Die
Tirna
Inhaber der Herrschaft Gramatneusiedl von vermutlich 1373 bis 1398
Die niederösterreichische Ritterfamilie Tirna (auch Tierna, Tyrna), welche ihren Stammsitz auf Burg Thürnau (zu Drosendorf-Zissersdorf, Niederösterreich) hatte, zählte auch zum Wiener Bürgertum.
Hans (I.) von Tirna, seit 1346 Stadtrichter zu Wien und seit 1365 Hofmeister des Kaisers, war seit vermutlich 1373 Besitzer der halben Herrschaft
Gramatneusiedl. Er gab 1377 seinen Gramatneusiedler Besitz dem Wiener Bürgerspital vor dem Kärntnertor (gegründet 1253/57). Ob das Bürgerspital nur einen kleinen Teil der Tirnaschen Besitzungen in Gramatneusiedl erhielt oder diesen wieder der Familie Tirna zurückerstattete, ist unbekannt.
Sicher ist nur, dass die Söhne des Hans (I.) von Tirna, Rudolf und Ludwig von Tirna, 1398 ihre Besitzungen in Gramatneusiedl an den Dechanten Johannes von Kranperg (Kranberg) und das Metropolitankapitel zu Sankt Stephan in Wien verkauften.
An die Familie Tirna erinnert heute noch in Gramatneusiedl ein Flurname, nämlich die zwischen Fischa und
Piesting gelegene »Dirner Hutweide«, auch »Dirnerfeld« genannt.
Besitzer der anderen Hälfte der Herrschaft Gramatneusiedl waren 1318 bis 1428 die Ebersdorfer.
©
Reinhard Müller
Graz, im Oktober 2007
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