Ex-SAP-Vorstand Agassi: Ladehemmung für den Autobatterie-Wechsler

In Israel geht Ex-SAP-Vorstand Shai Agassi mit seinem E-Auto-Startup an den Markt und bietet Kunden einen Batteriewechsel im Schnellverfahren. Hierzulande blitzt er mit seinen Wechselstationen ab - auch bei einem alten Weggefährten.

Premium In Israel geht Ex-SAP-Vorstand Shai Agassi mit seinem E-Auto-Startup an den Markt und bietet Kunden einen Batteriewechsel im Schnellverfahren. Hierzulande blitzt er mit seinen Wechselstationen ab - auch bei einem alten Weggefährten. von Matthias Lambrecht Tel Aviv

Zu Hause in Israel kann Shai Agassi es jetzt allen zeigen: Das Netz der Batteriewechselstationen ist ausgerollt, an 30 Standorten über das ganze Land verteilt können sich die Kunden seines Startups Better Place einen frischen Akku für ihr Elektroauto holen. Fünf Minuten dauert der Tausch, dann reicht der Strom wieder für 150 Kilometer. Die ersten 100 Autos sind schon verkauft, ein paar Tausend sollen es bis zum Jahresende werden. Im Sommer geht Better Place auch in Dänemark an den Start.

Doch in Deutschland kommt Agassi nicht voran. Ausgerechnet in Deutschland, wo der Israeli vom Gründer eines Softwareunternehmens, das SAP übernahm, zum Kronprinzen des Softwarekonzerns aufrückte. Wo er alles plötzlich hinschmiss, um 2008 als Gründer wieder aufzutauchen, mit der Vision, die Welt vom Öl zu befreien. Wo er mit seiner Idee, die beschränkte Reichweite der Stromautos per Batteriewechsel auszudehnen, für einigen Wirbel sorgte. Und wo ihn die großen deutschen Autokonzerne, die er als Partner für sein Vorhaben gewinnen wollten, allesamt abblitzen ließen. Offiziell, weil sie sein Konzept für nicht umsetzbar hielten. Doch tatsächlich wohl, weil sie sich das Zukunftsgeschäft nicht von einem Newcomer abnehmen lassen wollen.

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Aus der FTD vom 15.05.2012
© 2012 Financial Times Deutschland,

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