Datum: | 22.10.2002 |
Ressort: | Lokales |
Autor: | mei. |
Seite: | 20 |
DER PRAGMATIKERDIE UNABHÄNGIGE SEMESTERBEGINN - Der Berliner Wohnungsmarkt hat sich entspannt. Immer mehr junge Leute wohnen lieber alleine. Hat die WG als studentische Lebensform ausgedient? Fünf Wohnungsbesichtigungen.
Felix Schnurbusch, 22 Jahre alt. "Tierisch hässlich" findet Felix das Haus, in dem er wohnt - ein Fünfziger-Jahre-Bau an der Hauptstraße im südlichen Schöneberg. "Nichts Tolles" sei die Wohnung, "aber zum Leben in Ordnung". Die anderthalb Zimmer mit 50 Quadratmetern hat er von seiner Cousine übernommen, als er vor einem Jahr aus Heidenheim bei Ulm für das Studium nach Berlin kam. "Ganz geschickt" fand er diese Lösung. Es sei gar nicht so einfach, etwas Passendes auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu finden, obwohl es hier "schon relativ preisgünstig" sei. 300 Euro warm bezahlt er für seine Wohnung. Aus Heidenheim wollte er zwar "unbedingt raus", aber Felix ist pragmatisch. Er fand es gut, erstmal eine Unterkunft in der Stadt zu haben, auch wenn er findet, dass bei ihm in der Gegend nicht so viel los sei - "wegen der vielen älteren Leute". Eine WG musste nicht sofort sein, "die kann man ja später noch finden". Sollte er einmal umziehen, würde er gerne weiter in den Osten, "da ist mehr los". Ein Altbau sollte es dann sein - möglichst mit Balkon. Und wie wohnt er? Am Anfang hatte er nur das Nötigste an Einrichtung. Zwischen den Wänden in seinem Zimmer hat er nun eine Hängematte gespannt, und bei den Möbeln dominiert Kiefernholz. "Ich versuche es mir gemütlich zu machen", grinst Felix. (mei. ) ----DIE UNABHÄNGIGE Wohnung. Und mit ihm rückt sie doch gerne näher zusammen. (tb. ) Foto: Felix Schnurbusch, 22, studiert im 2. Semester Pharmazie an der Freien Universität. Seine Schöneberger Neubauwohnung findet er "nicht toll, aber in Ordnung zum Leben. " . Foto: Nora Zimmermann, 21, will als Bühnenbildnerin arbeiten. Sie wohnt demnächst in Prenzlauer Berg mit ihrem Freund zusammen. Auf echtes WG-Leben hat sie wenig Lust.
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