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Erläuterung:

Berghof

Der "Berghof" (bis 1933: "Haus Wachenfeld") war seit Mitte der 1920er Jahre das regelmäßige Feriendomizil Adolf Hitlers auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden.

1928 mietete Hitler die Pension "Haus Wachenfeld" dauerhaft, 1933 kaufte er das Objekt und benannte es in "Berghof" um. In der Folgezeit wurde das Haus mehrfach aus- und umgebaut.

In der Umgebung entstanden zahlreiche weitere Bauten hochrangiger Regimeangehöriger nebst ergänzenden Verwaltungsgebäuden und umfangreichen Luftschutzeinrichtungen.

Ab 1936 wurde Berchtesgaden faktisch zu einem zweiten Regierungssitz.

Der Berghof

Der Berghof um 1936

Haus Wachenfeld um 1927

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Im Herbst 1919 lernte Adolf Hitler den Journalisten und Theaterkritiker Dietrich Eckart (1868 - 1923) kennen, der ihm ein früher Förderer und Mentor wurde.

Eckart wohnte damals in Berchtesgaden. Durch ihn dürfte Hitler den Obersalzberg und seine Umgebung kennen und schätzen gelernt haben.

Ab 1923 verbrachte Hitler regelmäßig seinen Urlaub im "Haus Wachenfeld" auf dem Obersalzberg. Im Jahre 1928 mietete er die kleine Privatpension dauerhaft und zur alleinigen Nutzung.

1933 kaufte Hitler das Haus Wachenfeld mit Mitteln aus dem Autorenhonorar, das er für "Mein Kampf" erhalten hatte. Er ließ das Gebäude noch im gleichen Jahr relativ bescheiden ausbauen und benannte es in "Berghof" um.

Der Berghof nach dem zweiten Ausbau 1936

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Der zweite und bei weitem größere Um- und Ausbau erfolgte dann im Sommer 1936. Zeitgleich errichteten auch andere namhafte Größen des Regimes dort Villen oder bauten bestehende Objekte zu solchen um. So gruppierten sich um den Berghof die Häuser von Martin Bormann, Hermann Göring und Albert Speer. Hinzu kam ein Gästehaus, eine SS-Kaserne, ein Gutshof mit Gewächshaus, diverse unterirdische Bunker und andere militärische Einrichtungen, vorwiegend zur Luftverteidigung.

Zudem wurde bei Ainring ein bestehender kleiner Flugplatz für die Benutzung durch größere Maschinen ausgebaut.

In Bischofswiesen bei Berchtesgaden entstand 1937 ein umfangreicher Verwaltungsbau, die sog. "Kleine Reichskanzlei", sodass der Obersalzberg und seine Umgegend zu einem zweiten Regierungssitz wurde. Hitler empfing hier zahlreiche in- und ausländische Politiker.

Hitler auf dem Berghof

Privataufnahmen von Eva Braun (ohne Ton)

Der Berghof (Kreis) im Kontext der umliegenden Bebauung - Foto: Luftaufnahme der Royal Airforce vom 25. April 1945

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Während der letzten Kriegstage hingen Göring und Andere der Idee nach, den Obersalzberg zum Zentrum einer uneinnehmbaren "Alpenfestung" zu machen.

Tatsächlich wurden nahezu alle Gebäude auf dem Obersalzberg durch einen Großangriff der Royal Air Force am 25. April 1945 schwer beschädigt, die Reste von den flüchtenden SS-Mannschaften in Brand gesetzt und von der Bevölkerung geplündert.

Schließlich wurde der Berghof am 4. Mai 1945 von amerikanischen Truppen kampflos besetzt.

Der Berghof, wie er bei der Besetzung durch US-Truppen am 4. Mai 1945 vorgefunden wurde - Foto: US-Army

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Auf den Grundmauern des ehemaligen Gästehauses wurde 1999 im Auftrag des Freistaates Bayern die "Dokumentation Obersalzberg" als ständige Ausstellung des Instituts für Zeitgeschichte eröffnet.

Der nahe gelegene Platterhof, der nach dem Krieg teilweise wiederaufgebaut und noch lange von amerikanischen Truppen genutzt wurde (scherzhaft: "Hotel General Walker") wurde im Jahre 2000 abgerissen, an seiner Stelle 2005 das "Interconti Resort Berchtesgaden" mit Golfplatz und kleinem Skigebiet eröffnet.