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Pressestelle des Europarates

17/05/06 Für eine familienfreundliche Politik gegen den Bevölkerungsrückgang: 46 Familienminister des Europarates verabschieden eine politische Erklärung

Für eine familienfreundliche Politik gegen den Bevölkerungsrückgang:
46 Familienminister des Europarates verabschieden eine politische Erklärung

284d06

Lissabon, 17.05.2006 – Die Familienminister aus den 46 Mitgliedsstaaten des Europarates haben heute zum Abschluss der Konferenz „Veränderungen in der Kindererziehung: Kinder Heute, Eltern Morgen” in Lissabon einstimmig eine politische Erklärung verabschiedet. Sie brachten ihre Zufriedenheit mit der Entscheidung der Staats- und Regierungschefs des Europarates im Mai 2005 zum Ausdruck, den Kinderrechten und der Abschaffung aller Formen von Gewalt gegen Kinder Priorität beizumessen. Sie verpflichteten sich, im Rahmen des Europarates eine gemeinsame europäische Politik für Familienfragen und Kinderrechte zu verfolgen.

Die 46 Familienminister des Europarates

    · teilen die Ansicht, dass familienfreundliche Maßnahmen im Rahmen einer nachhaltigen Familienpolitik eine Antwort auf den Bevölkerungsrückgang sein könnten

    · schlagen vor, dass die Regierungen durch die Anpassung ihrer Gesetzgebung auf ihre jeweiligen sozialdemographischen Veränderungen reagieren sollten. In einigen Mitgliedsstaaten besteht immer noch ein politisches und rechtliches Vakuum hinsichtlich der Auswirkungen durch die Entwicklung neuer Familienformen wie allein erziehender Eltern oder der Pflichten gegenüber Kindern in Patchwork-Familien

    · machen auf die Tatsache aufmerksam, dass eine Verbesserung der Sicherheit des Arbeitsplatzes, insbesondere für junge Menschen, und deren verstärkte Beteiligung am Arbeitsmarkt positive Bedingungen für die Entscheidung, Kinder zu haben, schaffen würden, und dass dies auch als Faktor zur Sicherung der demographischen Zukunft gesehen werden sollte;

    · vertreten die Ansicht, dass die Kindererziehung, auch wenn sie Teil der Privatsphäre von Familien ist, als Bereich für politische Maßnahmen betrachtet werden sollte. Es sollten Maßnahmen verabschiedet und die Bedingungen für eine positive Kindererziehung (positive parenting) geschaffen werden. Eine positive Kindererziehung beinhalten die Förderung und Miteinbeziehung des Kindes und gibt dem Kind eine Struktur oder Grenzen vor, die ihm eine vollständige Entwicklung ermöglichen;

    · stellen fest, dass die Beschäftigungs- und Familienpolitik eng miteinander verknüpft sind. Der Arbeitsmarkt und familienpolitische Maßnahmen sollten die Präferenzen der Menschen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie berücksichtigen;

    · sind der Auffassung, dass Behörden die Politik zur Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben weiter verbessern sollten. Dies sollte umfassende, erreichbare und bezahlbare Maßnahmen beinhalten sowie die soziale und wirtschaftliche Anerkennung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und der Rolle von Männern im Familienleben;

    · betonen die Bedeutung einer besseren Beteiligung von Eltern und Kindern an und durch politische Maßnahmen, die ihre Ansichten und Erfahrungen berücksichtigen;

    · fordern das Ministerkomitee des Europarates auf, seine wertvolle Aufgabe im Bereich Familienfragen fortzusetzen und die Arbeit der Organisation im Bereich positive Erziehung sorgfältig zu prüfen, insbesondere den Entwurf einer Empfehlung an die Mitgliedsstaaten zu diesem Thema, der derzeit ausgearbeitet und dem Ministerkomitee voraussichtlich 2006 vorgelegt werden wird.

    · schlagen vor, dass die nächste Sitzung der Ministerkonferenz 2009, um über die Entwicklungen in diesem Bereich Bilanz zu ziehen und die wichtigsten Themen sowie die Perspektiven für die Zukunft zu besprechen.

Vollständiger Text – Schlusskommuniqué und politische Erklärung

Pressekontakt: Anna Kehl, Pressestelle des Europarates: Mobil: +33 6 89 99 50 42 ; anna.kehl@coe.int