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Deutsches KMU-Programm Russland

Russland - den Aufbau eines Mittelstands unterstützen

Geschäftsideen und Innovationen entstehen im Kopf. Um sie zu realisieren, benötigt man aber genügend Barmittel oder Zugang zu Krediten. Eine Reihe guter und nicht selten lukrativer Geschäftsideen lassen sich oft nicht umsetzen, weil der Zugang zu Finanzmitteln fehlt oder mit zu großen bürokratischen Hürden verbunden ist.

KMU für Banken wenig attraktiv

Gerade in den Transformationsstaaten Osteuropas, insbesondere in Russland, ist der Zugang zu Krediten für lokale kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stark eingeschränkt, beziehungsweise gar nicht vorhanden. Verantwortlich hierfür ist einerseits das Bankensystem, welches nur teilweise den Erfordernissen einer modernen Marktwirtschaft genügt und welchem es an der erforderlichen Expertise und den notwendigen Instrumenten fehlt, um das Geschäftspotenzial KMU auch wirklich heben zu können. Der mangelnde Zugang zu langfristigen Refinanzierungsmitteln ist ein weiterer Grund für diesen Missstand. Zudem besteht ein enormer Modernisierungs- beziehungsweise Finanzierungsbedarf in allen Bereichen der russischen Wirtschaft. Dies alles führt dazu, dass es für große Unternehmen nach wie vor einfacher ist, Finanzierungen für ihre Geschäftsaktivitäten zu erhalten.

Deutschland hilft

Die Förderung ortsansässiger KMU und der Aufbau eines russischen Mittelstandes gehören zu den erklärten Zielen der bilateralen Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland und werden regelmäßig während der Spitzentreffen zwischen den beiden Regierungen bekräftigt. Deutschland verfügt über einen ausgeprägten Mittelstand, der bisher als Beschäftigungs- und Konjunkturmotor einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland geleistet hat. Russland hat bis vor kurzem sehr hohe wirtschaftliche Wachstumszahlen realisiert und verfügt über ein nahezu unerschöpfliches Potenzial für KMU, das jedoch noch wenig zur Geltung gekommen ist. So liegt der offizielle Anteil von KMU am Bruttosozialprodukt in Russland bei etwa 12 Prozent, in Deutschland bei mehr als 50 Prozent.

APEX-Refinanzierungsprogramm Russische Föderation

Genau hier setzt das 2004 gegründete deutsche APEX-Refinanzierungsprogramm in Russland an. Eingebettet in das TRANSFORM-Nachfolgeprogramm der Bundesregierung verbindet es die Bereitstellung von Finanzmittel und deutscher Expertise an Banken mit den enormen Chancen und Potenzialen Russlands. Während die Beratungsleistungen aus Mitteln des Bundeswirtschafts- und des Bundesfinanzministeriums die Banken im Aufbau eines effizienten und nachhaltigen KMU-Kreditgeschäftes unterstützen, stellt die KfW eigene Mittel an ausgewählte Banken zur Verfügung, um Modernisierungs-, Erweiterungs- und Betriebsmittelinvestitionen von russischen KMU zu refinanzieren. In Russland ansässige Banken, die sich für das Programm qualifizieren wollen, müssen einen starken regionalen Bezug und einen guten Zugang zur Zielgruppe der KMU aufweisen.
Der Bund schirmt dabei die politischen Risiken der KfW zu großen Teilen ab, wobei das wirtschaftliche Risiko bisher von der KfW selbst getragen wurde. Zunächst war ein Rahmen in Höhe von 50 Millionen Euro für die Refinanzierung vorgesehen. Insbesondere aufgrund der erfolgreichen Ausweitung des Programms in die russischen Regionen und der Zusammenarbeit mit mittleren Regionalbanken, hat sich der Bedarf signifikant vergrößert, so dass der Umfang des Programms auf 300 Millionen Euro angehoben wurde.

Schon 15 Partnerbanken

Mittlerweile sind 15 Banken an der Umsetzung des KMU-Programms beteiligt, innerhalb dessen Kredite bis zu 200.000 Euro über maximal sieben Jahre an russische KMU vergeben werden. Bislang konnten knapp 10.000 Kredite an russische KMU mit einem Volumen von 550 Millionen Euro finanziert werden. Dies geschieht vor allem fernab der pulsierenden Metropolen, in den Regionen und den kleineren Städten Russlands.
Zu den ausgewählten Banken gehören bisher: Center Invest-Bank (Rostow am Don), NBD Bank (Nizhny Novgorod), URSA Bank (Nowosibirsk), Absolutbank (Moskau), Spurtbank (Kazan), MDM Bank (Moskau), KMB-Bank (Moskau), RosEvroBank (Moskau), Transcapital Bank (Moskau), Promsvyazbank (Moskau), Locko Bank (Moskau), Kedr Bank (Krasnoyarsk) Bank Kazanskij (Kazan), Primsotsbank (Wladiwostok) und Uraltransbank (Jekaterinburg).

KMU-Kredite als normales Produkt

Als KMU gelten dabei private, russische Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern in allen Wirtschaftssektoren. Die Kreditanträge der KMU werden bei den Partnerbanken direkt eingereicht. Hier fällt auch die Finanzierungsentscheidung in der Regel in wenigen Tagen. Die Zinskonditionen orientieren sich an den marktüblichen Bedingungen. Durch Beratung und Qualifizierungsprogramme wird den Banken die Entwicklung einer angepassten und bedarfsgerechten Kredittechnologie ermöglicht, die sie in die Lage versetzt, auch kleinere Endkredite an Kunden zu vergeben, die bislang nicht als "bankfähig" galten. Die Ausbildung des Fachpersonals und die strategische Ausrichtung der Banken auf dieses Kundensegment ist dabei ein wesentliches Element der Beratung.

Maßnahmen vor dem Hintergrund der Finanzkrise

Im Februar 2009 wurde das APEX-Refinanzierungsprogramm um ein Garantieabkommen zwischen der russischen Förderbank Vnesheconombank und der KfW ergänzt. Dieses Abkommen, die "Deutsch-Russische Initiative zur Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen", sieht vor, dass von der KfW zu vergebende Kredite in Höhe von insgesamt 200 Mio. Euro mit einer vollumfänglichen Zahlungsgarantie der Vnesheconombank versehen werden.

Das Abkommen mit der Vnesheconombank dient dazu, auch vor dem Hintergrund der Finanzkrise einen Beitrag zur Förderung des Banken- und KMU-Sektors zu leisten. Die weltweite Finanzkrise zeigt erhebliche Auswirkungen auf den Finanzsektor und mittlerweile auch auf den realen Sektor der Russischen Föderation. Die Partnerbanken der KfW sind von den aktuellen Entwicklungen gleich mehrfach betroffen. Zum einen sehen sich die Banken aufgrund der "Refinanzierungsklemme" gezwungen, die Kreditvergabe stark zu drosseln bzw. sogar einzustellen, wovon auch der KMU-Sektor betroffen ist. Zum anderen führt die negative Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds zu einer Qualitätsverschlechterung bestehender Kreditportfolien. Der Kaufkraftrückgang als Folge von Rezession und Abwertung hat negative Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit der KMU-Kunden. Das Ziel des Programms ist es, die KMU-Kreditvergabe als Produkt in Russland zu etablieren, das allen kleinen und mittleren Unternehmen offen steht. Obwohl den Banken das vorteilhafte Risiko- und Ertragsverhältnis des KMU-Kreditgeschäfts bewusst ist, fehlen an vielen Stellen Know-How und Instrumente, um das vorhandene Geschäftspotenzial zu nutzen. Aus diesem Grund ist das APEX-Refinanzierungsprogramm auch in Zukunft ein bedeutendes Instrument, das wichtige KMU-Kreditgeschäft unserer Partnerbanken vor allem unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter zu entwickeln.

APEX-Refinanzierungsprogramm 

Land Russland
Sektor / BMZ-Förderbereich Finanzintermediäre des formellen Sektors
BMZ-Projektnummer -
Status Durchführung
FZ-Mittel in Mio. Euro 300

Stand: Mai 2010


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