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Merken   Drucken   07.04.2011, 22:15 Schriftgröße: AAA

Chronik zur Katastrophe in Japan: Zweites AKW hat Probleme mit Notstrom - Die Ereignisse vom Donnerstag

Ein starkes Nachbeben erschüttert den Nordosten Japans. Die Regierung nimmt eine Tsunami-Warnung zurück, doch das Beben stört die Stromversorgung weiterer Atommeiler. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
© Bild: 2011 AP
Ein starkes Nachbeben erschüttert den Nordosten Japans. Die Regierung nimmt eine Tsunami-Warnung zurück, doch das Beben stört die Stromversorgung weiterer Atommeiler. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
20:24 Nach dem erneuten Erdbeben berichtet der Betreiber des Kernkraftwerks Onagawa nach Angaben des Fernsehsenders NHK Probleme mit der äußeren Stromversorgung. Die Versorgung der Anlage sei aber sichergestellt. Das AKW war bei dem Beben vor vier Wochen automatisch heruntergefahren worden und liegt seitdem still.
Im AKW Higashidori in der Präfektur Aomori und in der Wiederaufbereitungsanlage Rokkasho wurde die externe Stromversorgung unterbrochen, berichtete Kyodo. Die Notversorgung funktioniere aber an beiden Orten.
19:49 Das neue Erdbeben in Japan hat die Wall Street belastet. Die Kurse drehten ins Minus, als die Händler von den Erdstößen erfuhren. "Die Nachricht scheint Nervosität auszulösen und einige Leute zu Gewinnmitnahme zu veranlassen", sagte Nick Kalivas von MF Global. Das Beben ließ die Anleger neue Lieferschwierigkeiten und weitere Komplikationen bei der seit Wochen schwelenden Atomkrise des Landes befürchten.
19:25 Bergungstrupps suchen an der Nordostküste verstärkt nach Todesopfern. Hunderte Polizisten und Soldaten rückten am Donnerstag aus, um Leichname zu finden, bevor die Opfer bis zur Unkenntlichkeit verwest sind. Vor allem in der Sperrzone um das AKW Fukushima hatte radioaktive Strahlung die Suche bislang verzögert. Bei der Katastrophe sind vermutlich bis zu 25.000 Menschen ums Leben gekommen. 12.500 Todesfälle wurden bislang bestätigt.
18:47 Der japanischen Atomaufsicht Nisa lagen etwa 45 Minuten nach dem erneuten Beben keine Informationen über "Anomalien" in den schwer havarierten Reaktoren in Fukushima I vor. Die Mitarbeiter hätten sich allerdings in erdbebensichere Schutzräume zurückgezogen.
Auch in dem etwas südlicher gelegenen Atomkraftwerk Fukushima II seien die Mitarbeiter in Sicherheit gebracht worden. Verletzte habe es nicht gegeben, sagte ein Nisa-Sprecher während einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. Die Wassereinspeisung in den Reaktoren 1 bis 3 werde fortgesetzt.
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Stand der Informationen: 6. April 2011, 13 Uhr (MEZ)


18:09 Die Tsunami-Warnung für die Katastrophenregion im Nordosten Japans nach dem neuen Nachbeben ist aufgehoben worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die Stärke des erneuten schweren Erdbebens vor der japanischen Ostküste wurde von der US-Erdbebenwarte USGS von 7,4 auf 7,1 heruntergestuft.
17:56 Nach dem schweren Nachbeben ist in weiten Teilen der Region der Stom ausgefallen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Betroffen seien die Präfekturen Miyagi, Iwate, Aomori und Akita. Neue Schäden an Atomkraftwerken seien nicht festgestellt worden.
17:22 Die Menschen an der Küste des betroffenen Erdbebengebiets sollen sich augenblicklich in höhere Lagen zurückziehen. Eine Tsunami-Warnung wurde herausgegeben. Der AKW-Betreiber Tepco habe mitgeteilt, es gebe keine Probleme und keine weiteren Schäden in den Atomkraftwerken Fukushima I und Fukushima II. Die Arbeiter seien evakuiert.
Atomarer GAU in Japan Drohne liefert neue Luftbilder vom AKW Fukushima
17:18 Ein Regenband zieht ab Freitagabend über Japan und sorgt bis Sonntag in den meisten Teilen des Landes für anhaltende Niederschläge. Dabei werden auch radioaktive Partikel niederregnen. die Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach (DWD) sagte, der Wind wehe die Stoffe von der zerstörten Atomanlage Fukushima weiter auf den Pazifik hinaus. Nur am Sonntag könnte der Wind kurzzeitig auf den Großraum Tokio drehen.
17:45 Der Fukushima-Betreiber Tepco teilte mit, die Arbeiter in dem schwerbeschädigten Meiler Fukushima seien in Sicherheit gebracht worden. Der japanischen Atomaufsicht zufolge wurde dort niemand bei den Erdstößen verletzt. Die Reaktoren sind seit dem letzten schweren Beben noch immer nicht wieder unter Kontrolle. Die Atomaufsicht teilte unterdessen mit, das Atomkraftwerk Higashidori laufe mit Notstrom, weil die Elektrizitätszufuhr unterbrochen wurde.
17:01 Meldungen über ein neues Erdbeben in Japan haben am Donnerstagnachmittag für Unruhe an den Aktienmärkten gesorgt. Der DAX  gab um 0,2 Prozent auf 7200 Punkte nach, nachdem er zuvor nahezu unverändert notiert hatte. An der Wall Street sank der Dow-Jones  um 0,4 Prozent, der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent. Der Dollar gab zum Yen weiter nach auf 85,10 Yen. Der Ölpreis für Brent fiel auf ein Tagestief von 121,38 Dollar pro Barrel.
16:47 Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,4 hat am Donnerstag die Unglücksregion Miyagi im Nordosten Japans erschüttert. Betroffen ist jene Region, die bereits im vergangenen Monat durch einen Tsunami verwüstet worden war. Diesem war ein Beben der Stärke 9,0 vorangegangen. Auch in der Hauptstadt Tokio bebten die Häuser. Im Nordosten Japans wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben, wie der Fernsehsender NHK meldete. Es könnte eine Flutwelle von einem Meter Höhe geben. Das Beben ereignete sich den Behörden zufolge in 40 Kilometer Tiefe vor der Küste der Präfektur Miyagi.

Europäische Wirtschaft leidet unter Katastrophe

  • FTD.de, 07.04.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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