Inhalt

Archiv Sendung vom 21.09.2006

Zuger Regierungsgebäude mit Sanitätswagen

(SF)

DAS ATTENTAT VON ZUG - 5 Jahre danach

Am Donnerstag des 27. September 2001 erschiesst Friedrich Leibacher im Zuger Regierungsgebäude wahllos 14 Politiker. Es ist der schlimmste Massenmord in der Schweizer Kriminalgeschichte. Fünf Jahre später erzählt DOK die Geschichte von Helfern, Ueberlebenden und Angehörigen eines Opfers. Welche Auswirkungen hat diese Wahnsinnstat auf Menschen? Wie hat sich ihr Leben verändert?
Wiederholungen:
Freitag, 22. September 2006 um ca. 02.55 Uhr auf SF1
Freitag, 22. September 2006 um ca. 11.00 Uhr auf SF1
Sonntag, 1. Oktober 2006 um ca. 10.30 Uhr auf SFzwei

"Denen zeige ich es jetzt"

Am Donnerstag des 27. September 2001 kurz vor 10.30 Uhr stürmt Friedrich Leibacher mit den Worten 'Denen zeige ich es jetzt' in das Zuger Regierungsgebäude. In den nächsten zwei Minuten und 34 Sekunden feuert er mit zwei Gewehren und einer Pistole 91 Schüsse ab und tötet 14 Menschen. Danach erschiesst sich der Attentäter selbst.
Fünf Jahre später erzählt DOK die Geschichte von Helfern, Überlebenden und Angehörigen eines Opfers. Welche Auswirkungen hat die Wahnsinnstat auf Menschen? Wie hat sich ihr Leben verändert? Kann man das Attentat überhaupt verarbeiten? Gelingt es, einen Lebensraum zu entdecken, der nichts mit dem Attentat zu tun hat? Haben sich Beziehungen in der Partnerschaft, in der Familie, verändert?

Die unbekannten Ängste

(SF)

Bisher unbekannte Ängste

In der Auseinandersetzung mit dem Ereignis wurden bei Überlebenden unbekannte Ängste wach. Auch fünf Jahre nach dem Attentat sitzen einige im Restaurant nur mit dem Rücken zur Wand und nicht zur Türe. Sie wollen ihre Umgebung kontrollieren. Wenn jemand einen Tisch verrückt haben sie plötzlich das Gefühl, es werde gleich geschossen. Sie erschrecken im Tram am Geräusch eines Kippfensters, das zugeschlagen wird. Wie geht eine Person mit Ängsten um, die sie so bei sich bisher nicht vermutet hätte?

Frau Weichelt - Überlebende

(SF)

Neue Lebensfreude

'Wenn wir das überstanden haben, werden wir alles andere auch überstehen'. Eine Überlebende war zum Zeitpunkt des Attentats erst sechs Wochen mit ihrem Partner zusammen. Drei Monate später haben die beiden geheiratet. So seltsam es klingt: Die Wahnsinnstat hat auch neue Lebensfreuden geweckt. Zitat aus dem Film: 'Es mag komisch klingen, aber seither habe ich keine Angst mehr vor dem Tod.'

Freiwilliger Feuerwehrmann, Benny Elsener

(SF)

Wie im Film

Benny Elsener, Freiwillige Feuerwehr Stadt Zug: 'Es war, als ob man in einem Film wäre. Man sah Menschen, Menschen, die wir kennen vor allem, die nach Hilfe schrien oder Hilfe erwarteten von uns. Aus den Übungen kennen wir auch solche Szenen, nur da sind die Leute geschminkt. Das war der erste Gedanke, ja, ist das jetzt eine Hauptübung?'

Grafik mit den Schussverläufen

(SF)

Nachgestellter Schussverlauf

Vom ersten bis zum letzten Schuss vergingen nur 2 Minuten und 34 Sekunden. In dieser Zeit feuerte Friedrich Leibacher 91 Schüsse mit dem Sturmgewehr 90 ab, 1 Schuss mit einer Repetierflinte und 1 Schuss mit einer Selbstlade-Pistole. Auf die Sekunde genau zeichnet der 'Untersuchungsrichterliche Schlussbericht' den Ablauf des Überfalls nach.

Skizze mit den liegenden umgekommenen Personen

(SF)

Zufälligkeit des Todes

Im Kantonsratssaal sassen Personen, die verletzt wurden zwischen Personen die unversehrt blieben und Menschen, die starben. Es war der blanke Zufall wer überlebte.

Equipe am Feuerwehrauto beim Drehen

(SF)

Zu den Filmaufnahmen

Kameramann Sergio Cassini und Tonoperateur Marcel Linder justieren die Kamera an einem Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Zug. Mit diesen Aufnahmen stellen sie den Einsatz der Feuerwehr am Morgen des 27. September 2001 nach.

Der Autor Peter Basler

(SF)

Die AutorInnen

Peter Basler ist 46 Jahre alt und wohnt in Basel. Er arbeitet seit 20 Jahren als Journalist bei Radio, Zeitungen, Magazinen und Fernsehen. Seit 1999 ist er Redaktor und Produzent beim Kassensturz des Schweizer Fernsehens.

Die Mitautorin Barbara Schmutz

(SF)

Barbara Schmutz, 43, ist ebenfalls seit 20 Jahren Journalistin (Tageszeitungen, Magazine; von 1996 bis 1998 bei der 'Zuger Presse'). Seit 2006 arbeitet sie als freie Journalistin und Produzentin für diverse Zeitungen und Zeitschriften.