Giro d'Italia kommt nach Deutschland
Eine Region freut sich auf "italienische Momente"
Münsters OB Dr. Berthold Tillmann am Montag mit Jens Petroll (li./ 8. Cross-WM Junioren/ESV Lingen) und
Lukas Keller (Jugend/ ESV Lingen)
Foto: Penno
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06.05.02 (rsn) - Der Countdown zur ersten Etappe des 85. Giro d´Italia läuft.
"Wir warten jetzt auf den italienischen Moment", kann es Dr. Berthold Tillmann, Oberbürgermeister
der Stadt Münster, kaum noch erwarten. Er hatte am Montag zu einer "ersten Etappe"
geladen, bei der die Oberhäupter und |
Landräte der 18 Orte am Start standen,
die während des 215 Kilometer langen ersten Teilstückes der Italienrundfahrt auf deutschem Boden
durchfahren werden.
sollte Symbolcharakter haben. Genauso wie
der Giro Europa untereinander verbinden soll, sollen auch die (Bundes-)Ländergrenzen aus den Köpfen verbannt werden.
Die guten Verbindungen zwischen den Städten und Gemeinden, ohne die diese sehnsüchtig erwartete Etappe
wohl kaum durchführbar gewesen wäre, sollen so noch enger geknüpft werden. Und,
"ein starkes Stück Norddeutschland soll repräsentiert werden", war der einstimmige Tenor aller
Stadtoberhäupter im historischen Schloß-/Kloster Bentlage. Doch sind sich alle sicher,
das bevorstehende Highlight soll "nur" ein Prüf- und Experimentierfeld für weitere Aufgaben werden.
Nicht nur, dass deutlich gemacht werden soll, dass hier eine ganze Region auf den Beinen ist
und noch enger zusammengeführt wird, vor allem für den Radrennsport soll dieses Ereignis eine
Herausforderung sein.
"Die Region ist bekannt als die mit den meisten Radfahrern", so Dr. Tillmann, "aber was den
Radrennsport betrifft, da besteht Nachholbedarf." Ein Grundstein für eine den Radsport betreffende bessere
Zukunft soll damit am Sonntag gelegt werden.
Was Logistik und Andrang betrifft, scheinen alle Orte bestens gerüstet. Zahlreiche Rahmenprogramme,
die teilweise schon am Vortag starten, sollen durchschnittlich 10000 bis 15000 Zuschauer
in den einzelnen Orten an die Straße locken. Vor dem Andrang fürchtet sich da keiner.
Immerhin gilt das UCI-Rennen Groningen-Münster als "Testlauf". "Für Münster wird dies aber
ein logistischer Härtetest", räumt der Oberbürgermeister leichte Bedenken ein, "es ist immerhin
das größte Einzelereignis in Kombination mit dem Euro-Cityfest.
Die Innenstadt wird wohl aus den Nähten platzen."
Trotzdem, Optimismus und die Vorfreude auf das "Rosa Trikot" verdrängen eindeutig den
bevorstehenden Stress.
René Penno
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