|
|
|
|
|
|
|
|
Deutschen Archäologen ist nun erstmals die vollständige Rekonstruktion einer solchen Stadt gelungen. Selinunt liegt an der Südwestküste Siziliens und wurde 628 vor Christus von griechischen Siedlern gegründet.
|
|
|
|
|
|
So einzigartig Was die Stadt für die Forschung so einzigartig macht ist, dass sie im Gegensatz zu anderen Städten nicht überbaut wurde, sondern so erhalten geblieben ist, wie im Zustand ihrer antiken Zerstörung im Jahre 409 vor Christus.
|
|
|
|
|
|
Der Bauhistoriker Professor Dieter Mertens und sein Team haben in Selinunt einzigartige Voraussetzungen vorgefunden, die Bauweise der alten Griechen zu untersuchen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Umgefallene Säulen als Aussichtspunkt
|
|
|
|
|
|
Unter die Erde gucken Dazu musste Selinunt nicht einmal ausgegraben werden: Mit Hilfe von geomagnetischen Messungen konnten die Forscher unter die Erde gucken und den Grundriss der Stadt, mit axialen Straßen und rechtwinklig angelegten Wohnquartieren, genau nachzeichnen. Dabei wurde ein streng geordnetes und hoch differenziertes Straßensystem entdeckt, das die ganze Siedlung gliedert.
|
|
|
|
|
|
Alle griechischen Siedlerstädte wurden in diesen Grundrissen errichtet. Die Planung umfasste von vorne herein die gesamte Stadtgröße, ihre Begrenzung mit Stadtmauer und Toren, sowie die Verkehrsanbindung. Vor allem aber die ganz regelmäßige Parzellierung der Wohneinheiten.
|
|
|
|
|
|
Chancengleichheit und Demokratie Jeder Neusiedler sollte das gleiche Stück Land bekommen. Regelmäßigkeit und strenge Ordnung waren ein Ausdruck der Chancengleichheit und Demokratie.
|
|
|
|
|
|
Die Siedler kamen, weil es ihnen im Mutterland buchstäblich zu eng geworden war: Es fehlte ihnen an landwirtschaftlicher Nutzfläche in ihren Heimatstädten. Landbesitz aber war für den freien Bürger Pflicht, nur wer Land besaß, konnte freier Bürger sein. Deswegen ist die Entwicklung der griechischen Stadtgemeinschaft, der Polis, unmittelbar mit der Entwicklung der Siedlerbewegung verbunden.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Darstellung eines Griechen
|
|
|
|
|
|
Antike Stadtplanung Die jungen Männer der nachwachsenden Generation fanden im eigenen Land nicht genug Land, um sich selbst zu versorgen. So zogen sie aus ihren Heimatstädten aus, siedelten in fruchtbaren Gegenden und gründeten mit einheimischen Frauen Familien.
In Selinunt wird antike Stadtplanung sichtbar, die man bisher nur an einem kleinen Gebiet rund um die Akropolis nachvollziehen konnte. Daraus ergibt sich das erweiterte Bild des gesamten Stadtplanes, flächendeckend und so gut wie lückenlos - der bislang wohl vollständigste Plan einer antiken Großstadt.
|
|
|
|
|
|
von Anja Poller |
|
|
|