Rückschau: Der Dokumentarfilm – Bernsteinland (SWR)
Ein Todesmarsch in Ostpreußen
Sendeanstalt und Sendedatum: Dienstag, 6. Juli 2010, 22.45 Uhr im Ersten
Bildunterschrift: Ein altes Foto von Maria Blitz, die den Todesmarsch überlebt hat. ]
Der Dokumentarfilm erzählt das Schicksal der Opfer des Todesmarsches an die ostpreußische Bernsteinküste im Januar 1945.
Etwa 7.500 Gefangene, die meisten von ihnen junge jüdische Frauen aus Osteuropa, arbeiten in den ostpreußischen Außenlagern des KZ Stutthof, als Mitte Januar 1945 der Befehl eintrifft, alle Lager in Ostpreußen zu räumen.
Bildunterschrift: Die Straße von Kaliningrad (Königsberg) nach Jantarnyj (Palmnicken) im Winter. ]
Auf einem Marsch durch Ostpreußen werden die Gefangenen über Königsberg bis nach Palmnicken getrieben, einem kleinem Dorf an der samländischen Bernsteinküste, wo sie in der Nacht des 31. Januar 1945 auf die zugefrorene Ostsee geführt und erschossen werden.
Bildunterschrift: Bernsteine im Bernsteinwerk von Jantarnyj (Palmnicken). ]
Etwa 200 Menschen überleben das Massaker auf dem Eis und fliehen in die umliegenden Dörfer. Es beginnt eine von der SS veranlasste Jagd auf die Überlebenden, an der sich Einwohner und die Palmnicker Hitlerjugend beteiligen. Nur wenige überleben den Todesmarsch und noch weniger das Kriegsende – versteckt bei Anwohnern und Bauern, die die Überlebenden bei sich aufnehmen.
Bildunterschrift: Maria Blitz in ihrer Wohnung in Miami (USA). ]
Eine der Überlebenden ist Maria Blitz. Anhand von Marias Erinnerungen und den Berichten von weiteren Überlebenden und Zeitzeugen zeichnet der Film die historischen Ereignisse an den heutigen Originalschauplätzen in Polen und Russland nach.
Bildunterschrift: Maria Blitz erzählt von ihren Erinnerungen an den Todesmarsch. ]
Der Todesmarsch nach Palmnicken ist ein Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte, das in Vergessenheit geraten ist. Nur bei wenigen lebt die Erinnerung an diese Geschichte und an die Menschen in dieser Geschichte weiter.
Film von Julia Bourgett
Dieser Text informiert über den Fernsehbeitrag vom 06.07.2010. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.