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Datum:   28.09.2002
Ressort:   Lokales
Autor:   Tobias Miller
Seite:   22

Berlin vergrault seine Nachwuchslehrer

Lehrergewerkschaft fordert mehr Referendariatsplätze

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft Bildungssenator Klaus Böger (SPD) Doppelzüngigkeit vor. Er will zwar mit seinem Brandenburger Kollegen Steffen Reiche (SPD) von Oktober an im Internet für den Lehrerberuf werben, sagte die stellvertretende GEW-Vorsitzende Rose-Marie Seggelke am Freitag. "Außerdem appelliert er an Abiturienten nichtdeutscher Herkunft auf Lehramt zu studieren." Aber gleichzeitig bekäme nur jeder zweite Bewerber einen Referendariatsplatz.

947 Nachwuchslehrer hatten sich zu dem Einstellungstermin im November beworben. Sie haben das erste Staatsexamen abgelegt und müssen nun zum zweijährigen Referendariat an Schulen, bevor sie zum zweiten Staatsexamen zugelassen werden und ihre Ausbildung damit endgültig abgeschlossen ist. Insgesamt 431 Nachwuchslehrer erhielten für November eine Zusage. Das entspricht der Zahl der frei gewordenen Referendariatsplätze, insgesamt gibt es in Berlin 1 900. Viel zu wenig, sagte GEW-Vertreterin Seggelke. Mindestens 200 Plätze mehr müssten auf jeden Fall eingerichtet werden, forderte sie. Andernfalls laufe Berlin in einen selbst gemachten Lehrermangel. Pro Jahr werden nach den Angaben der GEW etwa 450 Lehrer mit dem praktischen Teil ihrer Ausbildung fertig. Das werde aber nicht ausreichen, um den Berliner Bedarf an neuen Lehrern zu decken, sagte die GEW-Vize. Denn nach den eigenen Berechnungen des Senatsbildungsverwaltung müssten bis auf weiteres rund 700 bis 1 000 Lehrer jährlich eingestellt werden, um allein den jetzigen Versorgungsgrad mit Pädagogen zu halten. Die Zahl der Lehrer, die in Berlin ausgebildet werden, wird nicht ausreichen, sagte Seggelke. Umso unverständlicher sei es, dass die Nachwuchskräfte, die jetzt fertig werden, kein Angebot erhielten. "Ihnen bleibt nichts Anderes übrig, als sich in anderen Bundesländern zu bewerben."

Für mehr Referendariatsplätze gebe es zurzeit einfach kein Geld, sagte der Sprecher der Schulverwaltung, Thomas John. Er erwarte aber keinen Lehrermangel. Die Attraktivität Berlins sorge immer auch für einen "Zulauf" von fertig ausgebildeten Lehrern aus anderen Bundesländern nach Berlin.

Die Lehrerwerbung im Internet ab Oktober hat die Adresse: www.lehrer-werden.de

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