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Datum:   22.10.2002
Ressort:   Sport
Autor:   Stefan Osterhaus
Seite:   32

Abgeschlossen

Nur kurze Zeit hatten die Schering-Mitarbeiter geprüft, dann kamen sie zu einem Ergebnis: 25 000 Euro wird das Berliner Unternehmen für den von der Bundesregierung mit zwei Millionen Euro ausgestatteten Doping-Opfer-Hilfsfonds zur Verfügung stellen. Eine Spende von bescheidenem Ausmaß, bedenkt man, dass die inzwischen zum Konzern zählende Firma Jenapharm ehedem das im DDR-Sport als Dopingmittel genutzte Oral-Turinabol produzierte, das zahlreiche Nebenwirkungen verursachte und die Gesundheit mancher Athleten irreversibel schädigte.

Allein dieser Umstand schreibt Schering eine besondere Verantwortung gegenüber den Opfern des DDR-Staatsdopings zu. Doch diese Verantwortung zu übernehmen, ist Schering nicht bereit. Man entledigt sich der unbequemen Angelegenheit durch die routineartige Überweisung eines Kleckerbetrages: Ein Teil der Unternehmensgeschichte wurde im Schnelldurchlauf aufgearbeitet - auf dass das öffentliche Bild zukünftig keinen weiteren Schaden mehr nehme.

Eine Million Euro hatte der Thüringische Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, Jürgen Haschke, von Schering gefordert. Angesichts der 300 ehemaligen Sportler, die einen Antrag auf Entschädigung gestellt haben, ist das eine keineswegs zu hoch gegriffene Summe.

Mancher Sportpolitiker im Bundestag, der Schering in den vergangenen Monaten zur Zahlung drängte, verweist nun auf die Signalwirkung, die diese Spende für andere Wirtschaftsunternehmen haben werde. Das ist ein naiver Standpunkt. Denn welche Veranlassung sollten etwa Daimler-Chrysler, BMW, Adidas oder die Deutsche Bank sehen, sich an dem Hilfsfonds zu beteiligen? Es gibt keine. Sie würde allenfalls unter karitativen Gesichtspunkten erfolgen.

Jenapharm (und somit Schering) war und ist das einzige Unternehmen, das als Adressat in Frage kam. Doch auf mehr Geld aus der Berliner Zentrale können die Geschädigten nicht hoffen, wie ein Konzernsprecher mitteilte. Damit ist das Thema DDR-Staatsdoping abgeschlossen - nicht für die Opfer, wohl aber für Schering.

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17. Januar 2005
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