LEXIKON - Granat

 

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DIE GESCHICHTE DES GRANAT
DIE GRANATGRUPPE
ALMANDIN, PYROP, PYROP-ALMANDIN,
SPESSARTIN, PYROP-SPESSARTIN, GROSSULAR,
ANDRADIT, UWAROWIT
WEITERE GRANATARTEN
QUELLENNACHWEIS
NACHTRAG: DR.THOMAS LIND


Die Geschichte
Der römische Schriftsteller Plinius der Ältere (23 v.Chr. - 79 n.Chr.) nannte in seinem Werk "Naturalis Historia" alle rot durchscheinenden Steine "carbunculus" (was soviel bedeutet wie "kleine Kohle", die glühend durchaus an Granat erinnern kann), woraus später der Name "Karfunkelstein" entstand.
In den darauffolgenden Jahrhunderten bekam der Carbunculus vorallem in der christlichen Gedankenwelt eine enorme Symbolkraft. Sowohl geistliche als auch weltliche Symbole der Macht, wie Kreuz, Kronen, Zepter u.ä. wurden oft reichlich besetzt und an zentraler Stelle mit einem besonders eindrucksvollen Carbunculus geschmückt.
Um 1250 erwähnte Albertus Magnus in seinem Werk "De mineralibus" drei verschiedene Arten des Carbunculus: den "Balagius" (Spinell), den "Rubinus" (Rubin) und den "Granatus" (Granat). Somit wurde der Name "Granat" erstmals erwähnt.
Ursprünglich diente der Granat als Feuerstein, wurde aber bereits von den Römern zu Schmuck verarbeitet. Man fand bei Ausgrabungen zahlreiche Granate, die geschliffen und auf der Unterseite oft ausgeschlegelt (ausgehöhlt) wurden, damit die Transparenz gesteigert wurde.
Auch Ägypter und Griechen verschliffen Granate, eine Kunst, welche sie von asiatischen Völkern gelernt haben.
Das frühe Mittelalter war die erste Hochblüte des Granats, Schmuckstücke, aber auch Gegenstände aller Art wurden mit Granaten besetzt. Eine große Anzahl von Grabbeigaben, welche mit Granaten versehen waren, konnten aus der Zeit der großen Völkerwanderungen und des frühen Mittelalters geborgen werden. Gewandfibeln, Waffen, Gürtelschnallen und viele andere Dinge des täglichen Lebens wurden dem Verstorbenen mitgegeben. Granatplättchen von weniger als 1mm Dicke wurden oft flächendeckend auf diesen Gegenständen aufgetragen. Durch den Einfluss des fränkischen Geschlechts der Merowinger wurde Granatschmuck aus dieser für die damalige Zeit typischen Zellentechnik sehr modern. Berühmt und beispielhaft sind die Beigaben des Grabes des Merowingerkönigs Childerich I (457-481) in Tournai, Belgien. Selbst heute weiß"man noch nicht, wie diese extrem dünnen Granat-Plättchen damals hergestellt worden sind.
Im späten Mittelalter und in der Renaissance wurde Granat nur sehr spärlich verarbeitet.
Im 17. und 18. Jhdt. erlebte Europa die zweite Hochblüte des Granats. Freiburg war das mitteleuropäische Zentrum der Schleifkunst. Um 1600 gründete Kaiser Rudolf II das berühmte Schleifzentrum in Prag, indem er 25 Granatschleifer von Freiburg holte, auch Ottavio Miseroni, einer der berühmtesten Steinschneider seiner Zeit, übersiedelte 1588 nach Prag. Ottavio sowie sein Sohn Dionysio und sein Enkel Ferdinand Eusebio Miseroni schufen wohl viele der berühmtesten Gegenstände aus Edelsteinen, welche heute weltweit in verschiedenen Museen, vorallem aber im Kunsthistorischen Museum in Wien bewunder werden können. Im 18. Jhdt. wurden verstärkt auch Granat-Cameen geschnitten, in den Motiven vorallem an die Antike angelehnt. Bedeutende Sammlungen dieser Intaglien befinden sich in der Staatlichen Münzsammlung in München, in der Eremitage in St. Petersburg und im Kunsthistorischen Museum in Wien.
In Turnau, nordwestlich von Prag, wurde eine staatliche Granatschleiferschule eingerichtet. Große Prunkstücke, großzügig mit Granat besetzt, wurden in dieser Zeit geschaffen.
Der böhmische Granat (Pyrop), welcher seit dem 16. Jhdt. systematisch gefördert wurde, erlebte seine Hochblüte in der Viktorianischen Zeit zwischen 1850 und 1900. Massenhaft wurde er vorallem in Trachten- und Trauerschmuck verarbeitet. Zu dieser Zeit waren bis zu 10.000 Personen mit dem Sammeln, Schleifen und Fassen von böhmischen Pyropen beschäftigt.
Der größte jemals gefundene böhmische Pyrop (35mm breit, 47 cts.) wurde zusammen mit zwei anderen Pyropen und 318 Brillanten im Orden vom Goldenen Vlies verarbeitet. Dieses 1749 vom Prager Juwelier Diesbach gefertigte Schmuckstück befindet sich heute im Grünen Gewölbe in Dresden.
Die extrem verbreitete Verarbeitung von Granaten fand in der Zeit des Art-Decò und des Jugendstils ihren Ausklang.
Heute hat der Granat in der Edelsteinverarbeitung seinen festen Platz, vorallem durch seine inzwischen bekannte Farbenvielfalt, aber auch durch seine jahrtausendjährige Geschicht.
Die Granatgruppe leitet sich vom lateinischen Wort "granum" (Korn) ab.
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Die Granat-Gruppe
Die Granat-Gruppe ist eine Gruppe von ähnlichen Mineralien, die sogenannten "Endglieder" sowie Mischkristalle aus diesen, welche alle Farben des Spektrums haben können.
Granate kristallisieren kubisch, meist als Rhombendodekaeder oder als Ikositetraeder.
Die allgemein gültige Formel lautet: X3Y2[ZO4]3
wobei X, Y und Z Platzhalter für verschiedene Elemente sind:
X für Mg, Mn, Fe, Ca
Y für Al, Fe , Va, Cr, Ti
Z für Si, Fe, Al, Ti
"Reine" Endglieder kommen in der Natur praktisch nicht vor, können aber synthetisch erzeugt werden. Synthetische Granate haben jedoch eher nur wissenschaftliche Bedeutung. Theoretisch könnte es 66 mögliche Endglieder geben, tatsächlich bisher bekannt sind jedoch ca. 20, davon kommen 6 als Edelstein in Frage.
Meist handelt es sich um sogenannte "isomorphe Mischkristalle", d.h. innerhalb der Grenzen der Endglieder kann die chemische Zusammensetzung ohne Änderung der Struktur variieren. Man unterscheidet zwei Serien:
1. die PYRALSPITE (Endglieder: Pyrop, Almandin, Spessartin)
2. die UGRANDITE (Endglieder: Uwarowit, Grossular, Andradit)
Innerhalb dieser Serien herrscht vollständige Mischbarkeit, zwischen den Serien ist sie jedoch eingeschränkt.
Sowohl in der Mineralogie als auch in der Gemmologie kämpfen die Experten mit dem Problem, Granate richtig zu benennen. Die Mineralogie benennt Granate nach dem Anteil der jeweiligen Endglieder. Bei mehr als 50 % eines der Endglieder wird der Granat nach diesem genannt. Ansonsten sind sie sogenannte Mischkristalle.
In der Gemmologie, die Steine zerstörungsfrei untersuchen muss, kristallisierten sich Grenzwerte für die gemmologischen Werte (Brechungsindex, Dichte, Farbe, Spektrum) heraus, nach denen nun ein Stein kategorisiert werden kann.
Granate können entweder ideochromatisch oder allochromatisch sein:
Ideochromatisch (selbst-gefärbt): ein wesentlicher Bestandteil des Steines ist für die Färbung verantwortlich, die Farben des Steines sind damit auch auf die Farben, welches dieses Element hervorbringen kann
Allochromatisch (anders-gefärbt): diese Steine sind, wenn sie chemisch rein sind, farblos. Die Farbe wird durch Spurenelemente, die meist in kleinen Mengen im Stein vorhanden sind, verursacht.
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ALMANDIN:


Der Begriff Almandin leitet sich von einer kleinen Stadt in Kleinasien (Türkei) mit dem Namen "Alabanda" ab. Diese kleine Stadt, von welcher Teile 1905 bei Ausgrabungen freigelegt wurden, soll ein Schleifzentrum gewesen sein.
Almandin ist der dem Menschen am längsten bekannte Edelstein. Er fand Erwähnung in den bekannten Werken von Plinius ("Alabanda Carbunkel"), Camillus Leonardus, Agricola, de Boodt und anderen. Im 19. Jhdt. wurde Almandin schließlich als Mitglied der Granat-Gruppe erkannt.
Die roten, oft mit einem Violett- oder Braunstich versehenen Almandine sind im Gegensatz zum Pyrop oft sehr groß. So wurde z.B. ein 4,4 kg schwerer Almandin in New York City an der Ecke 35 Street und Broadway gefunden (Kunz Collection).
Gefunden werden Almandine seit ca. 3200 v.Chr. in Ägypten und seit einigen Jahrhunderten in Indien. Weitere Vorkommen befinden sich in Sri Lanka, Pakistan, Myanmar, Thailand, Brasilien, Australien und den USA. Im österreichischen Zillertal werden sie seit dem 18. Jhdt. gefördert, haben jedoch nur Wert als Sammlerobjekte.
Auch Stern-Almandine bereichern den Edelsteinmarkt. Diese haben aufgrund von Rutilnadel-Einlagerungen einen 4-strahligen, selten auch einen 6-strahligen Stern.


PYROP:
Pyrop kommt vom griech. Wort "pyropos" für "feueräugig"
1546 wurde er erstmals als "Böhmischer Carbunkel" von Agricola (De Natura Fossilium) erwähnt.
Die farbgebenden Spurenelemente Chrom und Eisen verursachen die blutrote bis schwarzrote Farbe (manchmal mit Gelb- bzw. Violettstich) und sorgen für ein charakteristisches Absorptionsspektrum.
Fast reiner Pyrop kann auch fast farblos sein. Diese sowie pastellfarbene Pyrope (hell-orange und pink) sind in der Gemmologie eher unbekannt und werden oft mit Grossularen verwechselt, können jedoch über die Spektren und Brechungsindizes unterschieden werden.
Pyrope sind sehr häufig einschlussfrei, erreichen aber meist nur kleine Größen.
Sie werden weltweit gefunden, die wichtigsten Fundorte sind das Böhmische Mittelgebirge, Argentinien, Australien, Myanmar, China, die USA, Madagaskar und Ostafrika.


PYROP-ALMANDIN:
Hidden und Prat stellten 1889 den wichtigsten Pyrop-Almandin, den Rhodolith vor und schlugen den Namen als eine Zusammensetzung der beiden griech. Wörter RHODON (Rose) und LITHOS (Stein) vor.
Wahrscheinlich erstmals gefunden wurde Rhodolith in Macon County, North Carolina, USA. Heute gibt es etliche sehr ergiebige Minen in Sri Lanka, Madagaskar, Zimbabwe, Indien (Orissa-Granat), Grönland und in Tanzania (Umba-Tal).
Es gibt noch einige andere Pyrop-Almandine, die nicht die entsprechende typische Rhodolith-Farbe besitzen oder andere gemmologische Werte haben. Diese haben jedoch keinen eigenen Handelsnamen und werden daher

allgemein Pyrop-Almandin oder Pyrand genannt.
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SPESSARTIN:
Spessartine wurden erst im 19. Jhdt entdeckt bzw. als solche erkannt. Spessartine kommen auch in größeren Größen vor, jedoch relativ selten. Der bisher größte ist ein 1972 in der No.2 Rutherford Mine (Amelia, Virgina, USA) gefundene Spessartin von 1,344 kg.
Anfangs wurden Spessartine hauptsächlich in den USA ("Amalia Site" in Virginia sowie "Little Three Mine" bei Ramona, California), in Belgien und in Deutschland (Spessart) gefunden, heute kommen sie jedoch vorwiegend aus Madagaskar, Indien, Sri Lanka, Nigeria, Namibia, Brasilien, Pakistan und Zambia.
Spessartine werden oft mit Hessoniten (Grossulare) verwechselt, können jedoch aufgrund der höheren Dichte und der höheren Lichtbrechung leicht unterschieden werden.
1992 wurde im Norden Namibias ein neues Vorkommen von leuchtend orangefarbigen Spessartinen entdeckt, die "Kunene-Spessartine", "Hollandine" und "Mandarin-Granate" genannt wurden. Mandarin-Granat hat sich letztlich am Markt als neuer Name durchgesetzt. Diese Steine zeichnen sich durch ihre hohe Gleichmäßigkeit der orange-gelben Farbe aus.
1999 schließlich kamen gelb-orange bis rötlich-orange Spessartine aus Nigeria auf den Markt, welche sehr an die Mandarin-Granate aus Namibia erinnern. Diese nigerianischen Spessartine haben einen ausgesprochenen hohen Anteil des Endglieds Spessartin und sind daher vom Mandarin-Granat aufgrund der höheren Werte (Lichtbrechung 1,801-1,803, spez. Gewicht 4,18-4,23) leicht zu unterscheiden.
PYROP-SPESSARTIN:
In den 70er-Jahren wurden in Nairobi aus Rhodolith-Lots immer wieder orange bis orangerote bzw. pink bis pink-orange Steine aussortiert und zurückgewiesen. Diese Steine wurden "Malaya" genannt, das Swahili-Wort für "Prostituierte", d.h. im eigentlichen Sinn "nicht zur Familie gehörig".
Letztendlich wurde jedoch auch dieser Stein als wertvoll erkannt und entsprechend gehandelt. Malaia-Granate sind Pyrop-Spessartin-Mischkristalle, eine bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Kombination.
Begehrt sind auch die seltenen von Blauviolett nach Rot farbwechselnden Pyrop-Spessartine aus Tanzania und Sri Lanka. Seit 1998/9 bereichern auch farbwechselnde Pyrop-Spessartine aus Madagaskar den Markt: grünlich-gelb (Tageslicht) nach pink bis rot (Kunstlicht) sowie bläulich-grün bzw. grünlich-blau (teilweise sogar reines Blau) nach intensiv violett.
Diese Granate sind somit die ersten bekannten blauen Granate. Damit bietet die Granat-Gruppe tatsächlich alle Farben.
GROSSULAR:
Bekannt war dieser Stein unter den Namen "Hyacinthus", "Lyncurium" oder "Carbunkel". Schon Plinius beschrieb den Stein. Er nahm an, dass er ein Produkt des Tieres "Lynx" war, entstanden durch die Vermischung seines Urins mit der Erde.
Da jedoch Zirkon die gleiche Farbe haben kann, wurden beide unwissentlich viele Jahrhunderte lang unter dem gleichen Namen "Hyacinthus" verkauft. Erst gegen Ende des 19.Jhdt. war man in der Lage, diese beiden Steine zu unterscheiden. Fortan wurden nur die Zirkone "Hyazinth" genannt und die Grossulare "Hessonit".
Der Name "Grossular" selbst wurde abgeleiten von der "Gooseberry", die eine blasse grüne Farbe hat. So wurden ursprünglich Steine dieser Farbe, die sich in Partien von Hessonit befanden, benannt. Später wurde dann dieser Name für alle Farben dieser Art von Granat genommen.
Grossular kann in den verschiedensten Farben vorkommen: farblos, pink, orange-rot bis gelb (Hessonit), gelblich-grün bis intensiv-grün (Tsavolith).
Tsavolithe wurden erstmals in den späten 60er-Jahren in Tanzania gefunden. Zuerst wurden sie "Vanadium-Grossular-Granat" genannt, 1974 jedoch als "Tsavorite" von Tiffany & Co. eingeführt. Der Name wurde von Tsavo National Park abgeleitet. Tsavolithe werden auch in Kenia und seit ca. 1998 in Madagaskar gefunden.
Ein Grossular aus Sri Lanka in der Farbe des Öls von Cinnemon wird manchmal auch "Cinnamon-Granat" genannt (dieser Name ist jedoch international nicht anerkannt).


Hydrogrossulare wurden 1924 erstmals als "Transvaal-Jade" beschrieben. Dieses transluzente bis opake Mineral kommt in den Farben grün, grau und pink vor und ähnelt äußerlich bei guter Qualität dem Jadeit, hat jedoch typische kleine schwarze Flecken (Hämatiteinschlüsse). Dieser Stein ist insofern mineralogisch eine Besonderheit innerhalb der Granat-Gruppe, da die sonst in der Formel enthaltene SiO2-Gruppe durch jeweils 4 OH-Gruppen ersetzt wird.
Die wichtigsten Fundorte von Hessonit sind Sri Lanka, Indien, Brasilien, Italien , Ostafrika, Mexiko und Kanada, für Tsavorite Kenia und Tanzania. Hydrogrossulare werden hauptsächlich in Südafrika, Neuseeland, Utah, Pakistan und Alaska gefunden.
In China werden seit einigen Jahren relativ große Mengen an Grossularen zusammen mit Spessartinen gefunden.
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GROSSULAR-ANDRADIT:
Im Frühjahr 1994 kam erstmals ein Grossular-Andradit aus Mali in größeren Mengen auf den Markt. Der im Edelsteinhandel "Mali-Granat" oder auch "Grandit-Granat" genannte Stein wird in den Farben gelb-grün bis braun, selten auch intensiv grün gefunden. Von dieser Granatart werden relativ große Steine gefunden, die facettierbaren Bereiche sind jedoch meist ziemlich klein. Berichten zufolge wird aus ca. 200 kg Kristallen nur ca. 150 ct fertige facettierte Ware gewonnen, nur 0,015 %!


ANDRADIT:
Andradite wurden benannt nach M. d"Andrade, einen portugiesischen Mineralogen. Diese Granatart umfasst mehrere Varietäten.
Der schwarze Melanit und der ebenfalls schwarzer Schorlomit fanden früher im Trauerschmuck Verwendung.
Die grünlich-gelben bis bräunlich-gelben Andradite werden als Topazolith bezeichnet.
Im Ural wurden 1855 die leuchtend grünen Demantoide entdeckt. Aufgrund der relativ kleinen Größe (normalerweise nur bis ca. 3mm), der Seltenheit und auch der geringen Härte (6,5) war und ist der Demantoid eher ein Sammlerstein. Weitere Fundorte sind Zaire, Korea, die Schweiz, Italien, die USA und neuerdings auch Namibia.
In Kalifornien (San Benito County) werden seit 1949 fast reine Andradite gefunden, welche teilweise auch den sogenannten "Katzenaugen-Effekt" zeigen.
In Mexiko wurden Andradite mit einem opalartigen Schiller entdeckt, die sog. "Regenbogen-Granate".


UWAROWIT:
Uwarowite sind sehr harte (7,5) äußerst seltene chrom-reiche grüne Granate, die meisten in Edelsteinqualität auch sehr klein. Viele Granate, die auf Grund des dominierenden Anteils als Grossular bezeichnet werden müss-ten, werden fälschlicherweise als Uwarowit verkauft.
Benannt wurde dieser Stein nach Count. S.S.Uvarov, Präsident der St. Peterburg Akademie in Leningrad.
Gefunden werden Uwarowite in Finnland, den USA, Kanada, Indien, Türkei, Norwegen, Australien und Südafrika. Historisch bedeutende Fundstätten befinden sich außerdem im Ural, im Himalaya und in Schlesien.
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WEITERE GRANATARTEN, die jedoch im Edelsteinhandel keine Bedeutung haben:
Calderit (dunkelgelb, rötlichgelb)
Knorringit (grün, blaugrün)
Majorit (purpurrot, gelbbraun)
Hibiscit (farblos, weiß)
Katoit (milchigweiß, farblos)
Goldmanit (dunkelgrün, bräunlichgrün)
Kimzeyit (dunkelbraun)
Henritermierit (orangebraun)


Quellen bzw. weiterführende Literatur:
Bücher

:Rouse: "Garnet", Butterworths Gem Books, 1986
Fuhrmann: "Granat", Rühle-Deibener-Verlag, 1983
Extra-Lapis 9: "Granat", 1995
Eppler : "Praktische Gemmologie", Rühle-Diebener-Verlag, 1973
Schuhmann: "Edle Steine", BLV, 2000
Niedermayr, Ungerank: "Edel- und Schmucksteine aus Österreich", Bode Verlag, 1994
Artikel:
Gems&Gemology :
Vol.17,No.3 (1981), Seite 157-160Payne: "The Andradite of San Benito County, California"
Vol.17,No.4 (1981), Seite 191-204Manson, Stockton: "Gem Garnets in the Red-to-Violet Color Range"
Vol.18,No.4 (1982), Seite 205-213Manson, Stockton: "Gem Quality Grossular Garnets"
Vol.19,No.4 (1983), Seite 202-208Manson, Stockton: "Gem Andradite Garnets"
Vol.20,No.4 (1984), Seite 200-207Manson, Stockton: "Pyrope-Spessartine Garnets with unusual Color Behavior"
Vol.21,No.4 (1985), Seite 205-219Manson, Stockton: "A Proposed New Classification for Gem-Quality Garnets"
Vol.24,No.2 (1988), Seite 104-106Stockton: "Pastel Pyropes"
Vol.28,No.3 (1992), Seite 188-191Unstable Radiation-Induced Yellow-Green Color in Grossular Garnet"
Vol.29,No.4 (1993), Seite 273-277Wang, Liu: "Garnets from Altay, China"
Vol.31,No.3 (1995), Seite 152-165Johnson, Boehm, Krupp, Zang, Kammerling: "Gem-Quality Grossular-Andradite: A New Garnet from Mali"
Vol.32,No.2 (1996), Seite 100-110Phillips, Talantsev: "Russian Demantoid, Czar of the Garnet Family"
Vol.35,No.2 (1999), Seite 108-120Seifert, Hyrsl: "Sapphire and Garnet from Kalalani, Tanga Province, Tanzania"
Vol.35,No.4 (1999), Seite 196-201Schmetzer, Bernhardt: "Garnets from Madagascar With a Color Change of Blue-Green to Purple"
Vol.37,No.3 (2001), Seite 198-204Guastoni, Pezzotta, Superchi, Demartin: "Pyrope from the Dora Maira massif, Italy"
Vol.37,No.4 (2001), Seite 296-308Schmetzer, Hainschwang, Kiefert, Bernhardt: "Pink to Pinkish Orange Malaya Garnets from Bekily, Madagascar"
Vol.37,No.4 (2001), Seite 278-295Laus, Knox: "Spessartine Garnet from Ramona, San Diego County, California"
Z.Dt.Gemmol.Ges:
43/1/2, 1994 Lind, Henn, Bank: "Leuchtend orangefarbige Spessartine aus einem neuen Vorkommen in Namibia"
43/3/4, 1994 Henn, Bank, Milisenda: "Grossular-Andradit Mischkristalle aus Mali"
46/3, 1997 Lind, Henn, Henn, Bank: "Neues Vorkommen von Demantoid in Namibia"
47/1, 1998 Lind, Henn, Milisenda: "Vergleichende Untersuchungen an Rhodolithen verschiedener Provenienz"
47/3, 1998 Wegner, de Brito, Karfunkel, Henn, Lind: "Granate aus der Umgebung von Sao Valéria, Tocantins, Brasilien
48/1, 1999 Milisenda: "Demantoid aus Eritrea"
48/2, 1999 Henn: "Grüne Granate (Tsavolithe) aus Madagaskar"
48/4, 1999 Milisenda, Zang: "Spessartine aus Nigeria"
Coloured Stone:
March/April 2002: Prost: "Life in Orange"
Australian Gemmologist:
Vol. 21,No.5 (2002) Schmetzer, Bernhardt: "Star Garnets from Ilakaka, Madagascar"
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Nachtrag:
Eigentlich sollte an dieser Stelle auch noch ein Portrait von Dr. Thomas Lind zu finden sein. Der Präsident der deutschen gemmologischen Gesellschaft führt eine traditionsreiche Granatschleiferei im Edelsteinzentrum Idar-Oberstein und gehört sicherlich zu den herausragendsten Persönlichkeiten in der weltweiten "Granatlandschaft". Aus terminlichen Gründen kam jedoch leider kein Termin zustande und wir müssen das Portrait von Dr. Lind und seiner Granatschleiferei auf eine der nächsten Ausgaben verschieben. Auf der Gemmologentagung im Juni in Linz konnte man sich wieder einmal von der Kompetenz und dem umfassenden Granat-Fachwissen von Dr. Thomas Lind überzeugen. "Faszination Granat" war der Titel des Vortrages und diese wurde auch überzeugend unterstützt durch hervorragendes Bildmaterial, dem Zuhörer vermittelt. Der eine oder andere wurde sicherlich von der Faszination dieses bunten Steines angesteckt. Schade nur, dass so wenige die Gelegenheit wahrnahmen diesem exzellenten Vortrag beizuwohnen.