16.10.2010 - 18:19 Uhr | News | Quelle: dpa
Barça tiefer in roten Zahlen als gedacht

Die Finanzmisere bei Spaniens Fußballmeister FC Barcelona ist größer als bislang gedacht. Im vergangenen Geschäftsjahr habe der Club einen Verlust von 79,6 Millionen Euro gemacht, sagte der neue Vereinspräsident Sandro Rosell am Samstag bei der Mitgliederversammlung in Barcelona. Sein Vorgänger Joan Laporta hatte dagegen einen Gewinn von 11,1 Millionen Euro angegeben.

Eine unabhängige Buchprüfung brachte die Differenz ans Licht. Der Club von Weltfußballer Lionel Messi werde drei Jahre brauchen, um sich finanziell zu sanieren, sagte Rosell weiter. In der Versammlung votierten die Mitglieder dafür, Laporta rechtlich zur Rechenschaft zu ziehen.

Nach Angaben der Buchprüfer haben sich die Nettoschulden des FC Barcelona während der Amtsführung Laportas in den vergangenen zwei Jahren auf rund 430 Millionen Euro verdoppelt. In der vorigen Saison hatte der Club rund 100 Millionen Euro für Neuzugänge ausgegeben.

Fast 70 Millionen Euro verschlang allein die Verpflichtung des Schweden Zlatan Ibrahimovic, der jedoch bei den Katalanen nicht glänzen konnte. Er wurde schließlich für sehr viel weniger Geld an den AC Mailand verkauft. Alles in allem habe dieses Geschäft Barça einen Verlust von 37,2 Millionen Euro beschert, erklärten die Buchprüfer. So habe Ibrahimovics Manager acht Millionen Euro Honorar kassiert.

Trotz der hohen Schulden hatte der FC Barcelona im Mai für 40 Millionen Euro Nationalstürmer David Villa vom FC Valencia geholt. Dafür wurden Touré Yayá an Manchester City (24 Millionen Euro) und Dmitri Tschigrinski an Schachtjor Donezk (15 Millionen Euro) verkauft.

Luft verschaffte sich Barça auch mit einem 155 Millionen Euro schweren Kredit. «Dieser garantiert uns wirtschaftliche Solidität», sagte Rosell. «Wir müssen optimistisch in die Zukunft schauen», forderte er. Das Ziel sei ein Umsatz von 500 Millionen Euro im Jahr.

Sein Vorgänger Laporta, dessen Amtszeit Ende Juni abgelaufen war, ist inzwischen in die Politik gegangen. Als Kandidat bei den Regionalwahlen tritt er für die Unabhängigkeit Kataloniens ein.

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