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Bei einer Offensive der islamistischen Al Schabaab-Miliz in Somalia sind mindestens 60 Menschen getötet worden, darunter auch sechs Parlamentsabgeordnete. Die meisten Toten gab es bei einem Anschlag auf ein Hotel in Mogadischu. Die Rebellen kontrollieren bereits den Süden des Landes.
Von Antje Diekhans, ARD-Hörfunkstudio Nairobi
Die Al Schabaab-Miliz hat ihren Worten schnell Taten folgen lassen. Erst kürzlich hatten die radikalen Islamisten angekündigt, jetzt endgültig gegen die Übergangsregierung in Somalia vorgehen zu wollen. Die Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU), die das Parlamentsgebäude und den Flughafen sichern, sollten sich - so wörtlich - auf einen "massiven Krieg" gefasst machen.
Zuvor bereits waren heftige Kämpfe in Mogadischu ausgebrochen. Die Al Schabaab feuerte Granaten auf Wohnviertel. Mitarbeiter von Krankenhäusern in der Hauptstadt zählten etwa 40 Tote und mehr als 130 Verletzte.
[Bildunterschrift: Viele Tote und Verletzte bei neuen Kämpfen in Somalia ]
Die Offensive der Extremisten kommt knapp einen Monat, nachdem die Afrikanische Union beschlossen hat, ihre Friedentruppen für Somalia zu verstärken. Bisher sind rund 6000 Soldaten aus Uganda und Burundi in Mogadischu stationiert. Jetzt sollen weitere 2000 Kräfte geschickt werden, um Al Schabaab stärker zurückzudrängen.
Die Islamisten kontrollieren inzwischen nicht nur die Hauptstadt, sie breiten sich auch im übrigen Land immer weiter aus. Vor allem der Süden Somalias wird von den Milizen terrorisiert. Al Schabaab hat hier ein radikales islamisches Rechtssystem eingeführt. Dieben werden die Hände abgehackt und vergewaltigte Frauen als Ehebrecherinnen gesteinigt. Christlichen Hilfsorganisationen ist die Arbeit verboten. Auch das Welternährungsprogramm wird daran gehindert, Lebensmittel zu verteilen - dabei sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen zur Zeit rund zwei Millionen Somalier auf die Unterstützung angewiesen.
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