E.ON AG
01.07.2011  19.16 Uhr
10.11.2010

‚Cleaner & Better Energy’: E.ON setzt neue strategische Schwerpunkte

  • Fokus auf europäische Wettbewerbsmärkte und Wachstum außerhalb Europas
  • 25 Prozent Ergebnisbeitrag des außereuropäischen Geschäfts bis 2015
  • Desinvestitionen von rund 15 Mrd. Euro bis Ende 2013
  • Von Effizienzprogrammen zur Effizienzkultur - weitere 600 Mio. bis 2013
  • Höhere Wertschaffung durch verringerten Einsatz von Kapital
  • Dividende von 1,50 Euro für 2010 in Aussicht, für 2011 & 2012 von mindestens 1,30 Euro

E.ON wird sich in Europa künftig auf Wettbewerbsgeschäfte konzentrieren und dabei in zusammenwachsenden Energiemärkten verstärkt Synergien zwischen den Geschäften und Geschäftsfeldern nutzen. In Russland setzt E.ON seine Neubauvorhaben konsequent um, in Nordamerika werden die Erneuerbaren Energien weiter ausgebaut. Zusätzlich will E.ON in zwei weiteren Regionen außerhalb Europas seine Kompetenzen in der konventionellen Stromerzeugung und im Bereich der Erneuerbaren Energien nutzen sowie den Handel global ausbauen. Mit dieser international breiteren Aufstellung soll der Anteil der Geschäfte außerhalb Europas am Konzerngewinn bis zum Jahr 2015 auf ein Viertel steigen. Bei bestehenden und neuen Geschäften steht die Rentabilität künftig noch stärker im Vordergrund als bisher. Mit einer weiterentwickelten und vereinfachten Struktur sowie nochmals verstärkten Anstrengungen zur Effizienz wird E.ON seine Leistungsfähigkeit weiter steigern. Mit diesen neuen strategischen Schwerpunkten will der Konzern Wachstum bei geringerer Kapitalbindung schaffen. Gleichzeitig begegnet das Unternehmen damit wirtschaftlichen Belastungen, die als Folge politischer Entscheidungen und eines veränderten Marktumfelds für die nächsten Jahre erwartet werden.

 

Der E.ON-Aufsichtsrat hat über die strategische Neuausrichtung mehrfach und intensiv beraten und unterstützt einhellig den neuen Kurs. Dazu der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Hartmann: „Die Unternehmenspolitik muss sich dem geänderten Umfeld schnell und konsequent anpassen. Der vom E.ON-Vorstand vorgelegte Strategieplan ist genau die richtige Antwort auf diese Herausforderung. Er gibt unserem Unternehmen ein klares und anspruchsvolles Profil.“

 

Beim Klimaschutz erhöht E.ON das Tempo: Die spezifischen CO2-Emissionen der Stromerzeugung in Europa sollen bereits bis 2020 - und damit 10 Jahre früher als bislang geplant – gegenüber 1990 halbiert werden. „Die klimapolitischen Ziele der 2/4 Europäischen Union und der Deutschen Bundesregierung haben wir fest im Blick. E.ON wird insbesondere in der Erzeugung und mit entsprechenden Produkt- und Dienstleistungsangeboten für die Kunden einen ganz erheblichen Beitrag zum klimaschonenden Umbau der Energieversorgung und zur Reduzierung der CO2- Emissionen leisten. Unser Anspruch lautet Daheim und draußen in der Welt: ‚Cleaner & Better Energy’, erklärte dazu Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der E.ON AG.

 

„E.ON wird fokussierter und gleichzeitig internationaler. In Europa wollen wir uns auf das konzentrieren, was wir am besten können und wo wir die größten Chancen für profitables Wachstum sehen. Außerhalb Europas wollen wir unser Know-how da einsetzen, wo wir Spitzenleistungen bringen, um zusätzliches Geschäft aufzubauen. Damit werden wir zu einem internationalen Energiespezialisten“, so Teyssen.

 

 

Fokussiertere Aufstellung in Europa

 

Europa ist und bleibt der deutliche Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten von E.ON. Hier wird sich das Unternehmen künftig stärker auf wettbewerbliche Geschäfte fokussieren, bei denen E.ON über Größenvorteile verfügt und die gemeinsam optimiert werden können. Dabei konzentriert sich E.ON vorrangig auf zusammenwachsende Energiemärkte, um länder- und geschäftsübergreifende Synergien bestmöglich zu nutzen.

 

In der europäischen Stromerzeugung wird E.ON konsequent an einer weiteren Verringerung der CO2-Emissionen arbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem substanziellen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Hierfür konzentriert sich E.ON auf moderne und kostengünstige Technologien im industriellen Maßstab, wie beispielsweise große Windparks an Land oder auf See. Darüber hinaus sind selektive Investitionen in flexible und CO2-arme konventionelle Erzeugung sowie Pumpspeicher- und Laufwasserkraftwerke vorgesehen.

 

Das bei der E.ON Ruhrgas organisierte internationale Gasgeschäft wird auch künftig eine wichtige Rolle im E.ON-Portfolio haben. Vorrangiges Ziel ist, die langfristigen Gaseinkaufsverträge an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen. Entsprechende Gespräche mit den Gasproduzenten wurden bereits aufgenommen. Daneben wird E.ON Chancen aus einer integrierten Optimierung im europäischen Maßstab noch stärker nutzen.

 

Das internationale Handelsgeschäft wird E.ON ausbauen und bei E.ON Energy Trading weiter optimieren. Damit nutzt das Unternehmen Chancen, die sich aus der fortschreitenden Globalisierung der Rohstoffmärkte ergeben.

 

Im europäischen Vertriebsgeschäft will sich E.ON mit intelligenten Produkten für Privatkunden – wie beispielsweise Mikro-KWK-Anlagen in Einfamilienhäusern – und effizienten Energielösungen für Geschäftskunden deutlicher von Wettbewerbern abgrenzen. Damit setzt das Unternehmen auch im Vertrieb auf höhere Energieeffizienz und mehr Nachhaltigkeit.

 

Bei den regulierten Strom- und Gasnetzen wird E.ON in Abhängigkeit von den jeweiligen regulatorischen Rahmenbedingungen prüfen, wie diese am besten weiterentwickelt werden können. Bei den deutschen Verteilnetzen will E.ON die traditionell partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kommunen fortsetzen und nach Möglichkeit weiter intensivieren.

 

 

Gezieltes Wachstum außerhalb Europas

 

Außerhalb Europas will E.ON an der global wachsenden Energienachfrage partizipieren. „Während es in Europa vorrangig um eine noch effizientere und Klima schonendere Energieversorgung geht, haben andere Regionen der Welt noch enormen Nachholbedarf beim Ausbau von Erzeugungskapazitäten“, sagte Teyssen. „E.ON verfügt über Spitzen-Know-how beim Bau von konventionellen und erneuerbaren Erzeugungsanlagen. Unsere Erfahrung und unser Können wollen wir künftig nicht nur in Russland und Nordamerika, sondern auch in zwei weiteren Regionen einsetzen und dabei ausschließlich Lösungen anbieten, die zu deutlichen Verbesserungen der dortigen Energieversorgung beitragen“, hob Teyssen hervor.

 

Der Grundstein für neue Geschäfte außerhalb Europas ist bereits gelegt: E.ON hat dafür eine eigene Einheit gebildet und das Management benannt. CEO ist Frank Mastiaux, der bisherige Chef von E.ON Climate&Renewables. Mastiaux verfügt über langjährige internationale Managementerfahrung unter anderem in Asien, Südamerika und im mittleren Osten.

 

 

Effizienter und schneller mit neuer Struktur

 

Die strategische Neuausrichtung wird E.ON mit einer neuen, schlankeren Struktur umsetzen. Dabei wird der vom Group Management in Düsseldorf ganzheitlich geführte Konzern in globale Funktions- und regionale Ländereinheiten gegliedert. Die künftig fünf globalen Einheiten sind für Stromerzeugung, Neubau und Technologien, Erneuerbare Energien, Energiehandel und globales Gasgeschäft verantwortlich. Die 12 regionalen Einheiten in Europa verantworten das kundennahe Vertriebsgeschäft, die regionale Infrastruktur sowie die dezentrale Erzeugung. Auch das Russlandgeschäft wird künftig als regionale Einheit geführt. Unterstützende Aufgaben wie IT oder Einkauf werden konzernweit gebündelt. „Die neue Struktur macht uns schlanker, effizienter und schneller“, sagte Teyssen.

 

Effizienzsteigerungen sollen dabei nicht mehr durch gesonderte Programme oder Projekte erzielt werden, sondern fester Bestandteil der Leistungskultur im Unternehmen werden. Ab 2013 sollen nach dem Ziel des Vorstands zusätzliche Ergebnispotenziale von 600 Mio. Euro pro Jahr gehoben werden. Eine gegebenenfalls erforderliche Zustimmung der Arbeitnehmervertretungen kann natürlich erst nach der gebotenen Detaillierung der damit verbundenen Maßnahmenpläne erfolgen. Der Vorstand steht ein für die bewährte enge und konstruktive Abstimmung mit Arbeitnehmervertretern in solchen Fragen. Die im Rahmen des 2007 gestarteten Programms „PerformtoWin“ geplanten Ergebnisverbesserungen von 1,5 Mrd. Euro ab dem Jahr 2011 sind bereits auf sehr gutem Wege.

 

 

Weniger Schulden und größerer Handlungsspielraum durch Desinvestitionen und Portfoliooptimierung

 

 

Trotz bereits erzielter und der zusätzlich geplanten Effizienzsteigerungen steht E.ON in den nächsten Jahren vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Insbesondere die in Deutschland beschlossene Steuer auf Kernbrennstoffe, die Vollauktionierung von CO2-Zertifikaten, das veränderte Marktumfeld im Gasgeschäft und niedrigere Großhandelsmargen werden erheblichen Druck auf die Ergebnisentwicklung ausüben. Trotz dieser Belastungen geht E.ON aus heutiger Sicht davon aus, dass – ohne Berücksichtigung von Portfoliomaßnahmen –das Adjusted EBITDA im Jahr 2013 im Vergleich zu 2010 wieder etwa auf dem gleichen Niveau liegen wird.

 

Zur weiteren Reduzierung der Finanzschulden und Erhöhung des Spielraums für Investitionen will E.ON bis Ende 2013 rund 15 Mrd. Euro Erlöse aus zusätzlichen Portfoliomaßnahmen erzielen.

 

Die bisherige Dividendenpolitik, nach der die Ausschüttungsquote 50 bis 60 Prozent des Bereinigten Konzernüberschusses beträgt, bleibt unverändert. Allerdings stellt E.ON für die Jahre 2011 und 2012 eine Mindestdividende von 1,30 Euro pro dividendenberechtigter Aktie in Aussicht. Für das Jahr 2010 wird eine unveränderte Dividende pro Aktie von 1,50 Euro angestrebt.

 

„In den nächsten Jahren werden wir beim Umbau unseres Unternehmens hin zu einem leistungsstarken Anbieter hervorragender Energielösungen erhebliche wirtschaftliche Belastungen zu tragen haben, die den Führungskräften und Mitarbeitern unseres Unternehmens besondere Anstrengungen abverlangen werden. Mit unserer weiterentwickelten Strategie, einer deutlich schlankeren Struktur und einer neuen Leistungskultur werden wir aber auch unter diesen schweren Rahmenbedingungen hart daran arbeiten, die Erfolgsgeschichte von E.ON fortzuschreiben. Die kommenden zwei Jahre dienen vorrangig der finanziellen Konsolidierung, gleichzeitig wollen wir aber das angestrebte langfristige Wachstum auch außerhalb Europas einleiten. E.ON wird mit der Strategie hin zu ‚Cleaner & Better Energy’ Mitarbeiter, Kunden und Investoren überzeugen“, erklärte Teyssen.

 

 

Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die E.ON AG beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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