Grüne wollen "Führerschein" für Hundehalter

Abgeordnetenhaus berät heute Gesetzentwurf

Für Hunde, die größer als 40 Zentimeter sind oder mehr als 17 Kilogramm wiegen, sollen die Halter nach dem Willen der Grünen einen Hundeführerschein ablegen. Das sieht der Entwurf eines Hundegesetzes vor, das heute im Abgeordnetenhaus beraten werden soll. Das "Gesetz zur Reduzierung von Gefahren durch Hunde in der Stadt" soll die seit Juli 2000 bestehende Hundeverordnung ablösen. "Die Verordnung hat sich nicht bewährt", sagt Claudia Hämmerling, Verbraucherschutz-Sprecherin der Grünen. 94 Prozent der Hundebisse gingen nicht auf das Konto von Kampfhunden. So seien im vergangenen Jahr zwei Kinder von einem Rottweiler und einem Schäferhund verletzt worden. Für diese bestehe nach der jetzigen Verordnung weder Maulkorb- noch Leinenzwang. Dem Gesetzentwurf zufolge sollen nur gefährliche Hunde einen Maulkorb tragen und große Hunde und ihre Halter von einer Art Hunde-Tüv kontrolliert werden. Anders als die Hundeverordnung sieht das Gesetz kein Verbot von Rassen vor.

Nach dem Willen des Senats sollte bereits Anfang 2001 ein Hundegesetz erlassen werden. Mehrfach hatten die Parteien daraufhin Vorschläge unterbreitet. Im Juli hatte Sozialsenatorin Heidi Knaake-Werner (PDS) jedoch erklärt, sie sehe keinen Grund für ein Gesetz. Wenig später hatte das Bundesverwaltungsgericht die Kampfhundeverordnung Niedersachsens aufgehoben. Die Grünen rechnen damit, dass das auch mit der Berliner Verordnung geschehen könnte. (cls.)

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