Montag, 07. Mai 2012

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Sarah Wiener ist "Feinschmeckerin des Jahres"

Die bekannte Köchin erhielt im Gourmettempel Steirereck die Ehrenauszeichnung "Feinschmecker des Jahres" von Gault Millau-Herausgeber Karl Hohenlohe und Familie Underberg.

Letztes Update am 04.05.2012, 16:45


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Gault Millau-Herausgeber Karl Hohenlohe und der Schnapskonzern Underberg zeichneten bereits zum 26. Mal den "Feinschmecker des Jahres" aus. Dieses Mal erhielt die bekannte Köchin Sarah Wiener den Ehrenpreis. "Eine gute Küche braucht auch Feinschmecker, die sie zu würdigen wissen. Diese Auszeichnung erfüllt mich mit Freude und Sentimentalität", meinte die 49-Jährige in ihrer Dankesrede.

 

Die Gastgeber mit der Preisträgerin.

Im Bild v.l.n.r.: Ehepaar Hohenlohe, Feinschmeckerin Sarah Wiener, Gastgeberin Christiane Underberg, die Mutter von Sarah Wiener Lore Heuermann und Hubertine Underberg-Ruder.

Wiener wurde im Steirereck ein bisschen sentimental: "Mein Kindergarten ist nur 10 Meter von hier entfernt und wird gerade aufgestockt. Ich würde mir wünschen, dass alles beim alten bliebe. Je älter ich werde, desto sentimentaler werde ich."

Wiener mit dem Steirereck Dream-Team: Birgit und Heinz Reitbauer.

Laudator Tobias Moretti (mit Wiener und Christiane Underberg) kocht selbst nicht mehr: "Ich habe es verlernt. Früher habe ich viel gekocht, doch jetzt macht das meine Frau. Später werde ich mich in diese Kunst wieder vertiefen."

Architekt und "Feinschmecker 1991" Wilhelm Holzbauer (mit seiner Frau Mari (rechts) und KURIER freizeit-Herausgeber Michael Horowitz und seiner Frau Angelika): "Ich bin nicht einmal so ein Feinschmecker, ich esse gern, und ich trinke gern. Das ist alles."

"Wer ist kein Feinschmecker?" fragten Erwin Steinhauer und Andreas Vitasek und beantworteten es unisono: "Wir nicht!".

Moderatorin Claudia Stöckl (mit Tobias Moretti), die mit Wiener eine lange Freundschaft verbindet, meinte über einen Feinschmecker: "Dass er Essen genießt, aber nicht, dass er kochen kann. Man sollte die Feinheiten erkennen."

"Per Wortdefinition ist das ein Mensch, der fein schmeckt und funktionierende Geschmackspapillen hat", meinte Wiener auf die Frage "Was ist für Sie ein Feinschmecker?"

Zwar keine ausgezeichneten Feinschmecker, dafür  Genießer: Casinos Austria-Direktor Karl Stoss, Spanische Hofreitschul-Leiterin Elisabeth Gürtler und Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad.

Zwei "kugelige Feinschmecker": Profil-Herausgeber Christian Rainer und Wiener.

KURIER Geschäftsführer Thomas Kralinger schätzt gutes Essen sehr, vor allem auch als Kommunikationsmöglichkeit und Kulturgut.

Im Steirereck sind selbst die Häppchen ein Kunstwerk: Hier eine Kreation aus Morcheln ...

... und "Gemüse zum Pflücken".


Sarah Wiener kam in Begleitung ihrer Mama Lore Heuermann.

Wiener steht mit voller Hingabe hinter ihren Projekten, seien es ihre Restaurants oder ihr Versuch die Menschen davon zu überzeugen, Essen zu schätzen. Sie setzt sich für alte Sorten sowie Qualität ein und verurteilt Billigdiscounter und Massenschlachtungen: "Qualität fängt an, wenn das Samenkorn in eine bestimmte Art von Boden kommt. Es kommt auf die Bewirtschaftung, Lagerung, Konservierung an. Ernährung hat so viele komplexe Auswirkungen - von Ernährungsgerechtigkeit über Tierschutz bis zu Ethik. Der Feinschmecker kommt ganz am Ende dieser Kette. Kann ich Geschmack nicht benennen, dann werde ich das nie erreichen."

Entsetzlich findet Wiener, dass selbst die deutsche Bundeskanzlerin erklärte, sie kaufe bei einem Billigdiscounter ein. "Wenn Angela Merkel stolz sagt, sie geht bei Aldi einkaufen, dann geniere ich mich für meine Bundeskanzlerin", meinte die Wahlberlinerin. "Das ist ein Armutszeichen, die Menschen, die es sich leisten können, sollten die regionalen Produkte hochhalten. Discount tötet Qualität."


Schauspieler Tobias Moretti hielt die Laudatio, Christiane Underberg hatte die Patronanz inne und meinte begeistert: "Sie ist bereit von dieser Liebe zum Leben etwas abzugeben."

Genau diese Leidenschaft trug zu ihrer Wahl zur "Feinschmeckerin des Jahres" bei. Auch Laudator Tobias Moretti lobte diese Eigenschaft der Köchin, die er schon lange kennt. In seiner Ansprache nahm er auch kurz dazu Stellung, dass Wiener oft von Spitzenköchen belächelt wird. Moretti: "Ein Journalist fragte mich: Wieso hältst du eine Laudatio auf die Wiener, die kann ja gar nicht kochen!" Der Schauspieler entkräftete mit einer glühenden Ansprache auf die 49-Jährige: "Sie ist keine klassische Köchin, sie hat sich selbst erfunden. Es gelingt ihr mit ihrem Essen eine sinnliche Tiefe zu erzeugen, die den Menschen das Gefühl gibt zu Hause zu sein. Die Art, wie sie alles aufsaugt, alles wissen will, das ist die wahre Qualität am Ende. Aus all diesen Gründen kann ich sagen: Die kann kochen!" Daher nennt Moretti die Köchin auch liebevoll "Sarah Leben".


Karl und Martina Hohenlohe mit Underberg.

"Wir haben eine zwei Klassen Esskultur", meinte Wiener nach ihrer Ansprache. Die Köchin plädiert besonders für ein Umdenken in der Ernährung: Wieder selbst kochen, am besten mit frischen, regionalen Produkten: "Wenn wir das machen, werden wieder alle gute, kugelige Feinschmecker sein." 

Der Vorschlag, die Auszeichnung an Sarah Wiener zu verleihen, kam dieses Jahr von Christiane Underberg, verriet Karl Hohenlohe und meinte: "Wir haben sofort Ja gesagt. Sarah Wiener ist in allen Bereichen vertreten. Sie schreibt über gutes Essen, über Kulinarik, sie hat eine Stiftung, die sich mit gesunder Ernährung von Kindern beschäftigt. Ich könnte mir niemand besseren vorstellen."

 


Letztes Update am 04.05.2012, 16:45


Artikel vom 04.05.2012 08:52 | KURIER | Lydia Kozich | « zurück zu Genuss


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