"Sehr geehrter ...
angesichts der bevorstehenden Stiftungsratssitzung am 29. April 2008, erlaube ich mir heute, Sie zu kontaktieren und Ihnen meinen Standpunkt darzulegen. Grundsätzlich begrüße ich
es sehr, dass der Stiftungsrat in seiner vergangenen Sitzung vom 06. November 2007 potenzielle Bewerber aus dem Kreise der Familie Wagner aufgefordert hat, Konzepte einzureichen, ohne damit, wie
es bisher gefordert wurde, zugleich ein offizielles Nachfolgeverfahren einzuleiten. In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass meine nachfolgenden Ausführungen unter keinen
Umständen als Rücktrittserklärung oder als Absichtserklärung hierzu zu verstehen sind.
Für eine zukünftige Leitung der Bayreuther Festspiele begrüße ich die Idee einer Dreier-Konstellation, die in Christian Thielemann, Peter Ruzicka und nicht zuletzt meiner
Tochter Katharina eine hervorragende Besetzung finden kann. Eine weitere Variante ergibt sich aufgrund der Ereignisse der vergangenen Monate und der Tatsache, dass sich meine beiden Töchter
Eva und Katharina in dieser Zeit näher kennengelernt und die Möglichkeit einer gemeinsamen zukünftigen Festspielleitung ins Auge gefasst haben. Diese Lösung, auch unter
Einbeziehung von Christian Thielemann, halte ich für äußerst zukunftsträchtig und begrüßenswert.
Sowohl der erstgenannten Variante - eine Bewerbung mit Christian Thielemann, Peter Ruzicka und Katharina Wagner -, aber insbesondere auch einer Bewerbung meiner beiden Töchter für die
Festspielleitung würde ich zustimmen. In beiden Fällen wäre ich bereit, die Festspielleitung zu einem angemessenen, von mir zu bestimmenden Zeitpunkt abzugeben.
Ich hoffe, dass ich mit diesen wenigen Zeilen ein deutliches Signal setzen konnte und baue am 29. April 2008 auf einen entscheidungsfreudigen Stiftungsrat.
Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Wolfgang Wagner. "
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