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Ökosystem Wald 1 / Inhalt

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Inhalt

In unseren Breitengraden gibt es kaum noch natürliche Wälder. Selbst "Urwälder" wie der Nationalpark Bayerischer Wald sind vom Menschen geplant und angebaut und werden nach wald- und forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten gepflegt und erhalten.
Jedes Jahr im Mai, wenn Fichten und Tannen austreiben , stellt sich aufs neue heraus, wie gesund die Baumbestände sind. Frühaustreiber assimilieren mehr, produzieren entsprechend mehr Holz, sind jedoch auch eher der Gefahr ausgesetzt, von Spätfrösten geschädigt zu werden. Deshalb streben die Forstleute eine Mischung zwischen früh austreibenden und spät austreibenden Baumtypen an.
Der naturnah aufgebaute Wald bildet ein geschlossenes Ökosystem. Mit dem Laubfall im Herbst und mit dem Nadelfall (alle fünf bis sieben Jahre erneuert sich normalerweise das Nadelkleid) werden dem Boden die entzogenen Nährstoffe wieder zugeführt.
Eine Tricksequenz zeigt die Wohlfahrtswirkungen: Wald als Frischluftspender, Wasserreiniger und Wasserreservoir, Wald als Rückzugsinsel für bedrohte Lebewesen, Wald als Erholungsbereich , Wald als Klimaverbesserer für Ballungsräume. Der Mensch stört und vernichtet den Wald auf vielerlei Weise.
Neben Waldvernichtung durch Baumaßnahmen und Siedlungen, durch Umwandlung in agrarische Nutzflächen wurde in den letzten Jahren die schleichende Vergiftung des Waldes aus der Luft zum entscheidenden Waldproblem. Man muß schon genau hinsehen, um die Symptome des Waldsterbens zu erkennen. Denn der gute Forstmann holt die Bäume heraus, bevor sie die letzte Todesphase erreicht haben und zu sehr an Holzwert verlieren.
Entscheidend zur Schwächung der Wälder und zur Anfälligkeit gegenüber den Giften aus der Luft haben die hohen Wildbestände beigetragen. Die Überhege von Reh und Rotwild läßt keinen gesunden Unterbau auf kommen, zumindest nicht ohne Einzäunung. Zäune sind jedoch für die meisten Waldbesitzer zu teuer, weshalb es in absehbarer Zeit kaum eine richtige Chance für einen gesunden, vitalen Wald außerhalb umzäunter Flächen geben dürfte.
Ein entscheidender Irrweg in der Forstwirtschaft, der das naturnahe Waldökosystem am meisten beeinträchtigt hat, ist die Reinkultur bzw. Monokultur , hauptsächlich von Fichten und Kiefern. Fichtenwüsten nennen Kritiker die Stangenwälder. Den höchsten Gewinn versprach die Holz- und Forstwirtschaftslehre des vorigen Jahrhunderts den Waldbesitzern von diesem Reinkultursystem. Die Folge: verheerende Schäden bei Sturm und Schneebruch, Verarmung der Lebensvielfalt, einseitige Bodenausnutzung, Auswaschung von Nährstoffen, instabile Wälder.
Eine Tricksequenz veranschaulicht den Biomassekreislauf im Monokulturwald, der mit einem enormen Auf und Ab des Biomasseanfalls, insbesondere mit Verschwendung von Nährstoffen einhergeht: nach dem Kahlhieb wäscht der Regen einen Teil der Nährstoffvorräte im Boden aus, die dann in der Hauptwachstumsphase fehlen.







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