Wenig aktive Kunden: Der E-Postbrief ist jetzt wirklich da
Mit großem Pomp feiert die Post ihren elektronischen Brief. Für das Produkt, das einmal sinkende Gewinne im Briefgeschäft ausgleichen soll, hat der Konzern eine Million Anmeldungen - aber viel weniger aktive Nutzer. Große Konzerne sollen nun für mehr Nachfrage sorgen.Dafür, dass Frank Appel den E-Postbrief noch am Anfang sieht, lässt es der Post-Chef tüchtig krachen: Gut 200 seiner Manager hat Appel in ein Zelt zu Füßen des Bonner Post-Towers zum Abendessen geladen, um das elektronische Produkt zu zelebrieren. Der Clou: Die durchsichtige Zeltdecke gibt den Blick frei auf den Turm, der sich dank Lightshow in eine 160-Meter-Litfaßsäule mit E-Postbrief-Werbung verwandelt. Dabei mangelt es nicht an Werbung für das Angebot, das laut Post viel sicherer ist als eine E-Mail. Auch nicht an Menschen, die sich davon locken lassen: Eine Million Anmeldungen zählt die Post seit dem Start im Juli. Woran es schon eher mangelt, sind aktive Nutzer des E-Briefs. Denn davon gibt es laut Post-Vorstand Jürgen Gerdes erst 100.000.
Das soll sich schnell ändern. Ab sofort sollen große Firmen ihre Kunden animieren, Schriftverkehr elektronisch abzuwickeln. "Es funktioniert nur, wenn die Geschäftskunden ihre ersten E-Postbriefe verschicken", sagt Gerdes. Mehr als 100 Großunternehmen seien schon Vertragspartner. Dass Firmen wie die Allianz ihren Kunden keine Anreize setzen, den E-Brief zu nutzen, stört Gerdes nicht - das Produkt werde selbst überzeugen: Privatkunden erleichtere es das Leben, Geschäftskunden spare es kostspielige Arbeitsschritte wie Druck und Kuvertierung. In wenigen Monaten will er eine Million aktive Nutzer haben. Ob der E-Postbrief sich durchsetze, werde sich aber erst in fünf Jahren zeigen.
Die Botschaft des Abends ist: Erst ab jetzt zählt es. Die vergangenen Monate - in denen Kunden über Fehlermeldungen klagten, aber schon so viel zahlten wie für normale Briefe - waren nur die Vorlaufphase. Und während der E-Postbrief auf Touren kommen soll, dürfen sich Appel und Gerdes freuen, dass die Konkurrenz eine weitere Verspätung hinnehmen muss: Die Telekom und United Internet , die mit Billigangeboten antreten wollen, werden erst im März loslegen. Frühestens. Vorher wird der Bundestag das erforderliche Gesetz für den "De-Mail"- Dienst nicht verabschieden. Die Post kann also noch ein bisschen feiern.
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Aus der FTD vom 05.11.2010
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