Heiko Hubertz, Bigpoint
Gleichzeitig gab er bekannt, dass das Studio in San Francisco geschlossen wird. In Hamburg gebe es ebenfalls Entlassungen. Insgesamt würde rund 120 Mitarbeitern gekündigt, also 15 Prozent der Belegschaft. "2011 war für uns noch ein gutes Jahr, aber in diesem Jahr sind wir bislang deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben", sagte Hubertz.
Damit hat die Branchenkrise einen der vielversprechendsten Bereiche der deutschen Internetszene erfasst.
Bigpoint gehört mit dem Karlsruher Unternehmen Gameforge zu den größten Anbietern von Browserspielen. Die Firmen bieten die Spiele kostenlos an und verdienen über den Verkauf virtueller Güter. Das rasante Wachstum und attraktive Margen hatten eine Goldgräberstimmung ausgelöst. Risikokapitalgeber investierten hohe Summen, Konzerne wie
Disney oder
Electronic Arts zahlten dreistellige Millionensummen für Zukäufe,
Zynga legte einen Milliardenbörsengang hin.
Anfang des Jahres kam die Wende. Zu viele Marktteilnehmer kämpfen mit ähnlichen Spielen um wenige zahlungswillige Nutzer. Plattformen wie das Onlinenetzwerk
Facebook werden mit neuen Titeln überflutet. Hinzu kommen Spiele für mobile Betriebssysteme wie Apples iOS oder Googles Android. Selbst Branchenprimus
Zynga kündigte Anfang Oktober einen Jobabbau an und gab eine Gewinnwarnung heraus. Einige Unternehmen stehen nach schwächerem Wachstum zum Verkauf.