Leopard II A4

Nachfolger für "Leopard 2" Bundeswehr soll neue Panzer bekommen

Stand: 22.05.2015 14:05 Uhr

Der "Leopard 2" kommt langsam in die Jahre, 2030 soll der Kampfpanzer der Bundeswehr in Rente gehen. Ministerin von der Leyen will daher noch in diesem Jahr mit der Entwicklung eines neuen Panzers beginnen. Frankreich ist dabei.

Deutschland und Frankreich bereiten gemeinsam die Entwicklung eines neuen Kampfpanzers vor. Zwischen beiden Ländern seien bereits Anforderungen an einen Nachfolger für den 36 Jahre alten "Leopard 2" abgestimmt worden, heißt es in einem Schreiben des Bundesverteidigungsministeriums an den Wehrausschuss des Bundestags.

Die Nutzungsdauer des "Leopard 2" ende um das Jahr 2030, erklärt Verteidigungsstaatssekretär Markus Grübel in dem Papier. Danach soll das neue Modell zum Einsatz kommen. Entwickelt werden soll der neue Panzer in gemeinsamen Studien beider Länder, die schon dieses Jahr beginnen und bis 2018 dauern sollen - "unter Einbeziehung der deutschen Industrie", wie es wörtlich in dem Schreiben heißt.

Der erste "Leopard 2" war 1979 an die Bundeswehr übergeben worden, insgesamt wurden 2125 beschafft, von denen heute noch etwa 240 im Dienst sind. Gebaut wird der "Leopard 2" von dem deutschen Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW), das noch in diesem Jahr mit dem französischen Rüstungskonzern Nexter Systems fusionieren soll. Zusammen kommen die Firmen auf einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro und mehr als 6000 Mitarbeiter. Der neue Konzern kann nun auf den Auftrag für einen "Leopard 3" hoffen.

Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 auf einem Testgelände. | Bildquelle: dpa
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Das deutsche Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann baut den "Leopard 2"

Weitere Konsequenz aus der Ukraine-Krise

Die Ankündigung des Entwicklungsprojekts passt in die Strategie von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, bei der Ausrüstung der Bundeswehr wieder stärker auf Panzer für die Verteidigung des eigenen Landes und des NATO-Gebiets zu setzen. Erst im April hatte sie als Konsequenz aus der Ukraine-Krise den Rückkauf von 100 bereits ausgemusterten "Leopard 2" angeordnet. Die im Zuge der Bundeswehrreform beschlossene Obergrenze von 225 "Leopard-2"-Panzern wurde auf 328 erhöht.

Grüne kritisieren die Verteidigungsministerin

Die Grünen halten das neue Panzer-Entwicklungsprojekt für verfrüht. "Frau von der Leyen prescht mal wieder nach vorne und setzt vorschnell auf immer mehr und neue Panzer. Das ist die Logik des Kalten Krieges und nicht der internationalen Verantwortung", sagte Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger. Zuerst müsse das neue Weißbuch zu den Zielen der deutschen Sicherheitspolitik abgewartet werden, das im nächsten Jahr fertiggestellt werden soll. Auch der Grünen-Rüstungsexperte Tobias Lindner sagte, "Ursula von der Leyen macht hier den zweiten Schritt vor dem ersten".

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