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Schweizer Armee

Einsatzbilanz 2007

Schweizer Armee sicherte weniger und unterstützte mehr

Blick aus einem Armeehubschrauber über Waldbrand (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland stand die Schweizer Armee im Jahr 2007 zur Feuerbekämpfung im Einsatz.
Die Schweizer Armee hat im Jahr 2007 weniger Diensttage in Einsätzen geleistet als im Jahr zuvor. Der Rückgang um knapp 40'000 auf 418'901 Diensttage ist vor allem auf einen Minderaufwand bei den subsidiären Sicherungseinsätzen zurückzuführen. Eine Zunahme ist bei den Unterstützungseinsätzen zu verzeichnen. Pro Tag standen durchschnittlich 1148 Armeeangehörige im Einsatz, davon 275 im Ausland.

Die Schweizer Armee hat im Jahr 2007 in Einsätzen total 418'901 Diensttage geleistet. Das sind rund 8% weniger als im Vorjahr (458'331). Der Rückgang ist insbesondere auf den Rückgang von Leistungen in subsidiären Sicherungseinsätzen zurückzuführen (-13,4%). Die Leistungen zu Gunsten von friedensfördernden Einsätzen blieben praktisch unverändert. Hingegen haben die Leistungen bei der Katastrophenhilfe und bei Unterstützungseinsätzen leicht zugenommen. Pro Tag standen durchschnittlich 1148 (Vorjahr: 1255) Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Die Bilanz der Armee-Einsätze 2007 fällt durchwegs positiv aus. Es konnten alle geforderten Leistungen erbracht werden. Besonders positiv wurde im Ausland der Einsatz der Schweizer Armee mit drei Helikoptern des Typs Super Puma zur Waldbrandbekämpfung auf der griechischen Halbinsel Peloponnes wahrgenommen.

In den Einsätzen nahm der Anteil von Angehörigen von WK-Verbänden weiter ab. Deren Anteil betrug im Jahr 2007 noch 68% (Vorjahr: 73%). Dieser Rückgang ist auf die zunehmende Verlagerung der Leistungen in subsidiären Sicherungseinsätzen von WK-Verbänden zu Durchdienern und Profis der Militärischen Sicherheit zurückzuführen. 18% (Vorjahr: 11%) der Leistungen wurden von Durchdienern und 12% (Vorjahr 14%) von Angehörigen der Militärischen Sicherheit erbracht. 2% der Leistungen wurden durch Profis der Luftwaffe und der Logistikbasis der Armee geleistet. Bei den Leistungen der Luftwaffe nicht eingerechnet sind die Profileistungen der Bereiche Luftverteidigung, Luftaufklärung und Lufttransportdienstleistungen zugunsten des Grenzwachtkorps (GWK), der Polizei, der Rega und des Lufttransportdienstes des Bundes.

 

Blick in die Pilotenkanzel einer Alouette III (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Zivil-militärisches Einsatzteam auf Luftpatrouille am WEF 2007
Subsidiäre Sicherungseinsätze: Das Schwergewicht der erbrachten Leistungen lag mit 70% (Vorjahr: 73%) wie bereits in den Vorjahren bei den subsidiären Sicherungseinsätzen. Dennoch haben die Leistungen in diesem Bereich um 13,4% auf 294'489 Diensttage abgenommen. Dieser Rückgang ist insbesondere auf die Abnahme von Diensttagen beim diesjährigen World Economic Forum (WEF) in Davos und beim Schutz internationaler Einrichtungen (Botschaftsschutz) zurückzuführen. Der Rückgang der Diensttage beim Schutz internationaler Einrichtungen ist auf die Verlagerung von Miliz- zu Profitruppen beim Botschaftsschutz in Zürich zurückzuführen. Diese Kräfteverlagerung hatte zur Folge, dass die Leistungen zu Gunsten des GWK um 8% auf 30'444 Diensttage und zu Gunsten der Flugsicherheitsmassnahmen im Luftverkehr um 35% auf 2542 Diensttage abgebaut werden mussten.

 

Katastrophenhilfe: Die Schweiz wurde im 2007 von Trockenheit und Hochwassern heimgesucht. Im April/Mai galt es eine extreme und aussergewöhnliche Trockenheit mit Bränden in mehreren Kantonen zu überstehen. Im Sommer wurden dann mehrere Kantone von zum Teil schweren Unwettern heimgesucht, was zu prekären Hochwassersituationen und Millionenschäden führte. Zudem unterstützte die Schweizer Armee im Herbst die griechische Halbinsel Peloponnes bei der Bekämpfung der Waldbrände. Im Bereich der Naturkatastrophen hat die Schweizer Armee insgesamt 3661 Diensttage geleistet. Davon entfielen 1661 in die Kategorie Katastrophenhilfe und 2000 Diensttage in die Kategorie Unterstützungseinsätze.

 

Bilder von den Unwettereinsätzen im Sommer 2007

 

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Nach den schweren Unwettern in Huttwil (BE) im Juni baute die Armee eine Notbrücke über die Langete.
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In Rapperswil BE musste im Juni die Produktions- und Betriebsstätte einer Ziegelei ausgepumpt werden.
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In Gross bei Einsiedeln errichteten Soldaten im Juni eine Mabey-Johnson-Brücke über den Entenbach.
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Nach den Hochwassern im August halfen Soldaten bei der Beseitigung von Schwemmholz auf dem Bielersee.
Unterstützungseinsätze: In diesem Bereich haben die Leistungen gegenüber dem Vorjahr um fast 30 Prozent (+5156 Diensttage) auf 22'425 Diensttage zugenommen. Diese Zunahme ist insbesondere auf die beiden aufwändigen eidgenössischen Anlässe, das Eidgenössische Turnfest in Frauenfeld (3927 Diensttage) und das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Aarau (4344 Diensttage) zurückzuführen. Im Jahr 2007 wurden 40 Unterstützungseinsätze geleistet. Dabei machten mit 17'468 Diensttagen die acht grössten dieser Einsätze fast 80% aller Unterstützungseinsätze aus.

 

Peace Support Operations (PSO): Im Rahmen der militärischen Friedensförderung wurden mit 100'326 Diensttagen (Vorjahr: 101'012) fast gleich viele Diensttage geleistet wie im Vorjahr. Der leichte Rückgang ist auf weniger Entminungseinsätze zurückzuführen. Der Hauptanteil von 77% entfällt mit 77'275 Diensttagen (Vorjahr: 76'559) wiederum auf die SWISSCOY im Kosovo. In der EU-geführten Stabilisierungsmission in Bosnien-Herzegowina (EUFOR) wurden 9'357 Dienstage (Vorjahr: 9'237) geleistet. Nebst diesen beiden Kontingentseinsätzen leisteten rund 37 weitere Angehörige der Armee als Militärbeobachter, Stabsoffiziere oder Entminungsexperten weltweit ihren Dienst im Rahmen von UNO- oder OSZE-mandatierten Operationen. Sie leisteten dabei 13'694 Diensttage (Vorjahr: 15'216).

 

Einsätze der Luftwaffe: Die Luftwaffe kann auf ein erfolgreiches Einsatz- und Trainingsjahr ohne schwere Vorkommnisse zurückblicken. Im Bereich Luftverteidigung wurden 23 «Hot Missions» (Interventionen) und 295 «Live»-Missionen (Kontrolle von Überflügen) durchgeführt. Mit rund 1'700 Flugstunden wurde das Schwergewicht der Lufttransporte im Inland zugunsten von Behörden, des GWK, der Polizei und der Rega geleistet. Für den Lufttransportdienst des Bundes wurden 900 Flugstunden aufgewendet. Das Schwergewicht der Einsätze im Ausland bildeten die PSO-Einsätze mit rund 1100 Flugstunden sowie der Einsatz zur Waldbrandbekämpfung in Griechenland mit rund 160 Flugstunden. Im Bereich der Luftaufklärung wurden zugunsten der Polizei, des GWK und Dritter rund 78 Einsätze geflogen.

 

Für Fragen zu dieser Seite: Führungsstab der Armee (FST A)

Das Einsatzjahr 2007 in Kürze

Nach dem Rückgang im Jahr 2006 hat die Zahl der in Einsätzen geleisteten Diensttage der Schweizer Armee im 2007 erneut abgenommen, und zwar um 8 Prozent auf 418'901 Diensttage. Vor allem bei den subsidiären Sicherungseinsätzen, wo vermehrt Profis und weniger Miliztruppen eingesetzt wurden, ist die Zahl die Diensttage zurückgegangen. Zugenommen hat im Jahr 2007 hingegen das Engagement der Armee für nationale Grossanlässe. Pro Tag standen durchschnittlich 1148 Angehörige der Armee im Einsatz.

 

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