Christian Baha: Vom Polizisten in Wien zum Millionär in Monaco
Die Deutsche Finanzaufsicht BaFin hat Christian Baha, dem Chef der Investmentgesellschaft Quadriga, einen Dämpfer verpasst: Sie hat Quadrigas Produkt "Superfunds" in Deutschland verboten. Aber der Wiener Ex-Polizist hat schon ganz andere Schläge weggesteckt. von Christian Höller
Christian Baha hatte schon früh ein Faible für Finanzgeschäfte. Der Bub war kaum zehn Jahre alt, als er seine ganzen Ersparnisse in Dollar wechselte. Doch die Spekulation auf einen Kursanstieg der Währung ging nicht auf. Auch seine zweite Transaktion mit Rolls-Royce-Aktien war ein Fehlschlag.
Das passiert Baha heute nicht mehr so leicht. Der 35-Jährige ist Chef der Investmentgesellschaft Quadriga, die dank einer geheimnisumwitterten Software mit Millionen jongliert. Verkaufsentscheidungen trifft bei Quadriga nur der Computer. Es gibt keinen Fondsmanager, der auf die künftige Kursentwicklung von Rohstoffen, Aktien, Währungen oder Zinsen spekuliert. "Wir mischen uns überhaupt nicht ein, alle Kauf- oder Verkaufs-Orders kommen aus dem Rechner", versichert Baha. Seine 200 Mitarbeiter sind vor allem mit dem Vertrieb und der Verwaltung des Quadriga-Produkts Superfunds beschäftigt.
Vorbild Miami Vice
Anfang der 90er Jahre entwickelte er zusammen mit einem Freund eine Börsensoftware, 1996 startete er die Investmentgruppe Quadriga. Aber auf eine geradlinige Karriere kann Baha dennoch nicht zurückblicken. Vor der Quadriga-Gründung brach er ein Wirtschaftsstudium ab und arbeitete drei Jahre lang als Polizist in Wien. Er wollte damals "ein toller Polizist wie aus Miami Vice" werden. Aufgewachsen ist er in einfachen Verhältnissen. Als er 13 Jahre alt war, starb seine Mutter.
Baha hat sich hochgearbeitet. Der sagenumwobene Rechner von Quadriga steht im Steuerparadies Grenada, wo Baha seit kurzem auch eine Villa besitzt. Und sein Fonds ist ein Renner. In Österreich wirbt Ex-Rennfahrer Niki Lauda für die Superfunds, auf die bereits weltweit 40.000 Anleger setzen. Mit Sport-Sponsoring wie dem österreichischen Bundesliga-Club Pasching und dem Champions-League-Finalisten AS Monaco will Baha die breite Masse gewinnen.
Fanatischer Formel-1-Fan
Mit den Gebühren, die Baha für seine Fonds erhebt, gönnt er sich ein Luxusleben. Vor fünf Jahren siedelte der fanatische Formel-1-Fan von Wien nach Monaco über. "Dort ist das Leben angenehm. Ich kann unerkannt auf der Straße spazieren", sagt Baha.
In Monaco hat sich Baha einen Ferrari angeschafft. "Das war nur ein, zwei Wochen lustig." Denn der Edelflitzer passte nicht zu den engen Straßen des Fürstentums. Der Quadriga-Chef wechselte rasch auf einen 50-Kubik-Motorroller im Jaguar-Outfit. Die Herberge in Monaco wird gerade umgebaut, denn Bahas aus Polen stammende Freundin brachte vor sieben Monaten einen Sohn zur Welt. "Kein geplantes, aber ein absolutes Wunschkind", sagt Baha dem Boulevard.
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