Datum: | 22.10.2002 |
Ressort: | Politik |
Autor: | Jörg Michel |
Seite: | 07 |
VERBRAUCHERSCHUTZ,ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFTWer sind die Stärksten im neuen Kabinett ? Früher kamen nach Schröder nur Eichel und Fischer. Dann lange niemand. Die Gewichte haben sich inzwischen deutlich verschoben
Renate Künast, 46, (Grüne): Die Sozialarbeiterin trat 1979 der Alternativen Liste in West-Berlin bei. Später war sie Grünen-Chefin. 2001 folgte sie Karl-Heinz Funke (SPD) als Verbraucherministerin nach. Beobachter sehen auch sie als heimliche Superministerin der neuen Regierung: Renate Künast hat in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, dass der Verbraucherschutz zur neuen Querschnittsaufgabe von Rot-Grün aufgewertet wird. Künast kann damit jedes andere Ressort zwingen, verbraucherrelevante Themen zu behandeln. Egal ob es um die neuen Riester-Produkte, Betrug mit fragwürdigen 0190er-Nummern, die Rechte von Bahnkunden oder die private Gesundheitsvorsorge geht - zukünftig hat Künast ein Mitspracherecht. Daneben muss sich die seit BSE krisenerprobte Ministerin um den Verbraucherschutz im Lebensmittelbereich kümmern und die Wende in der Agrarpolitik fortsetzen. "Currywurst-Kanzler" Schröder schüttelt zwar manchmal den Kopf über die von ihm als ideologisch empfundene Öko-Politik Künasts. Er schätzt aber ihre Robustheit und Tatkraft. Künasts Hauptaufgaben aus Sicht des Kanzlers sind die überfällige Reform der milliardenschweren EU-Agrarpolitik und vor allem die Minderung der deutschen Zahlungen nach Brüssel. (jöm.) Kanzler-Ranking: Platz 9 Prognose: 4 Jahre Im Netz: www.bmvel.de
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