Business-Schule:EBS darf sich trotz Vorwürfen Uni nennen
Das hessische Wissenschaftsministerium verleiht der Hochschule den Titel Universität für Wirtschaft und Recht - obwohl diese Steuergeld zweckentfremdet haben soll. Auch die Ermittlungen gegen den ehemaligen Präsidenten sind noch nicht vom Tisch. von Marion Schmidt, Hamburg
Auf Bussen in Wiesbaden war es schon Anfang des Jahres zu lesen: "Wir sind Uni". Stolz wollte die European Business School (EBS) zeigen, was sie erreicht hat. Dumm nur, dass das nicht stimmte. Die private Wirtschaftshochschule war damals noch gar nicht als Universität anerkannt, sie war noch in Gründung. Dumm auch, dass sich jetzt herausstellte, dass die zweifelhafte Werbekampagne mit Steuergeldern finanziert wurde.
Die EBS - Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden
Für das Land Hessen sind solche Vorwürfe offenbar nachrangig. Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) verkündete am Mittwoch im Landtag, dass sich die EBS ab 1. September nun offiziell Universität für Wirtschaft und Recht nennen darf. Die Law School werde am 19. September wie geplant ihren Studienbetrieb aufnehmen, wenn auch wohl mit weniger Studenten als geplant. Aber die Ministerin sieht "einen soliden Grundstein für eine erfolgreiche wissenschaftliche Tätigkeit auf Universitätsniveau gelegt."
Zweckentfremdete Steuergelder und andere Vorwürfe
Nicht ganz so solide steht es um die Finanzen der Hochschule. Gegen den ehemaligen Präsidenten, Christopher Jahns, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Veruntreuung von Hochschulgeldern. Es geht um Rechnungen über 180.000 Euro an eine Firma, an der Jahns beteiligt ist. Zudem fordert das Land staatliche Fördermittel in Höhe von mindestens 800.000 Euro, möglicherweise sogar 1,5 Mio. Euro zurück. Die EBS hatte in den Jahren 2009 und 2010 insgesamt 17 Mio. Euro vom Land für den Aufbau einer juristischen Fakultät erhalten. Das Geld soll zweckentfremdet worden sein. Unter anderem soll damit die Abfindung für den ehemaligen Kanzler bezahlt worden sein. Das hatten Wirtschaftsprüfer im Auftrag des Ministeriums herausgefunden. Die EBS prüft derzeit die Unterlagen.
Die Verantwortung für die falschen Buchungen liegt beim im April fristlos entlassenen Jahns. Der kämpft derzeit vor Gericht gegen seine Kündigungen als Hochschullehrer und als Geschäftsführer der EBS. Nachdem eine gütliche Einigung im Mai gescheitert war, verhandelte das Arbeitsgericht Wiesbaden am Donnerstagmorgen erneut und musste sich wieder vertagen. Die Sache ist kompliziert: "Es gibt keine Vorwürfe, dass Jahns als Hochschullehrer schlecht gearbeitet hat", sagte ein Gerichtssprecher der FTD, "die Frage ist, ob die Lehrtätigkeit durch seine Aufgabe als Geschäftsführer beeinträchtigt war."
So habe es an der EBS offenbar keine klaren Absprachen gegeben, wie oft und zu welchen Zwecken der Präsident seinen Dienstwagen nutzen durfte. Der als Zeuge geladene Chauffeur wurde aus Zeitgründen nicht gehört. Er soll unter anderem Gepäck für Jahns und seine Lebensgefährtin in ein Hotel in Ascona gebracht haben.
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