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Der Wettlauf ins Nichts – Tupolews Atombomber

(Horst Materna) Der sowjetische Flugzeugkonstrukteur Andrej Tupolew arbeitete seit 1956 auf Weisung der Kreml-Führung an einem atomar getriebenen Langstreckenbomber. Die Tu-119 sollte die sowjetische Antwort auf die amerikanische Convair X-6 sein. Das Projekt stieß bald auf unüberwindbare Schwierigkeiten.



Die eigentliche Typenbezeichnung sollte Tu-119 lauten. Das nukleare Antriebskonzept erforderte zwei zusammen 16 Tonnen schwere „biologische Schilde“ zum Schutz der Besatzung.
Am 1. Dezember 1958 meldete die amerikanische Fachzeitschrift „Aviation Week“, dass die Sowjets einen „Nuklear-Bomber testen!“. Dabei hatte diese Entwicklung bereits wesentlich früher eingesetzt. Im März 1947 beschäftigte sich der wissenschaftlich-technische Rat der 1. Hauptverwaltung des Ministerrats der UdSSR mit dem Problem des atomaren Antriebs von Verkehrsmitteln. Die Arbeit stand unter der Leitung von Alexander Alexandrow. Im Juni 1952 erfolgte die Meldung an Igor Kurtschatow, „Vater der sowjetischen Atombombe“, dass „in den nächsten Jahren schwere Flugzeuge mit Atomreaktoren ausgerüstet werden können ...“. Für die konkrete Ausarbeitung wurden drei Jahre veranschlagt. 1946 war in den USA das Programm NEPA (Nuclear Energy Propulsion for Aircraft) aufgelegt worden. 1951 erhielt General Electric den Auftrag, einen im Flugzeug montierten Kernreaktor zu entwickeln, während Convair das dazu geeignete Flugzeug bauen sollte. Die Firma plante ihren Bomber B-36 als X-6 für den Nuklearantrieb zu modifizieren. 1954 wurde die B-36H mit dem Serial 51-5712 umgerüstet und als NB-36H für die Erprobung der Strahlenschutzeinrichtungen eingesetzt. Den Erstflug führte Testpilot Witchell am 17. September 1955 durch. Der Reaktor war im hinteren Bombenschacht untergebracht, hinter dem Cockpit befand sich ein zwölf Tonnen schwerer Gamma-Strahlen-Schutzschild, im Mittelteil des Rumpfes ein weiterer mit einer Masse von vier Tonnen. Diverse zusätzliche Lufteinläufe dienten der Kühlung des Reaktors, der 1000 kW abgab und knapp 16 Tonnen wog. Die NB-36H führte bis zum 28. März 1957 insgesamt 47 Missionen mit einer Gesamtflugzeit von 215 Stunden durch. 89 Stunden davon war der Reaktor „heiß“, d.h. aktiv, allerdings wurde seine Leistung nicht zum Antrieb genutzt. Bei allen Flügen wurde das Flugzeug von einer C-97 begleitet, die eine Gruppe bewaffneter Marines an Bord hatte. Sie sollten im Falle einer Havarie am Fallschirm abgesetzt werden und die Absturzstelle weiträumig sichern. 1957 wurde die Maschine in Fort Worth abgestellt und nach einigen Monaten „Auskühlzeit“ verschrottet...

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