Fred Sinowatz wurde in Neufeld an der Leitha
geboren, maturierte in Wiener Neustadt und promovierte 1953 an der Uni Wien zum
Doktor der Philosophie.
Seine Parteikarriere begann 1961 als
SPÖ-Landesparteisekretär. Der erste Landtagswahlkampf, den er
organisierte, brachte 1964 die Wende vom ÖVP- zum
SPÖ-Landeshauptmann. In diesem Jahr avancierte er zum ersten
sozialistischen Landtagspräsidenten des Burgenlandes. Bis zu seiner
Berufung in die Bundesregierung war er als Landesrat vor allem mit
Kulturangelegenheiten betraut.
1971 löste Sinowatz Leopold Gratz
als Unterrichtsminister ab und trat in die SPÖ-Alleinregierung Kreiskys.
Nach dem Rücktritt von Hannes Androsch stieg er im Jänner 1981 auch
zum Vizekanzler und später zum stv. Parteivorsitzenden auf. 1983 folgte er
dem nach dem Verlust der absoluten Mehrheit zurückgetretenen Kreisky als
Regierungs- und wenig später auch als Parteichef nach.
Die
Koalition mit der FPÖ war eine ungeliebte, dazu kamen Belastungsproben:
Die Konfrontation um das Donaukraftwerk Hainburg, der Weinskandal, der Konflikt
Kreisky-Androsch, die Intertrading-Affäre sowie der
Präsidentschaftswahlkampf 1986 machten seine Amtszeit zu einem
"Leidensweg".
Nach der Präsidentenwahl, die mit dem Sieg Kurt
Waldheims endete, trat er als Kanzler, 1988 auch als SPÖ-Chef und
NR-Abgeordneter zurück. Dieser Wahlkampf überschattete Sinowatz'
Leben. Er wurde in der Causa "Waldheims braune Vergangenheit"
rechtskräftig verurteilt. Im Noricum-Politikerprozeß ebenfalls
angeklagt, wurde er in dieser Causa aber freigesprochen.
Sinowatz ist
Witwer und Vater einer Tochter und eines Sohnes. Er hat sich ins Privatleben
zurückgezogen.
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