Pilatus P-2

In den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges strebte Pilatus die Baurechte eines italienischen und eines deutschen Trainingsflugzeuges an. Als sich herausstellte, dass keine Lizenzrechte erhältlich waren, entschied Pilatus, das Trainingsflugzeuge P-2 zu entwickeln. Die Fliegertruppe wünschte ein Trainingsflugzeug für zwei verschiedene Aufgaben: ein Umschulungsflugzeug als Stufe zwischen dem Schulflugzeug und den Frontmaschinen und eine Maschine für das Waffentraining wie Schiessen, Bombenabwurf sowie für das Funktraining. Mit dem Bau des ersten Prototyps wurde gegen Ende 1943 begonnen. Der Erstflug erfolgte am 27. April 1945. Nach der Erprobung des zweiten Prototyps wurde 1946 eine Serie von 26 P-2.05 Umschulungsflugzeugen in Auftrag gegeben. Die Luftwaffe benötigte ein bewaffnetes Übungsflugzeug, worauf die P-2.06 1948 in einer Serie von 26 Einheiten gebaut wurden. Der P-2 stand bis 1981 im Dienste der Schweizer Luftwaffe.

Aufbau:

Bei der P-2 handelt es sich um einen zweisitzigen, freitragenden Tiefdecker in Gemischtbauweise. Der Flügel besteht aus einer zweiholmigen Holzkonstruktion mit Sperrholzbeplankung. Im Mittelteil sind zwischen den Holmen drei Brennstofftanks mit total 240 Liter Fassungsvermögen untergebracht. Die Querruder sind stoffbespannte Metallkonstruktionen. Der Rumpf wurde in einer unterteilten Halbschalenbauart hergestellt. Die obere und untere Verkleidung am Rumpfhinterteil können zur besseren Wartung demontiert werden. Das Leitwerk ist fest mit dem Rumpf verbunden. Die Flossen sind metallbeplankt und die Ruder Stoff bespannt. Das hydraulisch einziehbare Hauptfahrwerk und das feste Heckrad stammen von ausgemusterten Jagdflugzeugen Messerschmitt Me 109D/E, aber auch das Flieger-MG 29 der P-2.06 war schon in diesen Jägern eingebaut. Selbst ein Teil der Instrumentierung kam aus «zweiter Hand».

Immatrikulation:

1

Pilatus P-2.01

Baujahr 1945 A-101 ab 1968 U-101
1 Pilatus P-2.03 Baujahr 1948 A-102
1 Pilatus P-2.04 Baujahr 1948 U-131 nachher U-101
26 Pilatus P-2.05 Baujahr 1947 - 48 A-103 - A-128 ab 1965 U-103 - U-128
26 Pilatus P-2.06 Baujahr 1948 - 50 U-103 - U-128 ab 1962 U-129 - U-157

Pilatus P-2 Unfälle

13.5.1948 P-2.05 A-112 Absturz Magadino TI. † Maj i Gst P. Hitz (FL) InstrOf Stab FF Trp, † Kpl W. Kiene (Flugschüler)
10.5.1950 P-2.06 U-108 Absturz Kollision mit der Rigi. † Kpl JC. Noverraz PA
26.8.1955 P-2.06 U-122 Kollision mit Vampire J-1059 Werthenstein LU. † Maj K. Wiesinger Chefarzt FAI
11.9.1957 P-2.03 A-102 Notlandung in Bönigen infolge Motorversagen. Fw T. Fl St 19
9.4.1963 P-2.06 U-148 Absturz nach Geschwindigkeitsverlust am Gotthardpass Termola-Kurve TI. † Adj Uof F. Labhardt DMP Chef
18.6.1965 P-2.06 U-140 Absturz Beromünster LU. † Hptm W. Schmid UeG Stab Flpl Abt 12
16.2.1972 P-2.05 U-113 Kollision mit Transport Kabel am Chinzigpass UR. † Wm J. Brülisauer UeG Fl St11, † Wm K. Zimmerli UeG Fl St 11
22.2.1979 P-2.05 U-120 Landeunfall Kopfstand.  
7.6.1979 P-2.05 U-118 Flugplatz Locarno TI. Nach Druchstartmanöver kam Flugzeug von der Piste ab und wurde weitgehend zerstört. Wm R. UeG Fl st 1