Vorstand und Geschäftsführung

Vorstand und Geschäftsführung

Der Vorstand wurde von der Mitgliederversammlung der Heinrich-Böll-Stiftung erstmals am 8./9. Dezember 2001 für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Am 19. November 2011 wurden Barbara Unmüßig und Ralf Fücks mit überwältigender Mehrheit als Vorstand wiedergewählt.

(siehe auch §7 der Satzung)

Barbara Unmüßig, Foto: Bettina Keller
Foto in höherer Auflösung bei Flickr.

Barbara Unmüßig - Vorstandsmitglied

Barbara Unmüßig, geboren 1956 in Freiburg i. Breisgau, Politologin (Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin).

Ihr berufliches Engagement für internationale Gerechtigkeit und globalen Umwelt- und Klimaschutz nahm 1983 seinen Anfang als Redakteurin der nord-südpolitischen Zeitschrift „blätter des iz3w“ und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Aktion Dritte Welt e. V. in Freiburg.

Ab 1985 konnte Barbara Unmüßig ihre Netzwerke und internationales Wissen bei den grünen Abgeordneten Uschi Eid (1985 bis 1987) und Ludger Volmer (1987 – 1990) im Bundestag als wissenschaftliche Mitarbeiterin ausbauen. Die internationale Verschuldungskrise, die Politik von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) sowie globale Umweltfragen waren ihre besonderen Schwerpunkte.

Ab den 90er Jahren hat Barbara Unmüßig ausschließlich mit und für nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen gearbeitet. Anlässlich des Gipfels in Rio de Janeiro 1992 zu Umwelt & Entwicklung (UNCED) hat sie als Leiterin der Projektstelle die deutschen Umwelt- und Entwicklungsorganisationen vorbereitet und koordiniert. 1992 war Barbara Unmüßig Gründungsmitglied und bis 2002 die Sprecherin des Forums Umwelt & Entwicklung. Sie hat in dieser Zeit zahlreiche internationale Netzwerke initiiert und an globalen Foren und Konferenzen teilgenommen (UN-Klima- und Umweltkonferenzen, Welthandelsorganisation (WTO), Bretton Woods-Organisationen.) Bereits 1990 hat Barbara Unmüßig die Organisation Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung e.V. (WEED) gegründet und war ab 1993 deren Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende bis zu ihrem Ausscheiden 2002. Bis heute ist sie Mitherausgeberin des Informationsbriefes Weltwirtschaft & Entwicklung.

2000 war sie Mitgründerin des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR) und ist seit 2001 Mitglied im Kuratorium, seit 2009 stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende.

Bereits in den 90er Jahren hat sich Barbara Unmüßig ehrenamtlich für den Aufbau und die Arbeit der Heinrich-Böll-Stiftung zu engagieren begonnen. Sie war seit 1996 Mitglied der Mitgliederversammlung und von 1996 bis 2001 Aufsichtsratsvorsitzende der Heinrich-Böll-Stiftung. Im Mai 2002 wurde sie zum Vorstand gewählt und leitet seither die Heinrich-Böll-Stiftung. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehört u. a die internationale Arbeit der Stiftung in Lateinamerika, Afrika, Asien, dem Nahen und Mittleren Osten. Die thematischen Schwerpunkte der Stiftung wie gerechte Globalisierung, Menschen- und Frauenrechte, internationale Klima-, Energie- und Ressourcenpolitik sowie Demokratieförderung und Krisenprävention werden von ihr strategisch verantwortet.

Im Vorstand hat Barbara Unmüßig die Federführung für die Gemeinschaftsaufgabe Geschlechterdemokratie und für das „Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie“.

Seit 2009 ist Barbara Unmüßig Jurymitglied des Helene-Weber-Preises für Nachwuchskommunalpolitikerinnen, ein Preis der vom Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend verliehen wird.

Sie ist seit 2011 Juryvorsitzende des Anne-Klein-Frauenpreises. Mit dem Preis, den die Heinrich-Böll-Stiftung ab 2012 jährlich vergibt, werden Frauen gefördert, die sich durch herausragendes Engagement, Mut und Zivilcourage für die Verwirklichung von Geschlechterdemokratie, den Rechten und der Selbstbestimmung von Lesben, Schwulen, Trans- und Intersexuellen auszeichnen.

Seit 2010 ist sie außerdem Mitglied im Kuratorium des Instituts für Solidarische Moderne (ISM), das neue linke Politikkonzepte entwickeln und dabei den Dialog über Parteigrenzen hinweg sucht und gleichsam eine Brücke zwischen Politik und Wissenschaft, Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen bilden will.

Barbara Unmüßig bringt sich aktiv und regelmäßig in die Debatte über Strategie und Programm von Bündnis 90/Die Grünen ein, so beispielsweise zu Fragen der globalen Gerechtigkeit, Umwelt-Klimapolitik Geschlechterpolitik und Global Governance.

Barbara Unmüßig hat zahlreiche Buch- und Zeitschriftenbeiträge veröffentlicht.

Ralf Fücks, Foto: Ludwig Rauch
Foto in höherer Auflösung bei Flickr.

Ralf Fücks - Vorstandsmitglied

Ralf Fücks, 1951 in Edenkoben (Pfalz) geboren, studierte Sozialwissenschaft, Ökonomie und Geschichte in Heidelberg und Bremen. Parallel engagierte er sich in der Studentenbewegung und in der außerparlamentarischen Opposition. Nach dem Studium arbeitete er als Lehrbeauftragter an der Universität Bremen und als Dozent in der Erwachsenenbildung. Für die Zeitschrift "Moderne Zeiten", die er 1980 mitgründete, war er als Redakteur tätig.

1982 schloss sich Fücks den GRÜNEN an, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter ihrer Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft und von 1985 bis 1989 selbst Abgeordneter und Fraktionsvorsitzender.

1989/90 wurde er als Co-Vorsitzender in den Bundesvorstand der GRÜNEN gewählt. Entschieden sprach er sich dafür aus, die GRÜNEN zu einer Regierungspartei zu machen und gemeinsam mit der SPD eine "neue geistige und politische Hegemonie" anzustreben. Nachdem die Partei in der ersten gesamtdeutschen Wahl 1990 an der 5 Prozent-Hürde scheiterte, veröffentlichte er das Buch "Sind die Grünen noch zu retten?".

1991 kehrte er in die Bremer Politik zurück und wurde Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie zweiter Bürgermeister in der Bremer "Ampelkoalition", der ersten Koalition von Grünen, SPD und FDP in der Bundesrepublik. Sie zerbrach 1995 an Konflikten über Naturschutz und Stadtentwicklung.

Seit 1996 leitet Ralf Fücks die Heinrich-Böll-Stiftung. Er ist verantwortlich für die Inlandsarbeit der Stiftung sowie für Außen- und Sicherheitspolitik, Europa und Nordamerika. Außerdem betreut er das Studienwerk, die "Grüne Akademie", einen ‚think tank‘ von Wissenschaftlern und Politikern, sowie das Archiv "Grünes Gedächtnis", ein zeitgeschichtliches Archiv der Grünen und der neuen sozialen Bewegungen.

Über die Jahre hat sich Fücks mit zahlreichen Aufsätzen und Artikeln an der Debatte über Strategie und Programm der Grünen beteiligt. Als Mitglied der Grundsatzprogramm-kommission und anderer Beratungsgremien von Bündnis 90/Die Grünen hält er die Verbindung zwischen Stiftung und Partei. Er hat an mehreren Wahlprogrammen mitgewirkt.

1999 wurde er von der Bundesregierung in die „Unabhängige Kommission Zuwanderung“ unter Vorsitz von Prof. Rita Süßmuth berufen, die im Juli 2001 ihre Empfehlungen für eine moderne Einwanderungs- und Integrationspolitik vorgelegt hat.

Ralf Fücks publiziert in den großen deutschen Tages- und Wochenzeitungen, in internationalen politischen Zeitschriften sowie im Internet zum Themenkreis Ökologie-Ökonomie, Politische Strategie, Europa und Internationale Politik.
Im Februar 2013 erschien sein Buch „Intelligent Wachsen – Die grüne Revolution“ im Hanser Verlag.

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Dr. Livia Cotta - Geschäftsführerin

Dr. Livia Cotta, MBA, ist 1970 in Berlin geboren und studierte von 1989 bis 1996 Humanmedizin an der Freien Universität Berlin. Sie promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und war bis zu ihrer Approbation 1998 in der Medizinischen Klinik der Charité als Ärztin tätig. Den Master of Business Administration erwarb sie berufsbegleitend 2008 an der Technischen Universität München.

Von 1998 bis 2007 arbeitete Livia Cotta in verschiedenen Positionen in Redaktion und Veranstaltungsmanagement beim Georg Thieme Verlag – einem Verlag für medizinische Fachinformation in Stuttgart. Unter anderem gründete sie dort als Chefredakteurin eine Fachzeitschrift für Physiotherapeuten samt Internetauftritt und Kongress und betreute den Relaunch einer Fachzeitschrift für Anästhesisten. Anschließend war sie zwei Jahre lang Abteilungsleiterin Marketing und Kommunikation bei der Hocoma AG, einem Schweizer Medizintechnikunternehmen in der Nähe von Zürich.

Expertise im Management einer international tätigen Non-Profit-Organisation erwarb sie während ihrer Zeit bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gGmbH. Dort war sie seit 2009 Medizinische Direktorin und verantwortete auch die Abteilungen Personal, Verwaltung und IT.

Im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeiten publizierte sie unter anderem zu dem Thema „Medizin in Krisengebieten“ und erhielt für den Beitrag „Neurologische Reha – Training für die grauen Zellen“ den „Karl Theodor Vogel Preis für Fachpublizistik 2003“. Die Fachzeitschrift physiopraxis wurde 2005 unter ihrer Leitung als „Fachzeitschrift des Jahres“ ausgezeichnet.

Zur Heinrich-Böll-Stiftung kam sie im Frühjahr 2013, um ihre Management-Erfahrung in einem globalen, interkulturellen Umfeld für eine Organisation einzusetzen, die sich über das Gesundheitswesen hinaus für eine lebenswerte Gesellschaft engagiert und dabei Werte wie Ökologie, Solidarität und Geschlechterdemokratie in den Fokus stellt. Die Förderung der demokratischen Willensbildung und des gesellschaftspolitischen Engagements durch Bildungsprojekte im In- und Ausland sind ihr ein großes Anliegen. 

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