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Studienplätze : Fachhochschulen: Lüdenscheid gewinnt, Dortmund verliert

Westfalen, 29.11.2008, Dietmar Seher und Matthias Korfmann

Düsseldorf. NRW baut das Hochschulnetz aus. An Fachhochschulen entstehen 11.000 neue Studienplätze für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. 1,3 Milliarden Euro werden investiert.

Drei völlig neue Fachhochschulen sollen bis 2020 mit je 2500 Studienplätzen fertig sein, in Teilen aber schon in zwei Jahren den Betrieb aufnehmen: Hamm/Lippstadt, Mülheim/Bottrop und der nördliche Niederrhein mit Kleve und Kamp-Lintfort. In Hamm/Lippstadt sollen unter anderem Lichttechnik, Autotechnologien, Umwelt- und Abfalltechnologien gelehrt werden. Hier werden auch im Kreis Unna ansässige Unternehmen einbezogen.

Standorte werden ausgebaut

Weitere, schon vorhandene Standorte werden ausgebaut. So wird Lüdenscheid „Studienort” der Fachhochschule Südwestfalen mit den Schwerpunkten Werkstoff und Metalle, optomechatronische Systeme. Gebäudesystem-Design und Kunststofftechnik und insgesamt 250 Studienplätzen. Allerdings werden hier Laborkapazitäten nicht eigens entstehen, sondern bei örtlichen Einrichtungen und Firmen mitgenutzt.

Einige Bewerber um den Ausbau von Fachhochschulen kamen nicht zum Zuge. Zu den Verlierern zählen u.a. Dortmund, Bochum und der Kreis Unna.

Landesregierung schrieb Wettbewerb aus

Die Auswahl der neuen und auszubauenden FHs erfolgte in einem von der Landesregierung ausgeschriebenen Wettbewerb. Dabei ist die Vorstellung des Kreises Unna gescheitert, eine Fachhochschule Ruhr-Lippe zu gründen. Unerfüllt blieb auch die Hoffnung der FH Dortmund auf eine Erweiterung.

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sprach nach der Kabinettsentscheidung von einem „guten Tag für den Standort Nordrhein-Westfalen”. Vor allem der doppelte Abiturjahrgang 2013 werde neue Chancen auf Studienplätze in NRW erhalten. NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sagte, Ziel des Landes sei, die Zahl der Studienplätze an Fachhochschulen dauerhaft zu erhöhen - auf mittlere Sicht von heute 25 auf 40 Prozent.

Noch offen blieb am Freitag die Frage, wo die neue Fachhochschule für Gesundheitsberufe gegründet wird. Eine der wesentlichen Kriterien für die Standortwahl war die Zusage der örtlichen Wirtschaft, sich für eine duale Ausbildung (an der Hochschule und im Betrieb) stark zu machen. Auch wurden - wie mit Hamm und Bottrop - Regionen besonders berücksichtigt, in denen der Bergbau ein Auslaufmodell ist.

Die FH Südwestfalen, die nun neben Hagen, Meschede, Iserlohn und Soest mit Lüdenscheid einen weiteren Studienort gewinnt, ist mit dem Ausgang des Wettbewerbs einigermaßen zufrieden. Allerdings: „Wir hatten deutlich mehr beantragt. Und wir bedauern die Entscheidung, in unmittelbarer Nähe zu unserem Standort Soest eine neue Hochschule Hamm/Lippstadrt zu gründen”, sagte Prof. Claus Schuster, stellv. Rektor, der WR. Pikant dabei: Hamm hatte die Absicht geäußert, Soest von der FH Südwestfalen loszueisen.

Trübe Stimmung in Dortmund

An der FH Dortmund war die Stimmung gestern trübe. Dort sollte ein „Institut für duale Studiengänge entstehen”. Gemeint ist die Verbindung von Berufsausbildung und Studium. Die Jury war nicht überzeugt: „Die Anträge aus Bochum und Dortmund vermitteln den Eindruck, dass sie zu einer neuen Hochschule innerhalb der Hochschule geführt hätten.” FH-Sprecher Jürgen Andrae sieht es anders: „Es ging doch um Flexibilität, und genau die haben wir gezeigt. Wir halten an unseren Plänen fest, die Kontakte zur Wirtschaft sind ja da.”

Gesundheits-Campus in Unna-Masssen angedacht

Der Kreis Unna darf sich seinen Wunsch nach einer FH nicht erfüllen. Dennoch war der Freitag kein Tag der reinen Enttäuschung. „Hoffnung macht, dass wir nicht komplett abserviert wurden und die Jury unsere Stärke in der Kreislaufwirtschaft würdigt. Dieses gilt es nun in das Studienangebot Hamm-Lippstadt zu integrieren”, sagte Michael Sponholz, Geschäftsführer des Wirtschaftsförderungszentrums Lünen. Werner Kolter, Unnaer Bürgermeister, bittet die NRW-Regierung um Hilfe bei der Entwicklung des Stadtteils Massen: Nächste Woche will Unna den Antrag für einen Gesundheits-Campus einreichen

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