Begründung der Jury

Das "ZDFParlameter" bringt ein kleines Stück mehr Transparenz in unsere Demokratie: Die Intention dieses Angebots ist es, das Abstimmungsverhalten aller Bundestagsabgeordneten zu den unterschiedlichen Gesetzesvorlagen zu dokumentieren und für den Bürger auf anschauliche Weise nachvollziehbar zu machen.

Natürlich war das prinzipiell schon vorher möglich, aber die ansprechende Gestaltung und die Interaktivität machen die Beschäftigung mit Politik besonders niedrigschwellig. Außerdem fördert das "ZDFParlameter" die Neugier und macht sogar Spaß. Der Zugang ist intuitiv und erklärt sich von selbst. Er hilft, ständig neue Aspekte zu entdecken: Zum Beispiel, dass Parteien nicht immer so monolithisch abstimmen, wie oft unterstellt wird. Oder dass immerhin jeder vierte Abgeordnete drei oder mehr Kinder hat. Oder dass doppelt so viele CDU- wie SPD-Abgeordnete gegen das Finanzmarktstabilisierungsgesetz gestimmt haben (nämlich zwei). So können selbst eher politikferne Nutzer angesprochen werden, auch wenn der spielerische Zugang dazu verleiten kann, Scheinzusammenhänge herzustellen.

Dabei ist das Angebot immer auf einem neuen Stand und hilft somit, selbst aktuelle Bundestags-Abstimmungen zu hinterfragen. Der Inhalt der Gesetzesvorlagen wird dabei in kurzen Texten verständlich zusammengefasst, die allerdings von Links in das übrige ZDF-Angebot ergänzt werden könnten, um die Beschäftigung mit den inhaltlichen Hintergründen noch leichter zu gestalten.

Nicht nur im Superwahljahr 2009 trägt dieses Angebot somit definitiv zur Orientierung bei. Die Jury freut sich daher, dass das "ZDFParlameter" auch nach der Bundestagswahl weitergeführt werden soll.