Viktor Klima: Beginn der Privatisierung
Viktor Klima

Beiträge

Aufzählung Der Strahlemann Viktor Klima und die harte Politik

Lebensdaten

Aufzählung Geboren am 4. Juni 1947 in Schwechat, Manager und Politiker (SPÖ)
Aufzählung 1969-1992 in der ÖMV tätig
Aufzählung 1992-1996 Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr
Aufzählung 1996-1997 Bundesminister für Finanzen
Aufzählung 1997-2000 Bundeskanzler und Bundesparteivorsitzender der SPÖ
Aufzählung 1994, 1996 und 1999-2000 jeweils für kurze Zeit Abgeordneter zum Nationalrat
Aufzählung Seit 2000 Präsident von VW Argentina
 

Links

Aufzählung Geschichte der SPÖ
 

Literatur

Aufzählung Peter Pelinka: Österreichs Kanzler, Von Leopold Figl bis Wolfgang Schüssel, Vorwort von Hugo Portisch, Ueberreuter, 2000.

Viktor Klima wurde am 4. Juni 1947 in Schwechat bei Wien geboren. Bereits als Schüler war er Mitglied in verschiedenen sozialdemokratischen Jugendverbänden. Nach Abschluss des Realgymnasiums studierte er Betriebs- und Wirtschaftsinformatik. 1969 kam er als Mitarbeiter des Instituts für Automation und Unternehmensberatung zur staatlichen Österreichischen Mineralölverwaltung (ÖMV), in der er 1990 in den Vorstand berufen wurde.

Im April 1992 ernannte Bundeskanzler Franz Vranitzky den in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannten Klima zum Minister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr. In diesem Amt begann Klima mit der Privatisierung der verstaatlichten Industrie, nachdem deren Probleme und die anderer staatlicher Betriebe durch die in den Jahrzehnten davor erfolgten Umstrukturierungen nicht gelöst werden konnten. Als Verkehrsminister schloss Klima den von seinem Vorgänger Rudolf Streicher ausverhandelten Transitvertrag mit der EU ab.

Am 12. Oktober 1995 kam es im Zuge der Budgetverhandlungen zum Bruch der großen Koalition. Aus den vorgezogenen Neuwahlen am 17. Dezember 1995 ging die SPÖ mit 38,3 % (+3,4 %) der Stimmen gestärkt hervor. Die ÖVP erreichte 28,3 % (+0,6 %) der Stimmen, die FPÖ unter Jörg Haider kam auf 22,1 % (-0,4 %). Die grosse Koalition blieb bestehen.

Im Januar 1996 wurde Klima Finanzminister und setzte 1997 seinen Plan um, die Staatsanteile der Creditanstalt an die Bank Austria zu verkaufen.

Nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler und als SPÖ-Vorsitzender im Januar 1997 empfahl Vranitzky seinen engen Vertrauten Klima, der in den Medien schon öfters als "Kronprinz" Vranitzkys gehandelt worden war, als Nachfolger für beide Ämtern. Am 28. Januar 1997 wurde Klima als Bundeskanzler vereidigt, im April wählte ihn ein Sonderparteitag der SPÖ zum neuen Parteivorsitzenden.

Aus den Nationalratswahlen am 3. Oktober 1999 ging die SPÖ trotz starker Verluste erneut als stärkste Partei hervor. Der Koalitionspartner ÖVP wurde knapp hinter der FPÖ nur mehr drittstärkste Partei.

Im Dezember 1999 beauftragte Bundespräsident Thomas Klestil zunächst Viktor Klima als Führer der mandatsstärksten Partei mit der Regierungsbildung. Mit dem Wahlversprechen von ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel, als drittplatzierte Partei in Opposition zu gehen, waren die Koalitionsgespräche zwischen SPÖ und ÖVP von vornherein stark belastet.

Im Januar 2000 einigten sich SPÖ und ÖVP prinzipiell auf eine Fortsetzung der Koalition. Als die Verhandlungen schließlich ergebnislos zu Ende gingen, versuchte Viktor Klima, eine SPÖ-Minderheitsregierung zu bilden. Als dies fehlschlug, legte er den Auftrag zur Regierungsbildung zurück.

Unterdessen waren ÖVP und FPÖ in Koalitionsverhandlungen eingetreten. Sie kamen rasch zu einem Abschluss und mündeten am 4. Februar 2000 in der Vereidigung der im In- und Ausland heftig kritisierten ÖVP/FPÖ-Regierung unter dem bisherigen Außenminister und Vizekanzler Wolfgang Schüssel.

Wenige Wochen nach dem Regierungswechsel legte Viktor Klima sowohl den Parteivorsitz als auch sein Nationalratsmandat nieder. Sein Nachfolger an der Spitze der SPÖ wurde der bisherige SPÖ-Bundesgeschäftsführer Alfred Gusenbauer.

Viktor Klima übernahm in der Folge die Leitung der VW-Niederlassung in Argentinien.

Verweis Österreichs Kanzler und Präsidenten