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Datum:   22.10.2002
Ressort:   Medien
Autor:   Klaudia Brunst
Seite:   14

FERNSEHEN

Bitte keine Fortsetzung

Es gab frühe Fernsehjahre, da wäre man über so einen TV-Stoff vielleicht froh gewesen: Ein fieser bayerischer Brauunternehmer terrorisiert im lauschigen österreichischen Grenzland Mensch und Natur. Bis endlich der - natürlich betrogenen - Ehefrau der Geduldsfaden reißt. Sie reicht die Scheidung ein und beschließt, den untreuen Gatten auch wirtschaftlich zu ruinieren. Bald hält der Ehekrieg die gesamte strukturschwache Region in Atem.

Für ein zweiteiliges TV-Lustspiel ein ziemlich verstaubter Grundgedanke, den auch die behutsamen Modernisierungen nicht kaschieren konnten. Nun symbolisiert also nicht mehr der Dorfpolizist, sondern das Umweltamt die vertrottelte Obrigkeit. Und der blauäugige Held, der das lauschige Dörfchen vor dem geldgierigen Industriellen rettet, lebt nicht mehr droben auf der Alm, sondern unterhält mitten im Dorf einen Gasthof. Aber sonst sorgten Regisseur Walter Bannert und das Autorenduo Skocek & Majzen dafür, dass an diesen beiden Fernsehabenden alles beim Alten blieb: Die Provinz traut sich was. Aber viel ist es nicht.

Nur auf den ersten Blick wirkte wenigstens das Personal des aufwändig inszenierten Zweiteilers originell ausgesucht - weil gegen den Strich besetzt. Dass ausgerechnet der beliebte und beleibte Ottfried Fischer den fiesen Brauunternehmer spielte, erschien zunächst der Clou der Geschichte zu sein. Aber lange hielt Fischer seinen Imagewechsel nicht durch. Bereits auf halber Strecke vergaß er sein Vorhaben, der bayerische J.R. Ewing werden zu wollen. Es muss ein unwillkürlicher Reflex sein: Kaum gab ihm die Ausstattung einen Plüschteddy in den Arm, verfiel Fischer wieder in jene tapsig-kindliche Mitleidstour, die bereits im "Bullen von Tölz" seinen Schauspielstil ausmacht.

Auch Fischers österreichischer Widerpart Harald Krassnitzer fiel während dieser drei Stunden nicht sonderlich aus der vorgestanzten Rolle. Den introvertierten Witwer, der vor lauter Friedfertigkeit sogar ohne Köder fischen geht, nahm man dem Publikumsliebling noch einigermaßen ab. Aber dass der sanftäugige Krassnitzer mal ein beinharter, international erfolgreicher Fußballprofi gewesen sein soll, mochte man ihm dann doch nicht glauben.

Immerhin: So saturiert, wie Fischer und Krassnitzer ihre Parts herunterspielten, ließen sie mancher Nebenrolle gehörig Raum zur Selbstdarstellung: April Hailer, noch aus den Sketchen der RTL-Show "Wie bitte?" in bester Erinnerung, zeigte als intrigante Brauereigattin ihr komödiantisches Talent. Und Hanno Koffler als ihr Sohn Ricky machte dem Nachwuchs alle Ehre. Für zwei kurzweilige Fernsehabende war das aber zu wenig.

Dabei wollte Sat 1 sogar noch mehr. Sollte nämlich das Gezeigte gut ankommen, wird der Stoff zur Serie ausgeweitet. Man kann dem Sender nur wünschen, dass sich das Publikum gegen diesen Rückwärtsgang in die Fernsehgeschichte entschieden hat. In diesem Sujet sind Hopfen und Malz ohnehin längst verloren. Die ultimative Brauerei-Saga hat das ZDF mit dem "Erbe der Guldenburg" bereits Mitte der Neunziger geschrieben.

Die Dickköpfe So. /Mo. jeweils 20. 15 Uhr, Sat 1 Zweiteilige TV-Komödie mit Ottfried Fischer und Harald Krassnitzer .

Foto: SAT1/DOMENIGG Hopfen und Malz verloren: Harald Krassnitzer und Ottfried Fischer.

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17. Januar 2005
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