Prignitz'
berühmtester Chemiker, Rudolf Hoppe, weltweit bekannter Chemiker und langjähriger
ehemaliger Direktor des Instituts für Anorganische und Analytische Chemie an der
Justus-Liebig-Universität in Gießen.
Rudolf Hoppe wurde am 29. Oktober 1922 in
Wittenberge geboren und studierte nach dem Krieg an der Universität Kiel Chemie. 1954
wurde er an der Universität Münster promoviert und erhielt dort vier Jahre später nach
der Habilitation die Venia legendi für das Fach Anorganische Chemie. Besondere
wissenschaftliche Beachtung fand 1962 seine Entdeckung der ersten binären
Edelgasverbindung XeF2.
1965 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl
am Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Justus-Liebig-Universität in
Gießen, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 inne hatte. Als Hochschullehrer
vermittelte der Prof. Hoppe ungezählten Studierenden der Chemie, aber auch der
medizinischen und lebenswissenschaftlichen Fachbereiche die Grundlagen seines Faches bzw.
Kenntnisse in speziellen Themengebieten. Dabei sicherten ihm seine Begeisterungsfähigkeit
und sein Engagement nicht nur bei Vorlesungen, sondern auch bei wissenschaftlichen
Vorträgen stets die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Zuhörer. Dem Arbeitskreis von Prof.
Hoppe gehörte eine große Zahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an.
Insgesamt wurden unter dem Doktorvater Prof. Hoppe 114 Doktorandinnen und Doktoranden
promoviert. Acht Mitarbeiter seines Arbeitskreises habilitierten sich und wurden
größtenteils auf Professuren und Lehrstühle deutscher Universitäten/Fachhochulen
berufen oder auch zu Direktoren von Instituten der Max-Planck-Gesellschaft ernannt.
Die umfangreiche Forschungstätigkeit des
weltweit bekannten Wissenschaftlers auf dem Gebiet der Festkörperchemie mit dem
Schwerpunkt der Synthese und Charakterisierung von Oxo- und Fluorometallaten der
Alkalimetalle ist in über 650 Publikationen in anerkannten nationalen und internationalen
wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Die Zeitschrift für Anorganische und
Allgemeine Chemie gestaltete Prof. Hoppe viele Jahre als wissenschaftlicher Redakteur
selbst mit.
Die herausragenden wissenschaftlichen
Leistungen Hoppes wurden mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen
gewürdigt. So erhielt er die Ehrendoktorwürde der Christian-Albrechts-Universität Kiel
(1983) sowie der Universität Ljubljana (1990). Die Prof. Hoppe zugesprochenen Preise
gehören zu den bedeutendsten, die national und international vergeben werden: der Preis
der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1963), der Alfred-Stock-Preis der
Gesellschaft Deutscher Chemiker (1974), die Henri-Moissan-Medaille der Societé Chimie de
France (1986), die Jozef-Stefan-Medaille des gleichnamigen Instituts in Ljubljana, deren
assoziiertes Mitglied er ist (1988) sowie die Lavoisier-Medaille der Societé de France
(1995). Als erster Vertreter der Anorganischen Chemie erhielt er 1989 den selten
vergebenen Otto-Hahn-Preis, die höchste Auszeichnung im Bereich Physik/Chemie
Deutschlands. Prof. Hoppe war und ist Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften
und Akademien wie der Akademie Leopoldina zu Halle sowie der Bayerischen und der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Seine wissenschaftliche Kompetenz macht
Prof. em. Dr. Dr.h.c.mult. Rudolf Hoppe auch heute noch zu einem begehrten Gutachter,
Vortragenden und Diskussionspartner. |