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Der
Scharfmacher
Im Kampf gegen den Terrorismus stellt
sich Premier Tony Blair bedingungslos hinter die USA. |
Schlüsselfigur
des Terrors
Osama bin Laden wird seit acht Jahren
gejagt und nicht aufgespürt. Nach wie vor umgibt ihn
eine Aura des Geheimnisvollen. |
Der
Alptraum der Helfer
Zerstückelte Leichen, bestialischer Gestank, Berge
von Schutt: Die Helfer beim World Trade Center ermüden und
verlieren die Hoffnung. |
Eine
neue Chance
Ein amerikanischer Präsident, der es sich zur Aufgabe
macht, der Weltwirtschaft eine Ordnung zu geben, wäre der grosse
Reformer. |
Aufmarsch
Im Schatten der diplomatischen Offensive bringen die
USA ihre Militärmaschinerie in Stellung. |
Pakistan
Flüchtlingselend im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet.
Die Reportage. |
Heilige
Krieger
Wie die Taliban Krieg führen. Der Erfahrungsbericht
eines britischen Elitekämpfers. |
Eine
Hatz auf Kritiker
Sie werden als «Bespucker einer ganzen Nation»
beschimpft: Kritische Geister wagen es trotzdem, den Rachefeldzug
der USA zu kritisieren. |
Amerika
rüstet auf
Die USA holen zum Vergeltungsschlag
aus. Die Mobilmachung läuft auf Hochtouren. Moralisch und militärisch. |
Gestrandet
in Calais
Tausende Menschen sitzen in einem
Lager bei Calais fest. Jede Nacht versuchen sie durch den Kanaltunnel
nach England zu gelangen. |
Eine
Nation unter Schock
Nach dem Terroranschlag ist die
Acht-Millionen-Stadt nicht mehr, was sie einmal war. New York wurde
ins Herz getroffen. |
Sprengstoff
im Spiel
Baustatiker glauben, dass das World
Trade Center nicht nur von Flugzeugen zerstört wurde.
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«Nieder
mit Amerika»
Die arabischen Staatschefs verurteilten
den Terror. Doch die Menschen auf den Strassen freuten sich über
den Schlag gegen die USA.
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Schreibtischtäter
Der ehemalige Spion Richard Tomlinson
entmystifiziert den legendären Geheimdienst MI6. |
Der
Tragikomiker
Rudolf Scharping, deutscher Verteidigungsminister,
wandelt sich vom Zinnsoldaten zum Bonvivant. Der Schock ist gross. |
Der
letzte Diktator
Er knebelt die Opposition und schreckt
vor Gewalt nicht zurück: Alexander Lukaschenko, Präsident
Weissrusslands. |
Tonnenschweres
Risiko
Zum Start der neuen Währung
müssen riesige Mengen Münzen und Noten verteilt werden.
Frankreich hat Angst vor Überfällen. |
Später
Aufstand
Wer Unrecht erlitt, hat Recht auf
Entschädigung. Nur die Enkel der Sklaven gingen leer aus. Jetzt
fordern sie 777 Billionen Dollar. |
Neue
Bilder der Gewalt
Erst jetzt veröffentlichte
Fotos heizen die Debatte um den Polizeieinsatz am G-8-Gipfel erneut
an. |
Angst
vor dem Frieden
Israelis und Palästinenser
sind in einer Spirale von Gewalt gefangen. Trotzdem scheuen sie
den Ausbruch aus der mörderischen Routine. |
Die
rasenden Minister
160 Stundenkilometer auf der Autobahn
fordert der eine, Freigabe der Jagd in Tierschutzgebieten der andere:
Berlusconis Minister. |
Katastrophe
ohne Ende
Ein halbes Jahr nach dem Erdbeben
warten die Menschen im zerstörten indischen Gujarat weiter
auf Hilfe. |
Endlich
zu Hause
Der Ex-Präsident ist ins New-Yorker
Quartier Harlem gezogen, in die «Hauptstadt des schwarzen
Amerikas». |
Die
Witwen der «Kursk»
Die Ehefrauen der verunglückten
«Kursk»-Seeleute protestieren zum Jahrestag des Unglücks
gegen Lügen, Vertuschungen und Geheimnistuerei. |
Zwischen
den Fronten
Romano Prodi engagiert sich für
weitere G-8-Gipfel, aber auch für den Dialog mit den Gegnern
der Globalisierung. |
Unberechenbare
Gewalt
Der Ätna entlädt seine
Energie. Schutzwälle, Wasserpetarden und Bittprozessionen sollen
dem Inferno Einhalt gebieten. |
Comandante,
befiehl!
Fidel Castro ist der Mann, der Kuba
zusammenhält. Am 13. August wird der Máximo líder
75 Jahre alt. |
Weisser
Kampf
Luca Casarini bekämpft mit
seinen Tute Bianche die Globalisierung dieses Wochenende
am G-8-Gipfel in Genua. |
Leben
im Müll
In Manila leben Tausende von Menschen
auf und vom Abfall ein trostloses und gefährliches Dasein. |
Die
Welt richtet
Der Prozess gegen Slobodan Milosevic
ist erst der Anfang. Auch andere Willkürherrscher müssen
die globalisierte Justiz fürchten. |
Legalize
it now
Der Gouverneur von New Mexico, ein Vollblutrepublikaner,
fordert die Legalisierung von Drogen. |
Der
letzte Ausweg
Jede zweite Selbstmörderin
weltweit ist eine Chinesin. Doch Suizid ist in China ein Tabu. |
«Mörder
müssen zahlen»
Der 1998 ermordete algerische Sänger
Lounès Matoub ist ein Symbol der Freiheit. Seine Schwester
kämpft für die Aufklärung der Tat . |
Gipfel
der Gewalt
Die schwedischen Polizisten wollten
der Welt eine sanfte Demonstration vorführen. Einige verloren
die Nerven und griffen zur Pistole. |
Schwulsein
ist fast schick
Der neue Berliner Bürgermeister
Klaus Wowereit hat mit seinem Outing eine Schlammschlacht vereitelt
- und Sympathien gewonnen. |
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NAMEN UND NOTIZEN
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Eifriger Diener
Im Krieg gegen den Terrorismus darf Asiens modernste Armee nicht fehlen. Das jedenfalls glaubt Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi. Erst präsentierte er einen Sieben-Punkte-
Verteidigungsplan, und jetzt strebt er ein Sondergesetz an, um die pazifistische Verfassung zu umgehen. Japans Soldaten sollen danach den USA und ihren Kampfgefährten wenigstens logistisch helfen. Koizumi will nicht, dass Japan wie vor zehn Jahren im Golfkrieg nur Zahlmeister ist, obwohl der damalige US-Präsident Bush sen. um Hilfe gebeten hatte. Im Moment hat Koizumi nur ein Problem: Bush jr. hat offiziell noch gar nicht um Militärhilfe angefragt.
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APERÇU
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Frei
Er war Indonesiens meistgesuchter Krimineller, bis er vor einem
Jahr geschnappt und zu 18 Monaten Haft wegen Korruption verurteilt
wurde. Seit Dienstag aber ist Tommy Suharto, jüngster Sohn
des ehemaligen indonesischen Diktators, ein freier Mann. Der Oberste
Gerichtshof sprach ihn in letzter Instanz frei ein der
Bevölkerung unverständliches Urteil. Jetzt will die
Polizei in weiteren Fällen gegen den ungeliebten Filius ermitteln:
Bombenanschläge in Jakarta und der Mord an Richter Syaifuddin
Kartasasmita dem Richter, der es gewagt hatte, Tommy Suharto
schuldig zu sprechen.
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PRÈT-À-PARLER
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Bilanz
Ein Jahr nach dem Sturz von Slobodan Milosevic erzählt eine
seiner schärfs-ten Kritikerinnen, die Schriftstellerin Biljana
Srbljanovic, vom neuen Leben.
FACTS: Können sich die Serben heute mehr leisten?
Biljana Srbljanovic: Nein, die Preise sind in die Höhe geschnellt.
In den maroden Staatsfabriken droht die Massenarbeitslosigkeit.
Die Wirtschaftsideen des serbischen Ministerpräsidenten Zoran
Djindjic werden Früchte tragen, doch noch müssen wir
in den sauren Apfel beissen.
FACTS: Die neue Freiheit hat die Menschen nicht erreicht?
Srbljanovic: Viele sind so mit der Bewältigung des Alltags
beschäftigt, dass sie Rechte wie die Meinungs- und Pressefreiheit
nicht wahrnehmen. Sie kaufen Zeitungen und spüren den Geldbeutel,
denn die Blätter kosten jetzt das Doppelte. Dass regimekritische
Menschen nicht mehr verhaftet werden, nehmen wir als Selbstverständlichkeit
hin.
FACTS: Was hat sich für Sie im letzten Jahr verändert?
Srbljanovic: Ich schaue nicht mehr so oft Nachrichten. Ich kann
in Ruhe eine Quizshow geniessen, ohne von Belgrader Schreckensmeldungen
aufgeschreckt zu werden. Ich kann atmen. Die Polizei sitzt mir
nicht mehr im Nacken. Sie gibt mir höchstens Strafzettel
für mein undiszipliniertes Parken.
FACTS: Wie wird die Zukunft?
Srbljanovic: Es kann nur besser werden. Besser als vor einem Jahr
geht es uns allemal. Wir fangen an zu begreifen, welche Gräueltaten
in den letzten 13 Jahren in unserem Namen verübt wurden.
Der Prozess gegen Slobodan Milosevic ist Teil der Aufarbeitung
der serbischen Geschichte. Die Bevölkerung nimmt daran Anteil.
Und das ist gut so. Wir sind einen grossen Schritt weiter
auch wenn es nach aussen hin nicht so scheint.
Interview: Susanne Simon
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O-TON
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«Gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten merke ich, wie
sehr ich an unserem gemeinsamen Laden hänge.»
Joschka Fischer, deutscher Aussenminister, über seine Partei,
Die Grünen, die eine militärische Unterstützung
der USA vor eine neue Zerreissprobe stellt.
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