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Montag, 22. März 2010

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Mourinho hat mit Arnautovic abgeschlossen

Arnautovic' verpasste Chance Zum Hauptartikel

Die Eigentore des Vollblut-Stürmers: Österreichs Super-Talent setzt seine Karriere aufs Spiel. Bei Inter hat er seit Monaten kein Leiberl.

Marko Arnautovic im Inter-Dress. Spieglein, Spieglein an der Wand: Ist Marko der Schönste in ganz Mailand? DruckenSendenLeserbrief
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In nur 20 Minuten war alles vorbei. Ein paar Winterjacken, Pullover und Jeans im edlen Gepäck, dafür 9800 Euro weniger im Börsel. Was kratzt das schon einen Kicker von Inter Mailand mit einer Jahresgage von kolportierten zwei Millionen Euro? Außerdem ist sie fesch', die Wäsch' von Dolce & Gabbana. Den Einkauf durfte zur Feier des Tages Bruder-Manager Danijel zum Auto schleppen.

Marko Arnautovic macht seit Monaten bei Shoppingtouren durch die Modestadt Mailand eine bessere Figur als auf dem Platz für Inter. Denn in seinem Brotberuf Fußball spielt der 20-Jährige eine Nebenrolle im Starensemble des italienischen Meisters, der derzeit in Abu Dhabi ein Kurz-Trainingslager aufgeschlagen hat.

Rekord-Spieler

Im Sommer hatte Arnautovic einen Fünfjahresvertrag bei Inter unterschrieben. Neun Millionen lassen sich die Italiener die Dienste des Österreichers kosten, sofern er bis Saisonende sechs Einsätze vorweisen kann. Andernfalls sieht der ehemalige Klub von Arnautovic, Twente Enschede, keinen Cent. Rein theoretisch ist Arnautovic der teuerste Transfer in der österreichischen Fußball-Geschichte.

Doch die Zeit drängt und die Chancen auf den ersten Einsatz nach dem verheilten Mittelfußknochen-Bruch stehen mehr als schlecht, wie selbst Manager Rob Groener zugibt: "Ich glaube nicht, dass es für Marko in Mailand noch einfach ist."

Beim Leistungsnachweis der Nummer 89 steht auf der Inter-Homepage die Null. Nach der mühevollen Arbeit bei Inter und mit ÖFB-Sporttherapeut Thomas Schmal durfte Arnautovic erst bei drei Liga-Spielen auf der Bank Platz nehmen, die restlichen Male schaute er von der Tribüne aus zu.

Der ehemalige Inter-Legionär Herbert Prohaska ist skeptisch: "In den Zeitungen steht über ihn keine Zeile. Das ist in Italien kein gutes Zeichen. Er sollte jetzt schön langsam ein Thema sein."

Die Ablösesumme erscheint ihm utopisch: "Die neun Millionen Euro zahlt Inter sicher nicht mehr." In diesem Fall würden die Transferrechte wieder bei Twente Enschede liegen. Die Tür zu seinem Stammverein hatte sich Arnautovic schon zugeschlagen: "Dorthin möchte ich nicht mehr zurückgehen."


Abseits-Stellung

Arnautovic macht sich mit seiner Art auch nicht gerade beliebt bei seinen Mitspielern. Vater Arnautovic weiß zu vermelden, dass sein Sohnemann den Trainerstar Jose Mourinho nicht einmal mehr grüßt.

Groener dazu: "Mourinho ist schwer einzuschätzen, weil er sich wenig bis gar nicht äußert. Er ist ein eigensinniger Mann." Der Portugiese hatte im Cup gegen Livorno entgegen dem Wunsch der Klubführung Arnautovic nicht spielen lassen.

Das Standing von Arnautovic innerhalb der Startruppe verringert sich, wenn er zum Beispiel dem Brasilianer Lucio bei einem Spielchen zwei Mal den Ball durch die Beine schiebt und sich danach über den Weltmeister von 2002 auch noch lustig macht.

Wort-Spenden

Manager Groener gibt sehr wohl Verfehlungen seines Schützlinges zu: "Gut, zu Beginn hat er sich nicht immer professionell verhalten, weil er auch verletzt war. Das hat sich in der Zwischenzeit aber geändert." Ist dem wirklich so? Ist es tatsächlich professionell für einen Spieler von Inter, der vor einem halben Jahr noch auf Krücken ging, kurz vor Weihnachten in Wien mit Freunden in der Halle zu kicken?

Ist es wirklich klug für einen Reservespieler von Inter, der es im Herbst auf null Einsatz-Minuten brachte, für Interviews neuerdings Bares zu verlangen? Wortspenden gibt es laut Bruder-Manager nur noch gegen Spenden. Dafür residiert er 45 Minuten von Mailand auf 1000 Quadratmetern mit 800 Tujen als Sichtschutz.

Doch nicht nur bei Inter ist Arnautovic kein vorrangiges Thema. Teamchef Dietmar Constantini will mit dem Auswahlspieler wieder einmal ein Gespräch führen. "Ich kann nichts Negatives über ihn sagen. Aber wenn ihn der Trainer nicht spielen lässt, dann wird es wohl zu wenig sein." Rob Groener verhandelt unterdessen mit anderen Klubs, auch mit Twente. "Wenn er Inter verlässt, wird er auch Italien verlassen."

Artikel vom 30.12.2009 16:04 | KURIER | Alexander Strecha


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