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| Das Institut |
| Seit dem 31. Mai 2002 gibt es in Berlin an der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin wieder eine Einrichtung, die sich speziell mit gesundheitlichen Fragen des Musikerberufs auseinandersetzt. 1996 wurde eine Beratungssprechstunde für Musiker eingerichtet, der Kanon fachspezifischer Seminarangebote für Studierende der beiden Berliner Musikhochschulen erweitert.
Die Beschäftigung mit der Gesundheit von Musikern gibt es, seit es Menschen gibt, die professionell Musik machen. Bereits 1486 stellt Professor Savonarolas in Padua fest: "Durch kräftiges Blasen, dem Aufblähen des Bauches, sind Trompeter und Flötenspieler von Brüchen betroffen". "Ganz hervorragende Trompeter spannen sich so an, dass sie Blut speien." "Oft sogar schneiden sie sich selbst unvermutet den Lebensfaden ab," schreibt Prof. Diemerbroek (1685) über seine Beobachtungen. Die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft im späten 19. Jahrhundert führte in der Musik zu einer zunehmenden Professionalisierung des Musikerberufs und des instrumentalen Unterrichts. Dies hatte zur Folge, dass einerseits die gesundheitlichen Störungen, andererseits aber auch deren professionelle Erforschung zunahmen. Schon 1832 gab in Berlin Karl Sundelin einen "Ärztlichen Rathgeber für Musiktreibende" heraus.
Die Beschäftigung mit der Gesundheit von Musikern hat an der heutigen Universität der Künste Berlin eine bemerkenswerte Vergangenheit. Bereits 1898 wurden an der Staatlichen Akademischen Hochschule für Musik Berlin von dem Arzt Dr. Flatau Seminare über Anatomie, Physiologie und Hygiene der Stimme eingerichtet. Von 1905 bis 1922 setzte Dr. Katzenstein - ein HNO-Arzt - diesen Unterricht fort. Er war der Vorgänger von Kurt Singer.
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