erste Reihe. Dieser hatte zwar die Irak-Invasion lautstark kritisiert, aber auch nichts Ernsthaftes dagegen unternommen, geschweige denn als lebendes Schutzschild im Papamobil versucht, das Morden persönlich zu verhindern. Auch seine angeblich so ergebenen und jetzt furchtbar traurigen polnischen Landsleute hat er nicht davon abhalten können, in den Krieg zu ziehen. Insofern wird er auch nichts dagegen haben, wenn ihn der oberste Warlord nun am Grabe hochleben läßt – als einen „Mann der Freiheit und des Lebens“ , oder so ähnlich, jedenfalls als einen wie er selber…
Fabrizierte Nachrichten und selbstgemordete Reporter.
Wo gefälschte Nachrichten an der Tagesordnung sind (siehe Blog von gestern), besteht wenig Bedarf an echten - und die Reporter, die tatsächlich umwerfend Neues zu berichten hätten, begehen dann auffallend oft merkwürdige Selbstmorde. Wie zuletzt Hunter S. Thompson, der angeblich an einer Geschichte über den "Insidejob 9/11" saß, oder der Pulitzerpreisträger Gary Webb, der die "Dark Alliance" zwischen Kokainimport und CIA aufgedeckt hatte und weitere Veröffentlichungen zum staatlich sanktionierten Drogenhandel plante. Wie der Bush-Biograph Jim Hatfield, der den Kokain-Connections des George W. nachgegangen war.
In den letzten vier Jahren hat die US-Regierung hunderte von Propaganda-Beiträgen produziert, die von Ministerien oder Staatsbehörden erstellt aber als normale, "journalistische" Nachrichtenbeiträge - ohne Kenntlichmachung des Urhebers - über die TV-und Kabelkanäle ausgestrahlt wurden. Nachdem die New York Times am letzten Wochenende erstmals darüber berichtete, haben Juristen der Bush-Regierung diese Praxis mittlerweile als legal verteidigt.Es läge in der Verantwortung der TV-Sender, ob sie den eigentlichen Urheber der Nachrichtenbeiträge nennen würden oder nicht.
Passend zu dieser Haltung hat das Abgeordnetenhaus jetzt auch den Antrag auf einen Untersuchungsausschuß im Fall des Fake-Journalisten Jeff Gannon (Gannongate) mit 21:10 Stimmen abgelehnt Dabbeljus fröhliche "Wochenschau" kann also auf allen Kanälen weitergehn...7 Tage in der Woche rund um die Uhr. Was ein Joseph Goebbels als Großmeister der Fake-News, der nur einmal in der Woche im Kino ausstrahlen konnte, mit einer solchen Reichweite und Sendezeit erreicht hätte, wollen wir uns besser gar nicht vorstellen...
Gerhard Wisnewski über die seltsamen Recherchemethoden von "Spiegel Online", der von Bloggern beim Abschreiben erwischt wurde:
"Das Schlimme ist vielleicht nicht nur, daß Spiegel Online abschreibt. Sondern auch, wo Spiegel Online abschreibt: nämlich ausgerechnet bei der Internet-"Enzyklopädie" Wikipedia, einem Pseudolexikon mit äußerst zweifelhaftem Ruf. Wikipedia mag zwar schick sein, aber die "Wiki-Fakten" sind weitaus weniger schick. Denn Wikipedia hat die Undurchsichtigkeit des Internets noch auf die Spitze getrieben, indem die Artikel in der Regel weder auf identifizierbare Autoren, noch auf Quellen zurückführbar sind. So ist Wikipedia das ideale Mittel, um zum Beispiel unerkannt politisch dubiose Botschaften unters Volk zu bringen - neu ist das Beispiel, wie Wikipedia-Botschaften anschließend auf dem kurzen Dienstweg von politisch dubiosen Nachrichtenmagazinen übernommen werden. Ferner unterliegen die Artikel einem ständigen Wandel durch Bearbeitung, so daß heute keiner weiß, was Gestern in Wikipedia stand und was Morgen dort stehen wird. Wikipedia-Artikel sind grundsätzlich wie Schall und Rauch. Zwar ist die Historie einzelner Artikel prinzipiell aufgezeichnet, allerdings ergibt das einen undurchsichtigen Dschungel von Pseudonymen und Änderungen, die kaum noch nachvollziehbar sind. Das heißt, Wikipedia ist eine Quelle, die überhaupt keine ist: ohne Quellenangaben, angefertigt von Phantomen, und ohne eine Form von Verbindlichkeit und Nachprüfbarkeit.Aber vielleicht kommt dieses "Lexikon" gerade rechtzeitig für die PISA-Generation..."
Den Spitzenrechercheuren des ehemaligen Nachrichtenmagazins kommt es jedenfalls zupaß - wenn's mal eilt, weil gerade keine aktuelle Skriptvorlage von den Spindoktoren des "war on terror" vorliegt...
In seinem Buch "The Image" aus dem Jahr 1962 über die Rolle der Medien und der Public Relations prägte Daniel Boorstin den Begriff "Pseudo-Event". Er bezeichnete damit Ereignisse, die nicht einfach geschehen, sondern inszeniert werden, um in den Medien darüber zu berichten - synthetische Neuigkeiten, die nur produziert werden um die öffentliche Meinung zu manipulieren. In einem Nachruf auf den Historiker Boorstin schrieb der "Economist", dass er der erste war, der "das Phänomen der Non-News, des Spins, des Kults der Bilder und der Stars beschrieben hat." Heute sind die seinerzeit prophetischen Vorhersagen Boorstins eine Selbstverständlichkeit - rund um die Uhr füttern die Medien die Zuschauer mit solchen "Pseudo-Events". Letztes Beispiel waren die zur "Zedern-Revolution" aufgeblasenen anti-syrischen Mini-Demonstrationen im Libanon vor einigen Wochen. Was aber ist mit den Groß-Demonstrationen von Hundertausenden, die sich jetzt in Beirut versammelten und friedlich für die syrische Präsenz (und gegen die USA) demonstrierten ? In den westlichen Medien kommen sie kaum vor, und gäbe es nicht noch eine Handvoll unbestechliche Korrespondenten wie Robert Fisk , die über diese Proteste berichteten, eine halbe Million Demonstranten wären schlicht ein Null-Ereignis.
Wie macht man als Journalist Karriere? Lernen Sie, den Mund zu halten; und dass es nicht darauf ankommt, die richtigen Fragen zu haben, sondern auf den Zeitpunkt, wann man sie stellt: „Irgendwann sagt man sich: ich weiß zwar die richtige Frage, aber jetzt ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt, sie zu stellen….. Und das ist extrem gefährlich und sollte niemals akzeptiert werden, aber, ich bedauere das sagen zu müssen, die überwältigende Mehrheit der amerikanischen Bürger akzeptiert es. Und die gegenwärtige Regierung freut sich darüber, genießt es und lehnt sich zurück.“ So erklärt es Dan Rather, der Anchorman es US-Senders CBS, der am Mittwochabend seine letzte Sendung moderierte, der britischen BBC. Seinen US-Zuschauern wollte er seinen Auftritt als zorniger alter Mann und desillusionierter Journalist lieber nicht zumuten, sowenig wie seine Erkenntnis, dass es Karrieregründe sind, die Journalisten auf Linie halten: „Es ist Angst, die Journalisten davon abhält, die härtesten der harten Fragen zu stellen.“ Rather selbst, seit 24 Jahren CBS-Nachrichtenchef und Moderator der renommierten Sendung „60Minutes“, bewies freilich alles andere als Mut, als er nach dem 11. 9. erklärte: „George Bush ist der Präsident. Er trifft die Entscheidungen. Wo immer er mich haben will, ich reihe mich ein, sagt mir nur wo.“
Das sind aber auch wahre Tausendsassas, diese Al Qaida-Schläfer. Nicht nur, dass es Osama und seinen 19 Teppichmessern gelang, drei WTC-Gebäude flachzulegen und 3000 Menschen zu ermorden - jetzt sind die Bösewichte auch noch dabei, den mächtigsten Geheimdienst der Welt, die Central Intelligence Agency, zu unterwandern. Das berichtete jedenfalls die "Los Angeles Times" unter Berufung auf... na? ... natürlich: die CIA, die es als mächtigster Geheimdienst der Welt natürlich sofort bemerkt, wenn sich reihenweise Wickelmützen, Turbanträger & Kameltreiber bei ihr bewerben um sie... na?... natürlich: heimlich still und leise zu unterwandern? Und wer betet diesen Mega-Mumpitz hierzulande brühwarm und ausführlich nach ? Natürlich das ehemalige Nachrichtenmagazin "Spiegel" - dem mittlerweile wirklich keine 9/11-Räuberpistole mehr zu lächerlich ist, um daraus noch ein bißchen Terrorangst hervorzukitzeln. Und möglichst weit davon abzulenken, dass nicht Al Qaida die CIA unterwandert hat, sondern es sich genau andesherum verhält und es ohne CIA einen Osama Bin Laden und seine Terrorbande gar nicht gäbe...
Dass ich den Mainstream-Journalismus im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den 11.9. öfter mal als "Medienbordell" beschimpft habe, war nicht nur dem Zorn des altgedienten Handwerkers über den allgemeinen Pfusch in seiner Branche geschuldet, sondern vorallem den konkreten Fragen und himmelschreienden Ungereimtheiten, die von den Großmedien so ignoriert wurden wie ein Freier ohne Geld in der Herbertstrasse von St.Pauli.
Dass es aber schon so dicke zugeht wie bei "Gannongate" hätte ich unserem verkommenen Gewerbe dann doch nicht zugetraut. In den US-Medien ist der Fall des Fake-Journalisten und Bush-Stichwortgebers "Jeff Gannon" schon länger ein Thema; jetzt hat der "Freitag" eine Analyse des ehemaligen Clinton-Beraters Sidney Blumenthal dokumentiert:
"(...)Ungefähr zwei Jahre lang ist Gannon von Scott McClellan, dem Pressesprecher des Präsidenten, immer wieder um Fragen gebeten worden, um von schwierigen Themen abzulenken. "Er ist ein fantastischer Bürochef, ein erstklassiger Korrespondent im Weißen Haus" - so lobte ihn der ultrakonservative Fernsehsender Fox News. In rechtslastigen Radio-Shows wurde Gannon häufig als Experte genannt und zitiert. Aber wer ist Gannon eigentlich?
Seine seltsame Art, Fragen an den Präsidenten zu stellen, die keine Fragen, sondern nur Gefälligkeiten sind, wurde irgendwann verdächtig. Talon News, so fand man heraus, gehört einer Gruppe von Republikanern aus Texas. In einem bemerkenswerten Artikel hatte Gannon seinerzeit geäußert, dass John Kerry womöglich als "erster schwuler Präsident" in die Geschichte eingehen könne ...
Mittlerweile ist bekannt geworden, dass Jeff Gannon unter falschem Namen zum Stichwortgeber des Präsidenten gemacht worden ist. Sein richtiger Name lautet James Dale Guckert. Er hat keinerlei journalistische Ausbildung. Seine frühere Bewerbung für die Pressekonferenz des Kongresses war gescheitert. Später allerdings fand das Weiße Haus einen Trick, um das übliche Prüfungsverfahren zu umgehen. Guckert alias Gannon bekam einfach für jeden Termin in der Pressekonferenz des Präsidenten einen Ein-Tages-Ausweis. So konnte man den Sicherheitscheck des FBI vermeiden.
Guckert ist nicht nur ein falscher Journalist mit falschem Namen, sondern auch in anderer Hinsicht eine schillernde Figur. In der Vergangenheit hat er auf Internetseiten, wie etwa Militarystud.com, MaleCorps.com, WorkingBoys.net und MeetLocalMen.com seine Dienste als "schwule Begleitung" angepriesen. Dutzende Fotos, auf denen "Gannon" in dramatischen nackten Posen zu sehen ist, verdeutlichen, was er meinte.
Man muss sich klar vor Augen führen, was im Weißen Haus des George W. Bush passiert. Dort darf ein Hochstapler unter falschem Namen, platziert von einer republikanischen Organisation, dem Präsidenten zur Seite stehen, wenn es für ihn brenzlig wird. Und dieser Hochstapler, den man vor einer Überprüfung durch das FBI abschirmt, streut schwulenfeindliche Gerüchte über den Gegenkandidaten des Präsidenten, während George W. Bush seinerseits Vorurteile über Schwule bedient und in den Pressekonferenzen einen Mann zu Wort kommen lässt, der nicht nur ein Betrüger, sondern selbst ein schwuler Prostituierter ist."
"Objective journalism is one of the main reasons that American politics has been allowed to be so corrupt for so long." - so begründete Hunter S.Thompson einst seinen radikal subjektiven Journalismus, der gleichwohl mehr an "Wahrheit" offenbarte als der seiner angeblich "ausgewogenen" Kollegen. Dass er deswegen jahrzehntelang große Probleme hatte, gedruckt zu werden und von seinen Artikeln zu leben, wird in den Lobeshymnen, die nach seinem Freitod allenthalben erschienen, kaum erwähnt.
Wie korrupt und verkommen die Medien mittlerweile sind zeigt eine aktuelle Umfrage des US-Demoskopie-Institus „Harris“. Danach sind aktuell:
- 47% der US-Bürger der Meinung, dass Saddam Hussein an der Planung und Unterstützung der Terror-Anschläge des 11. September 2001 beteiligt war – 6% mehr als im November 2004.
- 44 Prozent glauben, dass mehrere der Hijacker des 11.9. Iraker waren – bei der letzten Umfrage waren nur 37% dieser Ansicht.
- 36% sind davon überzeugt, dass der Irak beim Einmarsch der USA über Massenvernichtungswaffen verfügte.
Die Hartnäckigkeit,mit der sich diese Gerüchte halten ist umso erstaunlicher, als die Bush-Regierung selbst sie explizit nie eingesetzt hat und kein politischer Experte diese Behauptungen ernsthaft vertritt. Wem aber verdanken über 40% der Bürgerinnen und Bürger dann ihren Irrglauben ? Es ist eben jene korrupte Propagandaveranstaltung, die HST zeitlebens verachtete, der "objektive" Journalismus "ausgewogener" Medien...
„Journalisten müssen Abschied nehmen von ihrem alten Aufklärungsideal. Ein Medienunternehmen ist in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen. Das größte Problem liegt in den Köpfen der Journalisten selbst: Sie sollten weniger an sich und mehr an ihre Kunden denken. Die entscheidende Frage ist heute: Wie fasziniere ich meine Leser, Zuhörer oder Zuschauer in Zeiten, in denen es unzählige Medienangebote gibt,“
sagt Norbert Bolz, Medienwissenschaftler an der TU Berlin, und findet, dass das ehemalige Nachrichtenmagazin diesen Schritt schon vollzogen hat:
„Spiegel-Storys sind heute glatter und unkritischer - und damit zeitgemäßer. Der kritische Aufklärungsjournalismus ist überholt. Seine Vertreter sind nur noch damit beschäftigt, die Vergangenheit zu verklären.“
Dennoch, so Bolz: „Es gibt keinen Grund zum Pessimismus. Die Angebotsvielfalt in den Medien und die Informationschancen von uns Mediennutzern nehmen enorm zu. Wir haben wirklich unglaublich viele Möglichkeiten, uns über die Welt zu informieren. Nur sind die einzelnen Berichte nicht mehr so voller vordergründiger Kritik und Reflexion wie noch vor 20 Jahren. Stattdessen erleben wir einen regelrechten Wettbewerb der Meinungen und Informationen.“
Auch wenn wir es dahingestellt sein lassen, ob Professor Bolz das ernst meint oder nur mal wieder zwecks Provokation ein bißchen heiße Luft absondern wollte, bleibt seine Argumentation von erschreckender Einfalt: Aufklärungsjournalismus ist tot, Journalisten sind dem Markt (und nicht der „Wahrheit“) verpflichtet und gehalten ihre Zuschauer zu faszinieren (mit Sex & Crime ?), aber das ist alles ganz prima weil wir ja „unglaublich viele Möglichkeiten, uns über die Welt zu informieren“.
Na klar, wem der“Spiegel“ nicht gefällt, der kann schließlich „Focus“ lesen, wer sich auf SAT 1 nicht informiert fühlt, zu RTL umschalten und wem die „Welt“ zuviel Reflexion enthält, für den gibt es schließlich „Bild“… also eine unglaubliche Vielfalt, sich über die ABC-Waffen Saddam Husseins zu informieren oder die „freien Wahlen“ in Kiew - oder war es Ohio ? - oder die von Israel ignorierten UN-Resolutionen, oder die Aufklärung des 11.9., oder den globalen Währunsgschwindel mittels Dollarblase und und und...
„Vielfaltspinsel“ wie der Medienwissenschaftler Bolz haben natürlich recht, was die mit dem Internet im letzten Jahrzehnt entstandenen Informationsmöglichkeiten betrifft – wer Google und mindestens Englisch beherrscht kann sich in der Tat auf unglaubliche Weise Informationen verschaffen. Zur wirksamen „Nachricht“ und somit relevant werden solche Informationen freilich erst, wenn sie in die Wiederholungsschleife der Mainstream-Medien gelangen, glatt, geschliffen und kompatibel – und eben an dieser Schwelle mutiert die Vielfalt zum Einheits- und Einheiz-Brei.
Wem es gelingt, an den Türhütern vorbeizuschlüpfen & Staatsverbrechen publik macht, dessen journalistische Karriere wird zerstört wie die von Garry Webb (siehe Eintrag von gestern). Robert Parry, der einst als Reporter für AP und Newsweek die Iran-Contra-Affäre ins Rollen brachte beschreibt hier, was der authentischer Journalismus Autoren wie Garry Webb schuldet. Statt sie von beamteten Bolzköpfen ins Abseits und Museum verfrachten zu lassen sollten sie zu Vorbildern für ernsthafte Journalisten werden. Wer nur lernen will, „auf einer Glatze Locken zu drehen“ - wie schon Karl Kraus die Kunst des kommerzkompatiblen „Schurnalimus“ klassifizierte – kann das auch beim Medien-Friseur an der Ecke…
Als CBS während des Wahlkampfs ein Dokument präsentierte, das W.'s Drückebergerei belegen sollte, wurde es innerhalb von kürzester Zeit als Fälschung entlarvt - von bushfreundlichen Bloggern im Internet. In den Medien war daraufhin viel über den neuen Journalimsus der Weblogs und die Blooger als investigative Kärfte zu lesen und dass sie im Untergrund des Internets dem TV-und Print-Journalismus den Rang ablaufen… Der Verdacht, dass es sich bei dieser Aktion um ein cleveren Coup des Bush-Lagers gehandelt hatte - man lanciere ein gefälschtes Dokument zu einem wahren Vorfall, lasse es via Internet als Fälschung auffliegen und schon steht der wahre Vorfall im Geruch der Fälschung und üblen Nachrede – lag schon damals nahe. Jetzt erfährt er insofern eine Bestätigung, als von den investigativen Recherchen in den Weblogs keinerlei Rede mehr ist, obwohl die Blogosphere seit Wahl geradezu überläuft vor Indizien und Belegen für Wahlfälschungen – siehe hier. Doch die Mainstream-Medien schweigen sich beharrlich darüber aus, ebenso wie der „Gegenkandidat“ John Kerry. Skull & Bones . ick hör dir trapsen….
Nachdem unlängst der populistische rechts-reaktionäre Radiomoderator Rush Limbaugh des Drogenkonsums überführt wurde - was ihn nicht hinderte, weiter "Law & Order" zu predigen und z.B. Verständnis für die Folterer von Abu Ghraib zu fordern: "unsere Jungs" müßten auch mal "Dampf ablassen" - hat es jetzt einen weiteren passionierten Rechtsausleger und Demokratenhasser erwischt. Bill O`Reilly, der für den Murdoch-Sender "Fox News" eine der bekanntesten Radio-Shows moderiert - "The O'Reilly Factor" - wurde von einer Mitarbeiterin wegen sexueller Belästigung angeklagt. Bevor die Sache zur Verhandlung kam hat O'Reilly in einem preemptiven Schlag jetzt Klage wegen Erpressung erhoben - was freilich nicht verhindern konnte, dass die umfangreiche Klageschrift seiner Mitarbeiterin Andrea Mackris (33)veröffentlicht wurde - in der nun Telefonsex, Vibratoren und andere merkwürdige Vorlieben des konservativen Aushängeschilds geoutet werden.
Dass Wasser gepredigt und Wein getrunken wird, ist zwar keine Seltenheit, dass aber nun schon der zweite bushistische Star-Propagandist dabei ertappt wurde, schon rein statistisch auffällig. Natürlich fühlen sich die Herrn weiter unschuldig - und sehen eine Großverschwörung von Liberalen, Feministinnen, Schwulen,Kiffern & Kommunisten am Werke, die hinter ihnen her ist...
Für die Behauptungen in diesen (namenlosen) ersten Artikel werden "Analysten" eines Instituts "Medien Tenor" bemüht - ich hatte beim ersten Lesen "Institut Medien Terror" gelesen, wohl nicht so ganz verkehrt, denn plötzlich ändern sich die Nachrichten:
"Fernsehsender" werden nun also vorgeschoben, um die selbst produzierten Fake-Analysen zu revidieren. Tatsächlich sind es aber nicht "US-Fernsehsender", die einen klaren Vorsprung für Kerry sehen, sondern die Blitz-Umfragen unter den Zuschauern bringen dieses Ergebnis. Höchste Zeit also nun für die 180-Grad-Wende, nun wieder mit gezeichneten Artikeln:
"Bush von eigenen Antworten verwirrt"
"Analyse: Kerry ist zurück im Rennen"
"Demokraten verspotten Bush: "Gesichter des Frusts"
"Spiegel"-Leser wissen tatsächlich mehr - heute dies, morgen das - und sie lernen aus allererster Hand wie das unausgesprochene Motto dieses Medienterrors lautet: "Was interessiert uns unser Geschwätz von gestern ?"
Bei einer Anhörung im Bundestag wird morgen die Forderung nach einer deutschen Musikquote im Radio diskutiert. Der von einer Künstlerinitative und Kulturpolitikern wie Antje Vollmer und Wolfgang Thierse unterstützte Vorstoß will über eine Änderung der Rundfunkgesetze ähnliche Verhältnisse wie in Frankreich erreichen, wo die Radiostationen mindestens 40% französische Titel spielen müssen. Nun muß man kaum darüber streiten, dass der Dudelfunk im Radio absolut unerträglich ist - aber wird das besser, wenn es deutsch dudelt ? Ist es nicht sogar wohltuender, wenn ein Großteil der Zuhörer/innen diesen Dünnpfiff erst gar nicht versteht ? Sind wir Teutonen nicht mehr froh darüber, dass uns die Westalliierten mit Swing, Rock & Blues die notorische Marschmusik (und den Stechschritt) ausgetrieben haben ? Müssen wir jetzt zurückrudern, in den Zwang zum Musikantenstadl ? Und am Ende auch noch in jene frnazösische Krankheit, auch die Sprache vor Fremdeinflüssen aspetisch zu halten - und alsbald statt Internet-Surfer "Zwischennetz-Stehsegler" sagen ? Hören wir dazu die Stellungnahme eines Experten in Sachen Deutschtum:
"Wir haben keine Dichter heute und suchen dem Mangel durch Wortverbesserung abzuhelfen....Ließen wir unseren Sprachvebesseren freie Hand, so würde unsere Sprache mit der Zeit den ganzen Wohllaut verlieren. Wir sehen uns leider jetzt schon in der Hauptsache auf die Vokale a, e und i beschränkt, das macht die Sprache unmusikalisch und arm! Dazu die Zischlaute! Wenn ich sage Kurzschriftler statt Stenograph, das ist schon polnisch!....Leute, die solche Verdeutschungen empfehlen, sind die Todfeinde der deutschen Sprache. Ginge es nach ihnen...unsere Sprache würde sich bald anlassen... wie das Japanische. Ein reines Gekrächze und Gegacker kommt da raus, ich könnte mir nicht vorstellen, daß man das überhaupt noch singen kann!"
Adolf Hitler:Monologe im Führerhauptquartier (1980), S. 317
Bill Maher ist einer der letzten Aufrechten, eine Art Harald Schmidt des amerikanischen TV's, und kann als solcher regelmäßig noch Witze machen, die in den korporierten Medien ansonsten off limits sind. Die Transkripte seiner Sendungen gibt es mit etwas Verspätung hier:
"Yeah, President Bush said today – he said he has HAD IT with these hurricanes. He said, “From now on” –[laughter]—“we're going to attack them overseas so we don't have to fight them here in America .”So he's thinking.
Now, Kitty Kelley is with us today on the show. We're going to have her in a moment on the satellite.And her book came out this week. Of course, you heard all the lurid details. Wow, some of it some pretty salacious stuff. She says the matriarch of the family, Barbara Bush, contemplated suicide. But every time she went to slit her wrists, George was using the razorblades to cut his coke.
Kitty Kelley says in her book that Laura Bush in college used to be the dealer of dime bags of marijuana. Wow! And a lot of people are looking at Laura Bush differently now. [laughter] Redbook wants to know why her cookie recipe makes 100 brownies and only serves two!? I tell you, George Bush must be smoking something because he sounds so upbeat about the war in Iraq , even as his own intelligence services are telling him it is getting worse and worse and worse. Which may be why John Kerry yesterday accused Bush of having a secret plan to send more troops to Iraq after election day. But Bush shot right back. He said, “That is ridiculous! Me, have a plan?” Oh, I tell you, things are getting so bad over there. On Wednesday, for example, three severed heads were found by the side of the road outside of Baghdad . Hey, memo to the Iraqi people: severed head pickup is Tuesday. Look, if you want to sleep late, roll them out on Monday night and then…
Der Sender CBS und seine Nachrichten-Ikone Dan Rather stehen derzeit wegen der Veröffentlichung eines Dokuments unter Feuer, das die Drückerbergerei des amtierenden Commander-In-Chief belegen soll. Dass es sich jetzt als Fälschung herausgestellt hat sorgt für seitenweise Diskussionen in der US-Presse - dabei ist die Tatsache, das George W.Bush sich in der Champagner-Kompanie vor Vietnam gedrückt hat,längst und zweifelsfrei belegt - nur konnte die betreffende BBC-Reportage des US-Journalisten Greg Palast die "elektronische Berliner Mauer" nie überwinden: sie wurde in den USA nicht gesendet.
Die jetzige Scheindebatte scheint einmal mehr das Werk der Spin-Doktoren: Wenn sich ein unangenehmer Sachverhalt nicht verheimlichen läßt, lanciere über einen seriösen Kanal ein falsches Dokument,der ihn belegt, lasse die Fälschung dann auffliegen, initiiere ein großes Trara darüber - und schon gilt der unangenehme und beweisbare Sachverhalt als dubios und ist entschärft.
Dass Dan Rather dieses Spiel mitspielt,ist kein Wunder. Spätestens nach dem 11.9. hat er seinen defintiven Berufswechsel vom Journalisten zur Propagandanutte geoutet: "George Bush is the President. He makes the decisions. He wants me to line up, just tell me where."
Einer der letzten Aufrechten und echten Journalisten der USA - Bill Moyers - über den Niedergang der Branche und Journalism Under Fire. Eine lange, lesenswerte Rede mit vielen haarsträubenden Beispielen...
Nicht die Lügen über die Massenvernichtungswaffen im Irak, nicht die Märchenserie über "Osama & die Wilde Neunzehn" in Sachen 9/11, nicht der Niedergang der investigativen, kontrollierenden Rolle der Medien in Zeiten des Kriegs -nein, das von Monacos Prinzessin Caroline in Deutschland erstrittene Urteil gegen Fotos von Paparazzi ist das größte Problem der hiesigen Medienherren."Der Schutz der Persönlichkeitsrechte wird zur Zensurkeule", so der Chef des ehemaligen Nachrichtenmagazins "Spiegel" Stefan Aust - und bläht im Konzert mit "Bild" und "Bunte" die Muskeln. Dass es dabei nicht um die Pressefreiheit geht, sondern um ganz andere Geschäfte, zeigt Otto Köhler im "Freitag" in einem Porträt über den : Pornokönig an der Brandstwiete auf.
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Dieser Film gilt als "einer der spannendsten Filme aller Genres, nicht nur der Dokumentation ... sensationell."
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