Guarana – Muntermacher und Kraftspender

Guarana wird aus dem Samen der Paullinia cupana gewonnen, einer Lianenpflanze, die in Südamerika beheimatet ist. Neben dem Koffein (Guaranin), das im Guarana-Samen in dreimal höherer Konzentration vorliegt als in der Kaffeebohne, stecken in Guarana noch andere, nicht minder interessante Inhaltsstoffe:

• Theobromin wirkt schwach erregend, harntreibend und positiv auf die Herzfunktion
• Theophyllin wirkt zentral erregend und beeinflusst die Herzfunktion positiv. Es erweitert die Herz-, Nieren- und periphere Gefäße und die Bronchien, wirkt konstriktorisch (verengend) auf die Gehirngefäße und schwach harntreibend. Theophyllin wird in der Therapie schwerer obstruktiver Lungenerkrankungen eingesetzt.
• Gerbstoffe sind für die beruhigende Wirkung des Tees verantwortlich
• Ätherisches Öl
• Saponine (Seifenstoffe) sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie wirken cholesterinsenkend und spielen eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel.

Wirkungen

Das Koffein regt den Kreislauf an, fördert die Durchblutung, stimuliert und schärft die Wahrnehmung und fördert die Konzentration. Es wirkt positiv auf die Nierenfunktion, hat also einen entwässernden, entgiftenden Effekt.

Seine Wirkung hängt allerdings stark von der Kombination mit anderen Stoffen ab. Im Guarana-Samen geht das Koffein mit den übrigen Substanzen eine äußerst positive Allianz ein. Das Koffein in den Guarana-Samen ist an Fett, Eiweiße und Ballaststoffe gebunden und deshalb magenschonender als das Koffein des Kaffees. Anders als Kaffee macht es nicht nervös und hat eine ausgleichende Wirkung auf den gesamten Organismus.

Guarana wirkt leicht fiebersenkend, gegen Schwächezustände, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit. Darüber hinaus dämpft es Hunger- und Durstgefühle. [Diese Tatsache sollte jetzt allerdings niemanden dazu treiben, sich sofort Guarana-Pulver zu besorgen. Hunger und Durst haben schließlich ihren Sinn - und zu dehydrieren macht relativ wenig Spaß.]

Von besonderem Nutzen ist Guarana beispielsweise nach einer überstandenen Infektion, um rasch wieder zu Kräften zu kommen.

Nahrungsergänzungsmittel

Rechtlich gesehen ist Guarana kein Medikament, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel. Deshalb unterliegt es weniger strengen Kontrollen als Arzneimittel. Aus diesem Grund liegt es vor allem an den Konsumenten selbst, auf qualitativ hochwertige Produkte zu achten. Ein Blick auf das Etikett ist sinnvoll: Angegeben sind idealerweise Name des Herstellers, Haltbarkeit und die Inhaltsstoffe, falls es sich um ein Mischprodukt (Müsli-Riegel, etc.) handelt.

Guarana-Pulver findet sich in Energy-Drinks, Fitness-Riegeln, Bonbons, Kaugummis oder wird als Getränkekonzentrat, in Form von Kautabletten oder Kapseln angeboten. Reines Guarana-Pulver kostet etwa 10 bis 20 Euro. Bei Mischwaren muss unbedingt auf den Guarana-Anteil geachtet werden, da er häufig sehr gering ist und die erhoffte Wirkung ausbleibt. Reines Guarana-Pulver schimmelt leicht und sollte deshalb luftdicht und trocken gelagert werden.

Nebenwirkungen

Eine Überdosis Koffein kann zu Übelkeit, Erbrechen, starker Nervosität, Zittern, Herzrasen oder Krämpfen führen. Diese Dosis entspricht etwa sieben bis zehn Tassen Kaffee oder 20 Gramm reinem Guarana-Pulver. Sollten Sie doch einmal etwas zu viel eingenommen haben, hilft als Sofortmaßnahme, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen; am besten stilles Wasser. Ältere Menschen oder Kinder sollten auf jeden Fall sofort einen Arzt aufsuchen, ebenso Menschen, bei denen die Beschwerden länger anhalten.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Guarana nicht eingenommen werden.

Autorin: Bettina Benesch, Aktualisierung: Dr. Gabriela Gerstweiler