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AKTUELLES - Pressemitteilungen

015/2010
11.03.2010

Vorsitzender Christoph Palm stellt zu Vorschlägen im Sportjugendbereich klar:

Sonderausschuss „Winnenden“ will mit Modellprojekt
Gewaltprävention in Schützenvereinen verstärken

Kultusministerium soll bis Juli 2010 Konzeption vorlegen

Stuttgart. Der Abschlussbericht des Sonderausschusses „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen: Jugendgefährdung und Jugendgewalt“ beinhaltet in keinem Punkt den Vorschlag, Jugendliche im Rahmen eines Projekts verstärkt an Waffen auszubilden. Wer so etwas behaupte, habe die Empfehlungen gründlich missverstanden, stellte der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Christoph Palm, am Donnerstag, 11. März 2010, in Stuttgart klar. Vielmehr wolle der Sonderausschuss die erfolgreiche und verantwortungsvolle Jugendarbeit im Sportjugendbereich grundsätzlich stärken. Dies gelte gerade auch für die Sportschützenvereine, indem dort mittels eines Modellprojekts der Gewaltpräventionsgedanke noch intensiver betont werden solle. So beinhalte die Beschlussempfehlung des Sonderausschusses unter anderem, dass das Kultusministerium bis Juli 2010 dem Landtag eine Konzeption zur Gewaltprävention im Sportjugendbereich vorlegen solle, einschließlich eines Umsetzungszeitplans und einer Kostenkalkulation.

„Aus Sicht des Sonderausschusses kann dem Präventionsgedanken in den Sportschützenvereinen vor allem in der Sportart Biathlon Rechnung getragen werden“, erklärte Palm. Das Modellprojekt könne von den Schützenverbänden des Landes unter Beteiligung der baden-württembergischen Skiverbände sowie der Leichtathletikverbände getragen werden. Dabei gelte es auf positive Elemente der Sportjugendarbeit aufzusetzen und den Aspekt der Gewaltprävention zu stärken, so Palm weiter.

Palm wies darauf hin, dass der ursprüngliche Vorschlag für dieses Vorhaben vom Expertenkreis Amok der Landesregierung stammt, in dem auch Vertreter des Aktionsbündnisses Winnenden aktiv mitarbeiteten. „Durch die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung eines solchen Modellprojekts kann eine Versachlichung der öffentlichen Diskussion erreicht werden“, betonte der Ausschussvorsitzende. Es sei vorgesehen, in die Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer, Eltern und Trainer die beteiligten Verbände aktiv einzubinden. Im Alltag sollen sogenannte Sekundärtugenden wie Ausdauer, Konzentration, Motorik, Leistungsfähigkeit und Disziplin gestärkt und gefördert werden. Insbesondere solle der Umgang mit der Waffe unter den Aspekten von Vorsicht und Behutsamkeit thematisiert werden. Darüber hinaus sollten die an dem Projekt teilnehmenden Jugendlichen verstärkt für ein ehrenamtliches Engagement gewonnen werden. „Dieses Projekt will dabei helfen, den Jugendlichen klar zu machen, welch hohes Maß an Verantwortung sie im Umgang mit ihren Sportwaffen tragen“, sagte Palm abschließend.