1921
Der Ingenieur Max Braun, 1890 in Ostpreußen
geboren, gründet in Frankfurt a. Main eine Werkstatt für
Apparatebau.
1923
Braun startet die Produktion von Bauteilen
für Radiogeräte und beliefert die noch junge
Rundfunkindustrie.
1925
Die aufkommenden Kunststoffpulver geben
fortschrittlichen Herstellern neue Möglichkeiten. Max Braun fertigt
jetzt viele seiner Bauteile in selbstkonstruierten Kunststoffpreßmaschinen.
Zum Beispiel Röhrenfassungen, Skalen und Drehknöpfe.
1928
Das Unternehmen bezieht in der Idsteiner
Straße in Frankfurt ein modernes Fabrikgebäude. Seine
Architektur folgt den funktionalistischen Intentionen der Frankfurter
Avantgarde.
1929
Max Braun entwickelt jetzt auch komplette
Radiogeräte. Er gehört zu den ersten, die Empfangsteil und
Lautsprecher in einem Gerät zusammenfassen. Das Unternehmen steigt
zu einem führenden deutschen Rundfunkgerätehersteller auf.
1932
Max Braun erweitert sein Produktprogramm
und gehört zu den ersten Herstellern in Europa, die Radio und
Plattenspieler in einem Gerät kombinieren.
1935
Der Namenszug "Braun" bekommt
seine typische Form mit dem hochgezogenen "A".
1936
Braun baut seinen ersten netzunabhängigen
Batterie-Kofferempfänger. Seine Kennzeichen sind einfache
Handhabung und funktionale Gehäuseform.
1937
Auf der Weltaustellung in Paris wird Braun
"für besondere Leistungen in der Phonographie"
ausgezeichnet.
1938
Braun hat jetzt 1000 Mitarbeiter.
1947
Die Produktion von Rundfunkgeräten
und der Taschenlampe "Manulux" kommt schrittweise wieder in
Gang. Die Entwicklung des ersten Braun Elektrorasierers macht unter der
Leitung von Max Braun, unterstützt von Sohn Artur, gute
Fortschritte.
1950
Braun beginnt mit der Serienfertigung des
ersten Braun Trockenrasierers "S 50". In diesem gelingt die
Verbindung eines linear oszillierenden Messerblocks mit einer darüber
gespannten sehr dünnen und dennoch stabilen Stahlfolie ohne
Haltstege.
Besonders der Aufbau der Scherfolienfertigung gilt als eine
feinwerktechnische Pionierleistung. Die Funktionsteile eines Braun
Elektrorasierers, Scherfolie und Messerblock, werden im Prinzip noch
heute - in weiterentwickelter Form - weitergeführt.
Mit dem vielseitigen Küchengerät "Multimix"
startet Max Braun die Haushaltsgerätelinie
1951
Nach dem Tod von Max Braun übernehmen
die Söhne Artur Braun (26) und Erwin Braun (30) die
Unternehmensleitung. Sie führen die Arbeiten ihres Vaters fort
und versuchen wie er, neue Chancen zu erkennen und zu nutzen.
1952
Braun steigt in die moderne,
elektronische Fototechnik ein. Erstes Produkt ist der Elektronenblitz
"Hobby".
Das Braun Markenzeichen mit dem hochgezogenen "A" - 1935
entstanden - bekommt seine bis heute gültige Form.
1953
Für die Hauptproduktgruppe
Rundfunkgeräte sieht Erwin Braun nur dann eine Marktchance, wenn
es gelingt, sie aus dem üblichen Angebot herauszuheben. Ihm
schweben "ehrliche, unaufdringliche und funktionelle Geräte"
vor, die sich deutlich von den üblichen Geräten mit
Zierleisten und goldfädengewirkten Lautsprecherverkleidungen
abheben.
1954
Prof. Wilhelm Wagenfeld und die Ulmer
Hochschule für Gestaltung erhalten erste Aufträge zur
Neugestaltung der Radio- und Phonogeräte.
Das größte Konsumgütergeschäft seit Ende des
2. Weltkrieges wird abgeschlossen: Ronson (USA) baut Braun Rasierer in
Lizenz.
Der Braun Gesundheitsdienst wird ins Leben gerufen. Seine Aufgabe
ist die vorbeugende medizinische Betreuung der Braun Mitarbeiter. Er
gilt in dieser Zeit als unternehmerische Pioniertat und zeigt die fortschrittliche
und sozialverantwortliche Haltung von Artur und Erwin Braun.
1955
Auf der Düsseldorfer Funkausstellung
stellt Braun sein gesamtes in nur acht Monaten neugestaltetes Rundfunkgeräte-Programm
vor und sorgt damit national und international für Aufsehen. Das
"Braun Design" ist geboren.
1956
Die Abteilung für "Formgestaltung"
(später Produktgestaltung) wird eingerichtet. Ihr Leiter ist Dr.
phil. Fritz Eichler. Auf der Photokina wird der erste serienmäßig
hergestellte vollautomatische Kleinbild-Diaprojektor PA 1 vorgestellt.
Und Dieter Rams, zunächst als Architekt eingestellt, entwirft zusammen
mit Mitarbeitern das Design des Phonosuper SK 4. Spitzname: Schneewittchensarg.
1957
Die ersten internationalen Auszeichnungen
für das neue Produktprogramm zeigen den wachsenden Bekanntheitsgrad.
1958
Braun erhält zwei große Auszeichnungen:
Das Museum of Modern Art, New York, erweitert seine Sammlung um viele
Braun Geräte als Muster beispielhafter Formgebung. Auf der Weltausstellung
in Brüssel werden 16 Braun Geräte als "hervorragende
Beispiele deutscher Produktion" gezeigt.
1959
Braun stellt drei in Technik und Design
besonders innovative Geräte vor: den ersten Kompakt-Heizlüfter
"H 1" mit Tangentialgebläse, die "TP 1" genannte
Kombination von Radio und Plattenspieler mit Abtastung von unten und
die erste HiFi-Anlage aus Einzelbausteinen, das "studio 2".
1962
Der Elektrorasierer "sixtant"
kommt auf den Markt. Er steckt voller neuer Ideen - und bricht alle
Verkaufsrekorde.
1963
Auf der Berliner Funkausstellung wird der
Weltempfänger "T1000" vorgestellt. Er setzt neue Maßstäbe
in Technik und Design.
1964
Das Museum of Modern Art, New York, eröffnet
eine neue Design-Galerie mit einer Ausstellung des gesamten Braun Programms.
1965
In Kronberg im Taunus in der Nähe
von Frankfurt wird der Grundstein für die zukünftige Hauptverwaltung
gelegt.
1966
Das erste Braun Feuerzeug heißt "permanent".
Es arbeitet mit einem elektromagnetischen Zünder ohne Verschleißteile.
1967
Am 19. Dezember erwirbt The Gillette Company,
Boston, die Aktienmehrheit von Braun.
1968
Der auf Initiative von Erwin Braun 1967
gestiftete internationale "Braun-Preis für technisches Design"
wird zum ersten Mal an junge Designer vergeben. Der Jury gehören
Otl Aicher, Dr. Fritz Eichler und Dieter Rams an.
1969
Erwin Braun erhält die Ehrenmitgliedschaft
im Verband Deutscher Industrie-Designer (VDID) für "seine
Verdienste um das Industrial-Design".
1970
Das Lectron-Buchlabor, ein intelligentes,
elektronisches Lern- und Experimentiersystem, wird als "Schönstes
Deutsches Jugendbuch 1969" auf der Frankfurter Buchmesse prämiert.
1971
Braun führt sein erstes Taschenfeuerzeug
ein und erwirbt die Köllisch AG in Nürnberg, Hersteller der
"Consul"-Feuerzeuge. Die Uhrenlinie wird mit der Tisch-Weckuhr
"phase 1" eröffnet.
1975
Das Braun-Werk Carlow in Irland wird errichtet.
1976
Der elektronische Braun Taschenrechner
"ET 22" erscheint. In Design und Ergonomie gilt das Gerät
bis heute als ein besonders gelungenes Produkt.
1977
Auf der Messe "Domotechnica"
in Köln zeigt Braun eine Funkuhr als vielbeachtetes innovatives
Studienobjekt. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen 8500 Mitarbeiter.
1981
Die Braun AG hat sich zu einem führenden
Hersteller von Elektrokleingeräten entwickelt. Eine erfolgreiche
Fortführung der Expansion erfordert eine Konzentration der Ressourcen.
Der hochspezialisierte Fotobereich wird von der Robert Bosch GmbH übernommen;
außerdem wird der Hifi-Bereich aus der Braun AG ausgegliedert
und in ein eigenes Unternehmen überführt.
1983
Braun erhält den von der "Guten
Industrieform" der Industriemesse Hannover zum ersten Mal verliehenen
"Corporate Design Award". Dieser Preis zeichnet "vorbildliche
Gesamtkonzeption von Produktdesign, -information und -präsentation"
aus. Das deutsche Auswärtige Amt interpretiert die Designleistung
des Unternehmens als einen Kulturbeitrag Deutschlands.
1984
Der Umsatz der Braun AG überschreitet
die Marke von einer Milliarde DM. 75 % des Umsatzes werden im Export
getätigt. Die Produktion von Feuerzeugen läuft aus.
1988
Der 100 Millionste Braun Rasierer läuft
im Werk Walldürn vom Band.
1990
Die Braun Electronic GmbH bietet eine limitierte
Hifi-Serie "Last Edition" zum Auslauf der HiFi-Produktion
an.
1992
Der Braun Umsatz überschreitet die
Zweimilliarden-DM-Marke.
1994
Der wegen seiner einzigartigen Position
vielfach beachtete Braun Gesundheitsdienst feiert sein 40-jähriges
Jubiläum.
1995
Das Unternehmen blickt auf 40 Jahre erfolgreiches
Braun Design zurück. Das Betriebsergebnis erreicht 200 Millionen
US-$.
1996
Braun übernimmt das Management der
Marke "ThermoScan" aus den USA, dem führenden Infrarot-Thermometer.
1997
Die Braun-Gruppe erreicht im abgelaufenen
Jahr einen Umsatz von 1.744 Mio US-$ und ein Rekord-Betriebsergebnis
von 304 Mio. US-$.
1998
Archie Livis, Vorstandsvorsitzender seit
1993, übernimmt zum 1. Juni die Leitung des Diversified Geschäftsbereichs
in der Gillette Firmenzentrale. Zum Nachfolger wird Bernhard Wild bestellt,
der vorher als Braun Vorstandsmitglied für die Bereiche Technik
und Business Management zuständig war.
Ebenfalls 1998 wird dir Braun AG in eine GmbH umgewandelt, ein Jahr
später der Vetrieb aller Gillette Marken in einer gemeinsamen Gillette
Vertriebsorganisation zusammengefasst.
1999
Innerhalb der Gillette Company wird Braun
zum Technologie-Zentrum ernannt und erhält zusätzlich die
Verantwortung für Forschung und Entwicklung der Oral-B Handzahnbürsten.
1999 ist auch das Jahr erfolgreicher Produkteinführungen: eine
völlig neugestaltete elektrische Zahnbürste mit einzigartigem
3D-Putzsystem und Syncro System, das den Beginn einer neuen Ära
der Trockenrasur markiert. Es kombiniert höchste Rasierleistung
mit einem neuartigen automatischen Reinigungsgerät.
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