Kokain

Kokain ist in den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches enthalten. Die peruanischen Indios konsumieren die Blätter als Genuss- und Rauschmittel und bei traditionellen Ritualien. Kokain hat wohl einen hohen Stellenwert in der Geschichte des armen Indiovolkes im Kampf gegen Hunger und Erschöpfung.

Um Kokain aus den Pflanzenteilen herzustellen werden in illegalen Laboratorien in mehrerer Schritten mit organischen Lösungsmitteln der gesamte Basengehalt der Pflanze extrahiert und mit weiteren Lösungsmitteln vorgereinigt. Die entstandene saure Kokainlösung wird neutralisiert, das gereinigte Kokain isoliert. Die nicht sehr stabile Kokainbase wird umkristallisiert zu Kokainhydrochlorid. Das auf dem Markt gehandelte, weiße, kristalline Kokain weist oftmals einen Wirkstoffgehalt von 80 bis 90% auf. Natürlich nimmt der Reinheitsgrad bis hin zum Endkonsumenten immer mehr ab. Zum Strecken der Proben wird vor allem Milch- oder Traubenzucker aber auch Lidokain oder Prokain (Lokalanästhetika) sowie Koffein und Amphetamin benutzt.

Wird Kokain mit Natriumbikarbonat erhitzt entsteht eine noch viel ernstzunehmendere Droge: „Crack“ (siehe gesonderte Hinweise).

Kokain wird meist intranasal (schnupfen, sniffen) konsumiert. Es kann jedoch auch geraucht, intravenös oder subkutan gespritzt, oral aufgenommen oder auch lokal (transcutan) aufgebracht werden.

Bei nasaler Aufnahme tritt innerhalb weniger Minuten eine euphorische Wirkung ein. Bei Injektion der Droge entstehen zusätzlich halluzinogene Effekte die meist schon nach 15 Minuten abklingen, was ein Verlangen nach neuer Zufuhr steigert. Eine weitere Methode ist die lokale Anwendung von Kokain in Genitalbereich vor dem Geschlechtsverkehr, um auf diese Weise den Orgasmus hinauszuzögern oder zu verlängern. Ob solche Effekte tatsächlich erzielt werden ist umstritten und wären auch nicht ohne weiteres zu erklären.

Häufig wird Kokain auch zusammen mit Heroin oder LSD als sog. „Cocktail“ konsumiert.

Kokain wird im Körper sehr schnell verstoffwechselt. Es entstehen mehrere Metaboliten wie Benzoylecgonin, das vor allem für den analytischen Suchnachweis (Screening) relevant ist.

Kokain kann im Blut einige Stunden, Benzoylecgonin einige Tage nachgewiesen werden. Im Harn findet man Kokain und Benzoylecgonin bis zu 2 Wochen.

Crack, wie bereits erwähnt wird aus Kokain durch erhitzen mit Backpulver (Natriumbikarbonat) hergestellt. Es entsteht eine billigere, jedoch weitaus gefährlichere Variante von Kokain. Aus einem Gramm Kokain können etwa sechs Crackportionen verschnitten werden. Das Suchtpotential ist extrem hoch. Bereits Erstkonsumenten können von dieser Droge abhängig werden. Crack wird meist in kleinen Wasserpfeifen geraucht. Der Name Crack rührt von den typischen knackenden Geräuschen die dabei entstehen. Die Wirkungen von Crack entsprechen weitgehend denen von Kokain, nur das diese rascher und unkontrollierbarer eintreten. Eine etwa 20 Minuten lange Phase der Euphorie wird von einer depressiven Kehrseite abgelöst. Natürlich will der Konsument den Zustand des Hochgefühles wiederherstellen. Dieser Kreislauf endet zwangsläufig in der Abhängigkeit, die mit einer erheblichen  Dosissteigerung einhergeht. Ein Abhängiger benötig so bis zu 30 Konsumeinheiten pro Tag. Das eine erhöhte Beschaffungskriminalität bei den meist jugendlichen Konsumenten folgt, liegt auf der Hand.

Die Cracksüchtigen leiden meist unter starken Schlafstörungen, wahnhaften Angstgefühlen, Halluzinationen und schweren Depressionen begleitet von Appetitmangel mit folgender körperlichen Auszehrung.

 

 

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Kokastrauch

 

 

Kokain, Mundbomben

 

 


Kokain "Rock"

 

 

 

"zum sniffen eine Line gezogen"