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Hintergrund: Luftraumüberwachung in Deutschland

Die Überwachung des Luftraumes über deutschem Hoheitsgebiet fällt in die Zuständigkeit der Luftwaffe. Dazu wird der deutsche Luftraum rund um die Uhr mit Radar überwacht.

Das Jagdflugzeug F-4F im Flug über den WolkenGrößere Abbildung anzeigen

Das Jagdflugzeug F-4F (Quelle: PIZ Luftwaffe)

In den über die gesamte Republik verteilten militärischen Radarstationen (Control and Reporting Centers - CRCs ) sitzen Soldaten an Radarschirmen, um im Falle etwaiger Unregelmäßigkeiten sofort reagieren zu können. Dies ist immer dann der Fall, wenn ein Luftfahrzeug ohne Überfluggenehmigung in den deutschen Luftraum eindringt, bzw. nicht identifiziert werden kann.

In den CRCs wird für die militärische Führung ein ständig aktualisiertes sogenanntes "Luftlagebild" erstellt und im Rahmen der sogenannten "Integrierten Luftverteidigung" der NATO in ein gesamteuropäisches Luftlagebild eingebettet. Stellen die Soldaten in den CRCs Unregelmäßigkeiten fest, informieren sie unmittelbar die für Deutschland zuständigen NATO-Luftverteidigungseinsatzzentralen (Combined Air Operations Centers - CAOCs) im niederrheinischen Goch (zuständig für Norddeutschland) und in Meßstetten auf der schwäbischen Alb (zuständig für Süddeutschland).

Hier entscheidet ein General das weitere Prozedere: Im schlimmsten Fall (feindliches oder unidentifizierbares Flugzeug) kommt es zur sofortigen Alarmierung einer deutschen Alarmrotte (Quick Reaction Alert Forces - QRA).Hiervon befinden sich jeweils eine auf den Fliegerhorsten im ostfriesischen Wittmund und im bayerischenNeuburg an der Donau 24 Stunden am Tag in einer 15-Minuten-Bereitschaft.

Diese Alarmrotten bestehen jeweils aus zwei Jagdflugzeugen vom Typ F-4F Phantom II, die voll betankt und mit jeweils zwei AIM-9L Sidewinder-Raketen sowie ihrer Bordkanone bewaffnet in einem besonders gesicherten Bereich des Fliegerhorstes am Rande der Startbahn abgestellt sind.

Bei ihrer Alarmierung müssen die Flugzeuge in maximal 15 Minuten in der Luft sein. Mit Hilfe des Nachbrennerfluges können sie dann innerhalb weniger Minuten an jedem Punkt ihres Überwachungsgebietes sein. Um den sofortigen Start sicherstellen zu können, halten sich die Flugzeugbesatzungen (Piloten und Waffensystemoffiziere) und Techniker in einem Unterkunftsbereich in unmittelbarer Nähe des QRA-Shelterbereiches auf.

Wird eine QRA-Staffel alarmiert, werden die Besatzungen der Jagdflugzeuge nach dem Start von sogenannten Jägerleitoffizieren in den CRCs an das feindliche oder unidentifizierte Flugzeug herangeführt. Zur Orientierung dient den Jägerleitoffizieren das (zweidimensionale) Bild auf den Radarschirmen.

Ist das Flugzeug erreicht, führen die Besatzungen eine Sichtidentifizierung des Flugzeuges durch und versuchen, über Funk Kontakt mit der Besatzung aufzunehmen. Dabei befindet sich ein Jet ständig in Sicherungsposition hinter dem nicht identifizierten Flugzeug, Bleibt die Kontaktaufnahme erfolglos, oder lässt sich das Flugzeug nicht von seiner nicht genehmigten Flugroute abbringen, wird fallweise über weitere Maßnahmen entschieden.

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Stand vom: 03.12.13 | Autor: 


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