Hanns-Johann Ehlen
Michelsenstraße 17 D-24114 K i e l Gemeindebüro Telefon: 0431 - 6 26 88 und Fax: 0431 - 67 48 34
e-mail: gemeindebuero@stjuergen-kiel.de - St. Jürgen WebSite: http://www.stjuergen-kiel.de

Index St.Jürgen WebSite


Update:24.07.2006

Michael Berns

Das NatŸrliche Licht des Verstandes (1711)

Der philosophische Traktat 'Das Natürliche Licht des Verstandes' stammt aus dem Jahre 1711 und ist von dem Magister der Philosophie und Pastor Michael Berns verfaßt. Das Werk existiert nur noch in ganz seltenen Druckausgaben und ist der Frühaufklärung zuzurechnen.

Die Verwendung des Adjektivs 'aufgeklärt' in Berns Vorrede dieser Schrift unter Hinweis auf einen 1704 gedruckten (bislang verschollenen) Traktat "Unschuld und Nothwendigkeit des Rechts der Natur" ist die früheste bezeugte Verwendung des Wortes in deutscher Sprache.

Geneigter Leser!

Es befindet sich in der Unschuld und Nothwendigkeit des Rechts der Natur / so 1704. gedruckt /
in Absicht der heutigen Phantasten Welt / eine Prophezeiung / so mehr Wahrheit im Munde hŠlt /
als aller heutige Plunder des Ršmelings und Dautens; denn ¤ ult. stehet:
Da§ die aufgeklŠrte und erleuchtete GemŸther / erstlich durch die Bibel das Recht der Natur suchten zu verjagen /
und wenn ihnen dieser scheinheilige Anschlag gelungen / so wŸrden sie sich bemŸhen / die Bibel /
durch ihre Erleuchtungen ebenmŠ§ig zu vertreiben / damit sie / wenn solche Mittel denen Menschen aus den HŠnden gedrehet /
sich eines Dominats desto sicherer Ÿber selbige anmassen kšnten. (Vorrede)

1999 ist dieses Zitat in dem1704 in Leipzig gedrurckten Traktat "Unschuld und Nothwendigkeit des Rechts der Natur" wiedergefunden worden, der Johann Konrad Dippel zugeschrieben wird.
Siehe dazu auch den Artikel:
Neues zur Geschichte des Wortes "aufgeklŠrt".

Nicht bei den Literaten Barthold Hinrich Brockes und Gottsched liegt die Wiege der Begriffe 'Aufklärung' bzw. 'aufgeklärt', sondern vielmehr bei der lutherischen Orthodoxie in ihrer nicht immer nur polemischen Auseinandersetzung mit den "aufgeklärten und erleuchteten Gemüthern" ihrer Zeit.

Berns ist zwischen 1690 und 1725 in Wesselburen in Dithmarschen und in Wandsbek bei Hamburg als Kandidat des Predigtamtes und als Pastor gewesen. Seine Tätigkeit beschloß er als Senior des Segeberger Konventes. Er hat zwischen 1692 und 1724 eine Reihe von philosophischen Büchern, Traktaten und Streitschriften verfaßt (siehe Werke).

Nach den vorliegenden Titeln veröffentlichte Berns Streitsschriften gegen bekannte Gegner der lutherischen Orthodoxie, wie den Holländer Balthasar Bekker ('Die bezauberte Welt'), Cherbury, der als Begründer des englischen Deismus gilt, Hobbes, Spinoza, und die sogenannten phantastischen Pietisten und neuen Christen wie Jacob Böhme, Weigel und den heute weniger bekannten Römeling.

Entgegen üblicher Praxis beschränkte sich Berns aber nicht auf die Widerlegung einzelner Sätze oder deren Rückführung auf bekannte Ketzereien oder Lehrabweichungen - auch dieses Schema der Streittheologie war Berns geläufig - ; er entwickelte vielmehr eine eigene, sorgfältig abgegrenzte Philosophie, deren Beziehungen zu Decartes (Cartesius), zur Mathematik und zum Naturrecht offenbar sind.


Einleitung und Inhaltsangabe

Das NatŸrliche Licht des Verstandes (Originaltitel),

Fotokopie des Originals, Zeichnung vor CAP I und Fotokopie CAP I

Inhaltsverzeichnis der Kapitel I bis XXII

Volltextausgabe (htm) in einer Datei zum Downlowd; ca. 300 MB (© 2006)

Volltextausgabe in einer Stuffit-Datei als Webarchiv (.sitx) mit Repros zum Download; ca. 500 MB (© 2006)


Vorbereitet für : Gutenberberg-DE